Wie offen seid Ihr mit der FG umgegangen?

Hallo Ihr Lieben!

Vor kurzem hatte ich eine Missed Abortion in der 10. Woche. Ich merke, dass ich nicht so einfach zum (Arbeits-)Alltag übergehen kann und frage mich, in welchem Umfang ich mein Umfeld in meine Trauer oder einfach in die Fakten einweihen soll. In meinem privaten Umfeld ist das nicht so die Frage, wohl aber im beruflichen. Ich möchte einerweits gerne offen damit umgehen, habe aber andererseits Angst vor -ja ich weiß auch nicht so genau- einer Stigmatisierung? Vor falscher Rücksichtnahme? Vor Mitleid? Vor Schonung? Ich weiß es nicht.

Deshalb frage ich Euch :) Wie habt Ihr das gehandhabt? Und wie waren Eure Erfahrungen damit? Habt Ihr Eure Entscheidung bereut, oder würdet Ihr es im Nachhinein anders machen? Lieber doch erzählen oder lieber doch verschweigen?

Ich danke Euch schonmal für Eure Antworten!
Viele Grüße,
Olivia

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Hi!

Ich hatte im Nov 2011 eine AS in der 9.SSw! #schmoll
ich war im KH und dann noch eine Woche zuhause. Wir sind zu 4 im Büro, und ich habs ihnen gesagt.
Meine Kolleginn, mit der ich sehr gut auskomme wusste es sofort, da ich sie vom KH aus anrief,#schock dass ich nicht mehr ins Büro komme. Und meine beiden Männer (Chefs :-) ) habe ichs dann gesagt, hat sich so ergeben, aber ich war froh dass sie es wußten. Männer gehen ja sowieso ganz anders damit um. (eine Info am Rande, ich arbeitet in einer Firma mit insgesamt 1600 Mitarbeiter und habe tägl. Kontakt mit vielen Leuten---die nichts wissen)

ich würde es wieder so machen, aber es ist sicher eine sehr schwere Entscheidung die dir keiner abnehmen kann. Hör auf dein Gefühl :-)#pro

eine #kerze für dein Sternenkind

LG und #liebdrueck

Eva

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Hallo Eva,

vielen Dank für Deine Antwort!

Mein direkter Kollegenkreis ist etwas größer, etwa 20 Leute. Ich sehe einige Vorteile, wenn sie Bescheid wüssten. Aber ich hab eben auch Bedenken...

Vielleicht ergibt es sich ja auch einfach.

Alles Gute für Dich!

Olivia

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Hallo Olivia,

erstmal tut es mir leid, dass du das auch durchstehen musst. Fühl dich gedrückt.

Ich hatte im August 2011 ein Missed Abortion. Festgestellt wurde es in der 12. Woche, das mein Kleines ab der 7. Woche wohl nicht mehr weiter gewachsen ist.

Ich bin damit relativ offen gegenüber meinen Kollegen umgegangen. Gut, Sie wussten bereits alle bescheid, dass ich schwanger bin und so gab es eben auch ein Gemauschel als ich, von heute auf morgen, nicht mehr ins Büro kam. Ich habe es später meiner Kollegin anvertraut und hab Ihr auch gesagt, dass Sie dies auch den anderen gegenüber sagen kann und ich nicht möchte, dass jeder zu mir kommt, und mich tröstet. Ich habe Ihr gesagt, wenn ich darüber reden mag, dann kommt das von mir aus. Ansonsten sollen mich alle so behandeln, wie auch zuvor.... Im Groben und Ganzen hat es ganz gut geklappt. Bis auf zwei Ausnahmen haben sich wirklich alles daran gehalten.

Ich bin ganz gut mit dieser Schiene gelaufen. Letztendlich musst du das aber selber entscheiden. Schau einfach, mit was es dir am besten geht.

