Schlafberatung

Hey zusammen,

Wir werden bald eine Schlafberatung in Anspruch nehmen, da unsere Nächte seit Monaten ein Albtraum sind und wir nicht nur schöpft sind, sondern auch schon körperliche Symptome aufweisen. Ich kenne 2 Leute, die besagte Schlafberatung auch gemacht haben und die bei beiden super funktioniert hat.

Ziel ist es, dass der Kleine alleine in seinem Bettchen und evtl auch in seinem Zimmer einschläft und dann auch durchschläft. Es ist natürlich ohne schreien lassen. Aber er wird natürlich weinen, ist ja alles voll die Umstellung. Sobald er weint, gehen wir aber rein und gehen erst wieder raus, wenn er sich wieder beruhigt hat (also nicht diese Ferber-Methode). Wenn er wieder weint, gehen wir direkt rein. Also er wird nie alleine sein beim weinen, wir begleiten ihn.

Trotzdem hab ich irgendwie Angst, dass es doch schreien lassen ist.. und ihm irgendwie schadet oder unserer Beziehung oder seinem Urvertrauen. Was meint ihr? Obwohl wir immer bei ihm sind wenn er weint. Eigentlich ist es dann okay oder? Ich suche Zuspruch 🙈

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Wir haben uns wegen katastrophaler Nächte auch Infos zu dieser "Form" der Schlafberatung eingeholt. Das klang sehr ähnlich wie bei euch. Nachdem wir gehört hatten, wie das funktionieren soll, haben wir uns sofort dagegen entschieden, da es absolut gegen meinen Instinkt und gegen mein Wissen von kindlicher Bindungsentwicklung geht. Wir haben uns danach mit Eltern ausgetauscht, die es zutiefst bereuen, diese Methode angewendet zu haben.
Dein Bauchgefühl sagt dir doch, dass es NICHT in Ordnung ist. Das sollte dir mehr wert sein als wenn einer hier schreibt : doooch das ist super. Dein Kind kommt aus deinem Bauch. Also höre auf ihn.

Dass das funktioniert, bestreite ich übrigens garnicht. Aber der Preis ist mir definitiv zu hoch. Klar hört das Kind irgendwann auf zu schreien, weil es einfach resigniert. Auch wenn ihr in den Raum kommt, aber das Kind möchte ja Nähe, bei euch/ auf euch sein, kuscheln, etc. Es weint ja nicht aus Spaß.

Ein Kind alleine im Bett liegen zu lassen wenn es schreit ist quasi unterlassene Hilfeleistung. Ein Baby/ Kind das alleine in seinem Zimmer/ Bett schläft ist schlichtweg unnatürlich. Bei unseren Vorfahren war das ein sicheres Todesurteil. Wir Erwachsene schlafen gerne mit unseren Partnern zusammen vll noch schön eingekuschelt. Aber hilflose kleine Kinder sollen alleine im Bett schlafen. Das ist das, was die Gesellschaft uns aufzwingen bzw. früher aufgezwungen hat. Das ist Nachkriegsdenken.

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Aber wir lassen ihn doch gar nicht schreien?!

Wir reagieren, beruhigen ihn, nehmen ihn hoch usw. Wir bleiben NICHT reglos daneben sitzen. Wo steht das denn?

Ich glaube hier liest keiner mehr meinen Beitrag sondern kommentiert nur weiter zum Thema schreien lassen..

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Ich weiß, was du meinst, aber bei dem Programm ist es in der Regel Bestandteil, dass das Kind im Bett liegen bleiben muss.
Das heißt man darf zwar hin gehen, aber man darf das Kind bis zum nächsten Morgen nicht rausholen. Und das befriedigt ja in der Regel keines der Bedürfnisse, die das Kind hat. Du gehst ja selbst davon aus, dass dein Kind weinen wird. Und dieses Weinen bedeutet ja, dass das Kind leidet. Alleine dass das Programm darauf ausgerichtet ist ,dass das Kind alleine im eigenen Zimmer schläft zeigt, dass dem kein bedürfnisorientierter Grundsatz zugrunde liegt. Denn das ist schlichtweg nicht an den Bedürfnissen eines Babys/ Kleinkinds ausgerichtet. (In der Regel, natürlich gibt es Ausnahmen, aber dann schläft das Kind auch ohne dieses Programm zufrieden alleine)
Es ist normal, dass Kinder nicht alleine schlafen wollen und es ist normal, dass sie nicht durchschlafen.
Und ja, ich weiß wie verdammt anstrengend das ist. Ich bin selbst mit einem Kind gesegnet, dass ich zu den schlechtesten Schläfern zählen würde. Aber ein paar anstrengende Jahre nehme ich dafür in Kauf, dass mein Kind hoffentlich ein gesundes Urvertrauen aufbauen kann, dass es durch sein ganzes Leben begleiten wird.

