Mein Sohn ist 11 Monate alt. Er lässt sich nur von mir (Mama) ins Bett bringen. Abends schläft er in seinem Bettchen ein, wacht dann wieder auf, lässt sich (wenn es gut geht) nochmal von mir beruhigen und schläft noch maximal eine weitere Stunde in seinem Bett. Dann wacht er auf und ist nur noch zum Schlafen zu bekommen, wenn ich ihn auf das große Gästebett nehme und nachts neben ihm schlafe.
Für den Kleinen mag das so gehen, aber für uns Eltern ist das mittlerweile sehr belastend. Da ich seit rund 2 Monaten jeden Abend deswegen spätestens gegen 20:00 Uhr im Bett bin, haben mein Mann und ich keine Zeit mehr füreinander.
Ich bin frustriert, weil ich gefühlt kein "Erwachsenendasein" mehr habe. Es gibt keinen Feierabend für mich, an dem ich einfach mal in Ruhe mit meinem Mann reden, ein Buch lesen oder eine Serie schauen kann. Nachdem Junior ins Bett gegangen ist, nutze ich die "verbliebene" Zeit um aufzuräumen oder Sachen vorzubereiten, dann ist er eh meist schon wieder das erste Mal wach und muss von mir erneut ins Bett gebracht werden. Danach ist es nur ein Abwarten, wann er endgültig nicht mehr will und ich ins Bett muss.
Mein Mann ist frustriert, weil er nach der Arbeit nach Hause kommt, ganz kurz mit dem Kleinen spielen kann, mich kurz sieht und dann den restlichen Abend Strohwitwer ist.
Geschweige denn sonstige Beziehungsangelegenheiten zwischen uns, da geht natürlich so auch nichts.
... meine Frage an euch ist daher: Habt ihr Ideen, wie wir dem Kleinen andere Schlafgewohnheiten beibringen können? Ich sehe folgende Probleme:
1. Er müsste lernen, dass nicht nur Mama ihn ins Bett bringt/nachts beruhigen kann, sondern z.B. auch Papa. das würde mich schon mal etwas entlasten. Seit Monaten geht alles nur noch über mich, das ist nervig (und Käse, wenn es mir selbst schlecht geht).
2. Wir würden ihm gerne beibringen, dass er nach dem Aufwachen sich auch alleine wieder beruhigen und (bis zum freiwilligen Schlafengehen der Eltern) weiterschlafen kann. Eigentlich konnte er das schon (im 6. und 7. Monat, danach rissen dann wegen Krankheiten und Entwicklungsschüben die nervigen neuen Schlafgewohnheiten ein).
Es wäre für uns schon ok, wenn er es nachts noch ein bisschen braucht, dass jemand bei ihm liegt. "Früher" lief es so, dass er bis ~ Mitternacht in seinem Bett geschlafen hat und erst dann ins Gemeinschaftsbett kam, wenn wir Erwachsenen schlafen gegangen sind. Das wäre erstmal wieder ok und eine deutliche Verbesserung zum aktuellen Status.
Habt ihr Tipps für uns?
Muss mit 11-Monate-Baby immer um 20:00 schlafen gehen :-(
Während du das Baby ins Bett bringt, könnte dein Mann das aufräumen und vorbereiten machen - dann habt ihr die Zeit bis zum Aufwachen für euch.
Ich denke, dass es auch langfristig besser geht, wenn ihr eurem Kind jetzt die nötige Nähe und Sicherheit gebt, die es braucht. Paarzeit könnt ihr euch zwischendurch holen, wie oben gesagt. Wir haben auch sehr schöne Beziehungszeit neben dem schlafenden Baby gehabt. Was halt gerade ging.
Ansonsten kannst du natürlich auch weggehen und dein Mann bringt dein Baby ins Bett - das wird am Schlafberhalten nichts ändern, aber du hättest Zeit für dich. Das könntet ihr auch 1-2 Mal die Woche machen.
Möglicherweise schläft das Baby im großen Bett einfach besser?
Mein Mann macht in der Zeit natürlich auch schon etwas im Haushalt bzw. muss noch Dinge erledigen. Daher kann er mir das nicht abnehmen.
<Ansonsten kannst du natürlich auch weggehen und dein Mann bringt dein Baby ins Bett ->
Wie meinst du das? Wir haben versucht, dass mein Mann das Baby ins Bett bringt. Mit/ohne meine Anwesenheit. Beide Varianten führen derzeit dazu, dass der Kleine anfängt hysterisch zu schreien und sich da so reinsteigert, dass er richtig würgt und "heiß läuft". Es ist auch keine Frage der Zeit, der Kleine zieht das beinhart durch, selbst wenn es eine Stunde ist. Dabei bemüht sich mein Mann so sehr um ihn und hat (tagsüber) auch eine gute Verbindung zu ihm, wie man z.B. am Wochenende sehr gut sehen kann, wo die zwei tagsüber ein Herz und eine Seele sind.
