Alpträume als Ausrede- was tun ?

Hallo liebe Community,

meine 5- jährige Tochter treibt mich in den Wahnsinn..
Eins der Probleme ist, dass sie nachdem ich sie ins Bett bringe dann doch bei mir schlafen möchte und argumentiert ihre Bitte damit, dass sie gerade einen Alptraum hatte. Da es meist erst kurze Zeit nach dem zu Bett bringen ist und noch garnicht geschlafen hat kann diese Aussage nicht stimmen. Aber was tun ? Sie steht mit Tränen in den Augen vor mir und sagt sie würde nicht lügen.

Es ist das erste Mal das ich mich an ein Forum wende. Ich selbst habe in solch Situationen immer in Foren nach Antworten auf Beiträgen gesucht aber Thema Alpträume nicht gefunden.
Ich hab vieles probiert. Damals hab ich sie schreien lassen wenn sie nicht schlafen wollte, jedoch hab ich dabei so ein schlechtes Gewissen, dass ich nach einiger Zeit akzeptiert habe wenn sie Nachts ins Bett kommt. Dann scheint sie es einfach zu brauchen und das ist ja im Endeffekt nichts schlechtes. Wenn sie Nähe braucht möchte ich es ihr eigentlich nicht verweigern.

Zudem haben wir abends ein festes Ritual. Buch lesen, Schlaflied singen, Schlafcd anmachen und dabei bleibe ich noch paar Minuten bei ihr. Für den ein oder anderen vielleicht extrem aber bei dem stressigen Alltag manchmal möchte ich den Tag für sie einfach gut ausgehen lassen.
Daher verstehe ich nicht, weshalb sie hinterher trotzdem bei mir schlafen möchte.

Ich bin Alleinerziehend und habe mein Wohnzimmer auch als Schlafzimmer. Die einzige Zeit mal was für mich zu machen ist abends. Da ich auch mal was gucke kann sie nicht bei mir auf der Couch sein, sie würde nicht schlafen. Hat jemand bereits Erfahrungen und/ oder vielleicht Anregungen was man an meiner Stelle noch tun könnte ?

Über Feedback würde ich mich sehr freuen und erstmal vielen Dank im voraus fürs durchlesen. Lg 🙂

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Meine Tochter, ebenso 5 1/2, macht es genauso. Kannst du bei ihr einen, bis sie schläft? Also sie einfach bei sich ins Bett bringen?

Wir begleiten übrigens auch noch (fast) jeden Abend.

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Guten Abend,

zu ihr ins Bett bringen tue ich bereits, aber ich bleibe nur ein paar Minuten. Sonst habe ich meist das Gefühl, sie würde nicht lernen auch mal alleine einzuschlafen. Macht ihr es so oder wie funktioniert es dann bei euch am besten?

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Wir wollen auch, dass sie allein schläft. Klar. Ich hab noch 2 andere, die wir uns Bett bringen müssen.
Im Moment will sie immer mal wieder allein schlafen. wenn wir es aber forcieren, dann kommt sie auch mit dem Albtraum um die Ecke.

Ich sage ihr dann deutlich, dass ich weiß, dass sie noch nicht geschlafen hat, also noch nicht träumen konnte. Manchmal hilft das schon und sie legt sihx wieder hin. Aber in den meisten Fällen sitzt einer bei ihr am Bett und bleibt, bis sie schläft (mein Mann legt sich manchmal dazu - ich nicht. Das hab ich zu lange gemacht 😂).

Wie gesagt, in letzter Zeit mochte sie auch von sich uas allein einschlafen, was mir zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Ich kenne keine 13 jährige, die jeden Abend in den Schlaf begleitet wird und gwhw fest davon aus, dass sie es irgendwann von selst wollen und können.

Ich kann verstehen, dass man irgendwann nicht mehr will und kann - und ich bin nicht allein erziehen.
Aber vt ist es ja "das kleinere Übel" sie einfach so lnag zu begleiten, bis sie schläft. Sie fühlt sihx sicher, hat ihre Nähe und Aufmerksamkeit und du abends ich etwa Zeit für dich.

