Triploidie und eingeleiteter Abbruch?

Ich bin neu hier und hab vielleicht auch nur noch heute vorerst Zeit zu schreiben. Bin jetzt ca. 16./17.SSW. Bei der Nackentransparenz mit Biochemie wurde eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für Trisomie 13/18 festgestellt. Um dem Befund zu prüfen hatte mein FA gleich einen Ultraschall gemacht, wo sich viele Anzeichen für Fehlbildungen zeigten. Danach hat er mich zunächst ins Klinikum geschickt für eine zweite Meinung und zum Schluss (weil alles auf einen genetischen Defekt hinwies) zur Humangenetik in Verbindung mit einer Fruchtwasseruntersuchung. Zu dem Zeitpunkt wussten wir aber schon, dass der Krümel keine bis nur geringe Überlebenschancen hat. Zusätzlich zur Fruchtwasseruntersuchung wurde auch eine Probe der Plazenta entnommen, weil die Auswertung schneller geht. Die Ärzte in dem Zentrum meinten aber auch schon, dass spätestens in der 25ssw das Herz aufhören würde zu schlagen. Es ist zu klein für den Körper und schlägt schon jetzt viel zu schnell. Dazu kommt zuviel Flüssigkeit im Kopf, defekte Nieren und ein echogener Darm. Heute kam der Befund - Triploidie!
Die Fruchtwasseruntersuchung müsse nicht mehr abgewartet werden, ein Abbruch wäre anzuraten. Nun müssen wir morgen ins Krankenhaus, ich weiß noch nicht, ob ich schon drin bleiben muss oder spätestens am Freitag. Ich habe Angst, weil ich nicht genau weiß, was mich erwartet. Mein FA hat mich schon auf einiges vorbereitet, aber die Angst konnte er mir dadurch leider nicht nehmen.
Nun meine Frage, gibt es jemanden unter euch, der leider auch schon diese Erfahrung machen musste?

PS: ich habe bis heute gehofft, dass der Körper noch selbst erkennt, dass keine Überlebenschancen sind. Damit könnte ich besser umgehen.#gruebel

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Hallo liebe Dani!

Es tut mir leid das dein Baby so schwer krank ist und auch du diesen unfassbar schweren Weg gehen musst. #liebdrueck

Auch wir mussten unseren Sohn aufgrund schwerer Erkrankungen gehen lassen. Ich vergleiche diesen Weg immer mit einer Einbahnstraße, da ich mich damals so fühlte. Es gab leider nur diesen einen Weg und den mussten wir aus Liebe zu unserem kleinen Engel gehen. Heute fast 2 Jahre danach denke ich jeden Tag an meinen kleinen Marten und vermisse ihn. Allerdings oft auch mit einer gewissen Dankbarkeit das er fast 21 Wochen bei mir war. Dieser Weg war lang und steinig aber irgendwann dreht sich die Erde weiter. Auch wenn sie gerade an den bestimmten Tagen immer wieder kurz stehen bleibt. Unsere Kinder vergessen wir nie und das kann uns keiner nehmen.

Ich wünsche euch ganz viel Kraft und liebe Menschen an eurer Seite. Falls du Fragen hast, ich beantworte sie dir gern.

Liebe Grüße Franca

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Hallo liebe Franca,

Wir haben eine kleine Tochter von fast drei Jahren, die gibt uns eine Menge Kraft und es ist schön, dass sie da ist.
Ich bin in dieser SS ziemlich unsicher gewesen, vielleicht waren das schon Vorahnungen, ich weiß es nicht. Aber ich habe vor dem eigentlichen Abbruch Angst. Ich hatte vor unser Tochter bereits eine FG mit Ausschabung unter Vollarkose. Diesmal meinte mein Arzt, müsse es auf dem natürlichen Weg zur Welt gebracht werden und das macht mir Angst. Ich hab mich die letzte Woche mit den Befunden und Fakten und Zahlen auseinandergesetzt und weiß auch, dass es für den Krümel aber auch für mich/uns definitiv der bessere Weg ist. Ich bin leider nicht stark genug, es länger durchzustehen.
Ich lese viele Beiträge, wo sich die Eltern das Krümelchen haben zeigen lassen. Ich glaub, ich bin nicht bereit dazu und kann damit nicht umgehen. Wir wissen aufgrund des Befundes nun auch, dass es ein Mädchen geworden wäre. Es ist irgendwie alles noch so irreal.
Wie hast du die Tage erlebt?Wir müssen ja auch für unsere Tochter stark sein.

