Hallo,
Bevor jetzt alle aufschreien und sagen, "wieder so ein Kerl der seine Frau zuhause rumscheucht und nie daheim ist"
Möchte ich die Situation vorab erklären:
Ich mache als Mann die volle Elternzeit, aktuell beim 2ten Kind und habe bereits 2 Jahre für unsere Tochter, welche nun 2 Jahre alt ist, gemacht.
Unser Sohn der vor einigen Wochen geboren wurde macht unsere Familie komplett.
Beim ersten Kind war meine Frau 3 Monate mit zuhause und beim 2ten sind es 4 Monate.
Unsere große, war was schlafen angeht kein Paradebeispiel für erholsame Nächte. Ab 3 Monaten teilweise 10 mal die Nacht wach und Stundenlanges im Kreis tragen und versuchen zu beruhigen oder zum schlafen zu bringen. Im Elternbett konnte sie nicht schlafen, das war unmöglich. Seit sie 1,5 ist, klappt es immer besser und aktuell wird sie 1 mal wach oder schläft durch.
Ich sags mal so wir haben viel gelitten und viel durchgemacht und haben auch keine familiäre Unterstützung in greifbarer Nähe, das heißt wir sind komplett auf uns allein gestellt (außer Freunde und Nachbarn, die wir seit wenigen Monaten immer mehr zu schätzen lernen).
Ich habe selten mal Abends etwas unternommen und musste auch meistens die kleine ins Bett bringen, weil ich ja auch die Hauptbezugsperson war. Ein einziges Mal war ich über Nacht mal fort in 2 Jahren, sonst war ich immer da und habe versucht zu entlasten wo es nur geht.
Schnell hat sich herausgestellt dass meine Frau mit kleinen Schreitiraden zeitig überfordert war und nicht mehr klar kam, mir das Kind gegeben hat und den Raum verlassen, viel geweint und auch sehr gestresst war wenn es nicht so gelaufen ist wie sie sich as vorgestellt hat.
Nun ist unser Sohn da und die beiden trennen keine 2 jahre. Und was soll ich sagen.
Das Problem hat sich um ein vielfaches verschlimmert. Sie ist beim Schlafen legen riguros, sobald erste Anzeichen da sind legt sie den kleinen Ben hin, ist wie verbissen und wenn es nicht klappt, ist sie total gefrustet und ist schlecht gelaunt. Man kann kaum einkaufen gehen kaum Leute besuchen und wir sind fast nur zuhause.
Ben wird voll gestillt und kommt nachts alle 2-3 Stunden und schläft aber gut.
Nur die Tage sind der blanke horror mittlerweile, da wenn der kleine schreit weil er halt nicht nicht so weit ist oder was weiß ich warum, meine Frau völlig die Fassung verliert und mit der Situation einfach nicht klar kommt.
Ich nehm ihr das dann oft ab, trage den kleinen in der trage oder versuche ihn zu beruhigen.
Dann haben wir. Natürlich noch unsere Emma, für die sie dann auch kaum mehr Geduld hat obwohl für mittlerweile echt pflegeleicht geworden ist.
Aktuell seh ich mich in einer Situation in der ich die nächsten 2 jahre das haus nicht mehr verlassen kann und immer ein ganz schlechtes gefühl habe wenn sie mal für kurze zeit beide kinder hat.
Schließlich muss ich mich auch um Haus und Garten kümmern, da wir erst gebaut haben.
Ich weiß langsam nicht mehr was ich tun soll und ich habe Angst, dass die Situation kurz vorm eskalieren ist.
Ich habe sie auch schon angesprochen das man evtl Hilfe holt bei Beratungen etc, aber darauf ist sie kaum eingegangen.
Was kann ich noch tun?
Meine Frau ist überfordert
Ist sie denn jetzt wieder berufstätig? Vielleicht ist ihr das zu viel, oder sie kommt doch mit der Aufteilung nicht klar, und es fällt ihr schwer dass du die Bezugsperson bist und nicht sie.. Ausser reden wird da nichts helfen, am besten beim spazieren gehn.. Und to do's schriftlich und genau aufteilen, wer macht wann was,, ich bin oft gestresst wenn zuviel Kram im Haushalt anfällt..
Wie sieht es denn mit Wochenbettdepression aus? Hat deine Frau mal mit jemandem gesprochen? Ich hatte anfangs auch dauernd das Gefühl, dass ich alles falsch mache und konnte mein schreienden Baby nicht ertragen. Bei uns hat sich aber das Blatt gewendet, da mein Mann ja dann wieder arbeiten gegangen ist. Da konnte man sich dann selber Strategien überlegen und hatte ja auch keine Chance das Baby direkt dem Papa in die Arme zu drücken. Man hatte kleine Erfolgserlebnisse, weil man das Baby zum Schlafen gebracht hat usw. Deine Frau ist ja, so wie du es beschreibst, nie in diese Situation gekommen, da du ja immer greifbar warst. Sie hat sich in dem Punkt noch keine Sicherheit aufbauen können. Der Stress des nächtlichen Stillens, wird sie bestimmt auch etwas "labiler" machen. Aber schau mal, bei euch sind die Rollen einfach vertauscht. Was glaubst du, wie viele Frauen sich ähnlich fühlen wie du und deren Partner auch schneller mit der Kinderbetreuung überfordert sind, weil ihnen da einfach die Sicherheit und das Selbstvertrauen fehlt.
