Baby 5mon schläft nachts max 60 min am Stück

Guten Morgen ☀️

Ich bräuchte dringend Hilfe, Rat, Erfahrungen oder Aufmunterung.

Zu unserer Situation: Unser Sohn, 5 Monate und eine Woche alt, hatte leider keinen leichten Start ins Leben (traum. Geburt, lange Gelbsucht mit Kinderklinikaufenthalt, Blockaden inkl Kiss-Syndrom, Reizregulationsstörungen). Aufgrund von hohem Blutverlust bei der Geburt und der Zeit danach blieb bei mir leider der Milcheinschuss aus und trotz aller Bemühungen, konnte ich leider nie voll stillen. Das ist ein wunder Punkt bei mir. Ich wollte so dringend stillen und ich habe große Schuldgefühle, dass es nicht geklappt hat. Es bleibt bis heute beim Teilstillen, wobei meine Milch sich gefühlt langsam ausschleicht. Doch gerade nachts hatte es eigentlich bis Mitte Januar gereicht, um lange Phasen nicht aufstehen zu müssen.

Seit Mitte Januar (da war er 3,5 Monate alt) hat sich so vieles geändert. Er war noch nie ein guter Tagschläfer. Schafft immer maximal 40 min am Stück. Seit Mitte Januar mag er die Trage, was mich sehr freut, weil ich endlich mit ihm raus komme. Vorher war ich zu Hause mit Schreibaby gefangen und habe psychisch echt arg darunter gelitten. Jetzt rauszukommen ist echt Freiheit. Aber seitdem schläft er tagsüber nur noch in der Trage. Dh ich kann keine Erholung nachholen, denn schließlich muss ich laufen, damit er schläft.

Vorher waren die Nächte echt gut. Da konnte ich mich nicht beschweren. Insgesamt ging die Nacht 12-14 Std und er schlief immer mind 2 - max. 5 Std am Stück und wenn er wach wurde, schlief er nach Stillen oder wickeln je nach Bedürfnis sehr schnell wieder ein.

Jetzt? Vollkatastrophe. Und wir hatten nichts geändert. Die Abendroutine ist gleich geblieben, er schläft weiterhin bei uns, ich stille so viel, wie er mag. Doch seit Mitte Januar wacht er alle 40-60 min auf und weint. Und ich kann absolut nicht ausmachen woran es liegt. Hunger ist es meistens nicht. Wickeln braucht es noch nicht. Wir halten ihn seit Geburt ab, weshalb in der Windel eigentlich nur pipi landet aber auch abhalten bringt nichts, außer dass er entweder danach hellwach ist und zu brabbeln anfängt oder auf der Wickelkommode einschläft und aufwacht, sobald man ihn anhebt. Ich hab schon mehr als einmal 40 min neben dem Wickeltisch gesessen und ihm beim Schlafen zugesehen, in der Hoffnung, dass er so in den Tiefschlaf rutscht, dass ich ihn mit ins Bett nehmen kann. Hat bisher nie funktioniert. Meistens schläft er, wenn er weinend wach wird, recht schnell wieder ein, sobald man auf dem Pezziball sitzt. Geht's dann zurück ins Bett, wacht er spätestens nach 40 min wieder auf und das Spiel geht von vorne los.

Wir haben sowohl schon versucht die Einschlafzeit nach hinten zu verschieben, als auch nach vorne zu verschieben. Hat beides nichts gebracht. Aktuell geht er zwischen 18-19Uhr ins Bett. Schläft dann die erste Stunde alleine, danach komme ich entweder hinzu oder ich lege ihn doch nochmal in die elektronische Federwiege. In der schläft er auch mal 2 Std am Stück, aber ich will ihm eigentlich nicht angewöhnen nachts drin zu schlafen. Allerdings legt mein Mann ihn ab 6Uhr, wenn er zur Arbeit geht, in die Federwiege, damit ich nochmal 60-90 min am Stück ohne Baby im Arm schlafen kann. In der Federwiege schläft er grundsätzlich länger, aber eben weil er dauernd Schaukelreize bekommt.

Da ich selbst nur jede zweite Schlafrunde zurück in den Schlaf finde und dann häufig nach 20-30 min wieder geweckt werde, weil ich nicht so schnell wie er wieder eingeschlafen bin und auch weil ich tagsüber keine Pause habe, gehe ich aktuell auf dem Zahnfleisch. Letzte Nacht wars besonders übel. Er wurde gestern geimpf, vielleicht deswegen. Heute bin ich morgens aus Müdigkeit weinend und erschöpft zusammengebrochen, weshalb mein Mann sich frei nehmen musste. Und jetzt liege ich im Bett, während Mann und Sohn spazieren sind und kann nicht schlafen, weil mir so viele Gedanken durch den Kopf gehen. Was ist passiert Mitte Januar? Ich dachte erst es sei diese berüchtigte Schlafregression, aber hält das echt so lange an? Wird das jemals wieder besser?

