Totgeburt: Wie seid ihr damit klar gekommen?

Liebe Christiane,

wir teilen leider ein ähnliches Schicksal.. Ich habe am 31. Jänner meinen Benny in der 30 SSW still geboren.
ich habe mir das heurige Weihnachten auch anders vorgestellt.. Dazu kommt noch das im Juli mein Papa verstorben ist.. und wir somit nur noch zu 4. feiern und nicht wie gehofft zu 6.

Wie ich damit klar komme.. hmm manchmal geht es schlechter mal besser..

Ich bin auch wieder am Üben für eine neue SS.. aber irgendwie ist es bis jz noch nicht passiert. Die Angst ist natürlich auch da, dass wieder so spät erst etwas ist ... bzw. ich mein Baby gehen lassen muss

Alles Gute!

Liebe Grüße

Hallo!

Zuerst einmal eine für deine kleine Jasmin Elena.

Ich möchte dich bitten, den Kopf nicht in den Sand zu stecken. Ich weiß, dass gerade derzeit alles Mist ist, weil nun grad Weihnachten vor der Tür steht. Wir haben das erste Weihnachten nach dem Tod unserer Kinder nicht gefeiert. Das zweite danach nur so halbwegs. Keiner zwingt euch, Weihnachten zu feiern, lasst es einfach mal ausfallen. Ich fands genau richtig, ich könnte keinen Weihnachtskram sehen.

Eine weitere Schwangerschaft einzugehen ist eine echte Herausforderung. Aber schau mich an! Ich habe es gewagt! Man hat mir immer gesagt, nochmal passiert nichts Schlimmes. Und mein Kinderwunsch war riesengroß! Ich wollte einfach endlich wirklich Mama sein. Eines Tages bin ich aufgestanden und hab mir gesagt, ich lass mich vom Schicksal nicht veräppeln, ich will das und ich krieg das auch hin. Als ich dann 11 Zyklen später wieder schwanger war (1,5 Jahre nach der stillen Geburt) kam irgendwie einiges wieder hoch und ich hatte große Angst. Die ganze Schwangerschaft über. Ich weiß nicht wie oft ich insgesamt bei meiner FÄ auf der Matte stand. Aber sie kannte meine Geschichte ja und fand es deshalb in Ordnung. Meine Sorge war jedes Mal unbegründet und eines Tages wurde Lisa geboren. Ich möchte dir an dieser Stelle sagen, verzichte nicht freiwillig auf dieses wunderschöne Gefühl endlich ein gesundes quietschlebendiges Baby in den Armen halten zu können. Gib den Traum bitte nicht auf, denn er wird in Erfüllung gehen! Ich wünsche dir, dass du das auch erleben kannst. Um Jasmin Elena wirst du immer trauern, du wirst immer traurig sein und sie wird immer zu euch gehören. Aber: In deinem Herzen ist Platz, du sagst ja selber, du willst Kinder. Dann solltest du sie auch bekommen. Hab Mut und wage eine weitere Schwangerschaft. Du wirst dermaßen reich dafür belohnt, das glaubst du jetzt noch gar nicht.

Ich wünsche dir alles Liebe und dass Weihnachten und dieses Jahr 2010 für euch schnell vergehen. 2011 wird besser! Alles Gute!

Manja mit Lisa Marie *18.09.2009 und Jana & Talina still geboren am 8.06.2007 in der 25. Woche

Hallo Christiane,

ich kann sehr gut nachvollziehen wie du Dich fühlst! Wir haben vor 1 Jahr unsere Zwillinge Madita & Leo verloren und das 1. Weihnachten war wenn ich ehrlich bin grausam

Ich habe die Feiertage geflennt ohne Ende. Und ganz ehrlich... ich glaube auch an unserem 2. Weihnachten ohne die beiden wird es nicht anders sein, trotz der bevorstehenden Geburt! Meine beiden Kinder fehlen und das wird immer so bleiben. Ich kann dir nur raten nach deinem Gefühl zu gehen und Dich zu nichts zu zwingen. Wenn dir nach Ruhe ist, bleib zu Hause, wenn dir die Decke auf den Kopf fällt feiert ordentlich. In so einem besonderen Fall gibt es kein richtig oder falsch. Aber was ich dir versprechen kann ist, es wird besser. Der Schmerz verschwindet nicht aber er verändert sich.

Darf ich fragen warum du ein 3x höheres FG Risiko hast? KEINE Schwangerschaft war für mich keine Option. Wir sind sofort danach wieder in unsere KiWu Klinik und haben eine weiter Behandlung gestartet. Mir hat es sehr geholfen wieder auf eine weitere SS zu hoffen. Ich hatte wieder eine Zukunftsperspektive. Die Hoffnung das ich irgendwann wieder richtig glücklich werde. Aber auch das musst du für Dich alleine entscheiden.

