Baby schläft nachts nur auf mir

Liebe Urbia-Community,

ich bin sehr verunsichert, ob ich mich richtig verhalte. Vielleicht hat jemand einen Rat für mich, damit wir unsere Situation verbessern können. Unsere Tochter wurden mit nur 2700g durch einen Kaiserschnitt geboren, nachdem der CTG auffällig war und ihre Herztöne abfielen bei den ersten Wehen. Unsere Nabelschnur hatte nur eine Arterie. In der ersten Zeit zuhause schrie sie so fiel, dass wir neben dem Stillen zufüttterten, weil sie mit den Gewicht stagnierte und dann erst nach 15 Tagen ihr Geburtsgewicht wieder erreichte. Ihr Geschrei wurde weniger. Die Situation hat mir einiges an Tränen beschert, da ich weder eine normale Geburt hatte, noch voll stillen konnte. Am Anfang habe ich es noch mit zusätzlichen Abpumpen probiert, da sie aber alle 1-2 Stunden Hunger hat und häufig 30-45 Minuten trinkt, fehlte mir dafür die Kraft.
Inzwischen ist sie 7 Wochen alt, lächelt uns auch an und kann sich für 30-45min alleine auf einem Spielteppich beschäftigen, wenn sie keinen Hunger hat und nicht müde ist.

Jetzt ist das Schlafen ein großes Problem für uns/für mich. Ich habe sie mehr, weil mein Mann wieder arbeitet.
Sie schläft nur beim Stillen, auf unserer Brust oder in der Trage ein. Tagsüber geht es durch die Trage (auch wenn ich es nur 1-2 Stunden aushalte), aber nachts schläft sie nur auf mir oder meinem Mann. Wir haben alle möglichen Tricks bezüglich ablegen ausprobiert, 20min warten, Wärme, erst die Füße, pucken, Eingrenzung ... nach 10 maximal 30min ist sie wach. Meine Eltern meinen ich verwöhne sie. Sie haben mich anscheinende schreien lassen, bis ich in meinem Bett damals eingeschlafen bin, das hat wohl nicht lange gedauert bis ich es gelernt hatte. Das möchte ich aber nicht. Wenn ich mich mit meinem Mann vergleiche hat er mehr Urvertrauen in seine Fähigkeiten und fremde Menschen als ich.
Ich habe eher Sorge, dass sie auf mir ersticken könnte nachts. Viel Schlaf bekomme ich eh nicht, ob sie schreit oder dann auf mir liegt. Alle 2-3 Stunden wird gestillt in der Nacht.

Meine Hebamme hat mir zum seitlichen Stillen geraten. Das klappt teilweise. Ich habe sehr kleine Brüste und verrenke mich dafür sehr. Manchmal schafft sie es nicht so zu saugen. Wenn sie so einschläft, habe ich euch in etwa 30min bis sie wieder aufwacht und schreit.

Ich lese überall, dass man Babys nicht verwöhnen kann. Vergeht dieser große Nähewunsch von allein? Wenn es ihr reichen würde, dass ich nur neben ihr liege, wäre das schon mal ein Fortschritt.

Vieren Dank für das Lesen!

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Hallo!

Zunächst mal herzlichen Glückwunsch!
Und gleich vorneweg: Du verhältst dich völlig richtig!

Babys schreien lassen, damit sie das Schlafen lernen, ist ganz alte Schule und wird aus vielen guten Gründen heute abgelehnt. Man weiß eben mittlerweile, welchen Schaden das anrichten kann (Stichwort: Urvertrauen). Lass dir vor allem von älteren Generationen nicht in deinen Mama-Instinkt reinreden!

Bei uns war es anfangs auch so, dass er sich nicht ablegen ließ und die ersten Wochen hat er auch auf mir geschlafen. Das war ziemlich anstrengend und wenig erholsam. Ich kann dir nur berichten, dass es besser wird. Wir haben es immer wieder probiert, ihn zwischen uns im Bett abzulegen, und irgendwann hat es funktioniert. Ich begleite aber bis heute (fast 6 Monate) jedes Schläfchen und gehe auch abends mit ihm schlafen. Seitliches Stillen haben wir auch etabliert, und der Rücken ist nur anfangs beleidigt – es ist überhaupt ein Wahnsinn, woran man sich so gewöhnt... ;)

Ein- und Durchschlafen hat mit Hirnreife zu tun, und die wird massiv dadurch gefördert, dass sich das Kind sicher fühlt, dass es nach Bedarf auch nachts trinken darf, und dass es nicht damit beschäftigt ist, Traumata zu verarbeiten und sich einzukapseln – weil nichts anderes erreicht man mit diesem elenden "Schreien lassen damit es lernt".

Du machst alles richtig. Es wird einfacher. :)

Ich wünsch euch alles Gute!


P.S.: Es gibt kein Verwöhnen im ersten Jahr. Da kennen Babys noch kein "Wollen", sondern nur ein "Brauchen". :)

Bearbeitet von Demetriane
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Hallo du Liebe :)

Das tut mir leid, dass du deine Traumgeburt nicht erleben konntest. Wir hatten hier auch so eine zierliche Maus mit 2550 Gramm. Stillen funktionierte bei uns zum Glück bis auf die Anfangsschwierigkeiten ganz gut. Dafür hatte sie Anpassungsschwierigkeiten mit sehr vielen abendlichen Schreistunden.

Du hast noch so ein kleines Baby, das sich erstmal an die neue Umgebung gewöhnen muss. Da ist Mama der wichtigste Hafen zum beruhigen und ankommen. Babys sind nunmal auch Traglinge, was evolutionär bedingt ist. Früher war ablegen lassen ohne sich zu melden gefährlich. Das ist noch fest verankert und das können sie nicht einfach so ablegen.

Unsere Kleine schlief die ersten Wochen auch nur auf mir ein oder sie schlief beim Stillen im Liegen ein. Weglegen durfte ich sie dann aber auch nicht, da wurde sie sofort wieder wach. Das Beistellbett war die ersten Monate nur Zierde bei uns. Wenn man die Co- Sleeping Regeln beachten ist nebeneinander/aufeinander schlafen auch nicht gefährlicher fürs Kind wie sonst wo. Bei mir dauerte es auch bis ich mich traute mit dem Baby neben mir gut zu schlafen und bis ich mich dran gewöhnt habe beim Stillen einzuschlafen. So schliefen wir aber beide am Ende dann am Besten.

Tagsüber schlief sie auch nur beim Stillen oder in der Trage. Dass du sie eine halbe Stunde ablegen kannst ist ja schonmal toll.

Keine Angst es verändert sich so viel mit der Zeit und das Nähebedürfnis nimmt natürlich auch ab. Grade wenn sie dann mobiler werden und alles entdecken wollen. Genieß die Kuschelzeit mit deinen Baby. Wenn ich was gelernt habe dann mach das was du für richtig hälst und gib nichts auf die Meinung andere Mamas oder der Verwandten. Für euch muss es passen und für sonst niemanden.

Die Babyzeit verfliegt zu schnell um nicht jeden Moment zu genießen. Babys kann man mit Liebe und Geborgenheit nicht verwöhnen.

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"Babys sind nunmal auch Traglinge"

Menschliche Babys nicht wirklich bzw. sind nur ein Sonderfall. Alleine können sie sich nicht an ihrer Mutter festhalten.

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Ganz wie du meinst, aber umsonst gibt es nicht tausende Artikel dazu.

https://www.aok.de/pk/magazin/familie/baby-kleinkind/wieso-babys-traglinge-sind/