Stillen nachts.... selber schuld

Hi

Eine Freundin meinte zu mir ich sei selber schuld, wenn mein Sohn nicht durchschlafen würde. Ich hätte ihm die brust angewöhnt. Er schläft leider schlecht und wacht alle 2 h auf, im Moment hat er glaub ein Schub oder zahnt und wacht seit Wochen zum Teil auch stündlich auf. Er schläft an der brust sofort wieder ein. Aber ja... ist irgendwie aucj kein Zustand auf Dauer.

Meine Freundin hat ihre Kinder übrigens alle geferbert. Ich will auch gar nicht darüber diskutieren. Es geht mir wirklich darum, ob ich mit dem Stillen meinem Sohn eigentlich gar keinen Gefallen mache, sondern ihn vom guten schlafen abhalte?!

Hat jemand Erfahrung damit? Hat es sich von alleine gelegt oder muss man tatsächlich dann knallhart irgendwann die brust verweigern?

Danke euch!

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Durchschlafen hat was mit der Entwicklung des Gehirns zu tun. Das heißt, das kann nicht „trainiert“ werden - ganz abgesehen von den psychischen Folgen von Ferbern.
Du machst also alles richtig! Du stillst die Bedürfnisse (Hunger, Trost) deines Kindes. Natürlich hat es diese Bedürfnisse auch nachts. In Phasen, in denen er viel lernt, sogar umso häufiger.
Flaschenkinder schlafen nicht besser oder automatisch durch, das ist ein weit verbreiteter Irrglaube. Es sei denn natürlich, sie haben resigniert, wie es beim Ferbern der Fall ist.

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Du machst alles richtig.

Ich musste grad mal Googlen, was ferbern ist 🤣 ich mag gar nicht wissen, wieviel und wie oft ihre Kinder noch geweint haben... Das ist meines Erachtens gegen die Natur und mit Sicherheit schläft ein solches Kind eher aus Resignation ein, als dass es gelernt hat alleine einzuschlafen.

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Kurz gesagt. Deine Freundin hat absolut KEINE Ahnung und scheint auch noch relativ unempathisch zu sein. Stillen ist das beste was du für dein Kind tun kannst und das Verhalten ist absolut normal, ist bei mir auch so und bei vielen meiner Freundinnen auch. Es gibt immer besser uns schlechtere Schläfer, aber irgendwann schlafen sie alle durch. Von jemanden der die Ferbermethode angewendet hab würd ich mir ohnehin keine geistreichen Tips erwarten. Sei einfach für dein Baby da so wie du gebraucht wirst, die machen nix absichtlich und können auch noch nicht verwöhnt werden, schon gar nicht durchs stillen. ❤️❤️

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Du hast ja schon gute Antworten bekommen.

Wenn du Zweifel hast - ich hab grade „das gewünschteste Wunschkind“ gelesen, da gibt es auch ein Kapitel übers schlafen und warum „ferbern ‚funktioniert‘“. Glaub mir, das willst du nicht ;)

Motte ist 22 Monate, wird seit 11 Monaten nachts nicht mehr gestillt und schläft meistens trotzdem nicht durch 😜 die wird noch 1-3 mal wach 😊 das ist ok!

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Auch ich musste erstmal googeln, was das ist und da krieg ich echt Brechreiz.
Die armen Kinder.
Ich habe das schonmal in einem anderen Thread geschieben gehabt ,das ich mal einen Bericht einer Stillberaterin gelesen habe ,wo stand ,das Babys von Natur aus eigentlich nicht alleine schlafen. Sie brauchen die Nähe der Mutter und der Brust. Das ist von der Natur aus so gewollt.
Sie schrieb auch , wenn z.B ein Elefantenbaby zum Waisen wird, wird ihm ein Pfleger zur Seite gestellt,der Tag und Nacht für ihn da ist ,er streichelt, füttert und singt ihm vor . Das ist selbstverständlich für alle . das hinterfragt keiner . Aber ein Baby MUSS alleine schlafen,ein Baby MUSS mit 6 Monaten abgestillt sein , ein baby MUSS...... Ein Baby muss garnichts.
Du machst alles richtig. Auch mein dicker ,8 Monate wird gestillt wie er das möchte,und wenn jemand damit ein Problem hat, dann bitte soll er gehen und mich in Ruhe lassen.

Oh Gott wenn ich mir vorstelle ,man legt sein Baby ins Bett und es muss sich in den schlaf schreien 😪 wo es dann vll noch Angst oder so hat, krieg ich echt Albträume.

Ich wünsche dir aufjedenfall alles gute und sowas würde ich nicht mehr Freundin nennen.

