Herausforderung - Schlafen

Hallo liebe Community,

ich wende mich an euch, weil ich gerade wirklich Unterstützung und vielleicht ein paar aufmunternde Worte oder Tipps brauche. Meine kleine Tochter ist nun 3 Monate alt und unser Alltag dreht sich momentan vor allem um eines: Schlafen – oder besser gesagt, das Nicht-Schlafen.

Tagsüber:
Sie nimmt so gut wie nie den Schnuller und lässt sich auch kaum anders beruhigen als in der Trage. Der Kinderwagen? Ein absolutes No-Go! Autofahren? Mag sie auch nicht. Es scheint, als ob sie nur mich, ihre Mama, 24/7 braucht, um sich wohlzufühlen. Selbst mein Mann, der wirklich liebevoll mit ihr umgeht, hat es manchmal schwer, sie zu beruhigen. Abgeben? Das ist aktuell fast unmöglich, weil ich sie einfach nicht weinen lassen kann – das bricht mir das Herz.

Manchmal hat sie Tage, an denen sie tagsüber tatsächlich 4-5 Stunden am Stück schläft. Aber dann gibt es auch die Tage, an denen sie insgesamt nur 2-3 Stunden über den ganzen Tag verteilt schläft und dabei sehr unruhig ist. Dann haben wir am Abend den Supergau und die kleine ist dann total übermüdet.. Ich frage mich: Ist das „normal“? Kennt das jemand von euch? Wie war das bei euren Babys?

Abends:
Das Einschlafen beim Stillen hat bisher meistens gut funktioniert. Ich habe sie dann behutsam zwischen mich und meinen Mann gelegt, umgeben von einem Stillkissen, und sie hat weitergeschlafen. Doch seit gestern ist alles anders. Sie wacht alle 30 bis 60 Minuten auf, weint und braucht sofort meine Brust, um wieder einzuschlafen. Es fühlt sich an, als würden wir zwei Schritte vorankommen und dann plötzlich drei Schritte zurückfallen.

Ehrlich gesagt, fühle ich mich manchmal ziemlich allein. Ich habe oft das Gefühl, dass alle um mich herum „einfachere“ Kinder haben, die problemlos schlafen und sich gut beruhigen lassen. Ich liebe meine Tochter über alles, aber diese Unruhe zerrt manchmal ganz schön an meinen Kräften. 😮‍💨

Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht? Gibt es Tipps oder Ratschläge, die mir helfen könnten? Und bitte sagt mir nicht, „es ist nur eine Phase“, denn das habe ich jetzt schon oft genug gehört, und in diesen Momenten fühlt es sich nicht danach an.🥴

Ich freue mich auf eure Antworten!

Liebe Grüße

Eine erschöpfte, aber liebende Mama

1

Hallo du liebe,

Omg du hast mich grad wirklich gedanklich 11 Monate zurück katapultiert.
Es war sehr schlimm bei uns. Ich bin wirklich regelmäßig zusammengebrochen weil ich sogar mit Baby auf dem Arm aufs Klo musste. Habe zu der Zeit auch garnicht mehr das Haus verlassen. Ausser gegenüber zu den Nachbarn die natürlich ein perfektes neugeborenes hatten das nie geweint hat, nichts wollte und immer brav im Kinderwagen lag. Mir ging es richtig beschissen. Er wollte nicht schlafen und wenn dann nur auf meinem Arm und das dann stundenlang. Trage nein. Kinderwagen nein. Spielebogen Nein. Hab sogar irgendwann den Fernseher zur Hilfe genommen aber selbst das hat ihn nicht zufrieden gestellt. Ich war schon echt echt eeechhhhtttt am Boden und dann habe ich mir einfach ganz logisch gesagt : er kann nichts dafür. Dieses Baby war 10 Monate IN MIR DRINN. Er weiß doch noch nicht mal das er atmet. Er kann nichts dafür. Er wächst, er gedeiht, alles ist aufregend, er ändert sich seine Routine, er kriegt Schübe.

