Endgegner Einschlafbegleitung

Hallo ihr Lieben,
brauche mal eure Hilfe.

Ich hasse die Einschlafbegleitung 😮‍💨
Und mein Kleiner merkt es natürlich und ist bei mir total unruhig und schläft sehr schlecht ein.
Es bricht mir das Herz aber ich kann ihn nicht so begleiten wie er es bräuchte.
Zum Ablauf: Er schläft immer ungefähr zur selben Zeit, achte da auf seine Müdigkeitssignale. Bereite dann das Schlafzimmer vor und mache das Fläschchen. Ich wickel ihn und ziehe einen Schlafanzug an. Lege ihn in sein Bett und gebe das Fläschchen.
Eine Zeit lang lief es sehr gut und er schlief direkt nach dem Fläschchen ein ohne weiteres.
Problematisch wird es wenn er nicht einschläft. Er weint dann und stellt oder setzt sich hin, will auf den Arm aber drückt sich dann weg. Lege ich ihn wieder hin wird wieder geweint. Legen wir uns zusammen hin wird nur gezappelt und er möchte spielen. Das löst ihn mir jedes Mal so einen Stress aus und ich merke richtig wie sich Wut im Bauch ansammelt.
An guten Tagen lässt er sich durch Streicheln irgendwann beruhigen und schläft ein. An schlechten Tagen mache ich ihm Einschlafmusik an und verlasse das Schlafzimmer. Fühle mich dann aber so schlecht und bin auf mich selbst wütend dass ich mich nicht zusammen reißen kann.
Leider gibt es zum Mittagsschlaf keine Alternative da Papa und Oma arbeiten sind.

Habt ihr Tipps für mich wie wir das in den Griff kriegen können?
Oder sollte ich mir professionellere Hilfe suchen? Ich weiß dass ich hier das Problem bin 🙁

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Ich hasse das auch. Meine Mann ebenso. Das Gefühl, wenn man alles, wirklich alles macht damit das müde Kind schläft und dann dreht es auf. Ja, das macht mich fertig und ich werde da auch wütend.

Es hilft mir mich gedanklich darauf einzustellen und es zu erwarten. Dann versuche ich einfach noch 10 bis 15 Minuten sie spielen zu lassen und es noch einmal zu probieren. Am Ende schlafen sie ja doch. Es ist immer nur die Frage wann.

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Hallo,

Wie alt ist das Baby?

Ich habe Anfangs jeden Tagesschlaf getragen in der Trage, hatte die Hände frei und er schlief dann. Jetzt wo er im Bett schläft haben wir es auch Mittags so hingenommen, solang wie es dauert dauert es.

Abends immer im Arm eingeschlafen und abgelegt. Es gab auch Phasen da hat er sich weggedrückt, wir haben ihn ins Bett gelegt und wollten gehen, es wurde geweint, gleich wieder zurück und wieder auf den Arm usw. Dann je mobiler er wurde dann auch rumgeturnt und aufgestanden am Schoß und geplappert und haben Quatsch gemacht bis er ruhiger wurde. Es gab Phasen nachts wo er 2,3 Stunden im Arm wach war. Ja auch ich habe es mal sehr nervig gefunden usw. Aber ganz ehrlich, ein Traumkind mit gleich reinlegen und rausgehen haben die wenigsten. Für die Kleinen ist es einfach schwer der Übergang bzw das Verlassen von Mama,Papa für den Schlaf.

Genervt und Wut hatte ich auch mal aber ich habe es nie gehasst. Man sollte es doch genießen, auch wenn es mal schwierig ist. Vll Entwickelt sich was,vll sind Zähne im Anmarsch, wir schlafen doch auch nicht einfach ein, manchmal beschäftigt uns auch etwas etc.

Ich würde es mal gelassener nehmen und die Einschlafbegleitung als etwas positives sehen und Zeit mit meinen Kind. Dann überträgt sich die Gelassenheit. Mittags ist doch nichts verloren wenn es mal länger dauert. Wie sind denn die Schlafzeiten?