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Hallo!
Du schreibst "Damals hab ich sie schreien lassen wenn sie nicht schlafen wollte...", wie oft/ wie lange hast du sie schreien lassen? Diese Info ist aus meiner Sicht ausschlaggebend. Vor allem im ersten Lebensjahr entwickelt ein Kind sein Bindungsmuster, welches sein Bindungsverhalten prägt. Ist die Mutter immer zuverlässig (!) da, also tröstet sie wenn das Baby schreit, lernt das Baby dass Mama kommt wenn es sie braucht 》 eine sichere Bindung entwickelt sich. Das Kind kann sich auf Mama verlassen, es kann irgendwann allein schlafen. Macht ein Baby diese Erfahrung nicht, ist die Mutter also nicht zuverlässig da um es zu trösten (sprich schreien lassen), kann sich das Kind nicht sicher sein ob Mama kommt 》 unsichere Bindung entwickelt sich. Mögliche Folge: Kind kann nicht alleine schlafen, muss sich ständig bei Mama rückversichern, will also am besten zu Mama ins Bett!

Was ich dir raten würde: begleite sie in den Schlaf! Nicht nur ein paar Minuten und dann raus aus dem Zimmer sondern wirklich so lange bis sie schläft. Erst dann den Raum verlassen. Immer und immer wieder.. das wäre mein Tipp..

Alles Gute🍀

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Hallo anmoni,

leider habe ich es ziemlich lange durchgezogen und letztendlich hat mir mein Instinkt schon gesagt dass es so nicht geht. Weshalb ich es mitlerweile nicht mehr tue aber davon ausging, dass ein dauerhaftes Begleiten eher zu schlechten Angewohnheiten führt.
Ist aber ein Ansatz, den ich nun doch mal verfolgen werde und dann mal abwarten, wie es sich entwickelt.. Vielen Dank für deine Antwort!

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Manchmal fordert es sogar meine fast 13 jährige ein... Dass ich sie in den schlaf krabbel..


Ja und?
Ich kann auch besser einschlafen wenn mein Mann neben mir liegt.ich finde es absolut nicht schlimm und als nix negatives.

Ich habe sie immer begleitet und ab ca 6 - 7 brauchte sie es nicht mehr immer, da sagte sie oft... Mama, du kannst ruhig gehen.... Ich weiß ja dass du da bist!

Vertrauen ist hier das a und o

Seh es nicht als last deine Tochter zu begleiten... Nehem es eher als was schönes... Sie braucht dich

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Meine Tochter ist ähnlich. In ruhigen Zeit schläft sie gut ein und auch in ihrem Bett durch. jetzt wo sie erst jede zweite Woche ein paar Stunden und dann plötzlich wieder jeden Tag normal in den Kindergarten geht, schläft sie viel unruhiger. Auch meinem Großen mit 8 merke ich das an, dass es eine unsichere Zeit ist. Also versuchen wir unseren Kindern Sicherheit geben, bleiben bei ihnen bis sie einschlafen oder (vor allem die Kleine) darf zu uns ins Bett. Meist geht dann einer von uns in ihr bett, weil es sonst zu eng ist. Es kommen auch wieder andere Zeiten. Immerhin wird sie gerade nicht schreiend wach. Vielleicht wirklich mal ein paar Tage bei ihr bleiben bis sie schläft. Dass Du mittelfristig wieder Zeit am Abend für dich willst ist legitim. Wir können neben den Kindern auf nem Sessel sitzen und über Tablet mit Kopfhöhrer einen Film, Nachrichten, ... schauen. Müssen nur so sitzen, dass sie nicht drauf schauen können. Das reicht oft schon als sicherheit und sie schlafen in kurzer Zeit ein. Wenn sie alleine schlafen sollen, dann kommen sie noch zig mal raus, erst trinken, dann zu warm, die Vögel pfeifen zu laut, das richtige Kuscheltier fehlt, nochmals zur Toilette, ... das finde ich viel anstrengender. Hör auf dein Bauchgefühl und nicht was andere sagen, dass dein Kind können sollte. Oft verschwinden gestillte Bedürfnisse schneller als welche die unerfüllt bleiben.

