eileiterschwangerschaft...

Hallo!
...muss jetzt mal versuchen meine wirren Gedanken loszuwerden...
und vielleicht finde ich hier Leute die ähnliches erlebt haben und mir sagen können wann man wieder "normal" wird

Ich hatte eine (unentdeckte) Eileiterschwangerschaft... an einer so unüblichen Stelle (genau am Übergang Eileiter / Gebärmutter)...
Letzten Donnerstag ist der Eileiter geplatzt... und nachdem ich vier Stunden in der Notaufnahme rumgelegen bin, haben sie mich mit Verdacht auf Magen-Darm-Infekt auf die Isolierstion geschoben... nach fünf Stunden hat endlich mal jemand Ultraschall gemacht und entdeckt, dass ich innere Blutungen habe. Dann ging alles sehr schnell, CT, Intensivstation, Not OP...
Der Professor, der mich operiert hat, sagte am nächsten Tag, ich solle froh sein, dass ich den blauen Himmel noch anschauen kann... ich hab wohl so ca. drei Liter Blut im Bauch gehabt... und das "Schwangerschaftsgewebe", dass sie entfernt haben wäre ca. 1,5cm groß gewesen... fruchtbares Wort...

Ich habe nichts gemerkt von dieser Schwangerschaft! und dabei muss ich wohl schon einige Wochen schwanger gewesen sein!
Die Wahrscheinlichkeit,dass einem genau sowas passiert ist wohl so dermaßen gering... aber trotzdem ist es passiert...
jetzt bin ich total fertig und verwirrt... ich hab ein Baby verloren, wäre selber fast gestorben und hätte einfach so meine Familie (hab schon zwei Kinder 2 und 4 Jahre) im Stich gelassen...
Dass ich so schnell wieder auf den Beinen war, ist schon ein kleines Wunder denke ich, aber ich bin noch total müde, darf nichts heben... kann also auch nicht wirklich was produktives tun... und vom nur daheim rumsitzen werd ich nur noch trauriger...
Ausserdem weiss ich nicht ob ich dankbar sein soll, dass sie mir das Leben gerettet haben, oder wütend, dass sie mich einige Stunden munter vor mich hin bluten haben lassen, ohne eine ordentliche Diagnose zu stellen!
Ich kann nicht wirklich weinen, weil ich denke ich muss froh sein noch zu leben... aber es fällt mir echt schwer fröhlich zu sein.
Ich versuche mich irgendwie abzulenken (geht auch ganz gut mit zwei Kindern...) aber nachts kann ich nicht schlafen weil sich meine Gedanken dauernd darum drehen...

Alles irgendwie durcheinander...
vielleicht gibt es ja hier jemanden, der ähnliches mitgemacht hat, und mir sagen kann, dass das alles ganz normal so ist, und wieder vorbei geht...
Oder habt ihr einpaar gute Tipps die wirren Gedanken und Gefühle zu sortieren?
Oder einfach einpaar aufmunterne Worte , na ihr wisst schon ;-)
Vielen Dank für´s zuhören

Sabine

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Liebe Sabine,

meine Güte, soviel Leid, Trauer und Pech. Es tut mir ganz doll leid! #liebdrueck

Anscheinend hast Du die gleiche "Art" von Schwangerschaft (intramurale Schwangerschaft)wie ich gehabt. Ich hatte nur das Glück einen positiven SST Anfang Dezember gehabt zu haben. Daher wußte ich, dass ich schwanger bin. Auch hatte ich das große Glück einen sehr guten und fähigen Arzt zu haben. Er hat mich sehr engmaschig kontrolliert, hat mich Weihnachten feiern lassen (mit einer gepackten Tasche fürs Krankenhaus) und Mitte Januar dann ins Krankenhaus eingewiesen. Dort haben sie bei einer Bauchspiegelung dann das "Kind" gefunden.

Ich kann mir gut vorstellen welches Gefühlschaos Du im Moment durchlebst. Nicht zu wissen das man schwanger ist, eine Notoperation und danach zu erfahren, dass man ein Kind verloren hat und selber knapp überlebt hat.
Du wirst Zeit brauchen, um dies alles zu durchdenken und zu kapieren. Ich hoffe, dass Du liebe Menschen an Deiner Seite hast mit denen Du reden kannst.

Ich wünsche Dir alles Gute,
Marion

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Liebe Marion,
danke für deine Antwort...

ja, ich hoffe mit der Zeit wird einiges besser... es haben sich auch schon einige liebe Leute bei uns "angemeldet" die uns helfen und unterstützen...
ich hab mich noch nie so "hilfsbedürftig" gefühlt wie gerade jetzt...

... solche Erlebnisse sind vielleicht auch eine gute Gelegenheit um sich an das zu erinnern, was im Leben wirklich wichtig ist...

