Hallo an alle!
Ich hab ein meiner Meinung nach inzwischen größeres Problem. Mein Kleiner (8 Monate) kann nur mehr mit Brust einschlafen. Es geht wirklich gar nicht mehr anders! Wenn er müde ist und ich ihm die Brust nicht gebe - es irgendwie anders versuche - fängt er zu brüllen an und lässt sich absolut nicht mehr beruhigen. Er nimmt keinen Schnuller und verweigert auch das Fläschchen. Inzwischen hilft nicht mal mehr herumtragen oder fahren!
Eigentlich stille ich sehr gerne, aber jetzt wird er auch mehrmals die Nacht munter und kann alleine bzw. ohne Brust nicht mehr einschlafen! Ich kann ja mittlerweile nicht mal mehr für mehrere Stunden weg - weil er sonst, wenn er zu müde wird nur mehr schreit!
Ich hab das leider etwas übersehen... war eigentlich immer recht praktisch!
Was kann ich bloß machen damit er auch so wiedermal einschläft?
Wenn ich ihn nachts stille und ihn dann in sein Bettchen zurücklegen will wird er wieder munter, schreit bis ich ihn nochmal anlege! Also schläft er meistens nach dem ersten Mal munterwerden bei uns im Bett! Schreien lassen hilft erstens mal nichts und will ich auch nicht!
Wäre so froh um ein paar Ideen oder vielleicht kann mir ja jemand die eigenen Erfahrungen berichten!
Liebe Grüße
Karin
Hilfe! Einschlafstillen - wie abgewöhnen?
Hallo Karin,
mit Erfahrungen kann ich dienen:
Mit ca. 8 Monaten begann bei uns eine sehr anstrengende Zeit, da unser Zwerg mehrere wichtige vor allem motorische Entwicklungen mitmachte und gleichzeitig ein Zähnchen nach dem anderen bekam. Er wurde nachts wieder vermehrt wach und wollte dann natürlich auch an die Brust.
Ich habe ihn einfach gelassen und auch in unserem Bett schlafen lassen.
Nach dem ersten Geburtstag wurden die Nächte plötzlich wieder besser, und eines Abends verzichtete er von sich aus darauf, sich bis in den Tiefschlaf zu nuckeln. Er dockte sich ab und ließ sich ins Bett legen und in den Schlaf singen. Mittlerweile kann ihn auch sein Papa abends ins Bett legen. Ich tue es aber trotzdem immer noch selbst.
Ich kann dir also keinen wirklichen Tipp geben, sondern nur sagen, dass sich viele Probleme nach meiner Erfahrung von selbst lösen.
Übrigens habe ich durch dieses Forum längst mitbekommen, dass diese Phase zwischen dem 8. und 12. Monat sehr, sehr viele Kinder mitmachen.
LG
Claudia
Hallo Claudia,
Die Aussicht dass es sich wieder bessert beruhigt mich schon ein bisschen! Kanns mir halt momentan nur schwer vorstellen!
Danke für deine Antwort!
lg Karin
Ja, das Gefühl kenne ich. Eigentlich ist es völlig unlogisch: monatelang hat das Einschlafen super funktioniert, und die Nächte waren erträglich. Und dann kommt EIN anstrengender Abend mit einer ebenso anstrengenden Nacht, und man hat sofort Angst, dass es jetzt für immer so bleibt.
Wie gesagt, diese Phase kann sich durchaus noch eine Weile hinziehen. Mach es dir und dem Kleinen nicht so schwer: hol ihn zu dir ins Bett, platziere ihn in Brustnähe und lass ihn nuckeln, wenn er will. Das ist wesentlich angenehmer, als ihm das nächtliche Stillen oder das Stillen allgemein abzugewöhnen und dann feststellen zu müssen, dass man sich damit um die einzige zuverlässig funktionierende Methode gebracht hat, das Kind wieder zum Einschlafen zu bringen.
LG
Claudia
Hallo Karin,
witzig das ist 1 :1 unsere Situation zuhause. Leon ist auch knapp 8 Monate und schläft auch nur an der Brust ein. Auch bei uns hat sich das so "eingeschlichen" und Leon schläft auch bei uns im Bett weil das praktischer für mich ist wenn ich nicht auch noch aufstehen muss wenn er alle ca 2 Stunden aufwacht und die Brust will..... Muss mir auch oft von anderen anhören der wird nie alleine einschlafen oder in seinem Bett schlafen- aber was soll man machen? Von diesem Buch "Jedes Kind kann schlafen lernen" und dieser "Ferber Methode" halte ich auch nichts.... Mich tröstet dann immer wenn ich von anderen , wie von dir jetzt, höre dass ich nicht alleine bin
Glg Miri
Hallo Karin,
was ich aus deinem Beitrag nicht genau herauslesen kann, ist, ob DICH diese Situation irgendwie stört.
