Alternative zum Pucken?

Hallo ihr Lieben,
ich fange mal ganz vorne an. Mein Kleiner kam per Kaiserschnitt, er ist ein Schreikind, findet tagsüber so gut wie gar nicht in den Schlaf. Er übersteckt sich immer sehr, liegt mit durchgebogenem Rücken, hat eine hohe Muskelspannung, es fällt ihm schwer zu entspannen. Wenn ich ihn z.B. an der Schulter trage, legt er seinen Kopf nicht ab. Lege ich ihn auf den Bauch, auch nicht. Eher fängt er an zu brüllen, aber er legt den Kopf um keinen Preis ab. Im Tragetuch beschwert er sich auch immer nach kurzer Zeit, ich nehme an, weil er da ja den Kopf quasi fast anlehnen muss....

Daher waren wir schon zweimal bei einer Osteophatin, leider hat die Behandlung bisher nicht geholfen. Nächste Woche haben wir einen Termin bei einem Orthopäden, der auf Kiss bei Babys spezialisiert ist. Ich setze große Hoffnungen in diesen Termin.

Mein eigentliches Problem bzw meine Frage: er hat einen sehr ausgeprägten Mororeflex und durch oben genannte Probleme fuchtelt er zusätzlich ständig mit den Armen. Das verhindert jegliches einschlafen, wir haben es jetzt echt sehr sehr oft probiert. Daher wird er gepuckt, sonst schläft er gar nicht. Wir pucken tagsüber, wenn wir ihn hinlegen und nachts sowieso. Mit einem swaddle-me, also Beinfreiheit hat er. Trotzdem muss ich sagen, geht mir das Pucken irgendwie gegen den Strich. Ich weiß, dass es die einzige Möglichkeit ist, dass er überhaupt schlafen kann, aber mich stört die Häufigkeit und wenn ich sehe, wie er dann gepuckt im Bett liegt und sich windet (mehr ein "zurechtrücken", nicht dolle, aber trotzdem) und dabei angestrengt grunzt, kommt es mir nicht richtig vor. Wir haben die dünne Baumwollversion, so dass ich Überhitzung ausschließen kann und wenn ihn noch was stört, brüllt er, also die Luft schnüre ich ihm auch nicht ab. Aber mein Gefühl sagt mir, dass ich nicht pucken möchte, ich weiß aber, dass er ohne nicht schläft.

Könnt ihr mein Gefühl nachvollziehen? Was würdet ihr tun? Ich habe zwar die Hoffnung, dass der nächste Arzttermin uns helfen kann, aber was wenn nicht?
Viele Grüße, Tiny

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Hallo,
ich sehe sehr viele Parallelen zu meiner Tochter (jetzt 11 Monate alt).
Und vor allem verstehe ich genau was du meinst, dieses sonderbare Gefühl, wenn man sein Kind puckt, und es dann so da liegt, in der Zwangsjacke. Ich konnte mich wirklich NIE an dieses Anblick gewöhnen, aber was soll ich sagen, wir haben über 8 Monate gepuckt, bis es ohne ging. Manche Kinder brauchen einfach dieses Enge. Ich sage bewusst Enge. Nicht Nähe. Nähe brauchte meine Tochter auch, aber erst, wenn sie schon schlief. Beim einschlafen an sich war es einzig und allein die Enge durch das Pucken, die uns geholfen hat.

Wir hatten auch den swaddleme, sind dann aber auf den nonomo Arm-Puck umgestiegen. Den fand ich irgendwie "freundlicher", wenn du verstehst was ich meine...

Wir haben übrigens zu jedem Schlaf und über die gesamte Schlafdauer gepuckt. Mit 8 Monaten dann nur noch zum einschlafen, dann haben wir den Puck gelöst. Seit sie 9 Monate ist, brauchen wir keine Puckhilfe mehr.

Lg Krawummel

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Ich bin froh, dass du mein Gefühl verstehen kannst. Die andere Puckhilfe werde ich mir mal ansehen, danke!

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Hi, ich hab aus dem gleichen Grund wie du aufgehört zu pucken als er 2 Monate alt war. Ich habe auch gelesen, dass man nicht mehr pucken darf, sobald sie sich auf den Bauch drehen können. Jetzt ist er 4 Monate und er wacht alle 30 min auf. Aber ist ok für mich, ich weiß, dass das ein Ende haben wird :-)

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Hallo Tiny,

unser Kleiner hatte auch einen ausgeprägte Moro-Reflex, selbst wenn er schlafend auf dem Arm lag hat er immer wieder mit den Armen und Beinen gezuckt...sah irgendwie süß aus.
Wir haben ihn nachts auch gepuckt, am Anfang lag er da ganz friedlich. Aber mit der Zeit, als er mehr Kraft hatte, hat er immer einen Arm raus gezogen und so geschlafen.

klar, sie winden sich am Anfang, aber ja nur bis sie eine bequeme Schlafposition gefunden haben. Und wenn er anders nicht schläft, würde ich mir da keinen Kopf machen. Wichtiger ist doch, dass er zur Ruhe kommt.
Als sich unser Kleiner (heute 5 Monate) dann auf den Bauch drehen konnte,wollte er nicht mehr gepuckt werden. Seit ein paar Tagen pucke ich ihn wieder, weil er mittlerweile robbt und sich im Schlaf so viel bewegt, dass er ständig wach wird. Die Nächte waren echt anstrengend, er ist jede Stunde aufgewacht und wollte getröstet werden. Jetzt im Pucksack schläft er wieder gut (momentan schon seit 1,5 Stunden ;))
Hatte auch mal meine Hebamme gefragt, wie lange er denn so liegen "darf". Sie meinte, ihre Tochte hätte sie gepuckt bis sie 7 Monate alt war und damit hätte sie ziemlich bald durch geschlafen.

Ich kann sein Gefühl nachvollziehen, sieht ja schon bisschen nach Zwangsjacke aus, aber an sich seh ich da kein Problem, immerhin schläft er so und du tust ihm damit ja nicht weh.

LG, Sternchen

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Hey, lieben Dank für deine Antwort! Das von mehreren zu hören beruhigt einen ein bisschen. Und du hast schon Recht, ruhiger Schlaf ist einfach total wichtig! Die Tage sind einfach furchtbar wenn er so gar nicht in den Schlaf findet.

Ich tu mich nur so schwer, ich habe ihn jetzt ein paar Nächte in meinem Bett gehabt, statt im Beistellbett. Ohne pucken. Und da schläft er am liebsten auf der Seite. Das verwehre ich ihm ja dann, wenn ich ihn pucke. Aber er wühlt trotzdem so viel, dass ich dann wieder nicht schlafen kann, also auf Dauer auch keine Lösung...