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Danke für deine ehrliche Meinung.
Mein kleiner ist 11 Monate alt.
Geschlafen wird mittags so 12.30-13.00 Uhr meist 2 Stunden lang und abends geht’s gegen 20.30 Uhr ins Bett.

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Ich muss zugeben, dass auch ich hassen ein sehr starkes Wort finde. Erschöpft und auch mal genervt sein, ist das eine. Hass und Wut gegenüber seinem Kind zu empfinden, etwas ganz anderes!

Ich verstehe den Satz nicht ganz, dass es zum Mittagsschlaf keine Alternative gibt. Weil du die Zeit dringend für andere Dinge brauchst, ohne dass ihn dir jemand abnehmen kann oder worum geht es da? Falls dem nämlich nicht so ist, würde ich mich meiner Vorrednerin anschließen: Es ist Zeit mit deinem Kind. Wenn mittags mal nicht geschlafen wird, dann ist das eben mehr Zeit zum Spielen und Kuscheln und eventuell die Chance, dass er abends hundemüde ist und schnell einschläft. Der Kleine kann nichts dafür, dass er neu und hilflos auf der Welt ist und unzählige Eindrücke ihn überfordern. Es ist an dir als Mama, ihn dabei zu begleiten, ihm Trost zu spenden und ihm gerade für die schlechten Tage Geborgenheit zu geben, anstatt ihn, wenn er nicht funktioniert, sich selbst zu überlassen.

Versuche selbst, entspannter zu werden und in erster Linie Ruhe auszustrahlen. Vielleicht hilft es ja, wenn er nicht in seinem Zimmer schläft. Nachts vielleicht wieder bei euch, wenn er an dem Tag Nähe braucht. Wichtig ist, dass du diese Abwärtsspirale durchbrichst und wieder etwas Positives an der Situation findest, anstatt dass es dir selber schon wieder vor dem nächsten Mal graut und sich das überträgt. Wenn du das Gefühl hast, es alleine nicht zu schaffen, hol dir wirklich professionelle Hilfe. Es kann schon helfen, dass du dich nicht alleine fühlst.

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Vielen Dank für deine Worte.
Hass und die Wut empfinde ich nicht gegenüber meinem Sohn sondern der Situation. Fühle mich dann so ausgeliefert und machtlos. Aber du hast Recht, ich versuche es als gemeinsame Zeit anzusehen.
Mit der Alternative meinte ich dass niemand da ist der die Begleitung übernehmen kann.
Abends machen wir es so dass ich ihn weiter hinlege und der Papa übernimmt wenn es zu unruhig wird. Das klappt ganz gut

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Man darf als Mutter also keine negativen Gedanken und Gefühle haben? Man muss auf Wolke 7 schweben, selbst wenn man seit Monaten nicht schläft, angeschrieen wird und nichts recht machten kann? Was ist das denn für ein Weltbild. Gefühle sind erst einmal einfach da. Man muss ihnen nicht nachkommen, aber so ein Stereotyp setzt die Eltern unter Druck, die einfach ausgelaugt sind.

Ja, ich bin manchmal wütend und verliere meine Geduld und meine Nerven. In diesem Moment hasse ich die Situation und das Verhalten meines Kindes. Ich hasse das Kind nicht und es kann nichts dafür. Ich sehe es aber nicht ein diese Situation zu beschönigen.

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Ich fühle ein wenig mit Dir, bei uns ist es auch nicht immer einfach und wenn ich gestresst bin, überträgt sich das auf unsere Jüngste (13 Monate), dann wiederum stresst es mich umso mehr usw usw… Hallo Abwärtsspirale 🤪
Und sie lässt sich nach wie vor ausschließlich von mir ins Bett bringen, es gibt also keinen Mittag und keinen Abend, an denen ich „frei“ habe 😬
Das hat mich richtig frustriert, wir haben es wirklich ausgiebig versucht.