Weggehen im Sinne von wirklich weg gehen - Sportkurs abends zum Beispiel. Kinder spüren, ob du noch in der Wohnung bist oder nicht. Und dein Mann braucht auch etwas Zeit und Freiheit, senien Bettbringstil zu entwickeln. Mit dem Wissen, dass du im Nebenzimmer sitzt und jeden Schrei hörst, wird das nicht einfacher :)
Ist ihm vielleicht das Zubettgehen zu früh um direkt länger zu schlafen?
Hat er ein Kuscheltier oder etwas, was ihm beim Einschlafen hilft? Hatte kürzlich eine interessante Idee gelesen mit Einschlafhilfen langsam umgewöhnen, z.B. von "Mama liegt neben mir" auf "Mama begleitet mich in den Schlaf und dann kuschele ich mit meiner Schmusedecke". Kein Patentrezept, aber vllt einen Gedanken wert - und nein, es geht nicht um Schreienlassen, sondern langsame Umgewöhnung.
Findet sich auf gewuenschtestes-wunschkind.de
Die Uhrzeit erscheint uns sinnvoll, weil er da schon ganz heftig die Äuglein reibt und auch sofort wegschläft (beim ersten Mal). Oder meinst du, dass er um die Uhrzeit noch eine Art "Zwischenschlaf" macht und dann das echte Schlafen erst später käme?
Danke für den Hinweis mit den Einschlafhilfen. Ich les mir das auf der Website gerne durch
Ja, genau, dass es für ihn vielleicht noch so eine Art Tagschlaf ist.
Ich würde an eurer Stelle das Zubettbringen des Kindes ein paar Mal gemeinsam praktizieren, dann sollte dein Mann das immer mehr übernehmen. So lernt euer Kind, dass nicht nur du ihn ins Bett bringst. Funktioniert das nicht, weil dein Sohn zu dir will, wenn er dich sieht, lass es deinen Mann alleine machen (auch unter Protest des Kindes!). Es ist ja nicht so, dass du dein Kind schreienderweise alleine lässt, Papa ist ja da. Auch beim nächtlichen Aufwachen würde ich erstmal den Papa schicken.
Vielleicht hat euer Kind gelernt, dass es sich lohnt, wach zu werden, weil er dann mit dir ins große Bett kuscheln kann. Vielleicht solltet ihr eine Zeit lang komplett vermeiden, euer Kind mit ins Bett zu holen.
Wenn das Kind wach wird, dann lasst ihn erstmal nigeln und geht nicht sofort hin. Vielleicht ist es manchmal nur eine kurze Halbschlaf-Phase und er schläft dann doch wieder ein.
Ich hatte jetzt eine Phase mit meiner Tochter, in der sie über 3 Wochen jede Nacht für 2-3 Stunden wach war. In meinem Bett konnte sie trotz Ruhe und Licht aus auch immer erst nach 2-3 Stunden wieder einschlafen. Vorher hatte sie in ihrem eigenen Bett 12 Stunden durchgeschlafen.
Ich war soweit, dass ich sie nach diesem Zeitraum von über 3 Wochen auch wieder aus meinem Bett entwöhnt hätte, denn so ging das nicht weiter und schwuuups - hatte sich das Problem von alleine erledigt.
Fakt ist aber, dass wenn es euch als Eltern so stark negativ beeinflusst, dann müsst ihr etwas ändern und das Problem in die Hand nehmen!
Ich würde auch wie eine Vorschreiberin schon geraten hat, ne halbe stunde vor dem ins Bett bringen das Haus verlassen und dich bewusst von deinem Junior verabschieden und dass er sieht das du gehst.
Dann haben Papa und Sohn noch bisschne Zeit und erledigen das KOMPLETTE zu bett geh ritual alleine. Das macht einen riesen unterschied. Dein sohn is ja nich blöd. Er weiß das du im Wohnzimmer sitzt. (Wenn es so ist)
Kannst du denn deinen Sohn, nachdem du dann eine halbe stunde bei ihm warst im großen bett nicht einfcah wieder in sein bett legen? Oder kauft ein Bettschutzgitter und bringt es an und noch ein Stillkissen als rausfallschutz oder noch ne andere Matratze vor dem bett. Dann kannst versuchen leise wieder aufzustehen.
Mein Sohn hatte auch schon mehrerer solcher Phasen in den immer was anderes geholfen hat. Manche gingen monate, manche Nur Tage. Erst letzte woche hab ich mit ihm 5 Tagr auf dem Boden gelegen zum einschlafen(mit ner Matte und kissen drunter). Er hat dann noch so ne stunde so geschlafen, erst dann konnt ich ihn wieder in sein Bett legen.
Manchmal hab ich 2h mit ihm bei uns im Ehebett gelegen und bin dann noch ne stunde zu meinem Mann gegangen.
Ist euer Junior denn schon wirklich müde wenn er ins Bett geht? Oder kann es sein dass er schon übermüdet ist. Versucht doch mal evtl 30mim eher ins Bett oder später.
