Rituale / feste Abläufe: es funktioniert einfach nicht !!

Hallo,

wir haben immer noch riesen Schlaf- und Schreiprobleme!
Unser Alltag ist sehr strukturiert und alles andere als aufregend. Trotzdem ist Toni (4,5Mon) sehr schnell überreizt und ständig müde. Sie ist ein wahnsinnig empfindlicher Typ und sie braucht sehr viel Schlaf. Ich muss sie eigentlich ständig ins Bett bringen und das ist immer mit Schreierei verbunden #zitter
Wir haben schon oft versucht, Rituale einzuführen, aber es klappt nicht. Sobald sie das Ritual wiedererkennt, fängt sie an zu schreien. Zum Bsp. hatten wir anfangs ein Ritual mit singen, kuscheln, etc. Sie hat ´nach 1-2 Mal angefangen zu schreien, wenn ich nur das Einschlaflied angestimmt habe. Genauso mit anderen Varianten, auch mit ganz abgespeckten. So schreit sie zB, sobald wir ins Schlafzimmer gehen.
Wenn ich sie ein paar Mal im Manduca zum Schlafen bringen, fängt sie an zu schreien, sobald sie ihn sieht.
Auf dem Arm dasselbe!!
Einschlafstillen macht sie nicht mit, sie dockt sich "rechtzeitig" vorher ab (obwohl ihr vorher schon die Augen zugefallen sind!!!).
Einfach ins Bett legen - Schreierei.

Wieso hat mein Kind nur so Angst vor dem Schlafen??
Rechtzeitig vor der Übermüdung ins Bett/Manduca/auf dem Arm bringen, funktioniert auch nicht. Sie bleibt dann nicht liegen und über kurz oder lang beginnt immer die Schreierei.
Fast immer schläft sie dann schreiend auf meinem Arm oder im Manduca ein :-(
Im Manduca lasse ich sie dann, vom Arm kann ich sie meistens problemlos ins Bett legen.
Wenn sie dann geschlafen hat und - ganz wichtig - von alleine wieder aufwacht, ist sie ausgeglichen und fröhlich! Ganz im Gegenteil zu ihrem unruhigem Zustand vor dem Schlaf. Das sagt mir doch, dass sie ihren Schlaf braucht!
Trotzdem, warum muss es immer so unfriedlich sein. Mache mir Sorgen, dass sie Schlafen nur mit Negativem verbindet und eine Schlafphobie o.ä. entwickelt..
Weiß jemand (nochmal) Rat?
Im Moment läuft es so, dass wir den Ablauf doch immer wieder wechseln, zB einmal ins Bett legen, einmal Manduca, einmal Einschlafstillen. Wenn sie es nicht "merkt", dass sie schlafen soll, klappt es oft ganz gut. Ich überrumpel sie dann quasi. Aber irgendwann gehen die "Tricks" aus, bin ständig dabei mir neue Varianten zu überlegen..

Danke schon mal für eure Antworten!

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Oh je, das ist anstrengend.
Aber vielleicht verarbeitet deine Tochter noch die Erlebnisse, bevor sie einschläft. Sie ist noch so klein, sie hat keine andere Möglichkeit als zu schreien.
Es tut ihr aber sicher gut, wenn du bei ihr bleibst, sie trägst, ...
Ich wünsche dir viel Kraft.

Gruß Conny

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hört sich so an, als ob ein ritual bei euch nicht der richtige weg ist. deine tochter scheint damit tatsächlich das schlafen negativ zu verbinden. man kann so ein ritual nicht erzwingen, meine tochter wird nächste woche ein halbes jahr und wir haben keins. ich versteh auch nicht, warum man in so einem jungen alter sowas zwangsweise einführen möchte. ich kann dir nur den vagen tip geben, dass schlafen eben ohne ritual ganz natürlich in unterschiedlichen situationen in den alltag zu integrieren. ich denke, so gewinnt die sache etwas weniger zwanghaftes und damit möglicherweise auch beängstigendes für dein kind.

lg

3

Das sehe ich auch so!
Ich habe ich anfangs auch mal stark unter Druck gesetzt bzgl. Rituale und feste Abläufe. Nur hat das alles meinen Sohn völlig überfordert. Er brauchte einfach nur viel Körperkontakt. Also hat er die ersten Monate einfach ständig im TT oder Bondolino verbracht und hat eben geschlafen, wenn er müde wurde.

