Meine Freundin wird ihr Kind verlieren...

... hallo,
eigentlich gehöre ich nicht hierher (darüber bin ich wirklich sehr glücklich).

Es geht um meine Freundin.
Sie ist im 5. Monat schwanger und man hat festgestellt, dass das Baby behindert ist. Die Behinderung (geistig und körperlich) sei so sehr, dass es allerhöchster Wahrscheinlichkeit nicht lange überleben würde.

Die Ärzte haben den Eltern angeraten, das Kind abzutreiben. Sie wird es normal bekommen und es wird sterben.

Die Vorstellung ist für mich brutal und ich habe geheult, als ich es erfuhr. Ich selbst hab 2 Kinder und kann mir vorstellen, wie es ist.

Ich kann mit keinem drüber reden. Meine andere Freundin ist selbst schwanger, der kann ich es nicht erzählen.

Im ersten Gedanken ahb ich es verstanden. Heute morgen sagte ich zu meinem Mann, dass ich das nicht könnte. Klar, ich hab gut reden, ich bin nicht in ihrer Situation.

Mein Gott, wie brutal ist die Welt, wenn man solche Entscheidungen über LEben und Tod treffen muss???? Kann sie so ein Schicksalsschlag überhaupt überwinden? Ich stelle es mir danach sehr heftig vor.

Ich hoffe von ganzem Herzen, dass sie mit ihrem Mann das gut durchsteht und neuen Lebensmut findet!

Sie ist so ein wundervoller und liebenswerter Mensch! Sie hat es nicht verdient. Sowas hat keiner verdient!

Danke für euer Ohr!

LG
Tina #heul#heul#heul

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Hallo,

das Schicksal deiner Freundin nimmt dich anscheindend sehr mit. Dennoch stoeren mich ein paar Dinge an deinem posting und ich denke du machst ein paar Denkfehler.

"Die Vorstellung ist für mich brutal und ich habe geheult, als ich es erfuhr. Ich selbst hab 2 Kinder und kann mir vorstellen, wie es ist."

Mit Verlaub, das kannst du nicht, und reiss dich bloss zusammen und sage das niemals zu ihr!!! Das ist echt einer der schlimmsten Saetze, die man einer Mutter in so einer Situation sagen kann. Gerade wenn man selber gesunde Kinder hat.

"Ich kann mit keinem drüber reden. Meine andere Freundin ist selbst schwanger, der kann ich es nicht erzählen."

Was waere, wenn du schwanger waerst und eine gute Freundin muesste mit so einer Belastung fertig werden? Ich waere enttaeuscht und verletzt, wenn ich die letzte gewesen waere, die es erfaehrt und wenn man sich mir nicht anvertraut haette. Keine Schwangere ist so blauaeugig, dass man nicht weiss, dass ein Kind behindert sein kann. Es kann bis zum Tag der Geburt noch schiefgehen. Dass man das als Schwangere nicht hoeren will und wegschiebt ist ganz natuerlich. Aber du solltest ihr wenigstens die Chance geben selber zu entscheiden was sie will. Wofuer haette man denn sonst Freunde?

Als ich schwanger war mit meinem sterbenden Kind habe ich auch Kontakt zu einer Schwangeren gehabt, die fast am gleichen Tag ET hatte. Sie war mehr eine Bekannte, (also noch nicht mal eine Freundin!) aber gerade weil sie schwanger war, hat sie ihr eigenes Glueck viel bewusster erlebt und konnte gut mitfuehlen. Jeder ist anders, aber dieses "alle wissen es und niemand sagt was" finde ich sowas von "hintennrum" und grundverkehrt. Man ist ja nicht automatisch dumm, realitaetsfremd und psychisch instabil, nur weil man schwanger is.

Die Art der Behinderung des Babys kann ich natuerlich nicht beurteilen, aber es ist nicht zwingend so, dass man die Geburt einleiten muss, weil das Baby kaum oder keine Ueberlebungschancen hat. Man kann immer den natuerlichen Tod abwarten, fuer viele ist das besser. man hat mehr Zeit, sich auf das Unvermeidliche einzustellen, und man hat keine Entscheidung getroffen. Man weiss, dass der Tod unvermeindlich und natuerlich war, waehrend man bei einer Einleitung evtl zurueck bleibt mit Gewissensbissen und "was-waere-wenn" Fragen. Hier ist die freie Entscheidung der Mutter/Eltern wichtig!!! Aerzte sollten immer beide Seiten aufzeigen, leider wird oft vorschnell ausgeschabt oder abgebrochen. Mit dieser Entscheidung hat sie lebenslang, sie muss sich fuer sie richtig anfuehlen! Sag ihr das! Versuche dahinter zu kommen, ob die schon so weit ist, sich zu entscheiden. Die Aerzte koennen auch ein paar Tage warten.

