Meine Maus (13 Monate) ist seit ca. 2 Monaten fast jede Nacht stundenlang wach. Sie versucht zu schlafen, aber nur indem wir sie rumtragen. Im Bett fängt sie gleich an zu schreien.
Sie schläft morgens bis ca. 8 Uhr, macht um ca. 12 - 13:30 Uhr Mittagsschlaf und wird abends zw. 19-20 Uhr in den Schlaf getragen.
Nachts stille ich sie noch 1-3 mal, ansonsten schläft sie durch kurzes Schaukeln/Tragen wieder weiter.
Heute war ich beim Arzt. Sie meinte, so lange meine Kleine nicht alleine einschlafen kann, so lange werden die Nächte noch katastrophal bleiben.
Sie bräuchte auch seit Monaten nachts keine Nahrung mehr. Am Besten wäre, ich würde sie nachts komplett abstillen und ihr evtl. Wasser aus einem Becher geben.
Das könnte auch evtl. ohne viel schreien bei uns klappen.
Das mit dem alleine einschlafen, da könnte sie auch Recht haben. Aber sie meinte, ich müsste sie evtl. mehrere Nächte schreien lassen , auch wenn es sich um Stunden handelt. Dabei soll ich neben dem Bett sitzen und notfalls Ohrenstöpsel verwenden .
So, jetzt mein Problem. Ich würde ihr gerne das alleine einschlafen "beibringen". ABER unter keinen Umständen mit schreien lassen. Meckern ist für mich ok, aber nicht, wenn sie schreit. Egal ob es stundenlang ist oder nur ein paar Minuten.
Muss ich jetzt wirklich noch monatelang meine Nächte an den Nagel hängen?
Wie sind eure Erfahrungen bzw. Tipps?
Nachts stundenlang wach - 1 Jahr
Ich würde eher sagen, dass ihr Schlafbedarf geringer ist. Eventuell ist 19-20 uhr eben auch nicht ihre Zeit zum Einschlafen. Es gibt halt auch bei Kindern "Eulen" und "Lerchen".
Wenn Kinder nachts so lange wach sind, dann liegt das häufig daran, dass ihr Schlafbedarf falsch eingeschätzt wird.
Wie lange dauert es denn bis sie einschläft? Achtet ihr auf ihre Müdigkeitsanzeichen oder legt ihr sie "nach der Uhr" ins Bett?
Die Theorie, dass Kinder nur durchschlafen können, wenn sie alleine einschlafen können, ist übrigens umstritten. Dafür gibt es keinerlei Beweise. Dagegen spricht viel mehr, dass die Situation am Abend beim Einschlafen eine ganz andere ist, als die in der Nacht. Am Abend muß das Kind von einem aufregendem Tag "runter kommen" und das kann es eben nur mit Hilfe einer Erwachsenen. In der Nacht vergewissert es sich für gewöhnlich nur, dass noch alle ok ist. Oft reicht es dann, wenn es den Atmen der Eltern hört oder diese es kurz berühren.
"Sie bräuchte auch seit Monaten nachts keine Nahrung mehr. Am Besten wäre, ich würde sie nachts komplett abstillen und ihr evtl. Wasser aus einem Becher geben.
Das könnte auch evtl. ohne viel schreien bei uns klappen."
Wenn es das ist, was Du möchtest, dann kannst Du das tun. Wenn Du aber gerne noch weiterstillen brauchst, dann kannst Du auch das noch tun. Auch hier scheiden sich die Geister.
"Das mit dem alleine einschlafen, da könnte sie auch Recht haben. Aber sie meinte, ich müsste sie evtl. mehrere Nächte schreien lassen , auch wenn es sich um Stunden handelt. Dabei soll ich neben dem Bett sitzen und notfalls Ohrenstöpsel verwenden ."
Sehr feinfühlig...
Ich würde jetzt erst einmal schauen, wie ihr tatsächlicher Schlafbedarf ist. Leg sie mittags nur schlafen, wenn sie klar zeigt, dass sie müde ist. Das gilt auch für den Abend. Eventuell benötigt sie auch gar keinen Mittagsschlaf mehr oder einen deutlich kürzeren? Auch solche Kinder gibt es.
Sie braucht nicht lernen alleine einzuschlafen. Wenn sie aber wirklich müde ist, dann wird sie innerhalb von wenigen Minuten beim Tragen einschlafen. Das Tragen ist letztendlich nur Teil eures Abendrituales. Das kann man ändern, wenn man möchte. Man braucht es aber nicht ändern, so lange es für euch ok ist. Ihr könnt dann auch noch warten bis sie etwas älter ist und das Tragen durch das Vorlesen eines Buches, durch intensives Kuscheln ersetzen.