Übrigens sind wir auch ein Team mit ca. 20 Mitarbeitern. Fast alles Frauen... :-D

Lieben Gruß Melle

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Hallo Melle,

Danke für Deine Antwort!

Ja, wir sind auch fast alles Frauen :-) Aber das macht es auch irgendwie nicht einfacher...

Keine Ahnung, ich glaub, ich hab einfach Sorge, dass mein Verhalten dann in nächster Zeit anhand der Tatsache, dass ich mein Kind verloren habe bewertet wird. Andererseits möchten wir Menschen ja auch verstanden werden...

Es war bei der Arbeit noch nicht bekannt, dass ich schwanger war, von daher wird auch keiner fragen. ABer das ist auch so ein Punkt. Ich glaube (jetzt wo ich das so formuliere), es geht mir vielleicht weniger um die Fehlgeburt als um die Schwangerschaft, die ich nicht verschweigen möchte.

Liebe Grüße,
Olivia

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Ja, das ist schon alles nicht einfach... Ich hab auch hin und her überlegt und hatte vor meinem ersten Arbeitstag auch richtig bammel.

Aber insgesamt war es wirklich o.k.

Wie gesagt, ich finds gut. Jeder weiß bescheid, das mein Krümel zu mir gehört, auch wenn es nicht mehr bei mir ist...

Lass dir einfach nen bisschen Zeit und mach dir langsam Gedanken, wie du damit umgehen magst...

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Liebe Olivia,

ich hatte dieses Jahr zwei FG, die erste ende Juni, ich war an dem Arbeitsplatz recht unglücklich und es war sehr schwer für mich nach der Krankmeldung wieder hinzugehen. Habe meinen beiden Chefs und zwei Kolleginen mit denen ich mehr zu tun hatte bescheid gesagt, das hat geholfen und sie haben es alle gut aufgenommen. Habe dann aber für mich entschieden mein Leben zu ändern und mir eine neue Arbeitsstelle zu suchen. Die Chefs wollten mich nicht gerne gehen lassen.
Nun habe ich eine neue Arbeitsstelle seit letzen August, und bin glücklich dort, ich hatte vor Weihnachten dann die 2. FG und ja was dachte ich j, ich geh wieder offen damit um und sage meiner Kollegin bescheid. Mir ging es diesmal auch richtig schlecht auch körperlich und ich hab letzte Woche nochmal drei Tage gefehlt. Heut komm ich und sie hat mir gesgt, dass es morgen ein Gespräch geben wird mit dem Chef, sie mußte ihm sagen warum ich gefehlt habe und er will mich kündigen, ich soll mich ja gut verkaufen.

Ich denke also auch das ist ein Aspekt, der leider auch in der heutigen Zeit noch in Betracht zu ziehen ist.
Keine Ahnung, was ich morgen sag und wie es ausgehen wird und alle anderen, die es nicht wissen schauen mich nur komisch an, vorher war ein nettes Verhältnis.

Liebe Grüße
Ljus

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Hallo Ljus,

oje, das tut mir leid, das ist ja echt übel. Aber das ist doch kein Kündigungsgrund! Du bist aber wahrscheinlich noch in der Probezeit? Oder übertreibt Deine Kollegin vielleicht? Das hoffe ich!

Mein Chef weiß Bescheid und macht keine Probleme, im Gegenteil. Aber was meine Kollegen betrifft, da bin ich eben unsicher.

Aber es hilft sehr, andere Erfahrungen dazu zu hören, Danke!

Liebe Grüße und alles Gute für morgen!
Olivia

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Liebe ljus

Dein Chef darf dir nicht aufgrund deiner Fehlgeburt kündigen! Informiere dich bitte ganz genau, was deine Rechte sind, falls es beim Gespräch in die Richtung gehen sollte.

Ich hoffe ganz fest, deine Kollegin hat da etwas falsch verstanden. Ist für mich auch sehr seltsam, dass deine Kollegin offenbar den Inhalt des Gesprächs, welches dein Chef mit dir persönlich führen wird, kennt.