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Hallo zusammen und Danke für die Antworten.
Ich weiss grundsätzlich, dass ich es richtig mache mit stillen und Nähe geben. Nur manchmal bekomme ich schon Zweifel.. weil er halt so oft kommt nachts.. Da frag ich mich dann, ob ich vielleicht was ändern muss.

Meine Freundin ist eigentlich eine tolle Mama. Sie ist von der Methode überzeugt. Bei ihren Kindern hat es funktioniert. Ich würde es nie tun und finde es schrecklich.

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Sorry, wenn ich das so direkt sage: aber „tolle Mama“ in Zusammenhang mit „ferbern“ schließt sich eigentlich aus.
Ferbern ist furchtbar und völlig gegen die Natur eines Babys. Es hat funktioniert? Niemals. Das Baby hat einfach resigniert und aufgegeben, denn das einzige, was es dabei gelernt hat ist, dass niemand kommt, wenn es weint. Dem Baby word somit die einzige Möglichkeit der Kommunikation genommen und das Urvertrauen (sofern es überhaupt vorhanden war), wird damit völlig zerstört.

Im Übrigen berichtet ein Großteil der Eltern, die die Ferber-Methode angewandt haben, dass die Kinder irgendwann wieder arge Schlafprobleme bekommen haben, denn diese Methode wirkt oft nur kurzfristig.
Und noch etwas: selbst Herr Ferber ist mittlerweile von manchen Aussagen aus seinem Buch abgewichen. Schade nur, dass dies in den deutschen Ausgaben seiner Bücher noch nicht angekommen ist...(so wurde es jedenfalls im Buch „Schlaf gut, Baby“ erwähnt/so habe ich es verstanden).

Du machst also alles richtig. Es ist ganz normal, dass Babys noch nicht durchschlafen. Und um dir die Hoffnung zu nehmen: Das kann auch noch gute 2-3 Jahre dauern, bis das soweit ist 😉 Muss es aber nicht...
Also mache bitte weiter wie bisher und gib deinem Baby, was es braucht, nämlich Nähe, Geborgenheit, Liebe und Dich! 🙂

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...nicht abgewichen, er hat sich von manchen Aussagen distanziert.

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Oh man, ich werde jetzt gesteinigt...

Also erstmal: Ferbern halte ich für unmenschlich und ganz ganz schlimm. Ich glaube da sind sich auch alle bei urbia einig.

So. Du sagst selber: Dein Kind ist im Schub und bekommt Zähne.
Das beste, was du da tun kannst, ist defintiv stillen. Da bin ich auch ganz der Meinung meiner Vorrednerinnen.
Ich habe es nie anders gemacht.

Jetzt kommt mein persönliches aber.
Und das ist meinen persönliche Erfahrung, die ich beschreibe:


Unser Sohn kam stündlich. 5 Monate lang. Am Anfang dachte ich auch "das ist ein Schub". Als dieser vorbei war, kamen die Zähne. Dann der nächste Schub. Dann wieder Zähne. Es war ein Dauernuckeln, ich war Dauermüde, gereizt, hatte einen furchtbaren Widerwillen zu stillen. Alle Ratgeber, die ich gelesen habe, haben mir ein schlechtes Gewissen gemacht. Weil das ja das Bedürfnis des Kindes ist und ich ja nur aushalten müsste. Ich konnte aber nicht mehr.
Nach 5 Monaten habe ich auf der Couch geschlafen. Und siehe da: Unser Sohn hat durchgeschlafen. Die Milchbar war nicht mehr da und er konnte auf einmal länger als eine Stunde schlafen. Also habe ich eine Woche auf der Couch geschlafen und mein Mann hat ihn mir nachts zum stillen vorbei gebracht. Er wollte aber nur einmal. Öfters brauchte er nicht. Nach der Woche bin ich wieder zurück in unser Bett und er wachte nur noch einmal auf.

Meine persönliche Meinung: ich habe ihm die Brust angewöhnt. Es ist ja nachts auch viel bequemer, das Shirt mal gerade hochzuziehen, als das Kind umher zu tragen oder es anders zu beruhigen. Er konnte nur mit Brust weiterschlafen. Als ich dann nicht mehr verfügbar war, fand er alleine in den Schlaf (übrigens ohne zu weinen! Er hat es einfach akzeptiert und ganz viel mit meinem Mann gekuschelt).