Wir haben auch nicht mehr versucht, ihn ins Bett zu legen. Abends blieb er einfach auf dem Sofa und hat dort geschlafen bis wir ins Bett gingen.

Jetzt ist er 8 Monate und seit einiger Zeit spielen sich die Dinge ein. Er schläft nun fast immer in Bett und am Abend haben wir einen festen Ablauf vor dem Schlafen gehen.

Schön und gut, wenn es bei manchen Babys schon früh mit den Ritualen und Abläufen klappt. Das ist aber nun einmal nicht auf jedes Baby übertragbar. Meinem Sohn hat jedenfalls nur viel Körperkontakt die nötige Sicherheit gegeben. Und das auch nur, weil wir diese Schiene KONSEQUENT ;-) durchgezogen haben.

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Ich denke mal, sie versucht das, weil es einfach tierisch anstrengend ist, wenn man ein Baby hat, das jeeeeedes Mal brüllt, wenn es schlafen soll - das würde mir auch auf den Keks gehen bei aller Liebe ;-)

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#winke

Vielleicht probiert ihr zuviel aus? Nicht immer ist mehr besser.

Ich persönlich bin zwar ein "Verfechter" von "Rhythmisierung und Strukturierung", allerdings nur altersangemessen, natürlich und passend.

Dein Kind ist ja noch so jung, da klappt es selten künstlich ein Ritual überzustülpen.

Ich persönlich würde einfach mal bei einer Struktur oder einem Ritual bleiben und das über eine Zeit von ner Woche hinweg durchziehen. Dazu musst du aber deine Tochter vorher gut beobachten und das "geeigneste" heraussuchen.

Was bei uns auch immer sehr gut geholfen hat (tagsüber), war der Babybjörn Babysitter. Das ist eine Art Federwippe. Sie ist im Gegensatz zu anderen Wippen rückenschonend.
Söhnchen hat darin, als er noch so klein war, oft geschlafen. Erst saß er bei mir z.B. am Tisch und hat beobachtet was ich mache. Wenn er müde war habe ich etwas gewippt und schwupps...schlief er schon.
Ich bin dann einfach dabei geblieben, habe Zeitung gelesen...und wenn Söhnchen wach wurde...war ich da und alles ok.
Vielleicht wäre das was für tagsüber?

LG
Eichkatzerl

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Hallo Eichkatzerl,
danke für deine Antwort!
Die Kleine lässt sich ausgeschlafen schon nur kurz ablegen und in einer Wippe hält sie es höchstens 10 Minuten aus. Sie mag nicht angeschnallt sein #augen und eigentlich will sie den ganzen Tag auf dem Arm sein #schwitz
Hätte damit gar nicht so ein Problem, wenn sie nur nicht immer so schreien würde, wenn ich sie ins Tragetuch oder in den Manduca nehme. Außerdem schläft sie darin zwar schließlich ein, ist aber danach nie wirklich erholt. Es ist wirklich komisch, richtig ausgeschlafen ist sie nur, wenn sie mal 1-2 Stunden in ihrem Bett schläft, das ist aber immer ein Riesentheater und fast immer schläft sie auch nur 30 Min! Vor allem steigert sich die Schreierei von mal zu mal. Sie ohne großes Brimborium einfach ins Bett legen, wenn sie müde (aber noch nicht übermüdet) ist, habe ich zB mind. 2 Wochen gemacht. Irgendwann hat sie dann aber bis zu 1/2 Stunde geschrieen (natürlich auf meinem Arm), dass ich es wieder aufgegeben habe. Jetzt mache ich es hin und wieder und dann schreit sie nur max. 10 Minuten (wenn es länger wird, breche ich ab). Ein Ritual in dem Sinn haben wir schon lange nicht mehr, es ist wirklich alles deutlich reduziert.

