Hallo,
habe mittlerweile akzeptiert, dass wir ein Schreibaby oder 24.Stunden-Baby haben. Seit der Geburt schläft er nur beim Stillen oder im Tragetuch in Bewegung ein . Seit der 3. Lebenswoche schläft er aber nur noch nachts beim Stillen ein, also hatten wir Ihn den ganzen Tag im Tragetuch. Allerdings wurde es leider von Woche zu Woche schlimmer, denn irgendwann reichte das Tragetuch und normale Bewegung alleine nicht mehr aus, sondern er schlief nur noch im Tragetuch auf dem Gymnastikball ein. Seit 3 Wochen reicht auch das nicht mehr aus und wir haben Ihn im Tragetuch, sitzen auf dem Gymnastikball und haben den Fön an, bis er eingeschlafen ist. Unser Tagesablauf sah also so aus, dass er nach dem stillen max. 45 Minuten gut gelaunt war, dann ohne Müdigkeitsanzeichen anfängt zu schreien, ab ins Tragetuch, Hüpfball und Fön und er schlief nach ein paar Minuten ein. Mittlerweile wiegt er knapp 7 kg und den ganzen Tag im Tragetuch + Hüpfball geht auf die Knie und Rücken; außerdem möchte ich endlich mal das Haus mit Ihm verlassen können. Kiwa und Autofahren führt auch zu schreien. Osteopathie, Kinderarzt und Heipraktikerin konnten leider auch nicht helfen.
Letzten Woche hatten wir dann endlich einen Termin bei der Ersten Emotionalen Hilfe. Ihr Ansatz: Wir hatten eine sehr schnelle Geburt und die muss er verarbeiten und das kann er nur durch das schreien. Also sollen wir Ihn nicht durch Gymnastikball oder Fön ablenken sondern Ihn im Arm oder im Tragetuch beim Weinen begleiten. Da ich Ihn nicht weinen lassen wollte, war ich skeptisch, aber die Kinderärztin in der Schreiambulanz hat uns letzte Woche dasselbe geraten, nur mit dem Hintergrund, dass er durch Hüpfball und co. Noch nicht gelernt hat, sich selber zu beruhigen und das durch das begleitete weinen lernen wird. Da zwei Experten nun dasselbe empfohlen haben, praktizieren wir seit letzten Montag das begleitete weinen im Arm oder Tragetuch. Die ersten zwei Tage hat er insgesamt fünf Stunden geschrien, aber seit 5 Tagen schreit er insgesamt „nur“ noch so 2-3 Stunden. Also dachte ich, dass es wirklich funktioniert. Allerdings haben wir seit 5 Tagen keine weitere Verbesserung. Er ist weiterhin max. 1 Stunde am Stück zufrieden, schreit also weiterhin genauso oft. Also bin ich jetzt total verunsichert?. Wenn er immer mind. 10 Minuten schreien muss, um in den Schlaf zu finden, kann ich das Haus auch nicht verlassen, also kann ich Ihn doch besser wieder durch Hüpfball und Fön zum Einschlafen bringen, oder?
Oder meint Ihr, dass er durch das weinen wirklich was verarbeitet bzw. so lernt, ohne weitere Hilfsmittel einzuschlafen?
Liebe Grüße
Semi599
Baby (11 Wochen) schreit sich in den Schlaf
Huhu,
Ich finde das Thema schwierig. Ich denke, man muss in dem Fall einen gesunden Mittelweg finden. Ich finde "schreien lassen" furchtbar, aber ich könnte mir auch nicht (mehr) vorstellen, den ganzen Tag mit Fön auf dem Gymnastikball zu verbingen.
Meine Süsse war in den ersten sieben Monaten auch von der schwierigen Sorte, aber bei ihr hat Tragetuch und Bewegung genutzt. Mein Mann wollte das TT allerdings nie benutzen und hat sie lieber auf den Armen in den Schlaf geschaukelt... Ohne Weinen ging beides allerdings NIE! Wenn ich mich richtig erinnere (und ich habe das meiste erfolgreich verdrängt ), hat sie sich auch im Tragetuch oft in den Schlaf geweint, aber ich konnte einigermassen damit leben, weil ich ihr mit dem TT die grösstmögliche Nähe gegeben habe und meistens schlief sie auch innerhalb von 5 Minuten ein. Im Arm meines Mannes hat sie sogar geschrien.
Ich würde dir raten, es so zu machen, wie es für dich am erträglichsten ist. Wenn du mental/körperlich nicht mehr dazu in der Lage bist, ihn auf dem Gymnastikball wippend mit Fön zum einschlafen zu bringen, weil es dich einfach nur fertig macht (kann ich total nachvollziehen), dann probiere weiter die Methode, die die Ärzte dir empfohlen haben.
Ich denke, das Schreien lässt sich damit so oder so nicht abstellen. Das wird irgendwann von alleine besser, egal, welche Methode du anwendest. Manche Babys brauchen eben viel Zeit, um sich mit ihrer neuen Umgebung zurechtzufinden.
