hallo an alle leidensgenossinen,
habe vorgestern in der 10.ssw meine kleine erbse verloren. es war meine erste ss und obwohl ungeplant haben wir uns total auf das kind gefreut. anfangs ist alles nach plan gelaufen, die erste untersuchung beim fa zeigte eine regelrechte fruchtanlage in der gebärmutter. ich hatte keinerlei schwangerschaftsbeschwerden und konnte nach der zweiten regulären us-untersuchung ende der 7. ssw mit nachweis der herztöne meine schwangerschaft richtig geniessen. da ich selbst medizinerin bin, war ich aufgrund meines wissens um die risiken in der frühschwangerschaft mit der freude anfänglich noch verhalten, dachte aber bei dem nachweis von herzaktion wäre ich aus dem gröbsten raus. und fast am ende des ersten ss-drittel. also freute ich mich jeden tag a bisserl mehr...
vonwegen! die nächste untersuchung war für den kommenden fr geplant. leider setzten letztes wochenende leichte blutungen ein, die trotz strikter ruhe in verlauf zunahmen und das seit der ss bestehende spannungsgefühl in der brust ließ nach. ich ahnte böses und behielt leider recht, wie die untersuchung montag früh bei meiner fä zeigte. keine herzaktion des winzlings mehr! trotz trauer wird man zwangsläufig mit dem weiteren vorgehen konfrontiert, in der regel bedeutet in deutschland ein frühgeburtlicher verhaltener abort (= missed abortion) eine auschabung.
es gibt aber auch einen anderen weg, auf den mich meine frauenärztin hingewiesen hat und der sich für mich als der ideale weg aus dieser blöden situation, schwanger mit totem kind, erwiesen hat. nämlich der natürliche weg mit hormoneller unterstützung. das medikament weicht den muttermund auf und fördert die austreibung, ich hatte eine "kleine geburt" des toten kindes in vertrauter häuslicher umgebung und konnte mir den stress mit krankenhaus, op und narkose sparen, vor allem hinsichtlich weiterer schwangerschaften empfinde ich diesen weg als den weniger belastenden, zumal eben die gebärmutter im regelfall von der ausschabung verschont bleibt. für weitere infos empfehle ich die lektüre folgender seite:
Early Pregnancy Loss: Treatment & Medication - eMedicine Obstetrics and Gynecology
wer diesen weg gehen will, sollte auf jedenfall einen zuverlässigen und nervenstarken partner an seiner seite haben, und auch selbst sich diesen weg psychisch und physisch zutrauen, denn immerhin musst du die fehlgeburt alleine bzw. nur mit deinem partner durchstehen. andererseits überläßt du den dingen seinen natürlichen lauf und du selbst kannst entscheiden, was mit dem winzling anschliessend geschieht.
alles gute an alle betroffenen, life goes on!
missed abortion
Ich persönlich hätte einen natürlichen Abgang nie gewollt, aber da sieht man eben, wie unterschiedlich damit umgegangen wird. Ich könnte den Gedanken nicht ertragen, darauf zu warten, dass der Krümel irgendwann ausblutet und vielleicht in der Toilette landet, wo ich ihn sehen muss. Die Vorstellung behagt mir nicht, und ich würde den Anblick wahrscheinlich nie mehr aus dem Kopf bekommen.
Ich war froh, dass mir nach der niederschmetternen Diagnose so schnell wie möglich die Last der nicht intakten Schwangerschaft genommen wurde, sauber und ohne, dass ich es mitbekommen habe. Auch empfand ich den Ablauf im KH nicht als sehr schlimm, sicher es war teils etwas hektisch und formell, aber dennoch waren die meisten Schwestern und Ärzte sehr einfühlsam und freundlich. Auch bin ich nach beiden Ausschabungen und kurzer Verhütungspause schnell wieder schwanger geworden und es verlief problemlos.
Dennoch habe ich großen Respekt vor den Frauen, die sich für einen natürlichen Abgang entscheiden!
Da gehört wirklich viel Mut und Stärke dazu, sich dem ganzen zu stellen.
Aber wie gesagt: ich könnte es niemals.