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Huhu,

darf ich fragen wie alt euer Sohn da war?
Ich habe gestern zu meinem Mann gesagt, wenn es nicht besser ist, wenn unsere Süße 10 Monate ist, müssen wir was probieren...
Sie wird bald 7,5 Monate, aber ich stille auch schon 3,5 Monate stündlich 🥴 ich krieche jetzt schon auf dem Zahnfleisch...
Ich will unserer Kleinen sicher auch alles geben (Familienbett, stillen, sie ist viel in der Trage), aber ich denke auch, ab einem bestimmten Alter kann man es doch mit „nur kuscheln“ probieren und nicht immer stillen...das Nähebedürfnis wird dann ja trotzdem befriedigt...
Ich habe nur ein bisschen Angst, dass sie ohne Stillen nicht wieder einschläft, sondern dafür dann einfach wach ist nachts😬
Aber deine Erfahrung macht ja Mut☺️

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Ich/wir haben die Reißleine gezogen, als unser Sohn 11 Monate alt war. Ich habe genauso gedacht wie du: Familienbett, bedürfnisorientiert, ständig tragen, Stillen ohne Ende... Das alles Leben wir weiterhin (bis auf das Stillen, er hat sich vor kurzem selbst abgestillt), nur, dass bedürfnisorientiert nicht mehr heißt, dass ich meine eigenen Bedürfnisse vergesse. Ich brauche den Schlaf.
Wie gesagt, bei uns war es total problemlos. Kein weinen, kein protestieren.

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Hallo meine Liebe,

auch wenn unsere Kleine erst knapp 7,5 Monate alt ist, will ich Dir trotzdem kurz schreiben 😊
Ich stille auch seit Monaten stündlich und bin manchmal echt ziemlich fertig, aber „ob Du deinem Sohn keinen Gefallen tust mit dem Stillen“... also ich denke mir manchmal ich tue MIR damit keinen Gefallen 😅 aber deinem Baby tust Du damit nur Gutes und hältst es sicher nicht vom Schlafen ab...Babys sind ja einfach so konzipiert einen leichten Schlaf zu haben und nur kurze Schlafzyklen...
Momentan hoffe ich noch, dass es bei uns irgendwann von alleine besser wird, aber manchmal lese ich hier von Babys, die 14/15 Monate alt sind und immernoch stündlich wach werden...da wird mir ganz anders, weil ich nicht weiß wie ich das so lange aushalten soll...
Deshalb würde ich gerne irgendwann mit meinem Mann zusammen probieren, ob wir unserer Tochter das „umgewöhnen“ können (wie unten schon beschrieben wurde z. B.), aber wann der richtige Zeitpunkt dafür ist, weiß ich nicht (momentan ist sie mir dafür noch zu klein) und ob man das überhaupt probieren möchte, muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden...aber wenn der Papa versucht ganz viele zu Kuscheln, schuckeln etc. ist das für das Baby sicher nicht schädlich, wenn man so versucht die „Milchbar“ zu entwöhnen und ist ja garkein vergleich zum Ferbern (finde ich auch ganz ganz furchtbar!!!!).

Liebe Grüße
Marla

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Von ferbern halte ich nichts. Allerdings sehe ich dein Problem von 2 Seiten. Einerseits sollte ein hungriges Baby immer gefüttert werden, andererseits kommt es mir vor, dass die Brust all zu oft aus Bequemlichkeit ausgepackt wird. Du schreibst er schläft sofort wieder an. Na prima, aber hatte er eigentlich Hunger? Von Einschlafstillen halte ich genauso wenig. Es ist eine lästige Angewohnheit die oft mühsam abgewöhnt werden muss. Also ja, manche Probleme bezüglich Stillen halte ich für hausgemacht. Das liegt aber daran, dass ich stillen nur für Nahrungszufuhr halte und sonst für nichts. Trösten und kuscheln geht auch ohne. Aber wenn es für EUCH so passt dann ist es richtig so ;-)

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Bei meiner ersten Tochter dachte ich auch stillen darf nur Nahrung sein. Sie hat sich dann mit 7mt abgestillt wollte die Brust nicht mehr. Sie war nicht so darauf fixiert. Jedoch hat sie oft nachts bitterlich stundenlang geweint und nichts konnte sie beruhigen! Daher wollte ich es beim zweiten kind anders machen und wenn nötig die Brust als Beruhigung anbieten. Er war übrigens ein Schreibaby bis 4 Monate und nur tragen und brust war ok! Nun ja jetzt habe ich quasi den Salat... dass er wahrscheinlich nicht nur als Hunger ran will.

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Stillen ist so viel mehr als bloße Nahrungsaufnahme 🤷‍♀️

Aber wenn es dich so stört: hast du mal einen Schnuller versucht? Das wirkt ja oft schon Wunder, wenn das Baby ein so starkes Saugbedürfnis hat.