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Schreien/Weinen heißt ja nicht automatisch Panik oder Angst. Es kann auch Ärger sein ^^ Ärger darüber da jetzt liegen bleiben zu müssen obwohl man spielen will z.B.
Mein Mann maulte zu Beginn auch lautstark herum dass er die Glasdusche jedes Mal abziehen soll nach Benutzung ^^ nach ein paar Wochen ging’s dann geräuschlos 😬
Was ich sagen will - der Mensch, auch einer mit 80cm Körpergröße, ist ein Gewohnheitstier. Und dem stinkt es erstmal wenn’s anders läuft.
Aber wenn du dein Kind auf seinem neuen Weg begleitest und es kennenlernen darf dass ihm auf diesem neuen Weg nichts Schlimmes passiert, dann schadet dass sicher keinem Urvertrauen sondern stärkt es vielmehr.
Meinen Zwerg musste ich schon oft „allein zurück lassen“ zu Beginn seines Lebens. Viele Krankenhausaufenthalte, viele ungewohnte Betten, Menschen, Prozedere. Er ist nicht immer hellauf begeistert von dem was von ihm verlangt wird, aber er ist super tapfer immer bei allem und hat ein Gottvertrauen dass ich wieder komme und alles gut wird. Wir haben ne klasse Bindung…. Und ja, er schläft auch allein in seinem Zimmer ☺️

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Danke für deine liebe Antwort 🫶🏼
Tut mir leid dass dein kleiner so viel schon erleben musste, aber es freut mich dass es ihm bestimmt besser geht und ihr eine tolle Bindung habt ❤️
Ja Da hast du recht. So bekommt er meist die Brust zur Beruhigung/zum Weiterschlafen, wenn es die dann halt nicht mehr gibt, wird natürlich gemotzt. Ist ja verständlich und darf er auch. Das ist ja dann auch schon ein weinen. So denke ich eigentlich auch. eine bekannte hatte nur irgendwie verlauten lassen, dass sie das auf diesem Weg ihrem Kind „nie antun“ würde und jetzt fühl ich mich wie ne Rabenmutter… 🙈🙄 aber wir müssen eben definitiv was ändern.

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Er wird’s überleben ☺️❤️ allein die Sorgen die du dir jetzt schon machst zeigen doch dass du alles möglich machen wirst um es möglichst einfühlsam zu machen. Aber alles ersparen können wir den Zwergen halt nicht. Angenommen du hättest nen Unfall dann wäre es von einer Sekunde auf die andere auch anders und Mini müsste es aushalten. Aber so ist es jetzt doch geplant und man kann es Stück für Stück in kleinen Schritten und Häppchen umsetzen.

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Ich habe keine Schlafberatung gemacht.
Aber wenn es euch körperlich schon schlecht geht, dann würde ich es auf jeden Fall machen.
Wie meine Vorrednerin gesagt hat: Wenn ein Kind weint, ist die Bindung nicht gleich weg.
Ich hatte auch öfter die Situation, dass ich in der Dusche stehe oder am Herd und das Baby wird wach und weint. Ich bin dann nicht sofort aus der Dusche gesprungen oder habe das Schnitzel einfach anbrennen lassen. Dann weint er eben ein paar Minuten. Er ist jetzt ein glückliches Kleinkind und Mama und Papa sind Nr. 1 bei ihm (meistens der Papa, weil er weniger da ist 😆)

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Sind konkrete Buchtipps eigentlich Werbung?