Der Vorschlag Deiner Ärztin wäre für mich inakzeptabel!
Danke für die lange Antwort.
Das Einschlafen durch Tragen geht seit ein paar Wochen 5 - 15 min, seit wir das in ihrem abgedunkelden Zimmer machen. Sie weiß jetzt, dass ein abgedunkelder Raum Schalfen bedeutet. Sie legt sofort den Kopf auf meine Schultern, wenn ich das Licht aus mache.
Ich dachte immer, ihr Schlafbedürfnis wäre höher als bei anderen, da sie viel z.B. Augen reibt. Damit fängt sie schon um 18 Uhr an. Die Augen werden nach und nach auch immer roter. Sie fängt dann an sich ständig auf den Boden zu legen. Daher haben wir sie um 19 - 20 Uhr schlafen gelegt. Also wir richten da uns mehr nach ihr als nach der Uhr.
Als ich der Ärztin sagte, dass ich evtl. noch ein paar Monate (tagsüber 2 mal) noch stillen möchte, meinte sie, dass die Kleine das eigentlich überhaupt nicht mehr braucht. Da bin ich aber anderer Meinung. Und so lange ich es noch gerne mache und meine Maus auch sehe ich keinen Grund abzustillen (außer jetzt dann nachts).
Jedenfalls werde ich den Mittagsschlaf um eine Stunde verschieben und sie nicht vor 20 Uhr schlafen legen, so wie es die Ärztin mir geraten hatte.
Schreien lassen werd ich sie auf jeden Fall nicht.
Hm, aber wenn sie schon um 18 Uhr Müdigkeitsanzeichen zeigt, dann würde ich eher sagen, dass 20 Uhr zu spät ist.
Wenn sie nachts aber längere Wachphasen hat, dann spricht das dafür, dass ihr Schlafbedarf "falsch verteilt" ist. Also eher früher ins Bett und dafür ein kürzerer Mittagsschlaf.
Das mit dem Tragen könnt ihr dann schrittweise ändern. Angefangen habt ihr ja im Prinzip schon instinktiv (dunkles Zimmer), wenn das dann gut klappt, setzt ihr euch halt hin. Dann entfällt das "Schaukeln". Wenn das gut klappt, könnt ihr es mal mit dem Bett und Kuscheln versuchen.
Vielleicht hilft Dir ja auch das Buch, das ich Dir empfohlen habe.
Naja, was das Stillen angeht, da gehen die Meinungen halt auseinander. Aber die WHO empfiehlt ganz klar 2 Jahre. Sie braucht die Muttermilch vielleicht nicht mehr, aber sie bringt ihr halt immer noch Vorteile. Warum also abstillen, wenn ihr das noch nicht möchtet.
Wenn Du nachts abstillen möchtest, dann informier Dich mal über die "Gordon-Methode". Eventuell gibt es auch eine LLL-Stillberaterin bei Dir in der Nähe, die Dir darüber etwas erzählen kann.
Ich habe eine Familie kennengelernt, die eigenem Kind immer auf Schnuller jahrelang Honig gegeben haben.
Das Kind hatte folglich schwarze Zähne voller Karies.
Wenn das Kind zum Zahnarzt musste, hatte es Angst, war verunsichert. Und es HAT wehgetan.
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Das Tragen ist hier der Honig, er tut gut, er verursacht genauso Probleme und es WIRD wehtun.
Ich denke nicht, dass das Kind schreien muss, ich denke aber auch nicht, dass es ausgeschlossen ist.
Ich würde einen Mittelweg wählen. NICHT TRAGEN auch wenn du tausend Mal willst. Du kannst dich ruhig hinsetzen und du kannst das Kind auf deiner Brust liegen lassen. Leider ist das Problem (z.B. wie bei meinem Sohn), dass er z.B. bei mir nicht runterkommt und dann am Ende nichts anderes übrig, als das Kind ins Bett zu stecken. Wenn du nicht dabei sitzt und wenn du dabei liegst und du als VORBILD zeigst, was das Kind machen soll, wird das Kind vielleicht mal schreien aber es wird kapieren: ,,aha, meine Mama ist da´´. EIn müdes Kind wird nicht lange ein Theater machen.
ich würde für die ersten Nächte, das Kind eine halbe Stunde später ins Bett bringen (als gewöhnlich), um sicherzustellen es ,,fällt´´ vor Müdigkeit um, dann hartnäckig bleiben.
ich glaube aber auf jeden Fall, dass der Begriff ,,monatelang´´ übertrieben ist. Auch die Kinder sind nur Gewohnheitstiere und sie werden sich anpassen.
Mein Sohn z.b. springt im Bett rum und dann wird er schnell ruhiger und ruhiger und irgendwann schläft er ein (und ich manchmal kurz mit).