Und ab da an Gings bergauf. Ich habe einfach alles hingenommen wie es kam. Ganz entspannt ganz locker. Auf alles geschissen. Hauptsache Baby und mir geht's gut. Mein Mann war dann eh arbeiten. Hab mir als Essen bestellt mich mit Baby aufs sofa gekuschelt, was ich dann auch irgendwann ausgezogen habe also lagen wir da gemütlich und mir war alles scheiss egal. Dein Baby macht grad eine Veränderung durch und deshalb ist es so drauf. Das legt sich von alleine wieder. Und dann in ein paar Wochen Monaten kommt der nächste Schub und immer wenn man denkt, Boa Klasse jetzt haben wir ne Routine, fängt alles von vorne an. Aber es ist nur eine Phase, man kennt irgendwann die Symptome und weiß was los ist :) in ein paar Jahren werde wir uns an solche Sachen nicht erinnern können, also nehme es locker ❤️

2

Hallo!! 🥹

vielen Dank für deine ehrlichen und mitfühlenden Worte! Es tut so gut zu hören, dass ich mit diesen Gefühlen und dieser Herausforderung nicht allein bin. Du hast mich wirklich verstanden – auch ich kenne diese Momente, in denen ich mich einfach nur ausgelaugt und verzweifelt fühle. Ich muss sie ebenfalls ständig überallhin mitnehmen und es ist einfach sooooo kräftezehrend. 😭
Manchmal schaffe ich es, ruhig zu bleiben und denke mir: „Okay, wir kriegen das hin.“ Und dann gibt es wieder diese Tage, an denen ich nur noch ein emotionales Wrack bin und einfach nur weinen könnte.

Dass du beschreibst, wie es dir damals ging, gibt mir wirklich Mut. Denn genau das erlebe ich gerade: Ich komme nicht raus, kann nirgends hingehen, und das Gefühl, so isoliert zu sein, macht mich langsam wirklich fertig. Aber deine Worte helfen mir, einen Schritt zurückzutreten und zu erkennen, dass es tatsächlich nicht für immer so bleiben wird. Auch wenn es im Moment noch schwer vorstellbar ist…. dass es irgendwann besser wird.

Ich hoffe, dass ich es auch bald schaffe, alles etwas lockerer zu sehen und es einfach hinzunehmen, wie du es gemacht hast. 😫🙏🏻

Vielen lieben Dank nochmal, es ist wirklich tröstend zu hören, dass ich nicht allein bin! ❤️

Liebste Grüße!

3

Doch du schaffst das. Weil ich das auch geschafft habe. Ich war total alleine. Tagelang im gleichen pijama ungeduscht und zerzaust. Aber es ist völlig egal. Mein Sohn ist jetzt 15 Monate alt und ich sags dir, ich würde gerne mit dir tauschen 😂😂 jetzt vermisse ich es total ihn rum zu tragen bis die arme Krämpfe kriegen. Ich kann selber nicht glauben das ich das sage. Vertrau mir. Dein baby ist genauso ahnungslos wie du. Also tu so als wusstest du was du machst, dann merkt auch dein Kind Sicherheit und dann wird es ein bisschen einfacher. Ganzzzz viel. Liebe für dich.

weiteren Kommentar laden
4

Ich kenn das auch, haha! Deswegen finde ich so Foren toll, weil in meinem Umfeld schlafen die anderen Babys auch viel besser und viel leichter und man denkt sich die ganze Zeit, was mach ich falsch (auch wenn man sich fest vornimmt, sich NICHT zu vergleichen..)
Wie oldschool schon gesagt hat, konzentrier dich auf euch und schau, was für euch funktioniert! Akzeptanz bringt einen schonmal sooooo viel weiter!
Mein Baby schläft auch nicht alleine, KiWa keine Chance, hauptsache viel Körperkontakt und am besten die Brust.
Es ist nunmal so und es ist nunmal so ihr Charakter. Es ist hart! Und die Leute, die es nicht kennen, können es nicht nachvollziehen, das meinen die ja auch nicht böse, aber ich kenn das, dass man sich dadurch allein fühlt. Aber das bist du nicht! Und du machst das toll!
Finde deinen/euren Weg, es wird auch wieder besser werden und der Rest kann warten! (Ist das nicht das tolle am Haushalt, dass er nicht wegrennt? 😉)