"m ersten Gedanken ahb ich es verstanden. Heute morgen sagte ich zu meinem Mann, dass ich das nicht könnte. Klar, ich hab gut reden, ich bin nicht in ihrer Situation."

Klar kann man das, es ist das eigene Kind! Man empfindet, auch wenn es krank ist oder tot, Liebe und auch Stolz. Irgendwie sogar auch Freude, denn man hat es ja geboren und das ist immer einzigartig. Ganz egal wie sehr es gezeichnet is, es ist das schoenste Kinder fuer die Eltern. Saetze wie "das koennte ich nicht" fand ich auch immer verletzend. Wir haben ja nicht die Wahl. Wir muessen, ob wir wollen, oder nicht. Wir wurden nicht gefragt, ob wir das koennen.

"Sie ist so ein wundervoller und liebenswerter Mensch! Sie hat es nicht verdient. Sowas hat keiner verdient!"

Zum Glueck schreibst du noch, dass niemand es verdient hat. Wie kommst du darauf, dass man sich im Leben Dinge verdienen kann?

Naja, vielleicht bist du einfach etwas aufgewuehlt. Ich hoffe, dass dir dies hilft, deine eigenen Emotionen ein bisschen zu sortieren. Ich hoffe, dass du dir vor Augen haeltst, dass es -so schwer du es jetzt fuer dich selber findest- , fuer deine Freundin am allerschwersten ist.

Ich hatte mal jemanden in einer Trauergruppe, die sagte, "meine Freundin moechte dass ich zur Beerdigung komme, aber ich kann nicht". Ohne Worte, fand ich.

Alles Gute fuer euch alle!

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Du hast das sehr treffend geschrieben.....#liebdrueck
An dem Tag als meine Tochter starb ,habe ich zu einer guten bekannten,die ihr Baby kurz vorher tot geboren hatte,gesagt ."Ich würde es nicht überleben ,wenn an eins meiner Kinder etwas drankommen würde!"
An diesem abend mußte ich erleben ,dass meine Tochter starb und.......iCH LEBE IMMER NOCH!Danach habe ich auch öfter gehört."Ich könnte das nicht! "Würde das nicht überleben!"....das hört sich JETZT für mich so an ,als wenn ich nicht richtig trauern ,leiden würde ,denn....ich bin ja noch da und lebe tasächlich weiter!
Du hast Recht ,uns fragt niemand,ob wir noch weitermachen wollen ,ob wir das aushalten können.....wir müssen!!
ich habe schon oft gehört."Du bist ja so bewundernswert stark!"........ehrlich ,ich will nicht stark sein......Ich WILL MEIN KIND ZURÜCK!!!:-(
Liebe ,Grüße Iris

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Du hast so recht, ja. Und ich unterschreibe jeden deiner Sätze.

Wobei ich zugeben muss (mein Baby ist mit fünf Monaten gestorben und ich hab es überlebt), wenn ich deine Geschichte lese kommt mir auch der Gedanke, es muss noch viel schwerer sein, ein Kind zu verlieren, das man so lang kannte, das könnte ich nicht...
Man kann es immer irgendwie aber es ist nicht vorstellbar und tief drin versteh ich die "das könnte ich nicht"-Sager, obwohl es mich auch ärgert.

Ich habe aber zicke-zacke anders verstanden. Ich dachte, sie meint, das todkranke Kind vorzeitig zur Welt bringen könnte sie nicht, also, dass sie es lieber austragen würde?
Es ist nicht eindeutig, finde ich.

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Hallo!

Es tut mir sehr leid für Deine Freundin - und für Dich.

Aber auch wenn man es erst nicht glaubt und brutal findet - es ist ganz wichtig für Deine Freundin dieses Kind zu gebären. Sie wird noch Zeit mit dem Baby verbringen dürfen, auch wenn es bereits verstorben ist. Und ganz wichtig: sie kann sich verabschieden.
Das ist später, für die Trauerbewältigung, ganz ganz wichtig.