Liebe Grüße
Mandy mit (Ende Okt.2007), Silas (*06.12.08), (Ende März 2009) und Tamino (*12.06.10)
war auch nicht schön!!! aber ich weiß nun mal auch wie eine abrasio abläuft, und die ist genauso unschön...
du machst mir mut, wenn du trotz zwei fg auch zwei kinder gesund geboren hast! die art von nachrichten, die ich zur zeit brauche. danke dafür!
lg, t
hallo
in vielen fällen mag es gut gehen mit der kleinen geburt.
meine erste ss hatte sich nicht ordentlich entwickelt und bis rechnerisch 11+6 ssw schwankten die ärzte zwischen ausscharbung und abwarten. anfang 12 woche sankt das hcg und es bildete sich alles langsam zurück. bei 11+3 bekam ich "abbruchblutungen" und es sollte natürlich abgehen. bei 11+6 (es war der 1.1.2005) ging es mir den ganzen tag miserabel. habe dann geblutet wie angestochenes schwein und fürchterliche schmerzen gehabt. mit schmerztabletten und handtuch zwischen den beinen bin ich um 18 uhr zum notdienst habenden arzt. (genau neben unserem haus). ab ins kh und um 20 uhr war ich schon ausgescharb auf dem stationszimmer und mußte übernacht bleiben. es war einfach nicht komplett abgegangen. seitdem ziehe ich eine as vor.
alles liebe
siem
hallo siem,
wenn ich dich richtig verstanden habe, hattest du aber von deinem fa kein prostaglandin zur unterstützung des abganges bekommen, oder?
damit ist der vorang bei mir auch nicht weniger blutig gewesen, aber insgesamt für meine gebärmutter sehr schonend gewesen. die schmerzen waren so wie bei einer üblen regelblutung und mit einer schmerztablette (diclo 50) gut beherrschbar.
wenn es blöd läuft, kann es wie bei dir, trotzdem noch zu einer nötigen as kommen. aber genauso ist teilweise nach einer ersten as immerwieder auch eine zweite as notwendig, weil aufs erste nicht alles gewebe entfernt wurde.
und ich habe eben auch schon einige abrasionen gesehen, seitdem der respekt vor derselben und der wunsch nach einer primär nichtinvasiven methode.
wichtig ist aber, dass man beides irgendwie psychisch und physisch gut übersteht. liebe grüsse, t
Hallo,
ich habe leider mittlerweile zwei Fehlgeburten gehabt. Die Erste 2007 in der siebten und die Zweite am 23.7.2010 in der sechzehnten Woche.
Da die erste Fg relativ "unspektakulär" vonstatten ging und somit nicht in die hier gegebene Thematik paßt, schildere ich kurz den Verlauf der zweiten Fg.
Freitags leichte Sb und Schmerzen, im Krankenhaus konnte beim Us keine Herztätigkeit festgestellt werden. Befund: MA
Den "dringenden" Termin zur Ausschabung, verschob ich zuerst um zwei Tage und sagte ihn dann jedoch ganz ab.
Ich konnte und kann den Gedanken nicht ertragen, das mein Kind, ob tot oder lebendig, ohne seinen Willen, oder sein Zutun, mechanisch aus meinem Bauch entfernt wird.
Die Ärztin und Hebammen konnten diesen Entschluß nicht nachvollziehen und drängten mit schauerlichsten Argumenten auf eine baldige As. (Infektionen, Blutungen)
Nun, der weibliche Körper ist sowohl in der Lage ein Kind zu empfangen, es zu nähren, zu schützen und zu versorgen. Er ist in der Lage defektes Genmaterial auszusortieren und abzstoßen. Da er auf den Erhalt der Spezies, seit Urzeiten, programmiert ist, kann er sowohl ein Kind entwickeln, als sich auch selbstständig davon Reingen" (schlimmer Ausdruck)
Diese Reinigung vollzieht er jeden Monat.
Ich habe also knapp eine Woche gewartet und konnte Abschied nehmen. Unter Wehen habe ich es dann tot geboren.
Mein Körper hat zwar dieses Mal kein Leben geschenkt- aber er hat getan was er in einem solchen Falle tun muß.
Das ist sein Job und gehört ins Berufsbild "weiblicher Körper"!
Trotz der Trauer bin ich stolz auf meinen Mut zum Nein sagen und auf meinen Körper, da er dies gemeistert hat.
Bei der Nachuntersuchung konnte dies von der Fä nur bestätigt werden.
Die Trauer ist furchtbar, aber der Körper tut, was er tun muß. (im positiven Sinne)
Ich bin stolz auf meinen Körper, der äußerlich vielleicht Problemzonen und Asymetrien aufweist- dem ich aber vertrauen kann.