Das Wichtigste in dieser Sache ist die Akzeptanz der Situation gegenüber. Ich habe es so angenommen und weiß, dass es sich um eine sehr wertvolle Zeit für meine Tochter handelt. Sie braucht das und es wird ihr in ihrer Entwicklung wahnsinnig viel (Ur)vertrauen und Geborgenheit geben. Das halte ich mir vor Augen 😇
Vielleicht hilft Dir eine positive Sichtweise ja auch schon ein bisschen?

Zum Ablauf kann ich Dir unser Vorgehen schildern. Das muss nicht zwangsläufig für Euch genau so gut sein, aber manchmal helfen Impulse von außen 💁🏼‍♀️
Wir gehen nach dem gemeinsamen Abendessen ins Bad zu Waschen und Zähneputzen. Ab dem Abendessen sind wir alle übrigens etwas ruhiger, sie kommt sonst so schwer zur Ruhe. Wir reden leiser und es wird nicht mehr getobt.
Auch beim Waschen und anschließendem Umziehen geht es ruhig und entspannt zu. Das Licht wird runter gedreht und ich setzte sie in ihr Bett. Ich sitze davor und wir schauen uns 2-3 Bücher an. Dann erkläre ich, dass ich das Licht ausschalte und sie schlafen „darf“ (🙃).
Oft meckert sie ein wenig, was ich hinnehme als Ausdruck, dass sie eigentlich weiter lesen oder spielen möchte.
Manchmal tobt sie noch durch ihr Bett, das lasse ich unkommentiert und warte bis sie zur Ruhe kommt. Dann wird je nach Verfassung Rücken gekrault, geschuckelt oder gestreichelt bis sie einschläft. Dann gehe ich leise raus.
Das alles dauert meistens 30 Minuten, manchmal weniger, oft aber auch mehr.
Ich habe mir abgewöhnt in Gedanken schon wieder bei den To-do‘s zu sein, sie merkt sofort, wenn ich unruhig bin. Stattdessen nehme ich mir WIRKLICH die Zeit bewusst für die Einschlafbegleitung.
Ich weiß, es ist leicht gesagt, ich musste mich auch erst einmal darauf einlassen ohne es als Zeitverlusst zu bewerten. Aber es ist definitiv kein Verlusst! Es ist etwas sehr Wertvolles, sowohl für Dich als auch für Dein Kind.
Sie werden soooo schnell groß, irgendwann sehnst Du Dich wieder nach dieser Baby/Kleinkind Zeit…

Alles Liebe und Geduld mit der Situation 🌸

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Hallo,

das klingt für mich fast danach als wäre es noch zu früh zum schlafen. Bei uns ist das auch öfter mal so, dass unser Lausbub müde scheint, er aber immer wieder quengelnd aufsteht, sich hinsetzt, anfängt zu spielen, aus dem Bett krabbelt (wir haben ein Bodenbett). Anfangs war ich manchmal auch echt verzweifelt, habe dann aber angefangen seine Schlafzeiten zu tracken und schnell herausgefunden dass er eine längere Wachzeit benötigt um zu schlafen. Da habe ich mich schrittweise herangetastet mit der 20:20 Regel. Wenn er nach 20min Einschlafbegleitung noch nicht eingeschlafen ist, habe ich nochmal gedimmtes Licht eingeschaltet und ihn in Ruhe nochmal für 20min etwas spielen lassen (wichtig ist, dass es nicht aufdrehen darf), dann habe ich es erneut mit der Einschlafbegleitung versucht….und so geht das ganze Spiel von vorne los, wenn er wieder nach 20min nicht eingeschlafen ist 😄
Uns hat diese Regel definitiv geholfen, da ich mittlerweile genau weiß, sobald er seine typischen Müdigkeitsanzeichen zeigt, braucht er trotzdem noch ca 1h um entspannt und schnell einschlafen zu können, erst dann ist er müde genug.
Ich hoffe das hilft dir vllt etwas weiter 😊

Mir haben auch ein paar tolle Profile in Instagram geholfen, alleine um Babyschlaf besser zu verstehen und entspannter bei der Begleitung zu sein.