Liebe Grüße Dani#zitter

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Liebe Dani!

Die Tage nach der Diagnose habe ich von früh bis spät geweint und war am Boden zerstört. Als ich dann im Krankenhaus angekommen war ich die Ruhe in Person und versucht meine Kraft für die Geburt zu sammeln. Mein Mann und ich haben ein gemeinsames Zimmer am Ende der Geburtenstation bezogen. Dort haben wir die Tage gemeinsam verbringen dürfen.

Bei mir wurde mit Tabletten (Cytotec) eingeleitet. Mein Körper spricht leider nicht so richtig auf die Medis an, deshalb hat es bei mir etwas länger gedauert. Aber bei den meisten wirken die Tabletten gut und es kommen gut die Wehen. Mir haben sie von vornherein gesagt das ich alle scmerzlindernden Mittel bekomme die ich möchte.

Ich hatte eine PDA zur Entbindung und hatte dann auch keine Schmerzen weiter.

Für mich stand von vornherein fest das ich meinen kleinen Schatz sehen will und er unbedingt in meinem Arm liegen soll, da er schliesslich da hingehörte und ich ihn halten wollte. Diese kurze Zeit miteinander muss leider bis ans Lebensende reichen. Laut der Hebammen und Ärzte im Krankenhaus ist es für den Trauerprozess wichtig sein kleines zu sehen. Du brauchst keine Angst haben, die kleinen sehen einfach nur zu klein aus aber unheimlich perfekt und sein eigenes Kind liebt man immer. #verliebt Falls du unsicher bist frag doch die Hebamme vorher ob sie dir deine kleine Maus beschreiben kann, das du eventuell doch die Kraft aufbringst deine Tochter zu halten. Ich würde es dir wünschen.

Ich kann dir nur ans Herz legen eine Kuscheldecke für deine Maus mitzunehmen um sie darin einzuwickeln. Vielleicht schneidest du dir vorher ein Stück raus damit du immer ein Andenken an sie bei dir hast. Oder vielleicht noch ein Plüschtier, damit sie es schön kuschelig hat.

#liebdrueck Ich drücke dich unbekannterweise. Liebe Grüße Franca

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Das tut mir sehr leid! Ich hatte damals in der 15.Woche Diagnose: Trisomie 18. Beim Ultraschall war dann schon keine Herzaktivität mehr. Jetzt bin ich "froh" darüber. So hat mein Kleiner selbst entschieden zu gehen. Ich hätte es nicht übers Herz gebracht die Schwangerschaft zu beenden. Aber das muss jeder selbst entscheiden! Viel Kraft wünsche ich Dir! LG

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Darauf habe ich auch gehofft, aber das kleine Herz schlägt noch rasant schnell. Das schlimme war halt, dass mit jedem US weitere Fehlbildungen dazukamen und ich möchte nicht noch mehr sehen. Vor der Fruchtwasseruntersuchung wurde noch ein Ultraschall gemacht, wobei das Gesicht kurz in 3D gezeigt wurde. Es war wie ein Stich. :(
Ich habe mir viele Erfahrungsberichte durchgelesen und sage nur "Hut ab" für die werdenden Eltern, die es der Natur überlassen oder sogar schaffen, das Krümelchen auszutragen.
Ich hab leider diese Kraft nicht und auch eine gewisse Verantwortung für meine fast 3-jährige Tochter. Noch hat man am Bauch nicht soviel gesehen, aber später wäre es schwieriger geworden es ihr dann auch noch zu erklären. :-(
LG

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Das kann ich verstehen und respektiere deine Entscheidung. Wir hatten zu dem Zeitpunkt auch schon einen Sohn und er hat es zum Glück nicht mitbekommen. Aus Erfahrung kann ich dir sagen es kommen bestimmt auch wieder gute Zeiten. Wir haben danach noch zwei gesunde Töchter bekommen. Alles Gute!