Zwar bin ich jetzt wieder SS, aber es wäre gelogen wenn ich sagen würde ich kann sie genießen. An manchen Tagen bin ich total relaxt und an anderen frisst mich diese Ungewissheit und die Angst regelrecht auf. Warscheinlich geht es den meisten Frauen in unserer Situation so.

Ich wünsche Dir trotz allem schöne Feiertage

Alles, alles Gute und viel Kraft!


Kerstin mit Madita & Leo + 12.SSW + Ida 36.SSW

Hallo ihr Lieben

Oh mann.....es tut mir so leid was euch passiert ist! Das wünsche ich niemandem auf der Welt.

Wenn ich sowas lese, dann kann ich ja schon fast "froh" sein, dass ich meine Sterne immer so früh habe gehen lassen müssen.....schrecklich.

Ich habe auch Angst vor einer (natürlich erhofften) Schwangerschaft. Glaube ich werde mich erst wirklich freuen können, wenn der Krümel heil und gesund auf der Welt ist. Falls ich überhaupt jemals wieder das Wunder des "schwanger werdens" erleben darf.

Wie schlimm, dass einem die schönste Zeit im Leben durch solche Schicksalsschläge genommen wird.

Ich drücke euch und zünde viele für die Krümel an!

LG
Mardani mit 5

Hallo Christiane,

eine für unsere Sternchen ........

Mir graut es auch so vor Weihnachten, mir ist überhaupt nicht danach, aber Emma soll nicht darunter leiden, hat sie doch genauso viel durchgemacht wie wir. Ich hatte mir auch alles so schön vor gestellt......und dann zerplatzt alles wie eine Seifenblase in so kurzer zeit........
Bei uns sind es jetzt 4 Monate her als wir Elia haben gehen lassen müssen......ich weiß nicht ob ich noch einmal die Kraft für eine neue SS habe, viele haben mich schon gefragt. Nach der stillen Geburt stand fest ich möchte keine Kinder mehr, dann ein paar Wochen später habe ich den wunsch nach einem Baby mehr als vorher gehabt und nun......manchmal denke ich wir haben ein Kind hier fest an der Hand und zwei im Himmel vielleicht sollte es so sein. Ich würde das ganze nicht noch einmal überstehen und ich habe soch ein Angst das das alles wieder passiert.....
Ich drücke Dir die Daumen und schicke dir ein großes Kraftpaket für die kommende zeit.

liebe Grüße

Kathrin+ Emma fest an der Hand+ Cara ( 16 SSW ) + Elia ( 38 SSW ) tief im Herzen

hallo sillelein

ich weiss wie du dich fühlst,,ich hatte vor zehn jahren also mit 17 jahren eine stille geburt in der 27 ssw..es war ein kleiner junge..hatte ihn damals timosy genannt..

ich habe über jahre gebraucht bis ich es so einigermasen verarbeitet hatte..ich stelle mir heute noch die frage warum das passiert ist??? bis heute keine antwort..
ich habe damals ein album von ihm gemacht ich schaue es mir ab und zu noch an..die stille geburt war am 14.09.2001 ich wollte danach keine kinder mehr haben aber so wie es dan gekommen ist bin ich wieder schwanger geworden und habe meine tochter am 15.09.2003 auf die welt gebracht..

sie ist kein ersatzt dafür w2as passiert war..aber ich sage das es schicksal war den mein kleiner ist am 14.09 geboren und meine kleine am 15.09..

so ein schweren schicksalsschlag den wird man nie komplett aus seinem leben schliesen können ..das geht nicht...

Vor knapp einem Jahr habe ich meinen kleinen Carl still geboren. Ich war in der 19.SSW.
Im Juni wurde ich wieder schwanger und hatte dann eine Partialmole. Jetzt darf ich nicht so schnell wieder schwanger werden, da es noch eine, wenn auch geringe, Krebsgefahr gibt.
Wenn es gut läuft und der HCG auf null bleibt, dürfen wir im März wieder versuchen.
Ich habe allerdings schon einen gesunden Sohn, so dass ich mich jeden Tag freuen kann, wie er sich entwickelt. Das hilft mir viel, obwohl es nichts daran ändert, dass mein 2. Sohn tod ist.

Wenn Du es Dir zutraust, dann versuch es nochmal mit Nachwuchs. Es ist so schön, wenn es dann klappt.
Ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben doch noch irgendwann ein 3. und ein 4. Kind zu bekommen. Wir wollten immer 3 Kinder haben.

Ganz liebe Grüße

ballroomy

Liebe Christiane,

ich kann nur zu gut verstehen, wie dir in Bezug auf Weihnachten zumute ist. Am 1.12.2006 musste ich meine Tochter Luna Sophie in der 14. SSW gehen lassen. Im Jahr darauf habe ich schon wieder kurz vor Weihnachten einen Krümel verloren, den vierten... Ich wollte damals trotztem den Tag wie gewohnt mit meinen Lieben verbringen und bin auch zur Kirche... Was hab ich geheult, als beim Krippenspiel das Kindlein in die Krippe gelegt wurde... Im Jahr darauf war ich dann erneut schwanger. Ursprünglich waren es Drillinge, doch am 16.12. in der 28.SSW hörte bei meinem Sohn Dominik das Herz auf zu schlagen. Seither ist mein Trauma in Bezug auf Weihnachten Perfekt...

