Ein ganz leises Hallo,
lange habe ich überlegt, ob ich hier schreiben soll, habe mich nun dazu entschlossen, auch weil ich ganz allein, traurig und verzweifelt bin.
Als ich von der Schwangerschaft erfuhr, hatte ich keine Gelegenheit mehr, mich dafür oder dagegen zu entscheiden. Zuerst kam ich damit auch nicht zurecht. Innerhalb kurzer Zeit begann ich jedoch, mich darauf zu freuen. Ich war so glücklich. Dieses Glück schlug nach einer Blutuntersuchung jedoch bald in Angst um, denn die Werte waren extrem schlecht. Da ich bereits 44 Jahre alt bin, wurde eine Fwu gemacht. Nach zwei Wochen bangen Wartens, kam dann das niederschmetternde Ergebnis. Trisomie 9.In dieser ganzen Zeit hatte ich glücklicherweise zwei ganz liebe Freundinnen an meiner Seite, denen ich zu tiefstem Dank verpflichtet bin.Eine Welt brach zusammen, mir wurde angeraten, die Schwangerschaft abzubrechen. Gern hätte ich diese Entscheidung weit hinaus geschoben. Dem Kleinen ging es rapide immer schlechter. Mir wurde Fruchtwasser abgezogen, weil er nicht oder nicht ausreichend trank. Das geschädigte Herz war deutlich zu erkennen. Bei einem 4D US wurden auch Fehlbildungen sichtbar. Der Kleine hatte diverse Wasseransammlungen im Körper. Ich traute mich nicht, jemandem diese Bilder zu zeigen. Als ich erfuhr, dass der Kleine in den nächsten Tagen versterben würde, stand mein Entschluß fest. Niclas Sandro wurde am 14.12.2011 um 14:30 still geboren. Ich habe mich von ihm noch mit einem sanften Streicheln verabschiedet. Er sah so friedlich aus. Wie gern hätte ich zu dieser Zeit jemanden an meiner Seite gehabt. Jemanden, der einfach nur da gewesen wäre,. Mein Dank geht hier an dieKrankenschwester Katja, die in diesem schweren Moment meine Hand gehalten hat. Aber ich war ganz allein. Die folgenden Stunden waren so schwer. Jetzt drei Tage später ersticke ich fast an meinen Tränen. Ich habe eine 9 jährige Tochter, für die ich funktionieren muß, aber es ist so verdammt schwer. Ich versuche zu lächeln, schlucke aber dabei, um nicht zu weinen. Ich fühle mich so leer, würde so gern mit jemandem reden, aber möchte auch niemanden damit nerven. Abends, wenn alles still ist, ist es am schlimmsten. Dann weine ich, bis keine Tränen mehr da sind und ich vor Erschöpfung einschlafe. Jeder leidet mit, weilö es mir körperlich noch nicht so gut geht, aber niemand sieht, dass ich innerlich zerbreche. Sagt mir, wird es irgendwann nachlassen? Werde ich irgendwann wieder Ruhe zu mir selbst finden können? Im Moment erscheint alles nur sinnlos und leer. Euch danke ich fürs Zuhören. Eure Birgit
Niclas Sandro 18.SSW still geboren
liebe birgit,
es tut mir so leid...... ich wußte zuerst auch nicht, wie es alles weitergehen soll. aber irgendwie geht es wohl immer weiter. Mir hat es auch sehr geholfen, mich hier mit anderen auszutauschen.
ich wünsche dir, dass der schmwerz bald etwas nachläßt...du kannst dich gerne jederzeit bei mir melden....alles liebe
tuia
vielen ,vielen Dank, ich werde mich bestimmt nochmal melden.
vielleicht bis bald
Birgit
Liebe Birgit!
Fühl' Dich unbekannter Weise mal lieb umarmt von mir (wenn Du magst)!
Eine für Deinen kleinen NICLAS SANDRO , der schon so früh wieder zu den gehen musste .