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Liebe dani,

das ist sehr schwer so wie ich es lese.... ein wünsch Kind das man so liebt und unter seinem Herzen trägt los zu lassen mussen...... weil egal wie man sich nun entscheidet ob warten oder nicht.... das Kind sterben wird...

Es ist so Miese.... du tust mir sehr leid.... in so einer Situation zu stecken egal wie man sich auch nun mal entscheidet das Kind nicht überleben wird.... Ich wünsche dir von ganzem Herzen alles, alles liebe und möge der liebe Gott dir die Kraft geben die du brauchst....

Alles, liebe für dich #herzlich

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Hallo Dani,

ja, ich musste leider auch diese Erfahrung vor fast einem Jahr machen :-(.

Ich habe meine Schwangerschaft in der 19ten Woche abbrechen lassen, weil meine Tochter Trisomie 18 hatte. Im Ultraschall waren ähnlich viele Marker positiv. Das Kind hatte keine Chance.

Genau wusste ich es in der 16ten Woche. Ich und mein Mann, wir haben uns aber noch 2 Wochen Zeit gelassen, erstens diese Horrornachricht überhaupt mal zu erfassen und uns genau zu überlegen, wie wir damit umgehen, sofern das überhaupt in diesem Ausnahmezustand möglich ist.

Ich würde dir raten wollen, dir noch etwas Zeit zu lassen und nichts zu überstürzen, damit du mit deiner Entscheidung umgehen und letztendlich leben kannst.

Es war das Schlimmste, was ich bisher in meinem Leben zu entscheiden hatte, aber ich stehe auch heute noch dahinter. Bzw. wir als Familie.

Ich kann ein bisschen versuchen, dir die Angst zu nehmen, indem ich Fragen beantworten und dir vielleicht einige Tipps mit auf deinen schweren Weg geben kann. Das würde ich gerne per PN machen, denn das ist mir hier bei weitem zu privat.

Schreibe mich also gerne bei Bedarf an.

S.

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Einen Nachtrag noch:

Auch ich habe wirklich gebetet und gehofft, dass meine Tochter ihre Wahl selber trifft und mich damit aus der Entscheidung entlässt.

Das hätte sie aber nicht getan.

Ich weiß es....... :-(

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Hallo Dani,

ich hab mal irgendwo gelesen, dass man für seine Kinder Entscheidungen treffen muss, positive und negative. Genau das haben wir uns immer wieder gesagt, als wir uns für einen Abbruch in der 24. Woche entschieden haben. So schlimm es für uns war, haben wir uns immer wieder gesagt, dass sich unser Baby durch diese Entscheidung wenigstens nicht lange beim Sterben quälen muss.
Aus Erfahrung kann ich dir sagen, dass dein totes Baby bestimmt ein hübsches und perfektes Baby für dich sein wird, egal wie klein und fehlgebildet es ist. Es ist dein Baby!
Trotzdem solltest du dich nicht unter Druck setzen. Du wirst ganz kurzfristig merken, ob du es sehen möchtest oder nicht.
Ich wünsche dir und deine Lieben viel Kraft und alles Gute für die Zukunft!

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Hallo Dani

Es tut mir sooo leid für dich und deinem kleinen Schatz, aber ich weiss genau wie du dich jetzt fühlst und was du durchmachst.
Denn mir ist so was voriges Jahr passiert.....ziemlich fast das gleiche.....wasseransammlung im Kopf von unserem Kind ( Dominic)....von Arzt zu Arzt....MR ......
Aber bei mir hat sich alles so in die länge gezogen und habe schweren Herzens einen Abbruch in der 31 SSW gemacht.....Bei unserem Schatz Dominic wurde eine Diagnose gestellt mit Pachygyrie.....
Also kann ich mich genau in deine Situation hinein versetzten....
Aber i gebe dir einen Tipp.....bitte geh wenn du dich für den Abbruch entschieden hast so schnell wie möglich in Krankenhaus, denn um so länger du es herausschiebst wird es noch schlimmer...
Und hab keine Angst, denn du bekommst ( so war es bei mir) eine gute Unterstützung von Ärzten und Psychologen........bitte du wirst es nicht glauben aber nimm eine Psychologin, denn du wirst sie brauchen bzw. sie kann dir helfen bei gewisse Sachen.