Uns hat das Buch Babyschlaf von Dr Dotzauer sehr geholfen. Eine Triggerwarnung. Es ist sehr direkt geschrieben. Aber zeigt einem auch genauso klar, was man machen kann.
Kein Färbern, sondern liebevolles beibringen, sich allein zu beruhigen und damit durchzuschlafen.

Wir haben bei ihr auch eine einstündige Schlafberatung gemacht. Das war super. Man füllt vorher schon Fragebögen und Schlafprotokoll aus und sie geht sofort auf die individuelle Situation ein. Wir hatten danach alles zur Hand, was wir gebraucht haben. Der Rest war dann viel Arbeit und Geduld.

Inzwischen schläft unsere Kleine nachts glücklich in ihrem Bettchen im eigenen Zimmer, ungefähr seit sie 6 Monate alt ist. Zubettgehen dauert mit Stillen und Zähneputzen keine 20 min. Und wenn sie nicht gerade krank ist oder zahnt, schläft sie auch durch. Nachdem die ersten Monate uns wirklich weit über unsere körperlichen und seelischen Grenzen gebracht haben.

Was du schreibst deckt sich mit dem, was im Buch geschrieben ist. Aber es fängt von der Logik ganz anders an. Es gibt Tipps, wie du deinem Baby beibringen kannst, ohne schreien sich selbst zu beruhigen. Und das fängt bei den Tagschläfchen an.

Wenn unsere Kleine nachts mal aufwacht und nicht wieder allein in den Schlaf findet (was immer seltener wird), motzt sie inzwischen tatsächlich nur noch und steht im Bettchen, aber schreien tut sie nur, wenn wir nicht ins Zimmer kommen.

Bearbeitet von Hoffnung-87
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Hallo, wie alt ist euer Kind denn?
Ich nehme mal an unter ein Jahr?
In dem Alter ist es für ein Baby völlig unnatürlich allein einzuschlafen und durchzuschlafen.
Es ist evolutionsbedingt, und sichert so das Überleben. Kurz aufwachen, schauen das der sichere Hafen Mama noch da ist...
Ja, man kann einem baby antrainieren sich nachts nicht mehr zu melden.
Sie resignieren irgendwann, wenn sie merken das keiner auf ihr Bedürfniss eingeht... geben auf und schreien halt nicht mehr.
Auch wenn ihr daneben am Bett sitzt.
Sie weinen ja nicht ohne Grund, haben vielleicht durst, brauchen körperliche Nähe usw..
Und ja, es ist anstrengend.
Unsere Sohn ist monatelang 1-1,5h wach geworden.
Tagsüber hat er nur im kiwa geschlafen , so dass ich mich da auch nie hinlegen konnte. Aber es ging vorbei.
Schlafen hat mit der hirnreife zu tun.. Und das wird besser/länger, wenn sie soweit sind.
Nie im Traum hätte ich mein Kind schreien lassen, um ihm einen besseren Schlaf anzutrainieren.
Das ist einfach nur grausam und herzlos in meinen Augen.

Bearbeitet von dani84h
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Wir lassen ihn doch nicht schreien. Bitte lest meinen Beitrag.

Wir sitzen auch nicht reglos daneben. Keine Ferber-Methode. Weiß nicht was ihr alle lest, wahrscheinlich nur die anderen Kommentare.

Wir reagieren, beruhigen ihn, nehmen ihn raus, usw.

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Das hast du aber so nicht geschrieben.
Nur das ihr ihn begleitet beim schreien.
"Also er wird nie alleine sein beim weinen, wir begleiten ihn"

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Ich stimme den negativen Stimmen zu, das muss ich nicht wiederholen. Es klingt zwar danach als würde man ins Zimmer gehen, aber ich vermute mal, dass das Baby dann nicht zum trösten hochgenommen werden darf. Finde ich auch sehr grausam.
Wie alt ist denn dein Kind? Wenn es ein Baby ist, absolutes No Go.