Wenn es keinen anderen Grund gibt, dich zu entlassen oder das Arbeitsverhältnis in der Probezeit aufzulösen, dann wehr dich bitte. Das geht nämlich wirklich nicht.

Mach's gut #klee
cheyana

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Hallo Olivia,

Es tut mir sehr leid, dass du das auch erleben musstest! wünsche dir ganz viel Kraft!

Bei meiner ersten FG (auch MA) wusste es nur der ganz enge Familien- und Freundeskreis.
Bei der Arbeit hab ich was von ner Zyste erzählt, da ich ja wg AS im KH war.... aber da es mir seelisch sehr schlecht ging, haben sich natürlich alle Gedanken gemacht. Ich arbeite in einer Geschäftsstelle einer Bank mit fünf Kollegen. das war nicht einfach und irgendwann wurde mein innerlicher Druck so gross, dass ich meinen Teamleiter und meine engste Kollegin eingeweiht habe. es tat gut von Ihnen Unterstützung und Rückhalt zu bekommen. zumal sie dann auch meine Stimmungsschwankungen verstanden.

bei der 2.ss wusste beide ab positivem Test Bescheid, leider hatte ich einen frühen Abgang in der 6.ssw. und nun besteht der Verdacht auf ein Windei, wieder wissen beide Bescheid und leisten mir Beistand. im Moment arbeite ich noch, aber diese Woche wird sich entscheiden, ob ich ins KH muss oder ob wir mit Medis versuchen, einen Abgang auszulösen. oder ob im unwahrscheinlichen Fall doch noch ein Kruemel da ist.

ich gehe jetzt generell offener mit dem Thema um. Die FG gehören zu mir und ich schäme mich nicht für meine Trauer. aber es war ein langer Weg so damit umzugehen.

ich wünsche dir, dass du deinen Weg findest, wie du mit allem umgehen mochtest / kannst.
Alles Liebe fuer dich!#klee
LG

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Oh Mann, das tut mir echt leid, was Du gerade durchstehen musst!

Ja, ich denke auch, dass die Fehlgeburt etwas ist, das eben zu mir gehört. So wie eben meine anderen Kinder auch, über die spreche ich im Alltag ja auch.

VIelen Dank für Deine Antwort! Ich wünsche Dir, dass irgendwie doch alles gut wird. Wie weit bist Du denn? Könnte es denn sein, dass man beim nächsten Termin doch eine Anlage sieht? (Gott, ich weiß schon selber nicht mehr, wie ich mich am besten ausdrücken soll, am Telefon und zu einer Freundin würde ich sagen: Könnte es sein, dass da doch noch was ist? Sorry!).

Alles Gute für Dich!
Olivia

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danke für deine lieben Worte!
morgen hab ich den nächsten Arzttermin. da müsste ich so 9.ssw sein. wenn dann immer noch die Fruchthöhle leer ist, gibt's keine Hoffnung mehr. der HCG-Wert wird auch ausschlaggebend sein. mal abwarten!

aber irgendwie geht's immer weiter. Nur nie aufgeben!#herzlich
drück dir die Daumen, dass bei dir auch bald alles gut wird!

LG Sylvia

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Ich hatte eine MA in der 10 Woche und einen geplatzten Eileiter, der sofort notoperiert werden musste, in der 9ssw (Ausfall für vier Wochen, bin mom. noch immer krank geschrieben). Ich bin in leitender Funktion tätig und habe ein Team von 30 Personen unter mir. Ich überlegte mir sehr genau, wie und was ich informiere. Zuerst wollte ich nichts sagen und irgendetwas erfinden. Aber was, wenn meine Leute bei mir nachfragen würden? Was sollte ich ihnen dann auftischen? Schlussendlich habe ich beide Male die Wahrheit gesagt und bin damit sehr gut gefahren. Die unschönen und unglücklichen Seiten zum Thema Kinder kriegen, werden scheinbar nicht thematisiert und oft totgeschwiegen. Für mich ein Nachteil. Ich habe mich viel zu wenig damit auseinander gesetzt, was sein wird, wenn es schief geht. Vor allem das erste Mal ging es mir psychisch sehr schlecht.