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Du solltest erstmal dringend was an deiner Einstellung ändern. Deine Tochter möchte dir ja nichts böses. Sie hat offenbar einfach Angst abends alleine einzuschlafen. Ich hatte das selbst als Kind sehr lange. Das kann man schlecht mit irgendwelchen Ritualen und Tricks wegbekommen. Was man braucht ist Geduld. Lass ihr die Zeit die sie Braucht. Gibt ihr die Nähe, die sie braucht. Das du sie hast schreien lassen wird sein übriges getan haben. Werde ich nicht viel zu sagen, dass du ihr damit höchst wahrscheinlich einen tiefen seelischen Schaden zugefügt hast sollte dir klar sein. (Für mich gibt es da auch keinerlei Entschuldigung)
Ich hatte als Kind abends alleine wirklich Panik. Ich mochte nicht im Dunkeln alleine sein. Das mag ich immer noch nicht besonders. Aber irgendwann ging es besser.
Aber damals musste immer jemand in meinem Zimmer bleiben, bis ich einschlafe. Bei meinem Bruder war das auch sehr lange so. Aber er hat damit schon lange kein Problem mehr.
Vielleicht sind für sie Albträume einfach die Ängste vor der Dunkelheit, vor Monstern, vor komischen Geräuschen... Anstatt das so herzlos als Lüge abzutun (bei einer 5 jährigen... Du hast offensichtlich wirklich keine Ahnung wie man adäquat auf die Bedürfnisse von Babys und Kindern reagiert)
Solltest du sie in ihren Ängsten ernst nehmen und schauen wie du ihr helfen kannst. Und wenn du dich zu ihr legst bis sie schläft.
Sorry, wenn das jetzt hart war, aber mir stehen die Haare zu Berge wenn ich von Müttern mit so einer Einstellung lese.
Das du alleinerziehend bist ist natürlich nicht leicht. Aber für deine Reaktionen gibt es keine Entschuldigung.

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Ich bitte hier auch nicht um Vergebung. Ich habe offen dargelegt wie die Situation aussieht, da ich hier nach Lösungsmöglichkeiten suche. Ich denke, jede Mutter versucht da nach ihren individuellen Erfahrungen das Kind zu erziehen und hat demnach andere Ansichten. Ich wurde sehr streng erzogen worauf manche Erziehungsansätze eingeprägt sind aber das bedeutet nicht das ich nicht versuche dies zu verändern. (Zum direkten Vergleich: Bei mir gab es kein Ritual, kein Trinken, kein Licht, Tür zu. All dies bekommt mein Kind heute alles, wo ich bereits von anderen Müttern zu sagen bekommen habe, dass es doch schon übertrieben sei.)

Ich habe meinen Fehler eingesehen und bereits geschrieben, dass ich es anders versuche. Daher stehe ich meinem Verhalten sehr kritisch gegenüber. Zudem ist jedes Kind unterschiedlich und meine lügt bereits was das Zeug hält um ihren Willen zu bekommen. Ich bin einfach sehr zwiegespalten, was die Erziehungsstyle anbelangt, was leider zu viel ambivalenten Verhalten führt. Da ich seit SS keinen Partner habe fehlt mir hier der persönliche Austausch weshalb ich es hier versuche. Und deshalb:


Vielen Dank für dein Feedback und einen ruhigen Abend :)

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Hallo

erstmal meinen Respekt dafür, dass du so offen über deine Erziehung schreibst, bzw die Problematiken, die das möglicherweise mit sich bringt und mit sich gebracht hat. Das können nicht viele Menschen, so zugeben, dass da - wenn auch möglicherweise mit besten Wissen und Gewissen- doch Strukturen entstanden sind, die ungut sind.
Ich glaube, ihr müsstet eine Art „reset“ durchführen, du und deine Tochter.
Also das Thema Schlafen neu denken. Wäre es möglich, dass du ihr die Führung überlässt, wie das (Ein-)schlafen aussehen soll?
Vielleicht wäre es möglich, dass sie bei dir im Bett einschläft, evtl mit dir oder ohne dich und du sie dann später rüber trägst?
Oder sie darf schlafen wo sie will, bei dir oder bei sich, egal.
Wenn dein Bett zu klein ist, oder du das nicht möchtest, könnte sie vielleicht eine Matraze neben deinem Bett haben, auf der sie schlafen kann?
Wichtig finde ich, dass du mit ihr gemeinsam eine Lösung findest und dass du sie ernst nimmst in ihren Ängsten und Wünschen.
Schlaf ist ein heikles Thema und wie schön jemand schrieb, kann das Vertrauen in die Bezugspersonen so schwer erschüttert werden, dass es sich eben auch auf andere Bereiche Niederschlägt.
Du darfst dich von den Methoden deiner Eltern frei machen.
Du darfst die „gutgemeinten Ratschläge“ deines Umfelds völlig ignorieren.
Dein Kind wird irgendwann (spätestens im Teeniealter) nicht mehr viel von Einschlafbegleitung wissen wollen. Das tut dann weh, wie schnell sie unabhängig werden.
Der Unterschied liegt nur darin, schafft ihr es bis dahin eine so liebevolle Basis der vertrauensvolle Kommunikation (gegenseitig) aufzubauen, dass sie entspannt zu Bett gehen kann, dass sie mit dir den Alltag ohne Lügen oder Probleme teilen kann, dass sie weiss, dass sie immer zu dir kommen kann und dass du ihr auf (ihrer) Augenhöhe begegnest?

Viele Grüsse
doppelhelix