LG
riesenrespekt auch für deine entscheidung. und genau deine argumentation hat auch meine frauenärztin angeführt. vor 100 jahren gab es nicht wesentlich weniger fehlgeburten als heute, aber keine einzige abrasio und die natur hat sich selbstverständlich selbst geholfen....
natürlich bin ich froh um die errungenschaften der modernen medizin, bin schließlich selber irgendwie ein teil derselben (chirurgin), aber ich weiss eben auch wieviel mist in dem bereich passiert und teilweise einige eingriffe unnötigerweise durchgeführt werden.
ob ich mich getraut hätte, diesen weg gegen den ärztlichen rat meiner fä zu gehen, bezweifel ich. aber ich hatte das glück, dass sie mich erst auf diese möglichkeit hingewiesen hatte, da ich aus verschiedenen gründen keine abrasio wollte. und mit ihrer unterstützung und der unterstützung des prostaglandins (eigentlich ein medikamen zur ulkusprophylaxe bei magenbeschwerden aber durch seine wirkung auf die glatte muskulatur auch auf den uterus als off-label-use in der gyn sehr beliebt zur vorbereitung von intrauterinen eingriffen oder mittlerweile auch zu einleitung der regulären geburt) war die austreibung ziemlich unproblematisch. nach diagnosestellung der missed abortion montag früh habe ich meinen winzling bereits dienstag um 5 uhr morgens ausgetrieben und war damit auch schneller als mit einer abrasio, die, hätte ich mich dafür entschieden, auch erst iregndwann am folgetag geschehen wäre. natürlich war das eine sehr unschöne nacht mit wehen ab 3 uhr, aber bei auch nicht enorm schlimm, sondern mit einer diclo 50 wie regelschmerzen gut auszuhalten.
und für mich steht auch das gefühl im vordergrund, dass mein körper den rhythmus vorgegeben hat. und dadurch, dass ich mich auf die fehlgeburt innerlich vorbereiten konnte und diese ungestört von sich ging, kann ich vielleicht sogar den verlust meiner kleinen erbse besser verarbeiten, als wenn ich in den op geschoben worden wäre und mir unter vollnarkose alles mögliche aus der gebärmutter rausgekratzt worden wäre.
körperlich geht es mir bereits heute, 2 tage nach der fg echt gut, nur noch minimal rosafarbenen ausfluß, gestern das letzte mal blut und im kontroll-us der fä bestätigung der kompletten austreibung.
und auch ich fühle mich durch die verlässliche reaktion meines körpers positiv bestätigt. ich habe ein gutes "bauchgefühl", dass leider irgendwo ein fehler in der anlage meines zwerges bestand und daher die fg, mein körper aber andererseits gut "funktioniert" (problemos schwanger, aber auch problemlos wieder nicht schwanger) und daher ich mir weniger sorgen um eine erneute schwangerschaft mache.
du hast allen grund auf dich stolz zu sein, wünsche dir alles gute!
Hallo,
ich verstehe Deine Entscheidung sehr gut, kenne beide Varianten, hatte in den letzten Jahren 2 FG mit AS, 1 FG ohne AS, sowie eine Eileiter-SS und habe 3 Söhne.
In der Früh-SS ist eine AS oft unnötig und es wird viel zu schnell dazu geraten, da gebe ich Dir völlig recht.
Meine 1. FG mit AS war in der 6. SSW, ich hatte schon vor der AS mehrmals starke Blutungen mit Gewebeabgang und auf dem US war nichts mehr zu sehen, trotzdem wurde im KH anschließend sofort eine AS vorgenommen. Die 1. Regel danach war übermäßig stark, so kannte ich es gar nicht. Heute weiß ich, dass es unnötig war und auch ohne AS gegangen wäre, damals wusste ich es nicht.
Wenige Monate später hatte ich wieder eine beginnende FG und kam mit Schmierblutungen ins KH, die OÄ riet es ohne AS zu versuchen, weil ich erst wenige Monate zuvor eine AS hatte und entließ mich nach 2 Tagen. Meine damalige FÄ hatte dafür kein Verständnis und wollte mich sofort wieder zur AS drängen, obwohl ich erst in der 5.SSW war. Ich holte mir noch am gleichen Tag eine Zweitmeinung ein, wechselte die FÄ und mir wurde die Wahl gelassen und zu nichts gedrängt. 3 Wochen später setzte zu Hause die natürliche FG ein, ich bekam keine Medis zur Unterstützung, es war aber auch nicht unbedingt notwendig. Mir ging es nur 1 Tag richtig schlecht, an dem Tag hielt ich Bettruhe ein, die Bauchschmerzen waren nicht so, dass ich es nicht ohne Tabletten geschafft hätte. 2 Wochen später hatte ich einen US, alles war allein raus. Seelisch ging es mir zu Hause ohne AS viel besser, als wenige Monate zuvor mit AS im KH. Ich konnte mich darauf einstellen und alles besser verarbeiten, auch die 1. Regel danach war normal und nicht wieder übermäßig stark.