Es gehört beides zu unserem Existieren. Das Leben und der Tod und die zwei Dinge sind nah beieinander. Darum finde ich es wichtig, dass man in unserer Gesellschaft auch über letzteres sprechen kann und sich nicht verstecken braucht. Für mich war es einfacher, offen zu kommunizieren und ich würde es jederzeit wieder so machen. Doch dies ist meine persönliche Meinung. Ich habe am Ende auf mein Gefühl gehört und es dünkt mich bei solchen Themen sehr wichtig. Jeder Frau hat in dem Fall das Recht, zu entscheiden, was und wie sie informieren möchte – ganz allein nach ihrem Gutdünken.

Ich hoffe, du triffst für dich die richtige Entscheidung
Alles Gute

Cheyana

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Hallo Cheyana,

Danke für Deine Antwort!

Ich sehe das wie Du und erlebe das Thema auch als enorm tabuisiert. Für mich werden die Dinge auch einfacher, wenn ich darüber spreche. Ich bin mir eben einfach unsicher, ob ich das auch noch bei der Arbeit tun sollte.

Aber ich merke, dass ich durch Eure Erfahrungen und den Austausch immer mehr dazu tendiere, doch offen damitumzugehen.

Alles Gute und viel Kraft für die nächste Zeit!

Liebe Grüße,
Olivia

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Hallo!
Ich möchte mich auch noch zu Wort melden.
Bei mir war es auch eine MA in der 9.SSW. Ich hatte damals kaum jmd von der SS erzählt, weil ich irgendwie schon gemuckert hatte, dass was nicht stimmt. Konnte mich nicht freuen und so... Als ich dann die MA hatte wusste es natürlich auch nur ein kleiner Kreis und ich stand mit meiner Not quasi alleine da. Ich hab es nicht erzählt, weil ich auch dachte, es will niemand hören. Die, denen ich es sagte meinten: "Du bist doch noch jung, machst n Neues..." So in der Art, wie man es nicht braucht. Mein Mann steht auch auf dem Standpunkt, dass in so einer frühen Phase die Natur entscheidet... somit hatte er auch keinen großen Redebedarf. Habe dann sooo oft alleine unter der Dusche Rotz und Wasser geweint. War ganz schlimm für mich. Ich lebte zwar meinen Alltag, aber ich war nicht ganz da. Ich hab dann mit einer Psychotherapie(andere Geschichte) weitergemacht und da hatte ich das Große Glück, dass ich es aufarbeiten konnte. Das war so nötig! Erst als ich zeigen durfte, wie sehr ich leide und mich das auch getraut hatte, ging es aufwärts.
Mein Fazit:
Je offener, desto besser kommt man klar. Also ich zumindest. Mittlerlweile kann ich gut damit leben, habe nach der MA eine Tochter bekommen und bin gerade wieder schwanger.
Leider habe ich mittlerweile im Freundeskreis viele Frauen, mit denen ich mich austauschen kann. Das passiert so häufig und es ist meiner Meinung nach nicht gut, es totzuschweigen.

Man soll zu seiner Figur stehen und auch zu seinen Macken und Neurosen. Genauso soll man zu seiner Trauer stehen und selbige auch zeigen, wenn man das Bedürfnis hat.
#winke

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Hallo!

Vielen Dank für Deine Antwort!

So wie Du das beschreibst, geht es mir auch: Kaum einer wusste von der Schwangerschaft, also fragt auch keiner, also erfährt es auch keiner. AUßer ich erzähle es von mir aus. Und das ist ja gerade mein DIlemma. Ich wünschte, ich hätte früher von meiner Schwangerschaft erzählt (aber ich hatte da auch so eine Ahnung...).