Wir mussten uns bereits Anfang der 11. Woche wieder von unserem Krümel verabschieden. Auch "er" hatte sich völlig überraschend (da aus medizinischen Gründen eigentlich schwierig bis gar nicht möglich) bei uns "eingeschlichen" . Die Freude währte nicht lange, die Trauer über diesen unendlich schmerzlichen Verlust wiegt unendlich schwer . Es fehlt uns jetzt Jemand sooo sehr, dass es bis heute oft sehr weh tut. Ich hätte es nicht für möglich gehalten, aber der Schmerz wird jetzt, nach drei Monaten und nachdem unser Winzling letzte Woche bestattet wurde, allmählich etwas erträglicher. Er wird wohl für immer ein Teil unseres Lebens bleiben, aber er verändert sich und inzwischen bin ich sicher, dass wir daran wachsen und dass der Verlust unseres winzigen Kindes nicht völlig sinnlos war.
So sinnlos Dir zurzeit verständlicher Weise alles erscheint- ich glaube ganz fest daran, dass auch für Dich eines Tages die wieder scheinen wird! Deine Tochter braucht Dich und sie zeigt Dir jeden Tag, wie nah Glück und Leid im Leben beieinander liegen. Und Dein kleiner NICLAS möchte ganz bestimmt nicht, dass Du dauerhaft sooo unendlich traurig bist! Dennoch: weine erstmal so oft und so viel, wie Du weinen musst! Es ist gut und hilfreich, wenn Deine tiefe Trauer sich so "Bahn bricht". Rede mit Deinen guten Freundinnen, wann immer Dir danach zumute ist- sie werden Dir zuhören und für Dich da sein!
Eine, wie ich finde, sehr hilfreiche Seite im Internet ist, www.sternenkinder.de . Auch das gleichnamige Buch hat mir sehr geholfen ("Sternenkinder- Wenn eine Schwangerschaft zu früh endet"). Falls Du auch in einigen Wochen trotz allem das Gefühl haben solltest, überhaupt keinen "Boden" mehr "unter den Füßen" zu haben/zurück zu bekommen, wende Dich an Deinen Frauenarzt. Er/sie wird Dir Jemanden emfehlen können, der sich mit Trauerarbeit auskennt und der/die Dir in dieser schweren Zeit ggf weiter helfen kann.
Ich wünsche Dir alles, alles Gute und ganz viel Kraft !
Liebe, mitfühlende Grüße ,
Kathrin
Liebe Kathrin, vielen Dank für Deine lieben Worte, bei denen mir gleich wieder die Tränen kommen, dennoch tun sie unendlich gut, weil man dann weiß, dass man nicht allein ist.
Auch Dir für die Zukunft alles Gute.
LG. Birgit
Hallo,
erstmal tut es mir unheimlich leid was Dir passiert ist. Vor allem dass Du das ganze alleine durchstehen musst...
Ich habe leider auch vor vier Wochen unseren Sohn still gebären müssen, in der 21. Woche. Kann es also auch sehr gut nachvollziehen wie es Dir geht
Aber es wird mit der Zeit auch ein bisschen besser. Ich merke dass mir Ablenkung ganz gut tut. Kurz nachdem ich aus dem Krankenhaus entlassen wurde habe ich mich z. B. an die Weihnachtsdeko gemacht, habe Plätzchen zusammen mit meiner Familie gebacken etc. Das hat mir so gut getan. Vielleicht kannst Du mit Deiner Tochter auch sowas machen?
Es gibt übrigens auch eine Initiative, nennt sich Regenbogeninitiative. Da gibt es auch Ortsgruppen. Das sind alles Eltern, die ein Kind verloren haben. Ich habe mit einer Frau hier in der Nähe Kontakt aufgenommen. Es hat mir sehr gut getan.