Kann es sein, dass sie das Schreien einfach braucht, um runterzukommen? Habe das jetzt schon paar Mal gehört (Pekip-Leiterin, Mütterberatungsstelle) aber ich habe trotzdem Angst, dass es falsch ist, das so weiter laufen zu lassen. Aber mir fehlt auch die Alternative. KiA und Hebi konnten mir auch nicht helfen. Beim Osteopathen waren wir auch 2x (am Anfang wg. Verdauungsproblemen), der meinte bei ihr wäre alles ok.
Soll ich deiner Meinung nach trotzdem bei einer Sache bleiben, auch wenn sie jedes Mal immer mehr schreit? Oder doch ab und zu wechseln, um sie quasi zu überrumpeln?
LG Maria

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Es stimmt, es gibt Kinder die brauchen diese Schreierei wirklich um runterzukommen.
Sie verarbeiten so ihre Erlebnisse des Tages.

Ich glaube das Wichtigste in solchen Fällen ist immer, die Kinder nicht alleine schreien zu lassen.

Und ich würde wirklich bei einer Taktik bleiben.

Nimm deine schreiende Tochter dabei fest in die Arme, rede ihr gut zu (z.B. ich weiß, dass du das jetzt alles erzählen musst usw.) und lass sie sich ausheulen.
Streichle sie dabei und sei einfach da.

Vielleicht klappt es so?

Was Tragetuch usw. betrifft...das konnten wir auch nicht machen. Söhnchen mochte die nicht und wenn er mal drin geschlafen hat, war es wie bei euch. Er war hinterher noch müder und nörgeliger als zuvor.
Also auch kein Allheilmittel für alle Kinder:-(

LG
Eichkatzerl

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Also ich glaube ja nicht dran, dass Babys in dem Alter schon irgendein Trauma haben können, meistens ist der Schrei-Grund doch auf dieser Liste zu finden:

- Hunger
- Hose voll
- zu warm
- zu kalt
- irgendwas tut weh
- überreizt
- gelangweilt
- übermüdet
- nicht genug Nähe zu Mama ;-)

Es gibt doch soooo viele Babys, die einfach ohne erkennbaren Grund in dem zarten Alter noch auf dem Arm einschlafen wollen und nicht alleine oder in irgendeiner Schlaf-Vorrichtung. Abends in seinem Bett schläft unser Sohn zum Glück alleine ein, aber tagsüber hat er da auch überhaupt keinen Bock drauf, da müssen wir seine Hand halten oder seine Wange, bis er eingeschlafen ist, sonst macht er Alarm ;-)

Ich denke, das wird mit der Zeit besser. Müssen wir durch, auch wenn es einfacher wäre, den Zwerg einfach wegzulegen und dann mal kurz Pause zu machen (Arbeitnehmer haben ja auch Anspruch auf Erholungspausen, Mamas meiner Ansicht nach auch). Irgendwann wird es bestimmt leichter ;-)

LG Anni

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Hallo Maria,
warst du schon mal beim Osteopathen mit deiner Kleinen?

wann schläft sie denn?

Grüße
mimi

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Hallo Mimi,
ja waren wir, sogar zwei Mal. Er meinte alles sei in Ordnung.
Abends schläft sie zwischen halb 7 und halb 8. Sie ist dann todmüde, obwohl sie ihr letztes Schläfchen oft bis halb 6 oder sogar 6 macht.

Das Ins-Bett-bringen lässt sich nicht länger rauszögern, auch wenn sie dann regelmäßig eine Nachtschicht einlegt (heute war sie von 1:30-4:00 wach #aerger )
LG

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Hallo Maria,

das tut mir leid für dich, wir hatten/haben auch ein Schreikind, das allein abends von 18- Mitternacht geschrien hat, kam nur auf dem Arm zu Ruhe, aber geschlafen hat sie auch nicht, erst um Mitternacht, tagsüber war sie auch nur müde und ich war damit den ganzen Tag damit beschäftigt, nur um sie zu beruhigen.
Wir waren beim Osteopathen, danach wars etwas besser, aber bis heute ist meine Kleine (16 Mon.) immer noch eine schlechte Einschläferin. Jetzt läuft sie und so langsam wirds besser, auch wenn sie oft bis zu 2 h braucht um einzuschlafen. Mittlerweile legen wir sie auch nicht mehr um 7 hin, sie schläft ja eh nicht vor 9 abend.

