Angst vor neuer Schwangerschaft

Hallo,
vor 4 Monaten mussten wir unser Sternchen in der 9. Woche ziehen lassen. Ich hatte ein komisches Gefühl (keine Blutung, keine Schmerzen), es stimmte etwas nicht und ich bin zwischen meinen eigentlichen Terminen zum Arzt gegangen. Leider hatte ich recht: Das Herzchen schlug nicht mehr, ich war allein...Zwei Tage später hatte ich eine AS, bei der ich noch ein schlimmer Erlebniss hatte. In der Vorbesprechung sprach die Ärztin von muttermundweichmachenden Mitteln, die ich bekommen sollte. Die kannte ich schon von der Geburtseinleitung bei meinem Sohn! Ich sagte "Oh je, auch das noch", da ich diese Tabletten als sehr heftig in Erinnerung hatte. Ausserdem war ich sehr geschockt, da ich erst seit einer Stunde wusste das mein Krümel nicht mehr lebt! Die Ärtzin war total zickig: Sie wollen doch noch mal schwanger werden! Dann nehmen sie auch die Tabletten!

Nun ratet was vor der AS passiert ist: Keine Tabletten! Ich habe die ganze Zeit darauf gewartet, sie brauchen ja auch eine Weile zu wirken! Die Schwester kam dann mit dem Beruhigungsmittel, das nicht gewirkt hat! 20 minuten später war ich weinend auf dem Weg in den OP, ich habe mehrmals gesagt das ich die Tabletten nicht bekommen habe. Und geheult, bis ich auf dem OP Tisch lag. Dort sagte mir die Ärztin, die den Eingriff machte (eine andere als aus dem Vorgespräch): Kein Problem, früher gings auch ohne Weichmacher. Und dann riefen sie in meinem Beisein die Station an um sich zynisch für die prima Vorbereitung der Patienten zu bedanken!

Ich war letzte Woche bei meiner Frauenärtzin. Sie findet das Verhalten der Krankenhauspersonals immer noch unmöglich, konnte mir aber nach der Untersuchung sagen das alles in Ordnung ist. Und das ich gerade einen Eisprung habe, wenn ich wollte könnte ich es wieder versuchen... Ich sagte ihr das ich erst mal noch warten will, doch der Gedanke lässt mich nicht mehr los.

Mein Mann und ich möchte es auf jeden Fall noch einmal probieren und ein zweites Kind bekommen, aber ich habe so große Angst das mir noch mal ähnliches passiert.

Nach den vielen Geschichten bin ich fast dankbar das ich noch nicht sehr weit war. Ich fühle wirklich mit allen Müttern hier.

Aber nun weiss ich noch mehr wie schief alles gehen kann.
Meine erste Schwangerschaft bin ich echt naiv angegangen. Ich habe am glücklichen Ausgang nie gezweifelt. Und nun?

Wie soll ich das schaffen? Mich emotional nicht so stark einlassen?

Für das Sternchen hatte ich schon angefangen zu stricken, ich kann wahrscheinlich nicht anders als auf "Muttermodus" zu gehen.

Ich befürchte einfach das ich (wenn alles gut geht) die gesamte Schwangerschaft ein nervöses Wrack bin. Das die ersten drei Monate die Hölle sein werden.
Kennt jemand von Euch diese Gefühle?

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hey,

ich glaube, diese angst werden wir nie los.
bissl bammel hab ich auch, klar. und es wird mit sicherheit keine "wird-schon-alles-gut-gehen"-schwangerschaft.
aber es WIRD gut gehen. irgendwann.

ich drück dir alle daumen.

alles liebe #herzlich und ne #kerze für unsere zwerge. #liebdrueck

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Ach Mensch,

ich kann deine Sorgen wirklich gut verstehen. Ging mir nach jeder FG genauso.

