Hallo ihr Lieben,
Wie ihr oben schon lesen könnt geht es um das Thema schlafen. Sowohl um das Einschlafen an sich, als auch um den Schlafort.
Kurz vorab zu uns und der generellen Situation:
Wir, das sind der KV, seine Tochter (8 Jahre) und ich - die "neue" Partnerin, wobei ich schon länger nicht mehr neu bin, da wir schon seit über vier Jahren ein Paar sind. Seine Tochter ist jeweils an zwei festen Wochentagen und alle zwei Wochenenden hier - sprich 50 Prozent der Zeit. An sich klappt alles gut. Seine Tochter mag mich und akzeptiert/respektiert mich auch. Sie weiß, dass ich nicht ihre Mama bin und dass ich das auch nicht sein möchte, aber sie weiß auch dass ich genau so Bezugsperson und "Erziehungsperson" wie ihr Papa oder ihre Mama bin. Soweit ist alles gut.
Die Trennung ist nun bereits über 5 Jahre her. Seit der Trennung schläft seine Tochter bei ihm im Bett bzw. mittlerweile bei uns im Bett. Da das aber zu dritt mehr als eng wird, und wir beide denken dass es auch an der Zeit wird, dass sie selbstständiger wird, wollten wir jetzt damit beginnen, dass sie in ihrem eigenen Bett schläft, aber das ist eine absolute Katastrophe. Von Heulen über schreien ist alles dabei. Eine Antwort darauf weshalb sie nicht in ihrem Zimmer schlafen möchte kann sie uns nicht geben.
Natürlich könnte man nun sagen, dass sie einfach weiterhin bei uns schlafen kann, weil sie das bestimmt irgendwann von alleine möchte, also in ihr eigenes Bett, aber momentan ist die Situation - besonders für mich, nicht mehr tragbar. Selbst wenn jemand mit ihr zusammen in ihrem Zimmer schläft, funktioniert das nicht. Und es ist einfach zu eng in unserem Bett. Keiner schläft mehr erholt. Mittlerweile ist es so schlimm, dass sie sogar wenn sie in unserem Bett schläft um 22.30 wieder im Wohnzimmer steht und darauf wartet dass sie wieder ins Bett gebracht wird. Das kann doch nicht normal sein, oder?
Ganz wichtig: Natürlich würde ich mich freuen wenn ich mein Bett wieder für mich habe, aber ich möchte hier nicht die "böse Stiefmutter" sein die das Kind aus dem Bett verbannt, sondern mir geht es wirklich darum, dass ich der Meinung bin dass ein Kind in dem Alter dazu in der Lage sein müsste in seinem eigenen Bett zu schlafen, oder nicht? Ich bin mir bewusst, das Schlaf auch aus der bindungstheoretischen Sicht eine große Rolle spielt und gerade deshalb, weil sie ja auch ein Trennungskind ist, habe ich die Sorge das mehr dahinter stecken könnte und sie die Trennung vielleicht doch nicht so gut verarbeitet hat. Oder ihr andere Dinge fehlen. Ich bin der Meinung das es eventuell sinnvoll wäre einen Kinderpsychologen hinzuzuziehen.
Gerne würde ich eure Meinungen dazu hören.
Liebe Grüße!
8 jährige kann nicht in ihrem Bett schlafen
Huhu,
vielleicht könntet ihr Euch tatsächlich an eine Erziehungsberatungsstelle wenden (bei uns macht z. B. auch die Caritas ganz viel für Trennungskinder)... da sie nicht verbalisieren kann, warum sie nicht in ihrem Bett im eigenen Zimmer schlafen möchte, könnte es schon mit der Trennungssituation zusammen hängen, denn das ist auch für eine 8jährige dann zu komplex zum erklären oder gar selbst verstehen (anders wie „ich habe Angst im Dunkeln“, was man in dem Alter ja äußern kann)... nun weiß ich natürlich auch nicht wie die Mutter z. B. über Dich oder den Vater redet, ob sie auch wieder einen Partner hat etc. ganz viele Dinge können die Tochter da beeinflussen oder verunsichern... und diese Erziehungsberatungsstellen können das manchmal ganz toll mit den Kindern herausfinden und das ist ja auch für das Kind gut, wie Du schon sagst.
Ich wünsche Euch alles Gute
Ich kann mir schon vorstellen, dass das mit der Trennung zu tun hat. Sie hat ihren Papa halt nicht jeden Tag...
Ich hab schlechte Erfahrungen gemacht, wenn man Kinder "überreden" will im eigenen Bett zu schlafen. Meistens stresst das alle noch viel mehr als die eigentliche Situation. Das Mädchen wird sich die Frage stellen: Warum soll ich genau jetzt im eigenen Bett schlafen? Klar, euch wird's zu eng, aber sie wird es nicht so sehen.
Wo schläft sie denn bei Mama? Hat sie da ein eigenes Bett? Klappt es dort?
Könntet ihr das Bett von euch vergrößern?
LG
Corinna
Huhu,
schon mal vielen Dank für eure Antworten.
Zu euren Fragen: Die Mutter hat ebenfalls seit längerer Zeit einen Partner. Wir untereinander haben mittlerweile ein gutes Verhältnis. Wir sind jetzt nicht die aller besten Freunde, aber wenn sie die Tochter vorbei bringt dann trinken wir auch mal einen Kaffee zusammen und quatschen ein bisschen, also kann ich mir nicht vorstellen dass sie irgendwie "Gegenwind" macht. Vor allem da sie gerade selber dabei ist, die Tochter ans eigene Bett zu gewöhnen. Bei ihr schläft sie am Abend wohl sogar alleine ein und kommt dann in der Nacht wieder rüber.
Für ein größeres Bett haben wir leider keinen Platz, aber wir haben auch schon bereits ein 1,80m breites Bett und auch das reicht nicht aus, da sie auch sehr unruhig schläft. Dass sie weiterhin bei uns im Bett schläft ist keine Option mehr. Hinzu kommt auch noch dass unser Badezimmer ans Schlafzimmer angeschlossen ist. Das heißt jeden Abend müssen alle Dinge die noch benötigt werden könnten aus dem Badezimmer ins Gästebad mitgenommen werden, damit sie in der Nacht nicht mehr geweckt wird.
Wir haben es jetzt zwei mal probiert, sie bei sich ins Bett zu bringen, aber diese Versuche sind kläglich gescheitert. Am ersten Abend hat sie über eine Stunde bitterlich geweint, bis sie dann quasi vor Erschöpfung eingeschlafen ist. Nach einer Stunde war sie aber wieder wach und ist ins Schlafzimmer gekommen. Und am zweiten Abend hat sie nach einer Stunde (einschlafen hat gut geklappt) wieder angefangen zu schreien und zu weinen. Hinzu kommt dass sie jetzt anfängt zu sagen, dass wir sie nicht mehr lieb hätten weil sie bei sich im Zimmer schlafen muss. Für mich sieht das sehr danach aus dass sie "Trennungsängste" oder ähnliches hat bzw. die Trennung ihrer Eltern noch nicht verarbeitet hat.