Denn falls dem nicht so ist, ist es vollkommen in Ordnung, dass dein Sohn einschlafgestillt wird und immer, wenn er mag, in eurem Bett schläft.
Auf eventuelle Meinungen anderer (Familie, Freunde) sollte man dabei nicht hören, sondern nur nach seinem eigenen Gefühl, bzw. dem Gefühl des Babys gehen.
Als Buchempfehlung, um deine Meinung zu stärken und deine Unsicherheiten diesbezüglich abzulegen,schau mal hier: http://www.amazon.de/La-Leche-Liga-LLL-Schlafen/dp/B000VHU8QS/ref=sr_1_2?ie=UTF8&s=baby&qid=1229029721&sr=8-2
Vanessa
Ich würde dir raten, den 1. Geburtstag abzuwarten bzw. zu warten bis er laufen kann. Es kommt dann eine etwas ruhigere Phase und die würde ich nutzen. Nimmt er die Flasche? Dann würde ich vielleicht versuchen, den Umweg über die Flasche zu gehen. Ich fand es einfacher, die Flasche abzugewöhnen als die Brust.
naja, dein sohn nimt sich das, was er braucht und was ihm guttut, was eben ganz normal und natürlich ist.
meine tochter hat lange nachts gestillt (2,5 jahre) und auch bei mir geschlafen und auch einschlafgestillt (3 jahre).
trotzdem kam sie auch klar, als ich arbeiten mßte (als sie 5 monate war) und mein mann sie mittags zu schlafen bringen mußte.
was ich damit sagen will:
also meine meinung:
es ist eben normal, die meisten brauchen es es und es ist okay, sie zu lassen.
heute ist meine tochter 4,5 jahre, hatte sich mit 3 selbst anbgestillt und ist jetzt in ihr zimmer umgezogen.
sie hat sich "vollgesaugt" sozusagen und löst sich immer mehr.
raten kann ich dir nichts.
ich weiß nur, daß ich es immer wieder so machen würde, ohnen ende stillen und ohne ende nähe, auch nachts.
kennst du das:
Ein Text von Birgit Welter (Stillberaterin, LLL) mit Auszügen von Denise Both (Stillberaterin, IBCLC)
„Das Kind wird verwöhnt und verzogen.“
"Ja, das ist jetzt schon total verwöhnt"
"Ihr verzieht das Kind, nachher will es nur noch auf den Arm"
"So lernt das Kind ja nie alleine einzuschlafen, alleine zu spielen, sich mit sich selbst zu beschäftigen ..." "Wie soll das Kind denn seinen Rhythmus finden, wenn Du es ständig mit der herumziehst".
So und ähnlich lauten viele Aussagen wohlmeinender Freunde, Verwandte und auch wildfremder Menschen, von denen man auf der Straße angesprochen wird.
Was ist dran an dieser Theorie, dass das Baby durch die Zuwendung,
die es erhält verwöhnt und verzogen wird?
Bernadette Stäbler beschreibt in ihrem Buch "Mama" die Angst,
sein Kind nicht richtig zu erziehen:
"Und schon ist sie da, diese Angst, sein Kind zu verziehen.
Welche Ursachen hat sie? Denn, wer dieses unschuldige Baby anschaut,
fühlt sich sehr glücklich.
Niemand kann sich vorstellen, dass es eines Tages unerwünschte Handlungen vollbringen wird.
Wenn wir also von "verziehen" sprechen, haben wir ein älteres Kind vor Augen.
Das Kind im Trotzalter, das immer "nein" ruft, läßt seine Mutter denken:
"Was für einen Dickkopf habe ich mir großgezogen. Sicher habe ich es falsch gemacht!"
Ist es wirklich so wichtig, dass unsere Kinder vor der Zeit lernen, alleine zu schlafen, alleine zu sein und sich mit sich selbst zu beschäftigen?
Ist es notwendig, dass wir Erwachsenen unseren Lebensrhythmus ändern und an das Baby anpassen, damit sich das Kind gut entwickelt?
Auch hierzu möchte ich wieder aus dem Buch von Bernadette Stäbler zitieren:
"In vielen ursprünglich lebenden Kulturen, die wir "primitiv" nennen, wurden inzwischen Untersuchungen durchgeführt, deren Ergebnisse eine Umwälzung unserer Ansichten über die herkömmliche Kindererziehung mit sich brachten.
Ich möchte eine afrikanische Studie herausgreifen und vereinfacht darstellen:
Die erste Gruppe gebar ihre Babys zuhause und ließ diese keinen Moment allein.
Geborgen bei der Mutter, wurden sie nach Bedarf gestillt und mussten niemals schreien.
