Wickeln mit Stoffwindeln??

Hey,
wickelt Dein Mann so oft dass Baby, dass Du ihm eine Entscheidungsbefugnis gibst so was zu entscheiden?
Ich würde mir die Arbeit nicht machen und bei jeder Möglichkeit gibt es tausend Vor- und Nachteile.
Ich habe drei Kinder da muss es schnell gehen, und dass viele Waschen ist sicherlich auch nicht förderlich für die Umwelt .
Zum Glück leben wir im 21. Jahrhundert und nicht mehr im Mittelalter

Grüße

Kenne Stoffwindeln nur vom Kindergarten. Mein Großer wurde dort damals mit Stoffwindeln gewickelt. Sie benutzten ein System, doch wie es heißt weiß ich leider nicht! Die Windeln sahen quasi aus, wie Wegwerfwindeln, sie waren aus wasserundurchlässig beschichtetem Stoff, ausgeklappt fast dreieckig und wurden dann vorne hochgeklappt und mit Klettverschlüssen befestigt! Die Einlage bestand aus einer rechteckig gefalteten Mullwindel (also diese großen Mulltücher) und obenauf kam noch ein dünnes Papierflies (wahrscheinlich aus Hygienegründen, so konnte man das Flies wegwerfen und der Kot klebte daran und nicht an der Mullwindel.

Ich fand das alles eher umständlich. Außerdem gab es noch ein paar Dinge, die mich störten: Oft fühlte sich das "drumherum"- Hose, Strumpfhose etc...-feucht an, wenn ich meinen Soh abholte. Woran das genau lag weiß ich nicht, ausgelaufen schienen die Windeln nicht zu sein.... Und manche Hosen passten kaum mehr, weil diese Stoffwindeln doch wesentlich meh auftragen als Wegwerfwindeln. Außerdem war unser Sohn häufiger wund, was ich vorher so gar nicht kannte (kam mit knapp 1 1/2 Jahren in die Kita).

Bin froh, das es den Windelservice, den die Kita früher nutzte heute nicht mehr gibt. Mein kleiner Sohn wird dort heute auch mit Wegwerfwindeln gewickelt. Ich fühle mich damit wohler, aber es gibt ja auch eine Menge Eltern, die sich mit Stoffwindeln eher identifizieren können. Der Umweltaspekt jedenfalls kann hier kaum genannt werden wie ich jüngst in einer Reportage gesehen habe...
Also viel Vergnügen , für welches System auch immer du dich entscheidest!

guitar

Hi,

in meiner Gegend gibt's viele Ökomamis , die Stoffwindeln benutzt haben. Durchgezogen hat's nur eine einzige, und das auch nur, weil sie nicht "kleinbeigeben" wollte, wie sie heute selbst zugibt.

1. Die Ökobilanz sagt: Stoffwindeln sind NICHT umweltschonender als Wegwerfwindeln. Der Wasserverbrauch beim Waschen ist enorm. Und wenn Du dann noch einen Trockner benutzt.... schon arg energieverbrauchend.

2. Das ganze ist unglaublich zeitintensiv.

3. Du bist, gerade anfangs und bei einem Stillbaby permanent am Wickeln. Meine Tochter alleine hatte ca. alle zwei Stunden die Windeln voll - für dich würde das bedeuten: waschen, waschen, waschen, trocknen, trocknen, trocknen.

4. Ich war/bin mit meinen Kindern viel draußen unterwegs. Wegwerfwindeln aus- und wiederanziehen ist da kein Problem. Aber Stoffwindeln? Da musst Du dann ja jedesmal einen Müllsack mitschleppen......

5. Irgendwann machen die meisten Kinder so eine "Ich will keine Windel anziehen"-Phase durch. Die Wegwerfwindel ist da trotzdem schnell angezogen. Aber Stoffwindeln? Ich glaube, bei so einem zappeligen 2jährigen auf dem Wickeltisch würde ich da durchdrehen...

Aber gut. Wenn ihr das machen wollt, probiert es aus. Allerdings musst auch DU davon überzeugt sein, nicht nur dein Freund. Denn im Normalfall wickeln und waschen wir Frauen häufiger als die Männer....

