Auf die harte Tour?

Hallo,

ich habe eine 16 Monate alte Tochter, die ich jeden Abend bis zu 3 Stunden lang in den Schlaf begleiten muss.

Sie schläft in einem 140x70 cm Beistellbett und unsere Abendroutine ist wie folgt. Wir essen eine Stunde vor dem Schlafen gehen zusammen Abend, putzen dann gemeinsam Zähne, noch mal ruhiges Spiel mit sanfter Klassik zum Runterkommen, dann immer die selbe Gute Nacht Geschichte bei einem Fläschchen im Bett und dann Einschlafkuscheln.

Nach 10 Minuten im Bett dreht sie aber richtig auf, sie fängt an zu reden, drehen, stehen, knibbelt an mir rum, zieht sich an den Haaren, klatscht in die Hände, kratzt an der Tapete. Und das Minimum 1 bis bis maximal 3 Stunden! Ich bin fix und fertig mit den Nerven, weil ich einfach keinen Abend habe. Wenn die Nächte dann entspannt wären, aber auch da wird teilweise alle 2 Stunden aufgewacht.

Ich habe schon die Schlafzeiten variiert, das Essen, hell, dunkel, mit Mittagsschlaf und ohne, mit auspowern... Letztendlich ist es immer ähnlich, sie wehrt sich mit aller Kraft gegen den Nachtschlaf. Das komische ist, der Mittagsschlaf klappt meistens total problemlos.

Ich habe schon zwei Schlafbücher konsultiert. Schlaf gut Baby von Renz Polster und noch ein anderes bindungsorientiertes. Ich bin eigentlich gegen ferbern, und ja, ich kenne auch den Brief des geferberten Babies an die Mutter. Nur bin ich aber wirklich mittlerweile nicht mehr bereit jeden Abend dieses ewige Einschlafdrama mitzumachen und frage mich, ob diese bindungsorientierte Einschlafbegleitung überhaupt was für mein Kind ist. Vielleicht braucht es ja eigentlich doch seine Ruhe.

Hat jemand von euch einen radikalen Wechsel beim Einschlafen vollzogen? Hat es dann besser geklappt?

Ich bin für jede Antwort dankbar! Und Fall jemand professionelle Hilfe bekommen hat, wo war das? LG

1

Guten Morgen.
"Vielleicht braucht sie ja doch eigentlich ihre Ruhe"
->Hast du mal ausprobiert, ihr die Flasche im Bett zu geben, ihr gute Nacht sagen und dann raus gehen? Wie verhält sie sich da? Wenn sie anfängt zu weinen, würde ich aber nochmal ins Zimmer gehen!

2

Gute Tipps habe ich nicht. Unsere Große war auch so und unsere Kleine braucht abends auch eine Stunde um runter zu kommen. Ich kann nur sagen, dass es auch wieder anders wird. Das, was am meisten gestresst hat, war der Stress den ich mir selbst gemacht habe. Unsere Große war schon immer ein Kind mit niedrigem Schlafbedarf. Aber ich wollte so gerne, dass sie um 20/21 Uhr ins Bett geht, auch, weil sie ja durchaus Anzeichen gemacht hat, müde zu sein und so lag ich neben ihr, stundenlang, völlig entnervt, habe viel gelesen und mich dolle geärgert über dieses Kind. Und irgendwann habe ich es akzeptiert. Habe sie nochmal aufstehen lassen und es zu einem späteren Zeitpunkt wieder versucht, habe mich neben sie gelegt, entspannt und mit gedöst, habe mich von meinen Abenden verabschiedet und das beste daraus gemacht. Dann - mit nicht ganz 2,5 - hat sie den mittagsschlaf abgeschafft und schlief plötzlich um 19.30 Uhr ein. Heute mit fast 5 schläft sie oft erst um 22 Uhr... Sie braucht eben wenig Schlaf... Natürlich wünsche ich mir oft, sie würde um 20 Uhr schlafen. Aber wie soll sie, wenn sie nicht müde ist?! Aber immerhin ist sie ab 21 Uhr in ihrem Zimmer und schaut sich noch Bücher an oder hört Hörbuch.

Akzeptanz ist mein Stichwort und das Beste draus machen. Und, wenn du sowas versuchst, wie früher aufstehen lassen etc sollte man es glaube ich auch wirklich 2 Wochen durchziehen, damit man schauen kann, ob sich der Rhythmus anpasst. Aber grundsätzlich glaube ich, wissen Kinder sehr gut über ihren Schlafbedarf Bescheid.

Vielleicht kannst du ihr aber auch schon langsam beibringen, dass ab xx... Also z.B. nach der Flasche (hast du mal versucht, die wegzulassen, unsere drehte Milch gegen Abend irgendwann zusätzlich auf) nur noch leises spielen erlaubt ist und Mama im Bett in der Zeit ein Buch liest und darauf wartet, sie ins Bett zu bringen. Das wird natürlich nicht auf Anhieb klappen, aber ich denke, dass du ihr schon jetzt langsam beibringen kannst, sich abends auch noch ein bisschen alleine zu beschäftigen.

Alles Gute

3

Wie wäre es Du lässt sie auf bis Du auch ins Bett gehst?

Ich hab meine immer bis ca 21-21:30Uhr aufgelassen und bin dann mit ihnen ins Bett. So brauchte es mich nicht nerven, ob sie schon vor mir einschliefen oder nicht. Der ganze Stress ums Einschlafen war weg.

Später sind sie schneller eingeschlafen und da hab ich mich nur kurz neben sie ins Bett legen müssen und dann bin ich wieder aufgestanden, sobald sie schlafen. Beim 5 Jährigen läuft es noch immer so und dauert zwischen 3-10Minuten. Beim 8 Jährigen halten wir die Hand, da dauert es 10-20Minuten und dann schlafen sie.

4

Also ich versuche mittlerweile entspannt zu sein. Ich versuche sie hinzulegen und wenn sie nach 30 Minuten noch immer Drama veranstaltet oder schlicht wach ist, dann nehme ich sie wieder ins Wohnzimmer.
Dann spielt sie nochmal für eine Stunde ich versuche es wieder. Meistens klappt das dann ohne Probleme.
Ja mich nervt es auch, dass der Abend dann flöten geht. Aber 3 Stunden begleiten würde ich mir nicht geben😅🙈

Lebst du mit dem Vater? Dann könnte er abends die "Spielzeit" übernehmen. So kannst du selber bisschen runterkommen und dann übernehmen, sobald deine Tochter mehr signalisiert, dass sie müde ist.