Ich denke die Leute hier im Forum sind alle aus gutem Grund da, und haben ihr "Päckchen" zu tragen... tut gut zu wissen, dass man nicht alleine ist...

vielen Dank nochmal #blume

Sabine


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Hallo Sabine,

tut mir sehr leid für deine Erfahrung. Kann deine Gefühle verstehen. Wütend wäre ich auch, dass man nicht nach dem ß-hCG im Blut geschaut hat. Ich gehe jetzt davon aus, man hat dir Blut abgenommen.

Das ist ist meinen Augen ein Behandlungsfehler.

Mein EL ist damals nicht geplatzt, ich lag eine Woche im KH zur Beobachtung erst dann hat man eine Bauchspiegelung gemacht. Ich wußte jedoch dass ich ss war.

Ich war damals auch sehr traurig und bin dann zu unserem Prister (bin katholisch) gegangen und habe mit ihm gesprochen. Er sagte mir dann: sei dankbar dass du lebst. Er hat auch Recht und von Tag zu Tag wurde es mit diesem Gedanken besser. Ich habe mich dann nicht mehr gefragt: warum ist es mir passiert und wie geht es weiter. Es war meine 1. ss.

Mit meinem Mann haben wir ein Abschiedsritual gemacht und eine kleine Kerze mit einem Engel steht bei uns immernoch im Schlafzimmer.

Ich bin dann 4 Monate später gesund ss geworden und unser Sonnenschein gibt uns alles was wir brauchen. Wäre die ELSS nicht gewesen hätten wir Marius nicht... Alles hatte irgendwo einen Sinn.

Es ist schön, dass du wieder bei deiner Familie bist.

LG, Ina mit Marius (3), Miniwichtel (10+6) und #stern#stern

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Hi

Ich drücke dich! Ich habe mittlerweile 4 Sterne aus ELSW und weiß, wie beschissen du dich jetzt fühlst. Meine erste ELSW 2008 ist auch erst entdeckt worden, als der EL schon geplatzt war und ich nett viel Blut im Bauchraum hatte........

Danach war ich vier Wochen ein Zombie, stand total neben mir. Da wird man nach 10 Jahren Kiwu (mit einer FG) endlich ohne Hilfe schwanger und dann sowas - und nochmal - und nach einer IVF nochmal............

Gut, ich bin froh das ich noch lebe - vor vielen Jahrzehnten wären die meisten von uns ELSWMädels gestorben....aber manchmal kommt doch in mir eine riesen Wut und Leere hoch.

Ich habe mich jedes Mal durch die harte Zeit danach gekämpft. Das letzte Mal hatte ich eine ELSW im April....mittlerweile geht es mir gut. Ich war jedoch fast 5,5 Wochen krankgeschrieben, weil es diesmal verflixt schief gegangen ist. Kannst ja mal auf meine VK gucken.

Mir hilft auch die Aussage der FAHelferin nicht: Ach ja, das ist ja so selten, dass mal eine extaurine SW passiert und sie haben ja so ein Pech.........gleich dreimal....und dann noch nach Embroytransfer...also neee.........

Blablabla....

VLG

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Hallo!

oh man, du hast ja echt schon einiges mitgemacht...
ich bewundere, dass du den Mut hast und nicht aufgibst!

... wie ein Zombie fühle ich mich auch gerade... und ich glaube, ich sehe auch so aus... #schock
ich vergesse dauernd Sachen und wenn ich mich bewegen muss, fühle ich mich als wäre ich 1000 Jahre alt... die riesen Narbe an meinem Bauch tut das ihre dazu...
na ja aber was soll´s Narben verheilen, Blut bildet sich nach...
und die Gefühle...die werden sich wohl auch erholen...

Ich wünsche dir auf jeden Fall alles alles Gute, und schicke mutmachgrüße #liebdrueck

Sabine

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Liebe Sabine,

ich hatte auch eine Eileiterschwangerschaft im Februar, nur das Glück, dass ich wusste, dass ich schwanger war. Als ich anfing zu bluten, dachten wir, es sei eine Fehlgeburt,erst Wochen später wurde klar, dass noch was im Eileiter war. Ich habe MTX gespritzt bekommen.

Eileiterschwangerschaften sind wohl zwar scher zu diagnostizieren, aber bei mir hat es auch mehrere Wochen gedauert, trotz positivem Text, Blutungen, einseitigen Schmerzen und Kreislaufzusammenbruch.

Es ist bei mir jetzt drei Monate her, und es geht mir wieder halbwegs gut. Aber ich habe furchtbare Angst, dass es wieder passiert. Ich darf jetzt wieder schwanger werden, entspannt sein ist was anderes. Ich habe auch schon eine Tochter und hatte ähnliche Gefühle wie Du.

Die Wahrscheinlichkeit für eine Eileiterschwangerschaft ist nur etwa 1 % - ich hab auch damit gehadert, hab mir immer gesagt, für Zwillinge ist sie höher, warum nicht die Zwillinge... aber es passiert. Gib Dir Zeit und rede viel darüber.

Alles Gute! Esther