Die beruhigende Selbstverständlichkeit die man vor der ersten FG noch hatte, dass man halt einfach schwanger wird und 40 Wochen später ein gesundes Kind auf die Welt bringt ist einfach weg. Vorher gab es für mich das Thema FG in meinem Leben überhaupt nicht, plötzlich war es allgegenwärtig und ein zentrales Thema. Vor allem das Vertrauen in den eigenen Körper war dahin.

Trotz aller Sorge, dass es noch einmal passieren könnte, war der Kinderwunsch bei immer immer stärker. Aber ganz klar: die Schwangerschaften nach den FGen waren geprägt von Unsicherheit und Angst. Halbwegs geniessen konnte ich sie erst nach der Feindiagnostik (wo dann eben auch eventuelle Fehlbildungen etc. ausgeschlossen wurden), wobei auch diese Sicherheit, dass in den letzten Wochen nicht mehr viel passieren kann, mir in der letzten SS genommen wurde (unsere Püppi musste sehr früh geholt werden).

Ich kann dir auch nicht mal wirklich sagen, wie ich die v.a. die ersten Wochen der SSen bewältigt habe. Nach der 3.FG war ich aber auf alle Fälle sehr viel verhaltener in meiner Freude. Ich akzeptierte für mich, dass ich schwanger bin, ließ aber keine wirklichen Gefühle für den Krümel zu (bzw. setzte ich mich damit noch nicht auseinander). Teilweise hatte ich, sicher aus Selbstschutz, eine "Ach, geht ja eh wieder schief"-Einstellung. Nach 3 FGen war die Skepsis einfach viel zu groß. Ab der 11.SSW benutzte ich immer den Angelsound, um die Herztöne zu kontrollieren, das beruhigte mich ungemein (wer weiß wie oft ich sonst unplanmäßig zum Arzt gerannt wär). Wenn die Kindsbewegungen dann da sind, wird man wieder noch etwas ruhiger.

Was du dich vielleicht einfach fragen solltest: warum zum Teufel sollte es denn schon wieder dich treffen?! Die Chancen, dass es diesmal klappt sind groß. Eine FG ist statistisch leider einfach fast normal.

Du packst das! #klee

LG
Mandy

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Ach so: ich habe diese muttermund-weichmachende Tablette (bei mir Cergem) übrigens auch nur bei zwei von meinen drei Ausschabungen bekommen (waren 3 verschiedene Kliniken). Weiß auch nicht, warum das so unterschiedlich gehandhabt wird. #gruebel

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Ich fand die Ärztin in diesem Moment sehr unsensibel. Sie sagte mir ja : Wenn ich noch mal schwanger werden möchte, dann nehme ich auch diese Tabletten. Sonst könnte der Muttermund schaden nehmen.
Jetzt weiss ich auch das die Tabletten einfach nur die Arbeit der Ärtzt erleichtern, und ohne einfach langsamer und vorsichtiger "gedehnt" wird.
Ich hatte jetzt einige Monate Angst das etwas bei der AS "kaputtgegangen" ist.
Den Grund für die FG konnte man nicht herausfinden. Keinen offensichtlichen. Ich denke das einfach etwas nicht gestimmt hat. Ich weiss auch das sehr viele Frauen eine FG hatten, viele sprechen nicht darüber. Es berührt Menschen manchmal unangenehm wenn ich einfach sage was los war. Vor allem in den ersten Wochen danach musste ich schon mitteilen das ich nicht mehr schwanger bin . Viele Bekannte habe es mitbekommen, es ging mir so schlecht und ich sah so übel aus (in der Schwangerschaft, wohlbemerkt). Sonst hätte ich es vielleicht auch erst nach drei Monaten gesagt (ausser Freunden und Familie)

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Hallo,
kannte ich nur zu gut.
Ich habe meinen Sohn in der 22.ssw. gehen lassen .

Nach einem Jahr wurde ich wieder schwanger.
& ich habe mich & JEDEN um mich herum verrückt gemacht , weil ich soooo eine Angst hatte das Baby zu verlieren .
Hatte ich Unterleibschmerzen wars nicht gut , hatte ich keine wars auch nicht gut .
Mir war nicht übel, hatte ich sofort Panik .