Hinzu kommt, dass er seit Mitte Januar sehr flüssigen, grünen Stuhlgang hat. Die Kinderärztin sieht das nicht als kritisch und führt das auf die Pre HA Nahrung zurück. Ich habe manchmal das Gefühl, dass er nachts aufwacht, weil der Bauch zwickt und manchmal grummelt der Bauch auch. Daher überlege ich doch nochmal die Pre HA Nahrung zu wechseln. Und wieder schlechtes Gewissen, dass das mit dem Stillen nicht klappt. Sonst hätte er vermutlich nicht so Probleme mit dem Bauch. Verdauung ist hier leider von Anfang an ein Thema. Daher trau ich mich kaum die Nahrung zu wechseln, aber so gut scheint ihm die hier ja auch nicht zu bekommen. Laktoseunverträglichkeit wurde eigentlich im Dezember ausgeschlossen. Eigentlich wollte ich schon vor zwei Wochen mit Beikost starten, aber auch das trau ich mich kaum. Andererseits schlechter kann der Schlaf eigentlich auch nicht werden.

Dadurch dass er weder tagsüber noch nachts wirklich schläft, ist die Stimmung hier übrigens dauernd auf der Kippe. Die ultra mega Schreiphasen sind eigentlich auch seit Mitte Januar besser geworden, aber er ist am Dauerquengeln.

Motorisch hängt er leider auch etwas zurück. Glaube noch nicht tragisch, aber bis auf das Rollen auf die Seite ist bisher noch nicht mehr drin. Andererseits, woher will er auch die Kraft für motorische Entwicklung nehmen, wenn sein Gehirn keine Schlafpause kriegt.

Entschuldigt den langen Post und vielen Dank für alle, die bis hierhin gelesen haben.

Kennt jemand auch so schlechte Schlafgewohnheiten von Babys? Wie und wann wurde es besser? Habt ihr Ratschläge?

Müde Grüße
Anni

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Hallo Anni,

Erst einmal wünsche ich dir viel kraft und hoffentlich ganz bald mal eine gute Nacht. Ich kann dir zwar nicht viel raten, aber vielleicht in Aussicht stellen, dass es bald von selbst wieder besser wird ;-)

Mein kleiner ist jetzt 8 Monate alt und im Dezember, also in seinem 5. Monat war er auch absolut jede Nacht mindestens jede Stunde wach. Hat kurz geweint und manchmal auch geschrieen. Zum Glück musste man ihn meist nur kurz herumtragen und konnte ihn dann wieder hinlegen, aber ich kenne das kurze einnicken und dann wieder wach sein nur zu gut. Und wenn man dann mal ruhe hat, weil jemand den kleinen nimmt, kann man vor lauter Zwang gar nicht mehr einschlafen.

Bei uns hat es ohne Veränderung begonnen, dauerte knapp 6 Wochen und ging dann ohne Veränderung wieder vorbei. Er schläft inzwischen in seinem Bett alleine ein und wir holen ihn dann zu uns ins Elternbett, wenn er das erste mal aufwacht und ich schon im Bett liege. Das kann irgendwann zwischen 21 und 1 uhr sein… und inzwischen wird er danach eigentlich nur noch einmal für ein Fläschchen munter und danach schafft er es bis 6/6:30 uhr zu schlafen.

Wickeln/abhalten würde ich in der Nacht allerdings ganz lassen, wie du schreibst bringt es meist nicht viel, ausser dass dann beide wach sind ;-) das machen wir wirklich nur, wenn die windel mal ausläuft…

Also halte durch und vor allem - hör bitte auf die so Vorwürfe zu machen!! Das Schlafverhalten ist halt einmal besser, einmal schlechter, einmal furchtbar, aber solang du dein Kind dabei begleitest machst du alles richtig. Auch das mit dem Stillen- jetzt natürlich ärgerlich dass es gerade in dieser Phase gar nicht mehr zu klappen scheint, weil du dann noch munterer wirst… aber du kannst nichts dafür, dass es nicht besser klappt. Und das ist schade, aber kein Weltuntergang. Meiner hat sich kurz nach der furchtbaren schlafphase selbst abgestillt, hatten ein paar mal den papa Fläschchen lassen, dann war ihm stillen wohl bald zu anstrengend 😂 habe das dann auch akzeptiert und gar nicht grossartig mehr ändern wollen, nachdem er nun wieder besser als je zuvor schläft, scheint es ihm nicht zu schaden.

Alles Liebe und viel Kraft dir

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Vielen lieben Dank für deine Antwort und das Teilen deiner Erfahrungen.
Dann hoffe ich wirklich sehr, dass es sich bald legt 🍀 allzu lang halte ich das nicht mehr aus 😉

Dir ein fantastisches Wochenende ☀️