5

Achso und was mir so ab 4 Monaten weiter geholfen hat, war mal auf die altersgerechten Wachzeiten zu gucken und wie viele Schläfchen am Tag empfohlen werden. Hab das mit meinem Baby dann ausprobiert, da bekommt man nach ein paar Tagen raus, wie man es individuell anpassen muss. Da kam dann endlich wieder win bisschen Routine in den Alltag und seit sie ca 6 Monate alt ist, kann ich sogar entspannter planen, weil die Tage vorhersagbarer wurden 👍
Die ersten 4 Monate war auch ein riesen Kuddelwuddel mit den Schläfchen

6

Hallöchen

Vielen lieben Dank für deine aufmunternden Worte!

Es tut echt gut zu wissen, dass andere das auch durchmachen und ich nicht allein bin.
Man hört es ja schon von Leuten im Umfeld aber glauben tu ich es nur denen, die es tatsächlich auch durchmachen/durchmachten 🤷🏻‍♀️🤣
deshalb habe ich hier geschrieben..
Wie du sagst, sie können es nicht nachvollziehen…

Du hast recht, Akzeptanz ist wahrscheinlich der Schlüssel, auch wenn es mir manchmal echt schwerfällt.
Körperkontakt ist bei uns auch das A und O – ohne geht gar nichts! 😮‍💨

Danke nochmal, das hat mir wirklich geholfen! ❤️

Liebste Grüsse

7

Wie alle schon geschrieben haben: Akzeptanz ist der Schlüssel.

Ich bin auch stundenlang mit Trage rumgelaufen oder bin am Sofa/im Bett gelegen, weil nur mit Körperkontakt geschlafen wurde. Ich war auch zeitweise fix und fertig. Eine Arbeitskollegin von mir hat fast gleich mit mir entbunden und hatte ein Baby welches einfach abgelegt werden konnte und dann einfach eingeschlafen ist. Das hat auch mit 8 Wochen dann einfach nachts durchgeschlafen. Ich kam mir vor wie ein Versager.

Bis ich mich mit dem ganzen Thema Schlaf und Entwicklungsschübe beschäftigt habe. Dann hab ich es akzeptiert und ab da wurde es tatsächlich leichter. Immer noch anstrengend, vorallem körperlich, aber rein mental war es mir dann wurscht, Hauptsache sie hat Schlaf bekommen und war dann auch gut drauf.

Mit 5 oder 6 Monaten wurde es dann besser, weil sich die Schläfchen am Tag reduziert haben. Für mich war es dann immer ein Gewinn wenn wieder ein Schläfchen weggefallen war 😄

Es geht auch inzwischen mal ohne mich zu schlafen. Aber seit zwei Wochen ist wieder irgendwas im Busch (Zähne, Laufen), sodass ich gerade eben mit im Bett liege und ihre Hand halte weil sie sonst nicht schlafen würde 🫠 dann les ich gerne mal oder schau mit Kopfhörern eine Serie oder so...

Macht es euch schön und angenehm 🙂 Dieser Abschnitt ist so kurz, wenn man die gesamte Zeit betrachtet, die man sein Kind begleitet 🙂

8

Danke dir für deine Antwort ☺️

Es tut echt gut, solche Erfahrungen von anderen zu hören. Besonders das mit dem Vergleich kenne ich…. man fühlt sich schnell, als würde man alles falsch machen. Man macht sich einen Druck und es ist schwer davon ab zu kommen.. 🥴
Aber ich sehe, dass jedes Kind seinen eigenen Rhythmus hat!

Deine Idee, sich mit Buch oder Serie zu entspannen, finde ich klasse! 😊

Es hilft wirklich, zu wissen, dass andere Mamas ähnliche Phasen durchgemacht haben. Danke, dass du deine Geschichte geteilt hast!

Liebste Grüsse