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Ja man muss es sich mal aus der Sicht des Babys vorstellen.
Es weiß ja nicht was von ihm erwartet wird.. Das es jetzt allein schlafen soll.
Es weint, und Mama sitzt neben dem bettchen und reagiert nicht.. Das baby weiß nicht was los ist.. Ruft nach Mama.. "Hilf mir", immer noch keine Reaktion. Das weinen wird verzweifelter, das Herz fängt an zu rasen... Vor lauter Verzweiflung weint es noch lauter.. Bekommt schlechter Luft..
Wieso hilft mir Mama nicht und tröstet mich? Ich bekomme immer mehr Angst.. Und dann der schlimme durst.. Mein Hals ist ganz trocken vom vielen schreien..
Irgendwann, nach einer Stunde kann ich nicht mehr und schlafe ich vor Erschöpfung ein...
Mama ist stolz, endlich allein eingeschlafen.
Aber zu welchem Preis?
Am nächsten Tag das gleiche Spiel... Diesmal weine ich nicht mehr so lang, denn ich weiß Mama reagiert nicht mehr auf mein weinen, egal wie laut ich schreie und hilft mir eh nicht..

Bearbeitet von dani84h
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Sorry aber das ist ja mal super nervig gerade, es stimmt halt wirklich gar nichts was du da so dramatisch und grausam schreibst, davon wird nichts eintreffen. Ich Sitze nicht neben dem Bettchen und reagiere nicht. Wir reagieren direkt und er muss keine Sekunde alleine weinen!!! Woher habt ihr das alle nur 😂 keiner liest mehr meinen Beitrag, das hat hier irgendwie keinen Sinn mehr gerade 🤣

Bearbeitet von Kiki-1512
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Vielleicht kannst du die Methode und was "begleiten" heißt, näher ausführen. Denn jeder hier, inklusive deinem Bauchgefühl, hat den Eindruck, dass es am Ende doch Ferber ist.
Wenn begleiten heißt: reingehen, Hand halten, streicheln, reden, aber nicht hochnehmen, dann ist es wie Ferber. Nur weil du sofort reingehst, macht es das nicht besser, dass dein Baby auf den Arm will und nicht darf.

Ferber hat das in den 80ern publiziert, als Fortschritt gegenüber der Zeit, wo man Kinder nur hat schreien lassen. Aber 50 Jahre später sollte uns allen klar sein, dass das in keinster Weise den Bedürfnissen eines Säuglings entspricht und es andere Wege geben muss.
Dass du eine Schlafberatung möchtest, kann ich nachvollziehen und befürworte ich. Es gibt sehr gute Beratungen. Bei dir klingts aber nach einem Schlaftraining?

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Hallo,
darf ich fragen wie alt dein Kind ist?
Unsere Tochter ist monatelang nachts alle 20 Minuten wach geworden. Und ich habe alle nächte alleine gemacht, weil mein Mann schlafen musste wegen der Arbeit. War auch sehr hart.

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Er wird nächsten Monat ein Jahr alt.
Ja das klingt auch sehr hart. Wann wurde es bei euch besser?
Wir hatten das auch in dem Maße mal. Da ist er aber beim stillen eingeschlafen, immerhin. So konnte ich im Bett bleiben. Jetzt laufen wir bei fast jedem aufwachen mit der trage durchs Haus :(

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Wie oft wird er denn wach? Beim stillen einschlafen klappt jetzt nicht mehr?

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Hallo KiKi-1512,

Ich habe auch einen sehr empfindlichen Schläfer bei dem man gefühlt für jedes Schläfchen kämpfen muss.

Ich habe mir die Kommentare durchgelesen und stimme zu vielen Leuten zu.
Dennoch:
Ich verstehe dich sehr gut dass du/ihr am Ende seid. Ich würde sowas nicht machen, schon alleine wenn mein Bauchgefühl mir was anderes sagt. Vielleicht recherchierst du nochmal wie du gesagt hast und findest eine bessere Schlafberatung.

Mein einziger Tipp wäre, wenn nur 1 Prozent von dir an der Sache zweifeln lässt dann mach es nicht. Ich bin mir sicher ihr werdet einen Weg finden, du kennst dein Baby am besten und weißt was er braucht und was du ihm zumuten kannst.

Mir hat der Podcast CHILDSLEEP von Katharina Schmidt geholfen, falls du es noch nicht kennen solltest.
Alles gute und hoffentlich bald besseren Schlaf 😴