Dann ging es weiter, ich habe meine Tochter nicht gespürt , hatte ich Panik.

Gott sei dank hatte ich viele Ultraschall & viele Organscreening , wegen der Krankheit meines Sohnes .
So konnte ich mich immer wieder vergewissern ,dass es meiner Tochter gut ging.
Die Schwangerschft war voller Angst ,bis zum Ende..
& die Geburt genauso .

Man bekommt es nicht aus dem Kopf .
Vorallem wenn du hier ließt .
Ich würde dir raten es zu lassen , wenn du wieder schwanger bist #liebdrueck

Lg Rebecca & #stern Gabriel (22.ssw.) & Fiona (18 monate )

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Ich kenne diese Angst nur zu gut. Bei mir ist die AS jetzt mitlerweile viereinhalb Monate her. Wir versuchen im 2ten ÜZ wieder schwanger zu werden, da man mir im KH geraten hat es bloß nicht sofort wieder zu versuchen und mindestens 3 Zyklen abzuwarten, damit sich das befruchtete Ei besser einnisten kann. Man sagte mir, dass ansonsten das Risiko für eine erneute FG höher sein würde wenn ich nicht warte.

Bei mir ist im KH auch so einiges schief gelaufen und ich kann sagen, die ersten 6 Wo danach waren die Hölle. Erst 3 Monate danach ging es halbwegs wieder und mitlerweile, nach viereinhalb Monaten bin ich in der Lage mich auch mit hoch Schwangeren an einen Tisch zu setzten, was ich am Anfang echt nicht gekonnt hätte.

Wenn ich nur darüber nachdenke wieder SS zu sein, kriege ich schon Panikatacken, aber was will man machen, wenn man ein Baby haben will.

Wenn ich nur zur Kontrolluntersuchung bin bei meiner FA schwitzte ich schon Blut und Wasser wenn ich auf dem Monitor gucke, da das Herz bei unserm Wunschbaby in der 11 SSW aufgehört hatte zu schlagen und es tot in mir drin lag.

Mag an US Untersuchungen wenn ich wieder SS werden sollte lieber auch nicht denken, wird mir noch schlechter.

Egal, was ich damit sagen will ist aber: WIR SCHAFFEN DAS!!!!!!!!!!!!!
ganz alleine aus dem Grund, weil wir auch unser ganz persönliches Wunder im Arm halten wollen und nicht immer nur auf das Glück von anderen schauen möchten.

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Ich habe nach der FG ständig mit Schwangeren und Babys zu tun gehabt. Ich musste meinen Sohn in den Kindergarten bringen / abholen, es lies sich nicht vermeiden. Aber ich habe versucht das nicht auf mich zu beziehen, denn das bringt mein Kind nicht wieder.

Ich glaube es ist ein großer Unterschied das ich schon ein Kind habe. Ich hoffe das alle die auf ihr erstes Kind warte bald einen kleinen Sonnenschein in den Armen halten können. Mein Schmerz ist auch groß, meine Gedanken sind eher: Es hat doch schon mal geklappt, also müsste doch mit mir alles in Ordnung sein? Ganz verrrückte Gedanken die man sich macht.
Ob man schon ein Kind hat oder nicht: Eine FG ist ein Schock und weckt viele Ängste und Zweifel , auf jeden Fall bei mir.
Ich lese gerade wieder im Schwangerschaftsforum mit, das hilft mir ein wenig.

Wenn ich wieder schwanger bin werde ich mich nicht hier aufhalten...

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Das tut mir wirklich sehr leid mit deiner FG :-(

Ich hatte nach meiner FG (6.SSW) auch Angst wieder SS zu werden ... ich dachte immer wieder: Was ist wenn es wieder passiert !?
Ich hatte auch keine Lust mehr auf GV weil ich Angst hatte.