Ich wünsche Deiner Freundin und Dir alles Gute und Liebe.
Sei für sie da. Höre ihr immer zu, biete Deine Hilfe an und wenn sie ablehnt, dann gib ihr Zeit.

LG Niki mit Sophia im #herzlich, Helena #blume und Julius #klee

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"Die Ärzte haben den Eltern angeraten, das Kind abzutreiben. Sie wird es normal bekommen und es wird sterben."

Das finde ich nicht in Ordnung von den Ärzten.
Es kann der richtige Weg sein für deine Freundin. Aber das muss sie selbst mit ihrem Partner entscheiden, ob es so ist.

Für manche Frauen mit einem solchen Schicksal ist es auch der bessere Weg, dem kranken Kind im Bauch die Zeit zu lassen bis es von selbst stirbt.

Beides ist traurig und schwer, und man sollte nicht darüber urteilen. Aber welches der richtige Weg für sie ist sollte deine Freundin in aller Ruhe entscheiden und sich nicht von ratenden Ärzten drängen lassen.

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Ahhh die vorstellung, zu wartenbis das kind von alleine im bauch stirbt, ist ganau so schlimm wie ein ss abbruch im 5 monat. Kenn dich ja nicht und weiß nicht was du erlebt hast....
Warst du denn schon in solch einer situation?
Mhh, meine maus ging in der 39 ssw, wenn ich das vorher gewusst hätte und sie schwerst krank gewesen wäre dann denke ich hätte ich auf den rat der ärzte gehört. Auch wenn es vedammt schwer ust!!!!

Lol das finde ich etwas dümmlich....

Zumal ärzte das nicht machen um einem weh zutun....
Meine sis hatte vor ein paar wochen einen ss abbruch. Auch ihr kind war schwerst behindert und zu 90% geistig behindert. Sie war aber erst in der 10 woche ( genstörung).

Zeit geben bis es von alleine stirbt#kratz#contra....... die ss hätte bis 41+0 gehen können.
Neeeeeeeeee#schock

ps.schreibe vom handy sorry für die rechtschreibung...nerv!

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Nein, so hab ich das nicht erlebt.
Mein Baby wurde sehr krank lebend geboren und starb mit wenigen Monaten. Eine Todgeburt hatte ich nie.

Ich war froh, dass ich es nicht vorher wusste und keine Gelegenheit zum Abbruch hatte. Und ich würde es jderzeit wieder so machen. Bei den Folgekindern gab es auch keine Untersuchungen.

Ich weiß nicht, was für die Freundin der Threaderöffnerin besser ist. Ich sage nur, dass es zwei Wege gibt. Das muss sie selbst entscheiden. Und nicht die Ärzte.

Du darfst mich auch gern dümmlich finden, damit habe ich kein Problem;-).

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guten morgen tina.

ich selbst hatte letzte woche eine missed abotion in der 7 ssw woche. ich denke das es für mich leichter war dass es noch so früh war und ich weiss wie oft so etwas vorkommen kann.
komischer weise habe ihc kurz vor der untersuch bei der gyn enien artikel in der zeitschreift eltern gelsen den ich für mich selbst nicht verstehn konnte.

ich hbe im wartezimmer tief luft geholt und vielciht war es auch dieser artikel der mr so unfassbar geholfen hatteals, 5 min später der herzschalg nicht nerh zu sehen war.

in diesme artikel wurde genau das selbe beschrieben. ein junges paar erfuhr das ihr kind nur im mutterleib überlebens fähig war. :-( sehr traurig. dieses paar entschloss sihc aber gegen eine abtreibung. sie wollten die letzen monate mit baby im bauhc geniessen.

für mcih eine sehr schmerzvolle vorstellung. aber die beiden haben es wohl durch gezogen und hatten nach der geburt noch eie halbe std zeit sihc von ihrem kind zu verabschieden.

ich glaube ich selber könnte dieses nicht! ich weiss das ich stark bin aber daran würde ich zerbrechen.

ich wünsche deiner freundin dass sie sihc für das richitge entscheidet und drücke sie in meinen gedankne sehr.auch dir schcike ich eine dicke umarmung. ich habe mitgekriget wie meine freundinen und die freunde meines freundes unter der nachricht letzte woche litten.

<3 lg taarah