Hallo zusammen,
mein Sohnemann wird noch abends und morgens gestillt, so dass ich es immer bin, die ihn ins Bett bringt. Papa kommt 17 Uhr nach Hause, spielt mit ihm, gibt ihm s18 Uhr sein Abendessen und spielt dann wieder mit ihm, bis es ca. 19 Uhr ins Bett geht. Soweit, sogut...
Zur Zeit wird er immer ne halbe Stunde nach dem Zubettgehen wieder wach und bekommt dann die zweite Brust. Dann verlangt er noch einmal eine halbe Stunde später den Nuckel und schläft dann meist durch. Seit drei Wochen leider nicht mehr, dann wird er immer wieder wach, will umgedreht werden oder eben den verlorenen Nuckel zurück oder weiß der Teufel.
Uns ist aufgefallen, dass immer wenn mein Mann ins Zimmer geht, der Kleine voll aufdreht und hellwach wird. Wenn ich reingehe, macht er nicht mal die Augen auf und pennt weiter nachdem er bekommen hat was er wollte.
Wer kennt das auch? Ich mach mir langsam Sorgen, denn vergangenen Samstag musste ich an meinem Mädelsabend 23:30 uhr nach Hause kommen, weil der Kleine seit 20:30 Uhr ohne Unterbrechung geweint hat und mein Mann ihn einfach nicht beruhigen konnte. Kenn ich so gar nicht von meinen Männern, ich meine, dass die sich nicht verstehen! Und mein Männe ist echt keiner, der so schnell schlapp macht und die Nerven verliert und mich tatsächlich anruft.
Hat jemand Erfahrung damit? Eine Lösung? Eine Idee?
Danke!
Jana mit Hennes (10.03.06)
7,5 Monate: Nur Mama kann beruhigen
Hallo,
hm mir fällt dazu nur ein, dass das ja einfach normal ist. Auch wenn es natürlich für Mama stressig sein kann, unentbehrlich zu sein. Aber es zeigt doch, wie wichtig Du Deinem Kind bist. Und diese Phase geht auch vorbei, dann ist mal Papa der Wichtigste (so ist es grade bei uns). Ich denke, wenns geht, bist Du da und wenn Du abends mal weggehst, dann halt in Abrufbereitschaft. Was ich auch machen würde, dass Du gleich kommst und nicht erst nach 3 Stunden Geschrei von Deinem Mann angerufen wirst. Das ist sehr lang für ein Baby und wenn Du schneller da bist, kann er auch Vertrauen schöpfen und merkt mit der Zeit: Aha, Mama ist da, wenn ich sie brauche. Dann gibt er seine Mama-Bezogenheit vielleicht etwas früher auf.
Hallo,
ich finde das vollkommen normal in dem Alter. War bei meinem Sohn so und ist bei meiner Tochter ebenso.
Gerade in Zeiten, in denen riesen Entwicklungssprünge stattfinden, ist Mama eben der Fels in der Brandung.
Unsere Tochter ist zwar schon ein ziemliches Papa-Kind, aber abends (wenn der ganzen Tag den Kleinen in den Knochen sitzt) MUSS es Mama sein.
Das gibts sich ganz von alleine wieder, nur Geduld.
Grüße
Suse
Hallo Jana,
ich kann mir vorstellen, dass Euer Sohn "aufgedrehter" auf Deinen Mann reagiert (wenn er ins Zimmer geht, wie Du schreibst), schlicht und ergreifend, weil er ihn seltener sieht. Dieser "Seltenheitsstatus" bei den meisten Papas, die ich kenne, -und "Hausmaenner" sind halt noch in unserer Gesellschaft die Ausnahem, kenne nur einen Fall im Bekanntenkreis- fuehrt oft dazu, dass die Kleinen aus dem Haeuschen sind, sobald die Vaeter auftauchen. Die Muetter, die in der Regel, zeitlich mehr mit dem kind zusammen sind, sind halt fuer die Kinder "das Normale"- ich hoffe, Du verstehst, was ich meine. Das ist nicht abwertend gemeint, sondern bei vielen Familien ein Muster.
Die Aussage, die hier immer wieder Forum auftaucht, "nur Mama kann..", "nur bei Mama macht er/sie..."- halte ich zwar fuer wahr und kann/s auch bestatetigen aus eigener Erfahrung, aber fuer ebenso wahr halte ich es, dass das meiste anerzogen ist- weil die Kinder es nicht anders kennen, dass Mama eben die Person ist, die am meisten Zeit mit ihnen verbringt und deshalb auch in allen Situationen mit Trost/Ermahnung/Hilfe usw. zur Stelle ist, verlangen die Kinder immer wieder danach. ich will damit sagen: Fuer die Unersetzlichkeit sorgen wir Frauen schon selbst und nicht selten wollen wir gar nicht, dass es bei Papa genausogut klappt. Oder irre ich mich?
Beispiel: Ein Kollege meines Mannes behauptet, er "wickele seiner Frau nicht schnell genug", und so funktioniert die Rollenaufteilung perfekt: Der Mann zieht sich an dieser Stelle - sicher nicht ungern- zurueck mit der Unterstuetzung seiner Frau, die sich von nun an "einzig kompetent" fuehlt im Umgang mit dem Kind und gelegntlich ueber die Unfaehigkeit und mangelnde Einsatzbereitschaft ihres Mannes jammern wird. Eine andere, weniger populaere Loesung waere ja gewesen von seiten der Frau, die eigenen Ansprueche an Wickeltempo herunterzuschraueben, ihrem Mann sowohl etwas zuzutrauen als auch ihn weiter einzuspannen: Dann waere sie zwar nicht mehr "unersetzlich", aber haette auch mehr Entlastung, der Mann koennte sich weniger "druecken" mit der Ausrede "ich kann das sowieso nicht" und die Rollen waeren etwas ausgeglichener verteilt. Ich schweife ab, sorry).
Ich wuerde also an Deiner Stelle weiter Deinem Mann zutrauen und darin unterstuetzen, dass er Euren Kleinen wieder beruhigt - auch, wenn er am Anfang laenger dafuer braucht als Du- und Euer Sohn wird sich daran gewoehnen (muessen), auch vom Papa beruhigt und getroestet zu werden.
Ich wuerde nicht anfangen, es regelrecht zu einem Machtspiel werden zu lassen, in dem Euer Sohn nur noch nach Mama verlangt- das schmeichelt zwar der eigenen Rolle (s. Unersetzbarkeit), fuehrt aber langfristig dazu, dass Du immer weniger machen kannst und der Vater sich mehr oder minder freiwillig aus der Erziehung und allem, wo's wichtig ist, zurueckzieht.
LG und viel Glueck und natuerlich viel Spass weiterhin bei ununterbrochenen Maedelsabenden,
Caroline
Ach, habe noch vergessen: Selbst wenn Du ihn stillst vor dem schlafengehen noch stillst, kann der Papa ihn ja zusammen mit Dir (oder auch mal allein?) ins Bett bringen- wieso sollte das nicht gehen?
So wuerde sich Euer Sohn noch mehr drangewoehnen, dass ihr BEIDE das koennt und tut- und akzeptiert den Papa dann hoffentlich auch schneller als "Troester in der Nacht".
LG,
Caroline