Für mich hört sich das auch nach Überfordung an.Wenn nicht auch wie schon geschrieben nach einer Wochenbettdepression.Es gibt spezielle Hilfsangebote für Familien (Frühe Hilfen nennt sich diese )die in solchen belastenden Situationen unterstützen.Aber dafür müsste deine Frau auch offen sein bzw Hilfe annehmen. Ich würde da echt nochmal mit ihr darüber sprechen.Es ist absolut keine Schande sich Hilfe zu holen,es geht wirklich sehr vielen Eltern so . Ich kann den Link Mal dazu einstellen dort kann man unter der PLZ eine Anlaufstelle in nächster Nähe suchen. Infos gibt es auch was genau eigentlich frühe Hilfen sind.
https://www.elternsein.info/fruehe-hilfen/fruehe-hilfen-in-ihrer-naehe/
Lg
Danke schon mal für die Tipps.
Also meine Frau ist noch nicht arbeiten, wir sind noch voll zu zweit daheim. Unsere große geht seit letzter Woche wieder in die Kita, allerdings muss ich leider eine 2te Eingewöhnung wegen Corona machen, da sie einfach zu lange nicht drin war.
Wochenbettdepression dachte ich immer, wäre mir die ersten Wochen ein Thema und da gab es auch krasse Situationen, wo sie am liebsten die kleine nach draußen gebracht hätte und die Türe geschlossen hätte. Sie hat die ganze Zeit gegrunzt und echt viel Probleme mit der Verdauung gehabt.
Das hat sich aber jetzt alles erledigt und in der Nacht ist sich ein Rhythmus da.
Der kleine Ben ist jetzt fast 4 Monate alt, deswegen dachte ich eine Wochenbettdepression, seie kein Thema mehr.
Mit den Erfolgserlebnisssen, das verstehe ich schon und ich weiß auch was du meinst, bei mir hat das zumindest mit noch einem Kind geholfen. Wenn man seinen Tag alleine gestalten muss ist man freier in allem und muss sich nicht absprechen, macht einfach das wonach einem ist. Und ich hab es immer als herausforderung angesehen Ausflüge zu machen oder Freunde zu besuchen. Wenn sie dann mal weniger oder gar nicht geschlafen hat, dann war es halt so.
Meine Frau kann da nicht über ihren Schatten springen und hat nicht die nötige Gelassenheit.
Das Baby muss JETZT schlafen, es ist totmüde, dann wird sie nervös wenn es nicht gleich klappt, dann versucht sie zu stillen, was dann wiederum auch mehr schlecht als recht klappt, der kleine schreit, dockt an, dockt ab, schreit, dann wird meine Frau ungeduldig, schimpft in sich hinein, nimmt ihn wieder von der Brust und versucht es wieder ihn zum schlafen zu bringen.
Spätestens jetzt komm ich ins Spiel und werde schon selber ganz nervös und übernehme dann.
Ich schnapp mir meistens unsere Trage, da drin gefällt es ihm meistens und er schläft auch oft da drin oder kommt gut zur Ruhe. Die benutzt sie leider auch eher selten, weil sie sich sagt, dass muss doch auch normal klappen. Kinderwagen mag ben leider nicht sooo gerne, ergo bin ich fast der einzige der mal mit ihm raus geht, zumal mir auch irgendwann die Decke auf den Kopf fällt.
Sie lacht viel mit ihm und er lacht auch sehr viel, aber sobald er anfängt zu schreien, wendet sich das Blatt und der Teufelskreis beginnt von vorne.
Also Babys können meist erst AB dem 6. Monat allein einschlafen. Mein kleiner ist 16 Wochen alt, mag keinen Kinderwagen und würde sich tot brüllen wenn ich versuchen würde ihn so hinzulegen. Mir hat immer geholfen mir zu sagen: akzeptier es.
Kinder sind Traglinge und wir sind inzwischen bei 2 schläfchen ohne und 2 bis 3 mit 🤷 sie soll es probieren und den Druck rausnehmen.
Wenn Sie eine WBD hat und nicht dagegen angeht hört die natürlich nicht so schnell auf. Ich war anfangs auch immer schnell gestresst und dann auch manchmal etwas wütend....inzwischen hat es sich gut gelegt weil ich einfach akzeptiere..... nützt ja nichts, erzwingen kann man bei den kleinen nichts.
Ich drücke euch fest die Daumen dass ihr eine Lösung findet und es bald entspannter für euch laufen wird
Deine Frau braucht unbedingt professionelle Hilfe!