Wir haben glaub alles durch, Schlafberatung bei Kinderarzt bei Profamilia und nun sind wir in der Schreiambulanz in der Klinik.

Eine Bekannte von mir ist auch jeden Tag mind. 2 mal aus dem Haus (bei Wind und Wetter) um mit dem Kinderwagen rauszugehen, da hat der Kleine dann immer geschlafen. Hat bei uns nur die ersten drei Monate funktioniert, sobald unsre die Umwelt mehr wahrgenommen hat, schaut sie umher und dachte nicht mehr ans schlafen.

Aber so wie du es beschreibst , hatten wir es auch, dass sie nur schrie sobald wir in ihr Zimmer gingen... das wichtigste ist einfach Ruhe zu bewahren und das ist auch das schwierigste. Da weiß ich, wovon ich rede, habe die ersten Monate ständig geheult, weil ich mein Kind nicht beruhigen konnte bzw. zum Einschlafen beruhigen konnte.

Alles Gute

mimi

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Liebe maria-33,

helfen kann ich dir leider nicht - nur versichern, dass du nicht alleine bist.
Unsere Maus ist nur ein paar Tage älter als deine (auch ein Mädchen), ist schnell überreizt, kann selbst auch nicht abschalten und dreht, insbesondere wenn viele Leute auf sie einsabbeln, schnell am Rad.

Wir haben früh versucht, eine Art "Ritual" einzuführen, doch es endete wie bei euch: sie hatte schnell kapiert, dass nach "Treppe hochgehen" idR "ins Bett gelegt werden" folgt, also schrie sie bald schon auf der Treppe los. Im Tragetuch hat es per Zufall zweimal geklappt, aber nun hasst sie das Tragetuch und schreit, wenn sie es nur sieht.

Sie reibt sich dann ganz kläglich die Augen, hat schon richtig schwarze Ringe unter den Augen, aber müde? Nein!!! WENN sie schläft, dann nur in ihrem Bett, nicht im MaxiCosi, nicht im Wohnzimmer und schon gar nicht, wenn wir sonstwo sind. Ich hatte auch die Befürchtung, dass Schlaf für sie zu einem "Haß-Muster" wird, aber Nachts macht sie diese Probleme *klopfaufholz* in aller Regel nicht - wirklich nur tagsüber.

Mein Fehler war über lange Zeit, dass ich sie zu spät hingelegt habe; sie muß im Prinzip beim ersten Gähnen, beim ersten Augenreiben SOFORT hingelegt werden, dann hab ich eine Chance, dass es ohne Geschrei funktioniert. Wenn sie diesen Punkt überschritten hat, dann wird es ungemütlich für alle Beteiligten...

Wie gesagt, du bist nicht allein, und du machst auch sicher nichts falsch - manche Kinder sind wohl einfach fordernder als andere :-) Und ich gestehe dir jetzt etwas, wofür ich sicher mit Steinen beworfen werde: sie immer wieder hochzunehmen, wenn sie so kreischt (sie weint dann nicht einfach, sie kreischt einen regelrecht an), macht es nur schlimmer; mit ihr zu sprechen, zu flüstern, auch nur "schhhh" machen macht es nur schlimmer - offenbar ist sie dann derart überreizt, dass ihr alles, wirklich alles zu viel wird. Ich lege sie dann hin, lege mich daneben und halte ihr Händchen fest und lasse sie ihren Frust rausschreien. Und ich stopfe mir Ohropax in die Ohren, weil ich das sonst nicht aushalte #hicks

Ich drücke dir die Daumen, dass das bald besser wird! Und mir auch ;-) Bei uns war das allerdings auf Anhieb schwierig, ich glaube nicht, dass das nur eine Phase bei uns ist...

#klee #pro