Aber seit Februar 2009 sieht mein Leben schon ganz anders aus. Unsre beiden überlebenden "Drillinge" kamen gesund zur Welt und sind der wunderbarste Trost für mich. All die Angst, die ich während der Schwangerschaft hatte, ist mit einem Schlag von mir abgefallen als ich Stefanies ersten zaghaften Schrei gehört habe. Und wenn ich heute meine Kinder ansehe weiss ich, dass all die Tränen nicht umsonst waren.

Aus meiner Erfahrung kann ich dir folgenden Rat geben: Versuch deinen Schmerz so gut du kannst zu verarbeiten, rede viel mit lieben Menschen, sei gut zu dir selbst, weine wann immer dir danach ist, aber gib die Hoffnung nicht auf! Und wenn du dich wieder stark genug fühlst versuch es weiter. Die Kinerseelen, die zu dir wollen, werden schon einen Weg finden.

Ich wünsche dir alles Liebe und viel Kraft,
Doris

Liebe Christiane,

als Erstes tut es mir sehr leid, dass du deine Jasmin Elena verloren hast und sie nicht mehr bei euch sein darf. Lass dich dafür mal fest drücken.

Ich denke, dieses hin und her gerissene kennen wir hier alle sehr gut. Der Schmerz und die Trauer sitzen sehr tief und gleichzeitig kommt natürlich auch der KInderwunsch weiterhin auf. Außerdem habt ihr durch die kurze Zeit mit Jasmin in deinem Bauch gemerkt, wie es mit einem Kind zumindest in der Schwangerschaft sein könnte, habt euch präsent vorgestellt, wie es mit ihr bei euch wird. Und da ist natürlich der Wunsch nach einem Folgekind, das bei euch sein kann, dementsprechend groß.

Ich kann aber auch deine große Angst verstehen, noch einmal alles durchzustehen. Ich denke, die Angst wird sich auch in einer erneuten Schwangerschaft nie verlieren. Vielleicht solltest du dir da auf jeden Fall psychologische Hilfe holen. Denn ich denke, dass diese sehr hilfreich sein könnte, um die Angst nicht siegen zu lassen und die Schwangerschaft gut zu überstehen.
Von genießen will ich gar nicht mal reden. Wir haben unseren Sohn Niklas in der 22. Woche still geboren und die Schwangerschaft mit Sarah danach war dementsprechend von Ängsten geplagt und nicht wirklich zu schön. Als ich die 22. Woche bei ihr überstanden habe, ging es dann besser. Leider ist mir dann in der 27. Woche die Fruchtblase geplatzt und ich hab Wehen bekommen, sodass Sarah geholt werden musste. Sie hat ihren Kampf nach 4 Wochen verloren und musste ebenfalls gehen.
Eigentlich wollte ich danach keine Schwangerschaft mehr. Aber ein Leben ohne Kinder konnte ich mir auch nicht vorstellen und mein Mann und ich haben nach 3 Jahren beschlossen, es noch einmal zu versuchen. Und dass diese Schwangerschaft jetzt von richtig vielen Ängsten bestimmt war, kann man sich ja vorstellen. Ich hab zum Glück meine Psychologin wieder bei mir gehabt, die mir geholfen hat, es Woche für Woche zu meistern. Leider musste Per dann aufgrund gesundheitlicher Probleme von mir eher geholt werden. Panik stieg auf, dass wir alles wieder wie mit Sarah erleben. Aber nein es ist ganz anders. Per geht es gut und inzwischen ist er bei uns zu Hause und wir genießen es hier zu dritt bzw. zu fünft im Herzen.

Ich denke, dass du dir wirklich im Klaren sein solltest, ob du bereit für eine erneute Schwangerschaft bist. Leicht ist der Weg aber nicht. Und du solltest auf jeden Fall gesundheitlich alles abklären und einen guten FA haben, zu dem du auch 100 mal rennen kannst und der dich dann immer noch ernst nimmt. Denn er sollte dir ein Gefühl von Sicherheit geben, dass alles möglich gemacht wird, dass diese Schwangerschaft wirklich gut endet. Das war für mich ganz wichtig, dass ich einfach gut betreut bin.
Ansonsten kann dir deine Ängste und deine Zweifel leider niemand nehmen. Aber darüber zu reden, hat mir auch viel geholfen.

Ich wünsch dir alles Gute und ganz viel Kraft weiterhin!!

Liebe Grüße
Hannah mit Niklas und Sarah fest im Herzen und Per ganz fest im Arm (6 Wochen alt)