Bald ging die Mutter wieder auf das Feld, um die gewohnte Arbeit zu verrichten, das Neugeborene in ein Tragtuch geschlungen.
Die Kontrollgruppe bekam ihre Babys im Krankenhaus mit aller medizinischen Hilfe, einschließlich schmerzlindernden Medikamenten.
Gleich nach der Geburt wurden Mutter und Kind getrennt, um zu ruhen.
Die Babys bekamen Fläschchen und Schnuller, weil dies "das Moderne" war.
Daheim schliefen die Kinder in ihrem Bettchen, in ihrem eigens dafür hergerichtetem Zimmer.
Allein, ohne Körperkontakt. Alles ging recht zivilisiert zu, nämlich nach einem genauen Zeitplan, denn die Kinder sollten sich früh an ein geordnetes Leben gewöhnen und weder kleine Tyrannen noch nervös werden.
Ein Jahr später offenbarte sich das Unerwartete:
Die Kinder der ersten Gruppe waren in allem den anderen voraus: Sie waren intelligenter in ihren Verhaltensweisen und auch viel sozialer eingestellt, selbst die körperliche Entwicklung war besser, obwohl sie die ganze Zeit "festgebunden" waren.
Ähnliche Ergebnisse ergaben vielseitige Studien in den verschiedensten Kulturkreisen.
Wenn wir versuchen, dies mit einer natürlichen, einfühlsamen Intelligenz nachzuvollziehen, wissen wir, warum das Ergebnis so ausfallen musste.
Das Baby fühlt sich bei seiner Mutter geborgen.
Es muss seine Kräfte nicht für das Weinen verbrauchen.
Der mütterliche Körper gibt ihm Wärme.
Wenn das Baby sich an seine Mutter schmiegt, fühlt es ein wenig von dem Glück, das es neun Monate lang im Mutterleib haben durfte.
Es kennt von daher ja auch schon die Herztöne seiner Mutter, es kennt sogar schon ihre Stimme und nun sieht es endlich ihr Gesicht, ihre Augen und darf an der Brust trinken, wenn es möchte.
Das ist das Glück, die mütterliche Liebe, die Impulse gibt für die Intelligenz und das soziale Verhalten. Wenn das Baby sich an die Körperbewegungen der Mutter anpassen muss, während sie ihre alltägliche Arbeit verrichtet, übt es in wundervoller Weise seine Muskeln und den Gleichgewichtssinn." (Aus: Denise Both: "Tragen")
In einem amerikanischen Buch über die Entwicklung von Kindern (Aldrich: "Babys are Human Beeings"') habe ich einmal den wichtigen Satz gefunden
"Damit Kinder sich gut entwickeln können, sind liebevolle Fürsorge und ein beständiges, direktes Eingehen auf ihre Bedürfnisse so ausgesprochen wichtig".
Das steht zwar manchmal im Widerspruch zu unserem "modernen, westlichen" Lebensstil, aber es zahlt sich langfristig aus.
Es ist ein seit Jahrtausenden und in vielen Kulturen bewährtes "Mittel" ein Kind an der Brust zu beruhigen und zum Einschlafen zu bringen.
Das Saugen wirkt beruhigend und nicht umsonst wurden im Laufe der Zeit die verschiedensten Brustattrappen (z.B. Schnuller s.o.) erfunden.
Von der Natur ist es nicht vorgesehen, dass ein Baby oder Kleinkind allein ist und alleine einschläft. Nur passt dieses "natürliche" Verhalten des Kindes nicht in unsere derzeitige Zeitströmung und damit haben wir ein (von uns selbst produziertes) Problem:
Babys und Kleinkinder wissen nicht, was zur Zeit "Mode" ist und benehmen sich so, wie sie es seit Anbeginn der Menschheit getan haben und Eltern, die nicht in das "Schema der derzeitigen Mode" passen, werden verunsichert.
Ist dir schon einmal aufgefallen, dass niemand fragt
"Wann muss das Kind selbstständig atmen lernen" oder
"Wann muss das Kind frei laufen können"?
Beim ersteren geht jeder davon aus, dass dies eine Fähigkeit ist, die ein gesundes Kind selbstverständlich beherrscht und bei zweiten wird eine große Zeitspanne von vorneherein als normal angenommen.
Nur beim Schlafen, da wird dem Kind nicht die Kompetenz zugestanden, dass es auch diese Fähigkeit selbst und in dem für es passenden Tempo entwickeln wird.
Da wird immer wieder behauptet, dass die Eltern das Kind entsprechend "trainieren" müssen.