Ich wünsche dir und deinem Kind alles Gute!!!!
Ob das Durchschlafen mit dem "alleine einschlafen" zusammenhängt kann ich so genau nicht sagen. Ich weiß nur eins, unser Sohn schläft durch, seit er keine Flasche mehr trinkt (das war mit 9,5 Monaten der Fall) und kann auch alleine einschlafen.
Ich kenne aber auch viele Kinder, die zwar nicht alleine einschlafen können, aber trotzdem durchschlafen. Also ist das wohl nicht der entscheidende Faktor.
Was aber bei euch wohl der entscheidende Faktor ist, ist das "Einschlaf-tragen".
Und ich stelle jetzt einfach mal in den Raum: Kein 13 Monate altes Kind (wenn es gesund ist!) muss in den Schlaf getragen werden.
Es gibt genug andere Arten Nähe und Sicherheit zu geben, als zu tragen.
Klar, solange die Kinderchen klein sind sind solche Einschlafhilfen toll, einfach und effektiv. ABER: Mit zunehmendem Alter werden aus diesen Hilfen "Gewohnheiten" und das oft im negativen Sinn. Und zwar für beide Seiten negativ.
Das Problem dabei ist, ist erst etwas zur Gewohnheit geworden, ist es schwer dies wieder abzugewöhnen (Kinder geben Gewohnheiten nur ungern auf, genauso wie Erwachsene ).
Dies endet dann meist in Tränen und Geschrei.
Deshalb ist es nötig Kinder gut zu beobachten und rechtzeitig die Einschlafhilfen (wenn nötig) dem jeweiligen Alter anzupassen. Und das sanft und schrittweise. So bleiben in der Regel die Tränen und das Geschrei aus.
Mein Tipp:
Beobachte dein Kind genau und versuche schrittweise kleine Lösungen für euer Problem zu finden z.B. Veränderung des Abendrituals usw.
Und nochwas:
Was ich immer wieder feststelle ist, dass viele Mütter ihre Kinder nicht genug auslasten und das ein großer Anteil der Einschlafprobleme daraus resultiert.
Deshalb noch ein Tipp:
Auslasten, auslasten, auslasten!
Geistig und körperlich!
D. h. jeden Tag!!! 1-2x je eine Std. raus an die frische Luft, schwimmen gehen, Spielgruppe, Kinderturnen, Hindernisparkour im Zimmer aufbauen, mit Fingerfarben klecksen, Teig kneten, draußen rumlaufen (wenn das Kind schon läuft), in die Stadt gehen, Zoo, singen, musizieren, tanzen, Bällebad....usw.
Dazu das Kind 4-5 Std. vor dem Bett gehen nicht mehr schlafen lassen!
Dann aber bei den ersten richtigen Müdigkeitsanzeichen hinlegen, denn total erschöpfte Kinder, die über dem "Müdigkeitsberg" sind, schlafen auch nicht gut ein. Sie überdrehen usw. und finden nicht zur Ruhe.
Euch alles Gute
Eichkatzerl
ich habe bei meiner maus damit angefangen den mittagsschlaf zu reduzieren, schließlich habe ich ihn nach ner weile genz gestrichen... nichts hat geholfen und dann habe ich mich ans herz gefasst und sie einfach mal ins bett gelegt und sie die ganze zeit gestreichelt bis sie eingeschlafen ist... das problem daran, wenn sie nachts wach wurde und ich war nicht mehr da war die nacht wieder vorbei...
dann hab ich beschlossen den weg des schreien lassens zu gehen, ja es tat mir in der seele und im herzen weh aber ich habe diese erst 3 dann 5 dann 7 minuten durchgezogen, bin dann zu ihr hin und blieb bis sie schlief. nach zwei wochen habe ich es auch so gemacht, nur das ich nicht mehr blieb bis sie schlief sondern vorher das zimmer verlassen habe, nach einem monat insgesamt hat sie dann endlich geschlafen, wenn sie nachts wach wurde hat sie kurz gemeckert (nicht geweint) und ist dann wieder eingeschlafen...
nun haben wir nur noch schlaflose nächte wenn ihre zähne kommen oder sie krank ist, dann lege ich mich entweder neben sie ins bett, vors bett oder hole sie in mein bett und trotzdem kann ich sie auch, sobald alles wieder ok ist, in ihr bett legen ohne groß theater zu haben und vor allem ohne das sie nachts mehrmals wach wird...
ich will damit nicht sagen das du dein kind einfach schreien lassen sollst, aber probier aus ob es auch mit weniger mittagsschlaf auskommt und ob es dann besser schläft... dann weißt du ja ob es an zu viel mittagsschlaf liegt.