Antworten auf Fragen gibts z.B. bei www.naturwindeln.de

LG
Mavie

Hallo Feele,

ich habe mich neulich auch mit der Frage beschäftigt, als ich eine Reportage übers Windeln gesehen habe. Es gibt in manchen Gegenden einen Windelservice, wo man die Stoffwindeln waschen lassen kann. Da bekommt man dann einmal die Woche einen Sack gewaschener Stoffwindeln und gibt im Gegenzug die Schmutzigen ab. Wenn es sowas bei mir in der Stadt gäbe, würde ich wohl zu Stoffwindeln tendieren. Aber das alles selbst zu waschen, davor scheue ich mich schon. Deshalb fange ich wohl auch mit Pampers an ...

Liebe Grüße

Kerstin

Ich selbst nehme Wegwerfwindeln. Meine Schwägerin (sehen uns sehr selten) hat Stoffsystem. Das Kind ist 18 Monate und als wir uns letztens gesehen haben ist das Kind innerhalb von 5 Stunden (drei Stunden hat es davon geschlafen) durchgeweicht, so dass sie komplett umgezogen werden musste.

Immer wenn ich sie sehe läuft das Kind mind. 2 x innerhlab weniger Stunden aus und muss umgezogen werden.

Wenn ich neben den Windeln noch den klamottengerg sehe, der zusätzlich gewaschen werden muss, die Zeit einkalkuliere, die ich für das Umziehen brauche.. nee, für mich wäre das nichts.

Aber es ist halt eine Glaubensfrage.

LG

Hi,

ich habe noch keine erfahrungen damit, aber habe mich auch damit beschäftigt, da mein Patner von seinem Onkel gesagt bekommen hat, das die gut sind und Umweltschonend und und und...
Naja ich bin davon auch nicht sonderlich begeistert, aber wir werden sie mal ausprobieren, da wir die von seinen Onkel bekommen haben (von Popolini, onesize), ansonsten würde ich mich vermutlich nicht darauf einlassen. Ist in der anschaffung ziemlich teuer.

Man braucht so etwa 20-25 Stück, dann kommen da Vlies einlagen rein ( so das man das große Geschäft gleich so wegschmeißen kann) und dann braucht man auch noch so überwindeln (so 2-3 von jeder größe).
Aber wir werden auch Pampers oder so holen und dann mal schauen, womit wir besser zurecht kommen, vielleicht habt ihr ja auch so eine möglichkeit, von jemanden die alten Stoffwindeln zu bekommen und es so auszuprobieren, denn ich denke wenn es doch mit den Stoffwindeln klappt ist es zumindest billiger als die Wegwerfversion

Wir werden mit Stoffwindeln wickeln und zwar nicht nur, weil es "in" ist, sondern weil ich davon überzeugt bin. Es gibt da viele verschiedene Systeme und gerade diese One-Size Windeln, die man mit Knöpfen oder KLett zumacht sind nicht wirklich zeitintensiver, als Wegwerfwindeln.
Wir werden mit Strickwindeln wickeln- also richtige Bindewindeln (italienische Bindewindel- so nennt die sich). Und ich sehe da in der Zeit kein wirkliches Problem, denn wenn man genug dieser Windeln hat, braucht man nicht jeden Tag waschen und die sind sowas von schnell an der Leine getrocknet, dass ein Trockner nicht nötig ist. Außerdem fällt im Haushalt auch Kochwäsche an, die man da bedenkenlos mitwaschen kann. Bei uns ist es so, dass ich Kochwäsche immer erst sammeln muss, weil ich nie eine Maschine voll kriege (wir haben eine, mit großem Ladevolumen).

Über diese Strickwindeln zieht man noch Überhosen, in unserem Fall sind das Wollhosen (die man nicht waschen muss, wenn sie mal feucht geworden sind, weil Wolle selbstreinigend ist, wenn man sie gut pflegt).

Ein Nachteil ist tatsächlich, dass die Klamotten meist etwas größer sein müssen, ein Vorteil wiederrum, dass bspw. bei warmen Temperaturen die Wollhose reicht und da keine Extra-Hose drüber muss (und es hübscher aussieht, als so ne Wegwerfwindel).

Unterwegs sehe ich da kein Problem, die Einlage zu wechseln, wenn sie eben nass ist und die in einen kleinen Beutel zu stecken. Ne Wegwerfwindel muss man auch bis zum nächsten Mülleimer schleppen.

Zu dem Umweltaspekt: es stimmt, dass der Wasserverbrauch steigen wird, aber bei Wegwerfwindeln hast du rießen Müllberge (dadurch evtl. teurere Abfallgebühren) und die Windeln brauchen 300 Jahre, bis sie verrotten, von der ganzen Chemie und dem Wasser , was zur Herstellung gebraucht wird, mal ganz abgesehen. Man muss sich mit so einer Gegenrechnung schon etwas befassen, um sich da ein Bild machen zu können.