Rausgehen, spazieren gehen würde ich aber trotzdem. Egal ob der Kleine schreit oder nicht. Das tut dir gut und alles was dir gut tut, tut ihm auch gut. Je entspannter du an die Sache rangehst, desto einfacher wird die Situation (leichter gesagt als getan... )
Ich wünsche Dir starke Nerven!
LG
Schließe mich meiner Vorrednerin an. Und verlier einfach mal die Scheu vor draußen, an der frischen Luft schlafen viele Babys viel schneller ein, als wenn man nur zu Hause durch die Bude läuft.
Ich würde mal an Deine Stelle ,entweder abpumpen und ihn mit der Flache füttern ,oder eine Waage besorgen und ihn vor und nach dem Füttern wiegen, um in etwa zu sehen wie viel er trinkt ! Es kann durchaus sein das er einfach Hunger hat und Du ihn mit hüpfen und Fön noch mehr ärgerst !
Hüpfball ,Fön und Dauertragen würde ich mal weglassen und ihn im Liegen beruhigen(mit Schnuller) ,wenn Du Dir wirklich sicher bist das er satt ist !
LG
Danke für Eure Antworten!
Anfangs habe ich Ihm immer wieder die Brust zur Beruhigung gegeben und er nimmt und trinkt auch jedesmal, auch ohne Hunger. Mit seinen 11 Wochen wiegt er deshalb auch schon 7 kg. Er hat auch immer volle Windeln, daher kann ich Hunger ausschließen, oder?
Der Schnuller beruhigt Ihn zwar, aber er kann irgendwie leider keinen Schnuller (haben schon viele ausprobiert) fest ansaugen. Wenn ich Ihn ablege und beruhige, fühlt er sich dann nicht von mir alleine gelassen, so ohne direkten Körperkontakt?
Gerade waren wir eine Stunde draußen im Tragetuch spazieren. Er guckt dann 30 Minuten ganz zufrieden und fängt dann an zu schreien. Vermutlich weil er dann müde ist? Nach 15 Minuten schreien ist er dann eingeschlafen.
Aber werde Euren Rat weiter umsetzten und jetzt trotz schreien, mind. 2 mal täglich mit ihm spazieren gehen. Ist besser als hüpfen ;).
Muttermilch ist sehr schnell verdaut ,von daher würde ich Hunger nicht ausschließen !
Die Menge die er trinkt spielt mit Sicherheit auch eine Rolle wie lange er satt ist ,wenn er nur ein paar Schluck nimmt sind die kurzer Zeit quasi wieder weg und er brüllt wieder weil er sich nicht satt getrunken hat ! Von daher würde ich mal den Mengentest machen !
Beim ablegen musst Du ihn ja nicht alleine lassen ,Du kannst ja bei ihm bleiben ,nur halt nicht dauertragen ! Such Dir den für Euch passenden Mittelweg ,musst Du was erledigen und er brüllt dann nimm ihn ins Tragetuch (wenn es ihm gefällt und er satt ist) ,musst Du nichts erledigen dann bleib bei ihm am Bett (ich finde wichtig das Babys Rücken auch mal gerade liegt und nicht immer nur in gekrümmter Haltung ,was ja beim Tragen der Fall ist ) !
LG
Unser Sohn (18 Wo.) hat auch von Anfang an sehr viel geschrien und kann immer noch nicht ohne Hilfe einschlafen. Uns hat das Einpuken sehr geholfen. Dadurch beruhigt er sich immer sehr schnell und wenn er müde ist schläft er mit ein bisschen Schaukeln auf dem Arm auch relativ schnell ein. Schnuller nimmt er auch nicht, haben auch schon verschiedene Modelle ausprobiert und mit dem Kiwa geh ich nur noch im Park spazieren, in der Stadt gibt es zu viele blöde Kommentare…
Neulich habe ich meine Mutter gefragt, ob es denn nicht langsam Zeit ist, ihn vom Einpuken abzugewöhnen und ob er denn nicht langsam lernen muss, selbst im Bettchen einzuschlafen. Da meinte sie, dass sie mich auch in der Wiege einschaukeln musste, bis ich fast ein Jahr alt war. Bis ich das irgendwann nicht mehr wollte und brauchte. Und genauso wird mein Sohn auch irgendwann von alleine einschlafen. Tja, meine Mutter ist zwar keine Expertin, aber ich finde trotzdem, dass sie irgendwie Recht hat und dass man jedem Baby sein eigenes Entwicklungstempo lassen sollte. Dann kann eben das eine Baby schon mit drei Monaten ohne Hilfe einschlafen und das andere erst mit einem Jahr, so what.
Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Geduld mit deinem Baby und viel Kraft. Es wird auf jeden Fall immer einfacher, je älter das Baby wird und je mehr es kann. Mein Kleiner ist z. B. viel ruhiger geworden, seit er gelernt hat ein Spielzeug zu greifen und festzuhalten, jetzt kann ich ihn besser ablenken und muss ihn nicht ständig rumtragen.