Aus Erfahrung kann ich sagen, dass bis jetzt noch jedes Kind aus dem Bett der Eltern ausgezogen ist und zwar lange vor der eigenen Hochzeitsnacht :) . Die Zweifler und all die, die meinen, dass sie es besser wissen, kannst Du ja mal fragen, ob sie gerne alleine schlafen und ob sie der Meinung sind, dass sie ihren Partner "verwöhnen" (im Sinne von "verziehen"), wenn sie gemeinsam in einem Bett, vielleicht sogar aneinandergekuschelt, schlafen.
Um Menschen bewusst zu manipulieren, muss ein gewisses logisches Denkvermögen und auch bereits eine vorausschauende Denkweise vorhanden sein. Über beides verfügt ein Baby oder Kleinkind noch nicht, denn es kennt noch keinen Zeitbegriff und es hat auch noch keine zielgerichteten Gedankenfolgen wie sie erforderlich sind, um den Eltern "auf der Nase herumzutanzen".
Es ist deshalb auch nicht möglich ein Baby zu "verwöhnen" im Sinne von "verziehen".
Ohnehin ist verwöhnen ja nichts Negatives.
Freuen wir uns nicht alle darüber, wenn uns jemand verwöhnt, will heißen etwas Gutes tut.
Verwöhnen ist nichts anderes als jemandem etwas Gutes tun, dafür zu sorgen, dass er sich wohl fühlt und das ist etwas Positives.
Largo, Buch „Kinderjahre“:
„Manche Erwachsene befürchten, ihr Kind zu verwöhnen, wenn sie auf seine Bedürfnisse allzu rasch eingehen.
Sie meinen, das Kind immer wieder hinhalten zu müssen, damit es nicht allzu verlangend oder gar aufsässig wird.
Das Gegenteil ist richtig.
Wenn man ein hungriges Kind vertröstet, wird sein Hunger nicht kleiner werden.
Nur wenn es Essen bekommt, hört es auf, nach Nahrung zu verlangen.
Genauso ist es auch mit den emotionalen Bedürfnissen.
Erst wenn das Verlangen nach Nähe und Aufmerksamkeit gesättigt ist, klingt es ab.
Kein Kind ist unersättlich in seinen Ansprüchen. Ein Kind verlangt nicht mehr Geborgenheit, als es braucht.
Hallo an alle!
Erstmal vielen Dank für die netten und ausführlichen Antworten! Bin froh über die vielen aufmunternden Worte!
In der Hoffnung dass vielleicht auch heute noch jemand liest möchte ich noch was hinzufügen:
Erstens stille ich gerne und habe momentan auch noch nicht so ein Problem, ausser dass immer alles an mir hängen bleibt. Nach acht Monaten würde ich halt ganz gerne wiedermal was für mich machen (nicht im Stress mit Zeitdruck... in ner Stunde muss ich wieder daheim sein...)
Ausserdem bin ich mir sicher dass ich ihn nicht 2 Jahre lang stillen will. Ich muss wieder arbeiten gehen und brauche da meinen Schlaf. Es wäre schön wenn ich ihn da mal meinem Mann geben könnte.
Mein Hobby würde ich auch wieder gerne aufnehmen - beim Roten Kreuz mit der Rettung fahren! Das muss ich innerhalb von zwei Jahren wieder anfangen, sonst muss ich die ganze Ausbildung von vorne wieder anfangen. Wenn ich aber stillen muss kann ich keinen Nachtdienst machen (Tagdienst kommt noch nicht in Frage).
Also, es gibt mehrere Gründe...
habe aber die Angst dass wenn ich länger warte mit dem "abgewöhnen" es immer schwieriger wird.
Hab schon viel Artikel von der LLL und William Sears gelesen. Hab auch kein Problem mit Familienbett und viel Nähe usw.
Aber wenn das Einschlafen halt gar nicht anders geht ist das schon ein gewisser Stress für mich!
Danke nochmal... (in stiller Hoffnung auf noch ein paar Antworten
Karin
ach weißt du,
ich habe ja 3 jahre gestillt und ich bin vollzeit-arbeitende seit meine kleine 5 monate alt ist.
es geht echt.
Hallo Karin,
ich schaue hier nur alle paar Tage mal rein, wollte aber dennoch nochmal antworten.
Ich glaube, dass es mit dem Einschlafen dann in der Tat doch auch anders geht, wenn es muss.
Sprich, wenn du mal nicht da sein kannst.
Gerade an den "Gewöhnungs-Effekt" glaube ich nicht, da bedarfsgestillte etc... Kinder, deren Bedürfnisse stets schnell erfüllt wurden, sich letztendlich schneller lösen.
Niemand kann dir sagen, wie genau dein Kind sich in 3-4 Monaten verhält.
Ich denke, du kannst nichts anderes tun, als ihm bis dahin alles zu geben, was du zu geben bereit bist.
Warte doch die Zeit noch ab!
Wünsche euch alles Gute und eine entspannte Zukunft.
LG Vanessa