Guten Abend!
Ich habe mit meiner Kleinen folgendes Problem:
Sie ist jetzt acht Jahre und schläft immer noch bei mir im Bett. Das größere Problem ist aber, dass sie nicht mal dort, alleine einschläft.
Mein Mann und ich haben uns vor vier Jahren scheiden lassen, seit da hat es angefangen. Leider hängt sie sehr an ihrem Papa, was häufig dazu führt, dass sie vor dem Schlafen gehen das Weinen anfängt, weil sie ihn so sehr vermisst (sie sieht ihn jedes zweite Wochenende, mehr ist aufgrund seiner Lebensgefährtin nicht möglich).
Jedenfalls fängt jeden Abend, wenn es Zeit ist, ins Bett zu gehen, das gleiche Drama an. Sie klagt, dass sie nicht alleine schlafen kann, weil sie Angst hätte. Es reicht ihr nicht mal, wenn jemand im selben Stockwerk ist, während sie einschläft. Es muss immer jemand neben ihr im Bett liegen bleiben, bis sie eingeschlafen ist. Und das wohlgemerkt nicht mal in ihrem eigenen, sondern in meinem Bett.
Eine andere "Ausrede" ist dann das Papa-Argument, bei dem sie so gut wie immer anfängt zu weinen.
Ich bin einfach ratlos und weiß nicht mehr, was ich machen soll.
Ich kann nicht mehr einschätzen, ob das Ausreden sind oder die Wahrheit..
Ich habe ihr Zimmer bereits vier Mal gestrichen, umgestellt, neue Lampen gekauft etc. Alles auf ihren Wunsch dekoriert und nichts hat sich geändert. Ich lese auch jeden Abend eine Gute-Nacht-Geschichte mit ihr, rede mit ihr darüber, wie ihr Tag war.. bringt alles nix. Hab's auch schon mit Hörbüchern versucht und einer heißen Milch mit Honig vor dem Schlafengehen, auch kein Erfolg. Wenn ich mit ihr darüber rede, kommt immer dieselbe Antwort: "Ich habe Angst alleine". Jetzt mal unabhängig davon, ob sie in ihrem oder meinem Bett schläft, ist es mir wichtig, dass sie endlich alleine einschlafen kann.
Habt ihr damit Erfahrungen oder vielleicht Tipps, was ich noch machen könnte?
LG Biene
Acht-Jährige schläft nicht alleine
Hallo,
zieht bei ihr vielleicht ein " Belohnungssystem" also wenn sie es zum Beispiel schafft 1 Woche in ihrem Bett zu bleiben und dort auch alleine einschläft, dann darf sie sich irgendwas aussuchen...
Das klappte damals bei meiner Tochter aber da war sie 4 Jahre...
LG
Habe ich auch schon probiert.. das klappt dann ein paar Tage und dann ist ihr die Belohnung egal..
Aber trotzdem danke für den Tipp
Hm, keine Ahnung ob's finktioniert, aber vielleicht probierst du euer komplettes Abendritual mal umzustellen? Evtl hat sie dieses "Angst" oder "Vermissensgefühl" schon so gewohnheitsmäßig in ihrem Abendritual drin, dass es hauptsächlich Gewohnheit ist? So "Zähne putzen, Geschichte lesen, Angst bekommen/Papa vermissen"?
Ich würde wohl schauen,dass sie in ihrem Bett schläft. Das wäre mir in dem Alter erstmal wichtiger, als das alleine einschlafen. Ich würde sie in ihrem Zimmer einschlafbegleiten, allerdings ohne mich dazuzulegen. Das geht nicht ohne Tränen, aber das ist halt so.
Sie ist 8, da kann man ja schon erklären und sie kann auch erklären.
Lg
Liebe Landkind2015,
Danke für die schnelle Antwort.
Das Abendritual zu ändern, werde ich versuchen, danke!
Allerdings ist das mit dem „nicht dazulegen“ leichter gesagt als getan. Das Problem ist, dass sie nicht nur weint, sondern dann auch nicht liegen bleibt, sondern ständig wieder zu mir kommt. Außerdem zwingt sie sich dann, länger wach zu bleiben und hat dann höchstens 8 Stunden Schlaf..
LG
Du kannst doch doch daneben setzen erstmal. Dazu legen würde ich mich tatsächlich nicht mehr.
Ich würde ihr sagen, dass du abends Erwachsenenzeit brauchst. Dass ihre Tür angelehnt bleiben und das Licht im Flur angelassen werden kann, du aber erwartest, dass sie in ihrem Zimmer bleibt. Wenn sie raus kommt würde ich sie konsequent jedes Mal wieder zurückschicken. Sie weiss ja, dass du da bist. Entweder hat sie sich die "Angst" sozusagen "angewöhnt" (kann man sich auch wieder abgewöhnen) oder sie drückt auf die Knöpfe, von denen sie weiß, dass du darauf reagierst (z.B. Schuldgefühle wg. Scheidungskind oder was auch immer).
Natürlich wird sie es am Anfang wiederholt probieren - es hat ja auch viele Jahre geklappt. Aber sie wird relativ schnell spüren, wenn du innerlich fest bist in deiner Haltung. Es wird ihre innere Sicherheit erhöhen, wenn sie dich nicht mehr "manipulieren" kann. Kinder brauchen liebevolle, feste und verlässliche Eltern. Das gibt ihnen den Rahmen, sich sicher fühlen zu können. (Zu nachgiebige Eltern verunsichern ihre Kinder, denn sie empfinden die Eltern dann als "schwach", und das ist bedrohlich für ein Kind.)
Alles Gute!
P.S. Buchtipp: Rudolf Dreikurs "Kinder fordern uns heraus"
Vielen vielen Dank!
Das hört sich alles sehr schlüssig an. Ich werde mein bestes geben. Das mit den Schuldgefühlen stimmt nämlich wirklich. Und ich glaube, ich bin auch nicht die autoritärste Mutter..
Das Buch werde ich mir anschauen, nochmals danke
Es ist immer schwer etwas aus der Ferne zu schreiben ohne Euch zu kennen. Aber eine Scheidung ist für Kinder ja nicht wirklich einfach zu bewältigen, insofern würde ich die Ängste schon ernst nehmen. Habt ihr mal darüber gesprochen wovor sie Angst hat, wenn sie abends alleine im Bett liegt?
Ich kenne das von einer Freundin, da ist die Tochter nach der Trennung nachts immer aufgestanden und hat geschaut, ob die Mama wirklich noch da ist.
Vielleicht wäre es auch nicht verkehrt, sich hier Hilfe zu holen, damit deine Kleine Trennung besser verarbeiten kann. Dann klappt es bestimmt auch mit dem Schlafen.