Ich drücke Dir ganz fest die Daumen dass Du bald wieder nach vorne schauen kannst
Ganz liebe Grüße
Andrea
Hallo Andrea, zunächst erst einmal vielen Dank. Es tut gut zu wissen, dass es mit der Zeit nachläßt. Ich mache jetzt viel mit meiner Tochter, spielen, singen usw. Warum passiert es immer wieder so vielen Menschen. Noch einmal vielen Dank, trotz allem einen besinnlichen 4. Advent.
LG. Birgit
Hallo Birgit,
danke, wünsche Dir auch einen schönen 4. Advent
Die Frage nach dem Warum kann einem keiner beantworten. Ich selber habe für mich zwar keine ausreichende Antwort bekommen. Aber im Nachhinein sehe ich Dinge, die ich in der Schwangerschaft nicht sehen wollte/konnte ganz anders. Ich denke ich verändere mich dadurch und ändere meine Einstellung zu meinem Körper. Nichts ist selbstverständlich. Und ich muss jetzt echt mehr auf seinen Körper hören. Vielleicht macht das ja auch Sinn irgendwann mal.
Ganz liebe Grüße
Andrea
für deinen Kleinen Stern da oben.
Es tut mir so leid ich hatte damals eine frühe FG aber bei mir realisierte sich das ganze erst nach 2 Tagen und da traf mich alles ganz schön arg :( Bei mir dauerte es gut 2 Monate bis ich wieder normal war.
Hab sogar auf der Arbeit geheult aber damals hatte ich ja auch kein Kind da ist es halt anders aber aus Erfahrung kann ich sagen irgendwann kann man wieder leben, vergessen tu ich unser Sternchen nie obwohl er nun schon 5 J. und 2 Monate von uns gegangen ist und von dort oben auf seine 3 kleinen Schwestern achtet. Im Herzen ist für ihn immer Platz.
Hallo, vielen Dank, für die lieben Worte. Ich hoffe, dass irgendwann wenigstens der Schmerz nachläßt. Ich habe gemerkt, dass Ablenkung mir gut tut. Ich werde so schnell wie möglich wieder arbeiten gehen. Aber genauso gut wie Ablenkung tut es auch darüber zu reden. Ich bin froh, dass ich dies hier tun kann.
LG.Birgit
Liebe Birgit,es tut mir von ganzem Herzen leid das du deinen Sohn hergeben musstest!
Eine für Niclas Sandro der viel zu früh ein wurde!Deine Zeilen haben mich zu Tränen gerührt!
Wir haben letztes Jahr im November unseren Sohn Marvin nach einer Frühgeburt hergeben müssen!
Lass deine Trauer zu und versuch dich nicht zu verstellen! Ich kann nur sagen das es für mich auch nach einem Jahr noch so verdammt schwer ist!Und ich immer wieder in ein Tief falle!Jeder verarbeitet es auch anders und kann anders damit umgehen!Die Umwelt reagiert sowieso oft sehr komisch weil sie selber mit solch einem Schicksal nicht umgehen können!Hol dir Hilfe du musst mit dem Verlust von Niclas Sandro nicht alleine fertig werden!
Meinen Schwester die ihren Sohn in der 22SSW verloren hat sagte zu mir irgendwann wird der Weg etwas weniger steinig und man kann wieder etwas Mut und Hoffnung schöpfen!
Ich wünsche dir alles liebe für die Zukunft und schick dir ganz viel Kraft herüber und umarm dich fest!
Bianca mit Marvin fest im
Es tut mir so leid für Dich und Deinen kleinen Niclas Sandro.
Fühl Dich unbekannter Weise lieb gedrückt!
Hallo,
Es tut mir so leid was du durch machen musstest. Ich kann dich so gut verstehen. Ich habe meine Mara in der 18 SSW gehen lassen. Solltest du allerdings jemanden brauchen mit dem du deine Trauer teilen kannst dann kannst du mir jederzeit schreiben.
So ein verlust ist nicht einfach denn Fotos zeigt man nicht und wie soll man da etwas teilen? Viele können damit nicht umgehen wissen nicht wie es ist. Es ist nicht einfach und ich wünsche dir viel kraft. Denk immer an deinen kleinen und sei Stolz seine Mutter sein zu dürfen. Auch wenn unsere en zwerge nicht bei uns sind dennoch begleiten sie uns das ganze leben.