Und Du hast recht, ich kenne auch eine Menge Frauen, die das schon hinter sich haben.

Schön, dass Du auch geschrieben hast, dass Du danach eine intakte Schwangerschaft hattest, das macht Mut zu hören. Meine Angst vor einer erneuten Fehlgeburt wächst fast mit jedem Tag. Hattest Du viel Angst in der nächsten Schwangerschaft?

Alles Gute und liebe Grüße,
Olivia

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Hallo!

Als ich das erste US in der nächsten SS hatte habe ich sooo geheult, als ich das Herzelein schlagen sah. Mein Mann war ganz aufgelöst. "Was hast du denn? Ist doch alles gut!" Männer halt...
Ja ich hatte schlimme Ängste und vor jedem US ging mir die Düse.

Das ist jetzt nicht mehr so, komischer Weise.

Ich wünsche dir alles Gute!

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Hallo Olivia,

ich hatte vor etwas mehr als einer Woche eine FG in der 7. Woche (am letzten Tag der Flitterwochen :-( ...)
Mein Mann und ich hatten bereits vor der Schwangerschaft entschieden, dass wir Freunde und Familie erst dann einweihen, wenn wir einigermassen sicher sind, dass die Schwangerschaft auch gutgeht. Sprich, wir wollten allen erst nach der 12. Woche davon erzählen - als hätten wir etwas geahnt.
Mir fällt es durchaus schwer, mit niemandem ausser meinem Mann darüber zu sprechen. Trotzdem denke ich, dass es für mich ein guter Weg ist und ich werde auch bei meiner hoffentlich ganz bald nächsten Schwangerschaft erst allen davon erzählen, wenn die ersten kritischen Wochen vorbei sind. Für mich ist das zu privalt als dass ich da mit jemandem darüber sprechen möchte und vor allem die Kollegen geht das überhaupt nichts an. Nachdem ich nicht ins KH musste, habe ich nicht in der Arbeit gefehlt. Ich war zwar bestimmt nicht voll leistungsfähing in den letzten Tagen aber dafür kann es ja 1000 Gründe geben. Da bleibe ich auf jeden Fall dabei und weihe niemanden ein.
Ich drück Dir und allen anderen die Daumen, dass Du/ihr den für euch richtigen Weg findet und vor allem, dass der Babywunsch bald in Erfüllung geht.
LG vom pralinchen

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Vielen lieben Dank für Deine Antwort! Ach Mensch, ich kann gut nachfühlen, wie es DIr gerade geht! (Bei mir ist es heute auch erst zwei Wochen her).

Ist ganz gut nochmal eine kritischere Meinung dazu zu hören. Das bringt mich schon nochmal zum Nachdenken...

Im Moment denke ich, ich werde es nicht pauschal "rumerzählen", werde es aber auch nicht grundsätzlich für mich behalten, wie ich es zuerst vor hatte.

Alles Liebe für Dich!

Viele Grüße,
Olivia

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Ich bin mir ja auch noch nicht so 100%ig sicher, ob ich "durchhalte". Meine beste Freundin hat vor 8 Wochen ihr 2. Baby bekommen und auch sie hatte auch schon eine FG. Da könnte ich auf jeden Fall ein offenes Ohr finden und gerade ihr gegenüber fällt es mir echt schwer. Mein Problem ist eher, dass ich eigentlich niemanden von unserem Kinderwunsch erzählen wollte, sondern erst dann damit rausrücke, wenn es eben etwas sicherer ist. Ich bin eben nicht mehr gaaanz jung und weiss nicht, ob es überhaupt klappt (ok, zumindest kurz schwanger war ich schon) und da wir im Freundeskreis Paare haben, bei denen es schon länger nicht klappt und da mit der Zeit schon immer wieder der eine oder andere Spruch dazu fällt, wollte ich mir und meinem Mann diese ganze Situation einfach ersparen. Vielleicht doof aber auf Sprüche wie "die üben aber schon lange" und ähnliches kann ich einfach verzichten.