Anfang August hatte ich jetzt meine 3. FG in der 11.SSW und hätte mir sehr gewünscht, es wieder ohne AS zu schaffen. Aber davon riet meine FÄ diesmal ab, weil die Fruchthülle schon recht groß war und es zu Komplikationen und sehr starken Blutungen kommen könnte. Ich war schon am nächsten Tag nach dem Gyntermin zum Gespräch in einer Tagesklinik, dort wurde die Diagnose bestätigt und ebenfalls zur AS geraten. Der FA sagte, manchmal kann sich die Frucht auch versteinern und geht nicht von allein ab, ich söllte es lieber nicht riskieren. Der OP-Termin wurde auf den nächsten Tag festgelegt, ich habe mich durchs Netz gelesen und lange überlegt, fühlte mich nicht wohl mit der Entscheidung. Am nächsten Morgen hatte ich nochmal ein Arztgespräch in der Tagesklinik und brachte meine Bedenken an, ich wurde ernst genommen, aber weiterhin zur AS geraten, ich stimmte nach langer Überlegung dann doch zu. Die OP verlief sehr gut, ich fühlte mich gut betreut, anders als im KH, wenige Stunden später war ich zu Hause. Kurz vor der Heimfahrt hatte ich noch ein kurzes Gespräch mit einem älteren FA in der Tagesklinik, die OP und das Vorgespräch führte ein anderer FA aus, der mir von seiner Art angenehmer war. Der ältere FA sagte , ich soll froh sein, die OP hinter mir zu haben und es war die richtige Entscheidung, früher wären Frauen daran verblutet. Das mag zwar grundsätzlich stimmen, aber meiner Meinung nach kann das gar nicht mehr zu heute verglichen werden, früher war auch kein KH in der Nähe und kein Notarzt in wenigen Minuten da.
Ich las, dass nach der 12.SSW keine AS mehr möglich ist und die Geburt eingeleitet wird. Das wollte ich nicht unbedingt erleben müssen und da ich schon in der 11.SSW war, aber weder Blutungen noch Bauchschmerzen hatte und mir versichert wurde, dass es keine Anzeichen gibt, dass der natürliche Verlauf bald einsetzt, wollte ich nicht noch wochenlang warten, das hätte mir aber passieren können.
Zu einem früheren Zeitpunkt hätte ich auf jeden Fall wieder eine natürliche FG versucht, meine FÄ rät in den ersten Wochen nicht sofort zur AS.
Alles Gute
LG
Anja
hallo anja,
wahnsinn, wieviele frauen durch dieses dunkle kapitel fehlgeburt müssen. einerseits ist mir dies faktisch aus büchern bekannt, aber zu realisieren wieviele betroffene das sind, mit denen ganze foren gefüllt werden können, einfach krass!
aber mir ist diese erkenntnis auch insofern eine hilfe, dass es mir mut macht, zu erfahren, dass z. b. du trotz den fehlgeburten auch 3 kinder geboren hast.
ich stimme mit dir überein, dass nach der diagnose fg der weitere weg immer eine einzelfall-entscheidung sein muss. bei weitem nicht jeder frau ist so eine fg zuhause zuzumuten.
mich hat nur ein wenig geschockt, dass ich selbst als ärztin mit dem wissen aus dem studium davon ausgegangen bin, bei einer fg müsse zwangsläufig eine as folgen. völliger schwachsinn!
aber die mühle unseres medizinischen systems führen leider in den meisten fällen der fg zu einer abrasio, obwohl eigentlich bis zur 13. ssw problemlos der körper sich selber helfen kann. und das funktioniert eben mit dem medikament, das wegen seinen eigenschaften sonst in der gyn für diverse intrauterine eingriffe und eben auch zur einleitung der regulären geburt sehr gerne verwendet wird, eben noch leichter.
nur verdient nun mal keiner daran, wenn der körper sich selber hilft. und das andere sind haftungsrechtliche bedenken der kollegen...
und rein körperlich ist der natürliche vorgang der fg sicher auch schonender. hatte gestern, also 1 tag nach der fg noch leichte nachblutung, aber überhaut keine schmerzen. und in der nacht von gestern auf heute nur noch etwas rosafarbenen ausfluß und fühle mich körperlich voll leistungsfähig.
wie dem auch sei, ich bin in der situation mit dem ablauf so glücklich, wie man sein kann. denn auch ich glaube, dass ich so mit der ganzen erfahrung vor allem psychisch besser zurecht kommen werde.
danke für deine anteilnahme, auch dir und deiner family alles gute, t