Die Überforderung hört ja nicht auf, wenn das Baby größer ist und besser schläft.
Wir haben 2 größere Kids 5 und 8 und selbst da braucht man die nötige Gelassenheit.
Sie streiten, toben, nölen, schreien, sind aufmüpfig und das alles, wenn man selbst gestresst ist....da muss man auch aufpassen nicht immer gleich auszurasten und rumzuschreien.
Jetzt haben wir noch ein 10 Monate altes Baby. Ich weiß natürlich genau, was Überforderung ist. V.a. jetzt in der Pandemie.
Aber man muss als Eltern seinen Frieden damit machen und einen Weg finden damit umzugehen.
Deine Frau ist da noch weit weg davon und scheint such selbst keine Strategien zu haben.
Ich hoffe du kannst sie noch davon überzeugen Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Hey,
ich würde ihr auch überlegen eventuell Hilfe in Anspruch zu nehmen oder zumindest, dass sie sich jemanden sucht, der ähnliches durchmacht oder einfach jemanden zum abkotzen.
Eines muss ich aber noch erfragen, weil du ja Vollzeit Elternzeit für zwei Jahre nimmst - i.d.R. bleibt das alles ja auch bei den Müttern hängen, wenn man Daheim bleibt 🙈. Die Mütter können meist auch nicht einfach über Nacht woanders bleiben und sind 24/7 mit den Kids zusammen.
Wenn sie dann hingegen arbeiten geht und dann nachts noch alle 2-3 Stunden stillt, dann kann ich mir vorstellen, dass einem die Hutschnur platzt oder hat sie ebenfalls zwei Jahre Elternzeit - auch schon beim ersten Kind?
Thema bei uns Müttern, die in Elternzeit sind ist nämlich oft (nicht immer), den Drang dem Partner den Rücken frei zu halten und ihm so gut es geht zu entlasten. Dann wird das Kind ins Bett gebracht, gefüttert, die Wäsche, Putzen, Spazieren und co. Dass irgendwas dann auf der Strecke bleibt ist normal 🤷🏼♀️.
Vielleicht sprecht ihr noch einmal über die konkrete Aufteilung, damit ihr auch der Druck genommen wird. Vielleicht einfach generell mal fragen, was sie belastet und wo du sie konkreter unterstützen kannst. Vielleicht hilft auch abstillen (Schande über mein Haupt 🤪). Mit Freunden, Familie und co treffen und tausende Spaziergängen mit der kompletten Famiilie müssen auch einfach nicht täglich sein. Ich sage heute immer zu meinem Mann „wie schaffen es die Mütter so perfekt zu sein, dass sie Kind und Haushalt händeln und dabei noch die Nägel lackiert haben und andauernd im Zoo sind“?
Nimm ihr den Druck, wenn du Daheim bist. So macht man das als Vollzeit Elternteil 🤪🤷🏼♀️
Ja also wir haben das natürlich beim ersten Kind mit abstillen und auf Flasche umsteigen gemacht, haben damit langsam nach 2 Monaten angefangen und dann nach 4 Monaten war die große komplett auf Flasche und meine Frau vollzeit arbeiten.
Klar muss man nicht immer raus gehen und auch nicht immer alles perfekt aussehen. Haushalt etc klappt auch alles ganz gut, haben halt noch zusätzlich Garten anzulegen. Dafür nehme ich mir auch fast immer die große mit raus, die sich dann viel beschäftigt und währenddessen arbeite ich bissl was.
Es kommt so gut wie nie vor, dass sie längere Zeit beide Kinder hat.
In der Nacht kümmert sie sich komplett ums baby und ich kümmer mich um die große.
Mit abstillen hatte ich auch schon paar mal vorgeschlagen, dass ich halt auch mal den ben versorgen kann, aber das wollte sie nicht.
Hallo, ich würde auch sagen besorgt euch Hilfe. Vielleicht fangt ihr ja auch mit einer Schreiambulanz an. Da wird einem auch gezeigt wie man besser mit dem schreien der Kinder umgeht. Einfach mal den Kinderarzt oder die Hebamme fragen. Was mir bei unserem kleinen Schreihals geholfen hat, sind Kopfhörer mit lauter Musik, damit das Schreien etwas übertönt wird. Vielleicht hilft ihr das auch etwas zu entspannen. Bei mir hat das Schreien nämlich auch sofort Stress hervorgerufen und die kleinen merken das dann und werden noch unleidiger. Ein Teufelskreis. Und zur Wochenbettdepression: Diese kann sich sogar mehrere Jahre ziehen, wenn man nicht von alleine raus kommt oder sich hilfe holt. Ich denke ein Gespräch ohne ihr Vorwürfe zu machen wäre der erste Schritt.
Hey!
Für mich klingt es nach Wochenbettdepressionen.
Hattet ihr eine Hebamme? Die kann euch nach Anruf bis zum 6. Monat betreuen- an die würde ich mich wenden.
Liebe Grüße
Schoko