Hallo,
ich war bisher stille Mitleserin und wollte mich heute mal selbst nach Erfahrungen erkundigen, da ich gesehen habe, dass es viele gibt, die ähnliches mit ihrem Baby erleben/ erlebt haben.
Für 1 Monat kam unsere Tochter, unser erstes Kind, zur Welt.
Die ersten zwei Wochen waren hart, sie hat viel geweint, wenig geschlafen und sich teilweise kaum beruhigen lassen. Insbesondere abends war sie oft unruhig und wirkte unglücklich. Wenn sie schlief, dann nur auf mir oder dem Papa. Ablegen war sowohl nachts als auch tagsüber undenkbar.
Mittlerweile ist die Kleine schon deutlich mehr „angekommen“. Die Wickelkommode geniest sie und lässt sich da ewig verwöhnen, sie nimmt super zu (Wir füttern aktuell noch zu, sind aber am Stillen dran) und hat oft Tage, an denen sie nur kurz beim Hunger schreit und sonst eher entspannt ist. Wir bemerken auch, dass sie langsam aufmerksamer ihrer Umwelt wahrnimmt.
Wir waren bereits zweimal bei der Osteopathin und sie konnte ein paar Verspannungen lösen. Mittlerweile schafft die Maus es auch, nachts im Beistellbett zu schlafen. Die erste „Runde“ auch tief und fest, oft 3-4 Stunden, manchmal sogar 5, bis der Hunger sie weckt. Nach der ersten Fütterung schläft sie eher unruhig, weil sie dann viel „drückt“ und die Pupse sie beschäftigen. Allgemein ist das Bäuchlein ein Thema bei ihr. In den ersten beiden Wochen hatte das Weinen wahrscheinlich viel mit der Verdauung zutun. Teilweise hat sie abends auf einmal total geschrien, die Augen aufgerissen, Beine gestreckt und rangezogen und mit den Armen um sich geworfen, bis der Pups kam. Das ging teilweise 2 h so …
Wir machen seitdem alles, was in der Regel empfohlen wird. Kümmelölmassagen, Beine bewegen, Wärme, … das genießt sie mittlwriöe auch. Wenn wir Pre zugeben, weil die MuMi nicht reicht, gibts Hipp Comfort für die leichtere Verdauung.
Seit zwei Wochen ist das Verdauungsthema also ziemlich gut im Griff.
Tagsüber ist sie eigentlich zu jedem Schäfchen (was ja in ihrem Alter fast den ganzen Tag ausmacht ^^) eigentlich immer bei mir oder dem Papa im Tragetuch. Da schläft sie meist auch ihre 2-3 Stunden drin und ist tiefenfentspannt. Es gibt immer mal ganz kurz einen Quengler, dann kommt ein Pups, und sie schläft weiter (obwohl ich denke, dass sie dabei nicht mal wirklich aufwacht).
Sie lässt allgemein viel Luft über den Tag verteilt dann in der Trage ab.
Es gab jetzt den ersten Tag seit zwei Wochen, an dem sie mal gar nicht in der Trage war.
Sie hat dann auf uns geschlafen oder im Auto oder Kinderwagen (akzeptiert sie auch beides, im KiWa schläft sich manchmal sogar auch 2-3h).
Und abends auf einmal, das erste mal seit fast 2 Wochen, wieder so eine Schreiphase mit Krümmen und Weinen und Hysterie.
Ich denke nun, dass es wirklich am Tragen liegen könnte. Dass sie das braucht, um tagsüber genügend Gase abzulassen und sich dann nicht abends allem „stellen“ zu müssen. Am nächsten Tag wieder viel getragen: keine Probleme, auch abends völlig entspannt.
Nach dem langen Vorgeplänkel nun zu meiner Frage: ich trage sie gern, ich mag die Nähe. Und gerade wenn der Papa, der da mehr Geduld und Ruhe hat, sie dann tagsüber mal versucht ins Bett zu legen (oder Wippe), dann hält sie manchmal auch 45 Minuten bis maximal 1 Stunde darin aus und schläft. Länger aber nicht.
Ich will sie auch nicht jeden Tag für 3h im Bett legen, damit sie schläft. Aber im Umfeld, gerade im älteren Bereich, höre ich oft, wir würden sie mit dem Tragen verwöhnen und/ oder daran gewöhnen, dass sie nur darin richtig schläft. In der Trage schläft sie wie gesagt ihre 2-3 h und ist dann einfach ausgeglichen. Ich weiß natürlich nicht, ob ich dann jetzt monatelang schaffe, vor allem wenn der Papa wieder arbeitet und ich tagsüber allein bin …
Welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Habt ihr das ablegen wirklich konsequent weiter geübt, schon in den ersten Wochen? Oder gibt es das wirklich, was ich bisher oft gelesen habe, dass die Kinder irgendwann so weit sind und sich „auf einmal“ auch tagsüber ablegen lassen?