Ein guter Aspekt für Stoffis: wesentlich günstiger , ein Kind 2 Jahre in Stoff zu wickeln als in Wegwerfwindeln.

Muss aber jeder für sich selbst entscheiden. Und man kann- zum beispiel für unterwegs- ja auch Mittelwege finden. Es gibt mittlerweile auch Wegwerfwindeln, die kompostierbar sind (allerdings zu einem entsprechenden Preis). Davon haben wir für "die Not" auch einen Karton gekauft.

Überlegt es Euch gut und macht sowas nicht, weil es vielleicht irgendjemand sagt. Ganz klar ist, dass der Arbeitsaufwand ein anderer sein wird, als bei Wegwerfwindeln- zumindest auf den ersten Blick (für mich macht es keinen Unterschied, zur Waschmaschine in den Keller oder zum Mülleimer im Hof zu rennen)

Hier mal eien Antwort von jemandem der tatsächlich selbst mit stoff wickelt.

Unsere große Tochter hat Stoffwindeln gehabt bis sie trocken war und unsere kleie wickelnw ir nun auch schon seit fast 14 Monaten mit Stoff. Und keinen der hier genannten Nachteile kann ich für uns bestätigen.

Wir wickeln mit den Windeln von Storchenkinder und Wollüberhöschen. Das funktioniert im Prinzip wie wickeln mit ÜPampers nur das ich die Windel eben zubinde und nicht klette udn dann noch ein Überhöschen drüber ziehe. Das wickeln daquert nicht wirklich länger, die Windel hält auch die ganze Nacht durch, für unterwegs hab ich ne kleine Plastiktüte in der Wickeltasche wo die schmutzige Windel rein kommt.

Ob es nun umweltfreundlicher ist oder nicht hängt von der Windel selbst und den Wasch und trockengewohnheiten ab. Und zumindest für uns ist es um längen billiger als Plastikwindeln, selbst wenn ich Waschkosten dazurechne. Die Anschaffungskosten sind hoch, aber nach 2 Jahren (und wie viele Kinder sind mit zwei Jahren schon trocken?) bin ich damit im Plus, bei günstigeren Windeln früher. Ich wasche einmal die Woche. Das kostet mich keine Miunute die Waschmaschine zu befüllen und auch die Windeln hinterher aufzuhängen ist in kürzester Zeit erledigt. Dafür spar ich mir das Schleppen von Windelpaketen.

Und weggeworfen wird bei uns eine Windel nur wenn sie kaputt ist. Wie du schreibst "aus hygienischen Gründen" ist hier noch keien Windel im Müll gelandet. Für's dritte Kind werden wir wohl ein paar neue Windeln anschaffen müssen, aber hauptsächlich weil sie dann nach über 4 Jahren verschlissen sind.

Ausgelaufen ist uns bisher nicht wirklich was. ZUmindest nicht öfter als ich das von anderen mamas die Plastikwindeln benutzen auch kenne. Und wenn wir tatsächlich mal in die Verlegenheit kommen Plastikwindeln nutzen zu müssen oder zu wollen (waren z.B. gerade zwei Wochen im Urlaub ohne möglichkeit zu waschen) sind wir jedes Mal froh wenn wir die Dinger wieder los sind. Zum einen finden mein Mann und ich beide das Plastikwindeln (und welche Sorte iost da egal) sobald auch nur ein bißchen reingepinkelt wurde stinken als wäre eine dickes Geschäft drin. Und ich weiß das es auch anderen eltern die mit Stoffis wickeln so geht. "Pamperseltern" scheinen das nicht zu riechen. Aber bei Plastikwindeln bin ich oft im 30 Miuten Takt am reingucken weil ich denke das muß was drin sein. Und irgendwie machen die (auch egal welche Sorte) immer soeinen dicken Knuddel zwischen den Beinen, der Body rutscht dazwischen und wird nass. Das ist uns mit Stoffis noch nie passiert.

Der einzige "Nachteil" den ich wirklich gelten lasse ist das sie einen dickeren Po machen udn damit nicht alle Hosen passen. Unsere Kinder haben deswegen anfangs strampler getragen udn später Latzhosen. Dann ist es kein Problem. Wenn man natürlich auch diese super engen und schmalen C&A oder H&M Hosen steht die auch nur bis zur Hüfte gehen wird es eng.

Ich bin absolut überzeugt von unseren Stoffwindeln und würde auch beim 3. und 4. Kind nichts anderes nutzen wollen.