LG
Pralinchen

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Hallo Olivia,

ich hatte letztes Jahr im Juli und kurz vor Weihnachten beide mal in der 10. Woche eine Fehlgeburt.

Wir haben weder im privaten, noch im beruflichen ein Geheimnis daraus gemacht. Es hat geholfen, dass die Leute wußten, warum man schlecht drauf ist, oder gar unkonzentriert (gerade im Job). So hat keiner dumme Fragen gestellt oder gar gemeckert. Natürlich haben es im Job nicht alle gewußt, sondern nur der engere Kern.

Es war ganz gut, dass uns die Kommunikation über die Fehlgeburt weitgehend abgenommen wurde (privat von meinem besten Freund und im Job mein Projektleiter). Denn ich fand es furchtbar, wenn Fragen von Unwissenden kamen wie "Und? Was macht das Bäuchlein?". Da schossen mir, insbesondere nach der ersten Fehlgeburt, direkt die Tränen in die Augen. Für die meisten war dann zwar klar was Sache ist. Aber das war dann auch einen blöde Situation für sie.

Im Job wurde ich behandelt wie sonst auch immer. Und es wurde mir überlassen, ob ich darüber reden wollte oder nicht.

Wir würden es jederzeit wieder so handhaben. Denn es hat uns geholfen.

Letzt endlich geht aber jeder anders mit Trauer um. Es gibt keinen richtig oder falsch Weg.

Ein #kerze für dein Sternchen und Dir viel Kraft!

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Hallo!

Vielen Dank für Deine Antwort! Es tut mir leid, dass Du gerade zum zweiten Mal eine Fehlgeburt hattest!

Dir auch viel Kraft und alles Gute!
Olivia

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Hi Olivia!

Tut mir leid für dich! Ich hatte auch eine MA Anfang 11. Woche, hab am 22.12.11 die endgültige Diagnose bekommen.

Zuerst habe ich auch die Meinung vertreten dass ich erst ab der 12. Woche in der Arbeit usw. bescheid gebe. Meinem engsten Freundeskreis und meine Familie wurde ab der 8. Woche eingeweiht. Nur hab ich dann ein paar Mal in der Arbeit gefehlt und mein Appetit, und auch mein wachsender Bauch waren dann ein Grund, wo ich dann in der 10. Woche meinen Chef und die engsten Arbeitskollegen eingeweiht habe. Eine Woche später, dann das aus... Ich war insgesamt 14 Tage Krankenstand und ich hätte nicht gewußt wie ich das hätte verbergen sollen. Zuerst habe ich mich geärgert dass ich es gesagt habe, aber im Endefekt war ich total froh, weil ich lügen hasse und im nachhinein zu sagen ich war schwanger und jetzt nicht mehr, wäre mir ehrlich gesagt noch schwerer gefallen.

Meine KollegInnen und mein Chef sind sehr verständnisvoll und es wird aber auch nicht darüber geredet. Aber ich denke mal es schadet nicht, weil einfach auf das Gemüt Rücksicht genommen wird und bei uns läuft oft manchmal ein echt derber Schmäh, und ich bin dankbar dass sie sich da jetzt zurück halten.
Hoffe ich konnte Dir, sowie die weiteren Antwortgeberinnen weiterhelfen.
Alles Liebe für Dich!
Dupi

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Hallo Dupi,

Danke für Deine Antwort! Genau in der böden Situation bin ich ja nun gerade. Keiner wusste bei der Arbeit, dass ich schwanger war und nun weiß ich nicht, ob und wie ich darüber sprechen soll...

Sollte ich mich nochmal trauen, werde ich bestimmt früher erzählen, dass ich schwanger bin. Jetzt komm ich mir irgendwie blöd vor#kratz

Alles Gute für DIch!
Liebe Grüße,
Olivia