Ich wünsch dir ganz ganz viel Kraft und schreib mich an wie es dir geht oder wenn du noch was wissen willst.

MFG Mone

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Oh nein, das tut mir sehr sehr leid. Ich wünsche Dir für die kommende Zeit ganz viel Kraft und ganz liebe Menschen, die für Dich da sind!!
Ich musste unseren kleinen Schatz im letzten Jahr auch zu den Sternen gehen lassen und hatte ähnliche Gedanken wie Du...
Mir wurde die Entscheidung abgenommen, nachdem ich 2 Tage auf ein Zeichen gewartet habe. Plötzlich setzten einfach Wehen ein. Während der Wartezeit wurde mir immer wieder von sämtlichen Seiten gesagt, dass ich keine Entscheidung treffen muss, denn sie wäre bereits gefallen. Das gleiche trifft auch auf Dich zu! Belaste Dich nicht mit diesen Gedanken! Du hast alles richtig gemacht.
Auch bei mir wurde mit Cytotec eingeleitet. Ich lag 19h im Kreißsaal, hatte aber dank PDA kaum Schmerzen und ganz tolle Hebammen und Ärzte und natürlich meinen Mann an meiner Seite. Wir wollten unseren Sohn sehen und haben uns in aller Ruhe von ihm verabschiedet. Das ist unheimlich wichtig für die Trauerarbeit und ich würde es Dir empfehlen. Aber nur Du allein weisst, was für Dich richtig ist!

"Wenn Du bei Nacht in den Himmel schaust, wird es Dir sein als lachten alle Sterne. Weil ich auf einem von ihnen wohne, weil ich auf einem von ihnen lache. Du allein wirst Sterne haben, die lachen können."

In Gedanken bei Dir und Deinem Stern,

mammamia17

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auch ich habe einen triploidie buben zur welt gebracht in der 17 ssw, ich lies die geburt allerdings erst nach seinem tod einleiten. ich stehe dir für deine fragen gerne zur verfügung

#liebdrueck

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Es tut mir sehr leid für Euch und ich kann sehr gut mitfühlen was du gerade durchmachst.

Ich hatte am 22.05.2012 gesagt bekommen, daß mein kleiner Schatz keine Überlebenschance hätte.
Ich war fix und alle.....sowas konnte MIR doch nicht passieren. Mir wurde dann ein Abbruch im KH und auch von meiner Frauenärztin nahe gelegt.

Aber....ich hatte mich dagegen entschieden. Wenn Gott ihn mir nehmen will, dann wird er es sowieso tun. Ich habe mich auf alles vorbereitet, aber ich habe gekämpft bis zum Schluss. Am 02.06. wurde dann festgestellt daß sein Herzchen nicht mehr schlug und am 03.06. um 14.10 Uhr kam mein kleiner Levi in der 19. SSW still zur Welt.

Ich persönlich konnte die Entscheidung über Leben und Tot nicht treffen und ich hatte trotz aller Diagnosen bis zu letzt dieHoffnung, daß ich mit meinem Kind nach Hause gehe.

Jetzt...ein paar Tage später weiß ich zwar, daß ich alles versucht habe, aber mein Herz fragt immer und immer wieder"hätte ich nicht noch etwas tun können". Daher weiß ich, daß ICH perönlich niemals den Abbruch verkraften würde.

Ich habe jeden Tag versucht mit meinem kleinen zu genießen, dennoch war der psychische Druck nachher auch sehr hoch, denn eigentlich lag man dort im KH und wartete auf den Tot seines Kindes.

Ich wünsche dir ganz ganz viel Kraft......dir und deinem Baby!