Pucken mal anders

Warum ich meine Tochter nie gepuckt habe? Ich würde sagen das habe ich und mache es auch heute noch, wenngleich meine Tochter die traditionellen Stoffpucksäcke, -Tücher ect. nie mochte. Warum auch, sie hat ja mich....
Freitagabend, 19h, Schlafenszeit. Ich mache mein Josephinchen bettfein und schon geht das genörgell los. Ein sicheres Zeichen um festzustellen ob meine Tochter müde ist ist ihr den Schlafanzug anzuziehen. Fängt sie dabei an zu murren ist sie SEHR müde....so auch an diesem Tag. Also schnell schnell umgezogen, allen einen Gute-Nacht-Kuss gegeben (das LIEBT sie, da strahlt sie immer bis über beide Schlafbäckchen), und ab ins Bett. Kind ins Beistellbett verfrachten und noch ein wenig daneben legen. So schnell konnte ich es mir gar nicht bequem machen, da hat sie sich schon auf den Bauch gedreht und angefangen zu erzählen und zu spielen. "na gut, dann soll sie sich noch paar Minuten müde spielen" so mein Plan....den ich dann nach einer Stunde beobachten meines turnenden, singenden, erzählenden, lachenden Löwenmädchens aufgab. Also nochmal aufstehen für ein halbes Stündchen. 20.30Uhr, mein Phinchen nur am gähnen und Augen reiben. Mit ihren roten Schlafbäckchen guckt sie mich flehend an "Mama, bitte, ich möchte ins Bett". ENLDICH. Ich lege sie also hin, flup, ab auf den Bauch und erzählen "Josephinchen, du musst jetzt wirklich schlafen, du bist total müde" flüstere ich meiner kleinen Tochter zärtlich ins Ohr. Jetzt hilft nur noch die Geheimwaffe einer Mutter. Einschlafstillen. Mein liebes Töchterchen tut mir auch den Gefallen und macht sich genüßlich schmatzend über meine Brust her. Für zehn Minuten hört man nichts als wohliges Grunzen. Geschlossene Äuglein, leiser werdende Töne und beinahe Bewegungslosigkeit meiner Tochter wiegen mich in Sicherheit. Das gute alte Einschlafstillen hat wieder mal funktioniert. Plötzlich, statt zu schlafen, spuckt sie die Brustwarze aus, strahlt mich an und übt weiterhin den Vierfüsslerstand den sie seit wenigen Stunden beherrscht. Da hilft nur Geheimwaffe Nummer zwei. Ich lege sie mir auf den Bauch um sie in den Schlaf zu schaukeln. Meine müde Tochter kann einfach nicht, wälzt sich von links nach rechts, von rechts nach links und wieder zurück. Kullert mir fast vom Bauch, wird grad noch vom mütterlichen Arm aufgefangen."Josephinchen, komm, die Mama hilft dir ein wenig" säusel ich und dann liegen wir Bauch an Bauch. Völlig übermüdet seufzt mein armes Kind tief auf und kuschelt sich mit ihrem Köpfchen auf meinen Busen, Äuglein zu. "ein Glück, sie schläft" denke ich erleichtert. Bumbs, bumbs bumbs....warum klopft sie jetzt mit dem Fuß?? plumps, plumps, plumps "was macht sie denn jetzt mit der Hand??" und schon stützt sie sich wieder ab und guckt sich um. Naja, sie tut so, denn die Augen bekommt sie nicht mehr auf weil sie so müde ist. "Josephinchen, jetzt ist aber mal Schluss" sage ich streng und umfasse sie fester. Seufzend sinkt wieder ihr Köpfchen auf meine Brust und kuschelt müde sich an. bumbs bumbs bumbs...der olle Fuß zappelt einfach weiter. Schnell halte ich ihr Füßchen fest. plumps plumps plumps...Mist, habe ich doch jetzt echt ihren Arm losgelassen. Schnell sende ich ein Entschuldigung an meine Rücken- und Armmuskulatur und lege mich so, dass ich mit dem anderen Arm die Händchen meiner rastlosen kleinen Tochter umklammern kann. Ah, endlich Ruhe im Karton. doing doing doing...was ist denn das????? Grrrr..... das ein Windelpopo so ein Eigenleben entwickeln kann war mir nicht klar. Also den Arm ein wenig verschieben und mit dem "Beine-festhalte-Ellebogen" den Babyspeckpopo vom Löwenmädchen sicher. Seufzen vom kleinen müden Mädchen auf meinem Bauch. Endlich Ruhe. Meine Tochter singt leise vor sich hin. Das macht sie immer wenn sie müde ist. Sie versucht sich selbst in den Schlaf zu singen. Ich stimme mit ein und singe ihren Schlafsong und merke dass sie sich langsam entspannt. Draußen bellt ein Hund. Krsch krsch krsch "Verdammt Kind, du musst schlafen" denke ich hilflos als der Kopf der Kleinen hin und her rollt, versucht hoch zu gehen und mit geschlossenen Augen was zu sehen. Die Arme kann ich nicht nehmen, die sichern den Rest meiner Tochter vor ihren Bewegungen, was mache ich nur.....ach, wer braucht schon nen entspannten Nacken. Also den 43cm-Kopf meiner Tochter unter mein Kinn geklemmt. Ein tiefer, erleichterter seufzer des kleinen Lebenswesens auf meinem Bauch und endlich endlich schläft sie für die nächsten vier Stunden tief und fest.
Ich hoffe diese Phase geht bald vorbei und sie entwickelt eine gewisse Gelassenheit gegenüber ihrer neuen Errungenschaft. Und wenn nicht finde ich vielleicht ja noch den "Aus-Knopf" der ja irgendwo an ihr versteckt sein muss. Und bis ich den gefunden habe spiele ich halt weiterhin lebender Pucksack.

1

ich schmeiß mich weg....#rofl#rofl#rofl

lg

2

ähmmm...

beobachtest du uns?
wo ist die kamera verstckt??:-p

mal ehrlich,genau so ist es bei uns auch!!!
einschlafstillen klappt zu 98 %
und wenn doch nicht, bin ich auch der lebende pucksack, der verdammt verspannt ist im nacken...

jaja...nur das problem dabei ist, dass ich dann gar nicht mehr aufstehen darf, somit wird meine blase ziemlich strapaziert #schwitz

lg

3

Wie herrlich geschrieben!#rofl#verliebt

4

Herrlich geschrieben.....bis auf das Stillen trifft bei uns auch zu.Bei allen 3 war ich der lebendige Pucksack...wobei mein jüngster,jetzt 13 Monate,das am längsten möchte.Immer nur ganz fest in Mamas Arm an Bauch und Brust gekuschelt einschlafen,am allerbesten noch eine Decke drüber gelegt.#verliebt
Auch wenns manchmal nervig ist,ich genieße es....denn so schnell ändert sich das und kuscheln is doof
LG
sachrise