Weil sie wie gesagt entweder bei Körpernähe und/ oder Bewegung (KiWa) tagsüber entspannt (und lang) schläft, haben uns Freude sogar ihre Wunderwiege ausgeliehen. Die ersten beiden Versuche haben aber nicht geklappt, sie ist nicht eingeschlafen. Wir wollen aber dran bleiben …
Ich freue mich über Erfahrungen!
Viele Grüße
Laura mit Jette
Tragebaby - verwöhnen bzw. gewöhnen?
Hallo du Liebe!
Wir hatten anfangs auch ein Baby, das nur auf Mama geschlafen hat. Nachts immer im Bett neben mir und tagsüber schlief sie entweder beim stillen oder beim Tragen ein. Beistellbett ging gar nicht. Kinderwagen wurde gehasst. Beim Autofahren wurde nur gebrüllt. Ablegen tagsüber auch fast nicht möglich bis sie mobiler wurde. Bis sie 3 Monate wurde hatten wir abendliche Schreistunden. Da half auch nur die Trage weiter. Ab dem 4. Monat schrie sie sich drinnen immer in Rage, wenn es Zeit zum schlafen wurde - also ab in die Trage und 1,5 Stunden spazieren.
Besser wurde es als wir mit 7 Monaten auf den Buggyaufsatz gewechselt haben und sie mehr sehen konnte. Ab da gingen kurze Strecken im Kinderwagen gut. Da bekam sie auch den nächsten Autositz mit dem es zum Glück auch besser wurde.
Du siehst also ich habe lange nur getragen. Sie fährt jetzt mit 13 Monaten trotzdem gerne im Kinderwagen und lässt sich zum Mittagschlaf in ihr Bett legen. Nachts schläft sie meist 8 Stunden im eigenen Zimmer durch.
Lass dir also keinen Blödsinn einreden. Babys kann man nicht verwöhnen. Schon gar nicht mit Liebe und Nähe. Außerdem ist bekannt, dass Babys Traglinge sind und das für die Kleinen das natürlichste der Welt ist. Tragen fördert zudem die körperliche und geistige Entwicklung und stärkt die Bindung zur Mama.
Vielen lieben Dank fürs Mut machen! Da es bei uns leider mit dem Stillen noch nicht klappt, hoffe ich, dass das irgendwann wird und ich sie auch mal zum Einschlafen stillen. Ich versuche aktuell die Milchmenge zu steigern, weil die durch eine kurze „Zwangspause“ in der dritten und vierten Lebenswoche der Maus zurückgegangen ist. Aber wenn das vielleicht irgendwann klappt, kann ich sie hoffentlich wie du auch mal mit dem Stillen ins Einschlafen begleiten.
Danke, dass du mit mir deine Erfahrungen geteilt hast und mir etwas Sicherheit gibst, dass es so gut ist, wie wir es angehen mit dem Tragen.
Aber wieso kannst du sie jetzt nicht zum Einschlafen stillen? Soll gar nicht böse klingen, aber irgendwie verstehe ichs nicht 😅
Gerade das ausgiebige Genuckel ist doch super für die Milchproduktion. Ab ins Bett, im Liegen stillen. Körperkontakt, kuscheln und gut für die Milchproduktion. Je häufiger du anlegst, umso besser.
Edit: Also, nur um das klarzustellen, tragen finde ich super. Hatte beide Kinder sehr viel in der trage bzw die Kleine mit 5 Monaten jetzt noch. Total praktisch und Baby bekommt alle Nähe.
Aber ich bin sehr verspannt, Mausi wird schwerer und für jedes Schläfchen tragen kann ich nicht mehr so gut. Liege jetzt gerade mit ihr im Bett und sie nuckelt. Auch sehr schön und sie schläft friedlich 😊 man kann ja dennoch daneben liegen bleiben, allein schlafen muss überhaupt nicht sein.
Hallo,
erstmal herzlichen Glückwunsch zu eurem Baby!