Mein Freund war in der Zeit der Verständnisvoll *Zum Glück* und als ich mich dann doch "überwunden" hatte (gleich 1 Zylkus nach der FG) war ich wieder Schwanger !
Ich konnte es selber nicht glauben und hatte noch mehr Angst als zuvor.

Morgen komme ich in die 20.SSW und bis jetzt ist alles bestens !
Angst habe ich zwar immer noch, aber ich versuche einfach positiv zu denken (ich weiß, das ist leichter gesagt, als getan).

Ich wünsche dir & allen anderen alles alles gute und ganz viel GLÜCK #klee

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Hallo,

auch wenn Dein Beitrag schon eine Woche her ist, möchte ich Dir gerne antworten.
Ich kann die Gefühle, die du beschreibst zu 100% nachvollziehen.
Bin seit gestern dreifache "Sternchenmama" ( FG mit AS 05/2006 & 08/2012, FG ohne AS 02/2008) und habe 2008 nach der 2. Fehlgeburt die 38wöchige Schwangerschaft mit meinem Sohn "durchlitten". Die ersten Schwangerschaftswochen waren sowohl bei meinem Sohn als auch in der letzten Schwangerschaft die Hölle. Ich habe nur von Gyn-Termin zu Gyn-Termin gelebt, gebangt und gelitten. Die Schwangerschaft hat mich rund um die Uhr beschäftigt, mir sogar zum Teil den Schlaf geraubt. Ich war ständdig in Sorge, dass etwas nicht in Ordnung ist und habe andererseits versucht optimistisch zu sein. Das war eine extrem anstrengende Zeit. Seit gestern ist die letzte Schwangerschaft vorrüber und momentan bin ich einfach nur erleichtert, dass dieses Auf und Ab der letzten Wochen ein Ende hat. Ich bin mir jedoch im Klaren darüber, dass mich dieser Zustand in einer weiteren Schwangerschaft erneut mit voller Wucht treffen wird und versuche jetzt schon mir Strategien zu überlegen, was ich beim nächsten mal anders machen könnte.
Eine Freundin von mir hat nach ihrer FG auf jrgliches Hibbeln verzichtet und nachdem sie überfällig war noch nicht einmal einen Schwangerschaftstest gemacht. Sie wusste aufgrund Ihrer vorausgegangenen Schwangerschaften genau, dass sie schwanger ist, hat jedoch diese Tatsache immer noch etwas verdrängen können und sich somit die erste Zeit nicht verrückt gemacht.Nicht einmal ihr Mann wusste Bescheid. Nach ca. 3 Wochen war sie das erste mal zum Ultraschall und alles war in Ordnung. Ich könnte das so leider nicht umsetzen, dafür bin ich viel zu neugierig und ausserdem soll ich ab positivem Test ASS und Urogest nehmen, so dass ich beizeiten wissen muss, was Sache ist, aber ansich finde ich diese Taktik gar nicht schlecht.

Aus der Schwangerschaft mit meinem Sohn weiss ich, dass die Ängste mit der Zeit nachlassen, auch wenn sie nie ganz verschwinden, aber das ist halt Teil des Mutterseins. Es spricht auch nichts dagegen in einer Schwangerschaft sofort wieder auf "Muttermodus zu schalten", denn die Wahrscheinlichkeit, dass es gut geht ist ja nun mal jedes mal höher als das etwas schief geht und sowieso mindert nichts die Enttäuschung eines weiteren Fehlschlages. Mir hat es geholfen, meine Ängste zu Papier zu bringen (Tagebuch) und viel darüber zu reden.
Auch wenn ich weiss, das eine weitere Schwangerschaft zu Beginn die Hölle werden wird, werden wir unns wieder auf dieses Abenteuer einlassen, denn unser Sohn zeigt uns jeden Tag, dass es das alles Wert ist.
Ich wünsche Dir alles gute , und dass Du Dich bald wieder diesen Gefühlschaos stellen kannst/musst.
Liebe Grüsse,
Keks