Tati
Hallo!
Es tut mir sehr leid.
Ich musste meinen Sohn nach der Frühgeburt zu den Sternen gehen lassen, aber es war das Beste für ihn....und für mich das schlimmste Erlebnis meines bisherigen Lebens.
Ich kann Deine Trauer nachvollziehen.
Ein kleines Wesen zu sehen ist nochmals härter als eine FG in früher SS- Woche nach meiner Erfahrung.
Sei stark und fühle Dich gedrückt.
Es gibt ganz viele Sternenmamas auf dieser Welt.
Grüsse
Jasifrosch
Hallo liebe Brodo,
erstmal stelle ich hier eine Kerze für deinen Sohn auf. Möge er mit den anderen Sternenkindern über eine Wiese tollen.
Du wirst etwas ruhiger, ja, aber so ganz verlässt uns der Schmerz wohl nie. Er kommt wellenförmig, die Wellen werden immer etwas größer.
Es ist schön, dass du dich von deinem Sohn verabschieden konntest. Du hast ihm die größte Liebe erwiesen, die eine Mutter einem Kind, das so krank ist, erweisen kann. Du hast das Beste für ihn entschieden.
Bist du seelsorgerisch betreut worden ? Vielleicht ist es ein Ansatz für dich professionelle Hilfe zu suchen. Es gibt Psychologen, die auf dieses Thema spezialisiert sind.
Ich weine heute noch oft. Tagelang geht es gut und dann überrollt es mich, z.B wenn ich ein Foto von der Kleinen ansehe.
Vielleicht ist es für dich auch gut, in einem Forum, dass speziell darauf ausgerichtet ist, Hilfe zu suchen. Ich habe das getan. Schau mal bei frauenworte.de (Schmetterlingskinder). Dort habe ich nette Frauen mit eben dem gleichen Schicksal kennengelernt und der Austausch tut gut. Es ist ein geschütztes Forum.
Du kannst mir auch gerne schreiben.....
Liebe Grüße
S (mit Sternenmädchen, 19 SSW, Juli 2011; Diagnose Tri 18)
Hallo Birgit,
Ich kann Dir leider nicht sagen ob es besser wird. Vielleicht vergeht der Schmerz etwas, aber kaum kommt eine Erinnerung hoch, habe ich wieder einen fetten Kloß im Hals.Ich musste meine Schwangerschaft letztes Jahr auch wegen einer krankheitsdiagnose in der 21.ssw abbrechen.Für mich war die ganze Zeit wie in einer Seifenblase zu leben. Ich hatte das große Glück danach ziemlich schnell wieder schwanger zu werden, aber trotzdem ersetzt meine Tochter jetzt mein Sternenkind nicht. Er wird immer mein erstgeborenes bleiben. Das eigene Kind zu verlieren ist glaube ich das schlimmste was einem im Leben passieren kann, und es kann keiner nachvollziehen der solch ein schlimmen schicksalsschlag nicht durchgemacht hat.
ich seh das auch wie akita....hast Du darüber nachgedacht Dir über eine Seelsorge Hilfe zu holen? Ich hatte mich anfangs auch gesträubt, aber nachdem ich jemand aufgesucht hatte war es schön einfach zu jemanden zu können der einem zuhört oder einfach nur mit Dir "schweigt". Das hat mir sehr geholfen. Du solltest Dir auch viel Zeit nur für Dich nehmen, das fand ich damals auch sehr wichtig.Das Du für Dich Deine Gedanken ordnen kannst.Wie wurde mir damals gesagt....die Seele ist wie eine Schublade und man muss die schlimmen sachen auch verarbeiten.Wenn man sie immer verdrängt, schiebt man Sie nur nach hinten aber Sie sind nicht weg.
Ich wünsche Dir alles alles gute