Zur Frage: Lass dich da bitte nicht verunsichern. Dein Kind macht gerade im ersten Jahr noch so unheimlich viele Veränderungen und Entwicklungen durch, dass das, was heute klappt, morgen schon lange nicht mehr so sein muss. Mein Kind hat die ersten Monate auf mir/an mir gelebt. Nachts hat er tatsächlich lange nur auf mir geschlafen bis er etwas mobiler wurde und eher neben mir, aber immer mit Körperkontakt geschlafen hat. Tagsüber hat er auch lange auf mir/in der Trage/ im Kinderwagen/ im Auto geschlafen. Das war oft anstrengend, wenn einfach noch so viel geschlafen wird und man die Zeit vielleicht nicht so nutzen kann, wie man es gerne möchte, aber es geht auch sooo schnell vorbei. Wenn es also für dich/euch so passt, dann macht das so weiter. Bei meinem Sohn wurde es irgendwann von ganz alleine besser, ohne dass wir irgendetwas "geübt" hätten.
Ich hatte ihn soooo viel in der Trage, weil er da einfach zufrieden war und ich mich so weiter bewegen konnte, wie ich wollte.
Gerade von der "älteren" Generation durfte ich mir da auch einiges anhören. Von den "Schlafgewohnheiten" bis dahin, dass er sich dadurch ja nie von mir lösen und immer getragen werden möchte.... Er wird im Dezember 2 und ist definitiv kein Kind, dass immer bei Mutti am Rockzipfel hängt. Ich sage immer, dass ich die "Mamabatterien" ordentlich aufgefüllt habe am Anfang, sodass er die jetzt nicht mehr immer braucht ❤️
Höre da also auf dich und dein Kind. Wenn das für euch so gut klappt, dann macht das so und genieße die Kuscheleinheiten 😉
Sehe ich ganz genau so. Ich glaube, dass Schlaf mit Sicherheit und Vertrauen zu tun hat und man Babys in dem Alter auch nicht verwöhnen kann. Gib ihnen all die Nähe, die sie wollen und brauchen, dann entwickelt sich das Urvertrauen und irgendwann schlafen sie selig ohne dich.
Außerdem ist Tragen absolut artgerecht.
Vielen Dank fürs Mut machen! Ich denke auch, dass es doch einen Grund gibt, warum sie sich aktuell so wohl in der Trage fühlt. Und auch wenn es manchmal körperlich beschwerlich ist, sind das dennoch die Stunden, in denen auch ich entspannter bin. Ich merke auch, wenn wir sie tagsüber versuchen abzulegen zum schlafen, dass ich unter permanenter Anspannung bin. Ich rechne dann permanent damit, dass sie aufwacht und unglücklich ist. Wenn wir sie sogar ins andere Zimmer legen und das Babyphone nutzen, würde ich am liebsten die ganze Zeit drauf schauen, nur um zu gucken, ob sie wach wird. Wenn sie an mir ist und schläft, ist mein Mamaherz beruhigter und ich weiß auch, dass es ihr gut tut.
Also vielen Dank für den Zuspruch.
Guten Morgen,
gerade mein Sohn war auch so ein Tragling. Hat tagsüber nur auf mir oder in der Trage geschlafen. Ich habe dann tatsächlich meist die Couch bevorzugt, weil ich dann auch einfach Pause hatte.
Nach 3 - 4 Monaten versuchte ich es einmal, ihn tagsüber ins Bett zu legen. Das endete im Drama und ab da ließ ich es erstmal wieder sein. Bringt ja niemandem was.
Als er 7 Monate war, war Weihnachten und meine Teenie-Schwester lud sich zum Putzen bei uns ein. Ich fand es aber ein wenig befremdlich, auf der Couch zu sitzen, während sie allein bei mir putzt. Also wagte ich den Versuch meinen Sohn ins Bett zu legen und tada, das funktionierte problemlos. Und ab da dann auch täglich.
Bei meiner Tochter kam auch mit etwa 7 Monaten der Zeitpunkt, an dem es tagsüber im Bett klappte. Auch wieder ohne explizites Training.
Bitte bitte bitte hör nicht auf solch ein Geschwätz!!!!!
Bekomme da echt einen Wutanfall!
Ich selbst hab das zu hören bekommen und vorgeworfen, ich würde mein Kind mir auf die Brust schnellen. Ich bin lange mit ihm zu jeden schläfchen raus aufs Feld gelaufen mit der Trage!
Dein Baby braucht euch und verweigert ihr das nicht. Das ist für sie Schutz um zu schlafen und sie ist auch echt noch seeeehr sehr frisch. Sie kennt es nicht anders.
Ich habe mit 5 oder 6 Monaten erst andere Sachen ausprobiert und ihn mal ins beistellbett am Tag gelegt.
Immer wieder mal probieren aber euch Zeit lassen.
Jetzt ist er fast ein Jahr, schläft seine Schläfchen und auch den Nachtschlaf im eigenen Zimmer.
Das pendelt sich alles von selbst ein.
Nur kurz: Säuglinge sind Traglinge. Man kann einen Säugling nicht verwöhnen.