Viele Wege führen nach Rom.... Wichtig ist auch, das Thema nicht zum Thema nummer eins werden zu lassen. Kinder bekommen das mit, dass es macht es ihnen noch schwerer.
Lg
Danke für alle bisherigen Antworten.
Wenn ich nicht antworte, sondern "nur" Sternchen anklicke, lasse ich mir eure Gedankengänge durch den Kopf gehen.
Falls ich "negativ" antworte, ist das auf keinen Fall auf euch bezogen, sondern so gemeint, dass ich mir die eine oder andere Sache nicht vorstellen kann bzw. es schwierig/unmöglich finde das bei uns anzuwenden.
Ich bin weiterhin für eure Meinungen sehr dankbar
Hallo. Bei uns ist es mit 2 Kindern leider auch ähnlich... meine MÄdels bevorzugen einfach die Mama zum ins Bett bringen, sonst gibt's Geschrei... beide schlafen in unserem großen Bett und ich schleiche mich dann irgendwann wieder raus... ist zwar keine super Lösung aber da schlafen sie wenigstens fest und ich habe wenigstens noch ein bisschen was vom Abend...
Hi,
zunächst einmal ist das eine Phase und die geht auch vorbei. Wenn dein Kind mal 4, 5 oder 6 sein wird, wirst du dich gar nicht mehr richtig erinnern können, wie lange sie denn nun wirklich dauerte.
Ich hab meine beiden Kerle (der Kleine war netter zu seinem Papa) in der Tat 1x/Woche alleine gelassen, mein Mann machte das komplette Programm. Anfangs hatte das gar nicht geklappt, dann nur, weil er mit Kind im Tragedings spazieren lief (ist jetzt natürlich super, weil warm) bis ich heimkam, irgendwann ging's mit baden und Abendbrei. Sie hatten sich ihren Weg gesucht. Meinen Mann hat das Nerven gekostet, mich das allabendliche Zuständigsein aber auch!
An der Bemerkung mit dem Raum geben in einem der Beiträge ist was dran.
vlg tina
Zu deinem ersten Punkt: sobald ich gemerkt habe, dass sich meine Töchter nur noch von mir ins Bett bringen lassen wollten (diese Phase hatten beide mal mit ca. 3 oder 4 Monaten), haben wir sofort etwas dagegen unternommen, weil das für mich keine Option ist, dass ich immer parat stehen muß jeden Abend.
Wir haben sie Schritt für Schritt umgewöhnt.
Zunächst war mein Mann für ca. 2 oder 3 Abende einfach nur anwesend also stand direkt daneben, wenn ich das Baby ins Bett gebracht habe. Dann haben wir angefangen, dass er Schritt für Schritt Kleinigkeiten selbst übernommen hat (Schlafanzug anziehen, Schlafsack zumachen,...), während ich dabei stand. Das alles haben wir dann langsam gesteigert, bis mein Mann dann alles übernommen hat. Hat super geklappt ohne Geschrei. Man muß aber auch konsequent sein. Kinder spüren sehr genau, ob man es ernst meint oder sich selbst unsicher ist.
Unsere Kleine ist nun 1 Jahr, aber was das Schlafen angeht war es bei uns auch von Anfang an schwierig.
Sie schlief bzw. schläft nach wie vor bei uns im Zimmer, in ihrem Gitterbettchen, da sie in dem einem Jahr eigentlich noch nie durchgeschlafen hat.
Ist dein Mann jeden Abend beim zu Bett gehen zu Hause?
Wir hatten oder haben das Problem, dass mein Mann oft abends noch gar nicht von der Arbeit zu Hause ist und sich die Kleine natürlich daran gewöhnt hat, dass Mama sie ins Bett bringt.
Wenn dann der Papa sein Glück versucht hat, gab es natürlich Protest.
Er gibt aber nicht auf und versucht sie trotzdem konsequent ins Bettchen zu bringen und bleibt in unserem Bett daneben liegen bis sie einschläft.
Sollte es zu Protesten kommen, und ich merken, sie lässt sich nicht mehr beruhigen, komme ich dazu, spreche noch leise mit ihr und gebe ihr zu verstehen, dass ich auch noch da bin.
Danach gehe ich wieder.
Muss sagen, dass das eigentlich so ganz gut klappt. Mittlerweile überwiegen die Tage, wo die beiden das ganz alleine schaffen, ohne dass ich dazu kommen muss.
Mein Mann versucht mich dadurch auch zu entlasten.
Wichtig ist halt, dass ihr nicht aufgebt es zu versuchen. Hätte mein Mann nach 2 oder 3 Abenden das Handtuch geworfen, würde es nach wie vor an mir alleine hängen bleiben.
Ausgegangen bin ich in diesem Jahr abends auch noch nie, kann verstehen, dass du das nicht möchtest und es deinem Mann nicht noch schwieriger machen willst.