Empfindet ihr es als unhöflich wenn man nach dem verstorbenen Kind fragt

Dachte ich wende mich mal an euch, da der Ein oder Andere leider auch solch schreckliches erleben musste.

Vor ein paar Tagen traf ich eine Bekannte mit Anhang, wir redeten über belanglose Dinge. Irgendwann erzählte Sie mir, dass Sie vor kurzen ihr Kind verloren hat. Kurze Stille kam auf.... Wie darauf reagieren?
So offen wie Ich war, sprach Ich mein Mitgefühl aus und fragte Sie was genau passiert sei.
Ihre Begleitung meinte dann plötzlich, dass dies sehr unhöflich gewesen wäre.
Ich empfand es keineswegs als unhöflich! Verdutzt schaute Ich ihre Begleitung an und fragte warum. Ja, so etwas macht man einfach net....... Ich ging einfach von mir aus und dachte an die Zeit, als Ich mein Kind verlor. Ich ging immer offen damit um, hatte nie Probleme darüber zu reden. Man soll net immer von sich ausgehen, verstanden #hicks.
Na ja, sie erzählte mir dann kurz ihre Geschichte #heul. Man kennt sich kaum, fühlt sich dann aber so verbunden ........

Wie empfindet Ihr es? Hätte ich es nicht machen sollen? Sogar unhöflich? Würd mich einfach mal interesieren.

Lg Bintia08

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Ich "freue" mich, wenn mich jemand darauf anspricht (ihr wisst schon, was ich meine...). Ich muss über meine beiden Jungs erzählen, weil das der einzige Weg ist, wie ich damit umgehen kann! Wenn ich das nur für mich behalten würde, dann würde ich glaub ich irgendwann platzen.
Darüberhinaus: deine Bekannte hätte sicherlich schon zu Dir gesagt "Du, ich möchte nicht darüber sprechen" - wenn es für sie nicht auch ein Bedürfnis gewesen wäre.

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Wenn Sie es dir erzählt, dann muss sie auch damit rechnen das du danach fragst, ich finde es nicht als unhöflich. Ich spreche über meine Verluste ja auch nur mit Leuten bei denen ich das Gefühl habe das passt es, da habe ich auch kein Problem damit darüber zu reden. Was anderes wäre wenn du es nicht von ihr weißt. So war es mit meinem Onkel, der wusste es nur duch meine Oma, ich war dan total überrumpelt als ich angesprchen wurde, also das hätte nicht sein müssen...

lg Lylly

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Hallo!

Es ist sehr unterschiedlich....
Ich erzähle "unsere" Geschichte manchmal und manchmal nicht, denn je nach Tagesverfassung ist es zu belastend dies zu erzählen.
Sage auch häufiger "mein Kind ist nach der Geburt verstorben und ich möchte nun nicht weiter darüber sprechen".
Wenn ich allerdings von selbst von meinem Sternensohn Anton anfange zu sprechen, dann sind Nachfragen klar und nicht abwendbar.
Es ist ein schwieriges Thema für das es kein Patentrezept gibt.
Hatte bei meinen Fehlgeburten auch jedes Mal einen Kloß im Hals, wenn ich es erzählen musste. War meistens, wenn gefragt wurde "ob wir denn keine Kinder haben wollen"#heul.
Bei meinem verstorbenen Anton ist das ganze noch viel schwieriger.

Lg Jasifrosch

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Hm, ich wär jetzt auch von mir ausgegangen und hätte gefragt..
Ich finde es keineswegs unhöflich, gefragt zu werden und freu mich gegebenenfalls über Interesse.

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Ich finde es nicht als unhöflich.
Aber ist sicher jeder anders.
Grad heute wurde ich wieder gefragt ob ich schwanger sein, dann hab ich halt gesagt das ich war, bis vor 2 Wochen noch.
Sie entschuldigte sich gleich und war sehr berührt, doch ich hab ihr gleich gesagt das ich froh bin wenn ich darüber reden kann.
Ich gehe auch offen damit um, hab auch eine HP erstellt:
http://sternenkindlevi.jimdo.com/

Und wenn jemand von selber damit rausrückt, dann will er auch davon erzählen, denn sonst würde es die Person doch nicht erzählen, wie gesagt, du hast richtig reagiert find ich.

LG caro

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Das ist ja eine tolle SEite, die Du gemacht hast! So geschmackvoll. Traurig und trotzdem tröstlich. Wow!

Ich habe auch meinen Sohn in der 22. SSW verloren und auch mir tut es gut, darüber zu reden. Da ich einen ziemlich öffentlichen Beruf habe, wussten viele Menschen von der Schwangerschaft und deshalb auch von der Fehlgeburt. Mir hat das eigentlich geholfen, ich habe mich getragen gefühlt.

Und ohne meinen Glauben wäre ich sicher nicht so gut damit zurecht gekommen.
Ich glaube, dass unsere Kinder in Gottes Armen liegen. Warm und weich und ohne Schmerzen. Und eines Tages werden wir vielleicht wissen, was aus ihnen geworden wäre, wenn sie hätten leben können.

Ich wünsche Dir viel Kraft für Deinen weiteren Weg.

Gott schütze Dich!

Tine

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Hallo,

lese mal meinn Beitrag oben durch.

Ich habe am 06.07 mein Baby sterben sehen.
Sie kam am 18.06 bei 27+4 SSW wegen einer Uterusruptur und starb wegen einer Infektion.

Ich werde auch oft gefragt was passiert ist usw.
Die Frage die ich momentan nicht mehr hören kann ist "Wie geht es dir"

Es gibt nur eine Antwort und ie heißt BESCHISSEN und das ist noch geprahlt.

Heute wäre der errechnete ET und ich bin fast nur am weinen.

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Es ging ja um die Frage, was ist passiert nachdem man es erzählt bekommt , nicht wie geht es dir.

Ich weiß wie du dich fühlst! Habe ja auch ne Tochter 6 Tage nach Neujahr 09 beerdigen müssen. An Heiligabend bekam ich die Totesnachricht und am 1 Weihnachtsfeiertag wurde sie still in der 39 ssw geboren.
Habe auch ne traurige und traumatisierende Geschichte aber ich binde es nich jeden auf die Nase.
Die Leut meinen es ja nicht böse, auch wenn sie sich die Frage selbst beantworten könnten.

Das habe ich mit den Jahren gelernt! Bei dir ist es noch ganz frisch und dein Verhalten sooooo verständlich.
Ich rede gerne über meine Tochte. Und auf die Frage wie es mir geht, antworte ich auch gern.
Das lernte ich aber alles mit der Zeit.

Glaub mir, der Schmerz wird nie weniger, man lernt aber den Schmerz für den Alltag erträglich zu machen!!!!
Du wirst wieder leben und lieben können. Hört sich jetzt uneirklich an, ist meist aber dann doch so.

Es macht stark!

Dir alles gute und eine #kerze für dein Sternchen.

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Hallo,

wenn sie es dir gesagt hat, dann möchte sie auch darüber sprechen.
Wenn ich von meinem Sternchen spreche, dann bin ich auch bereit mehr zu erzählen. Wenn ich abblocke, dann will ich eben nicht drüber sprechen ... aber reden hilft! Mir zumindest ...

War es der Freund/ Mann der Bekannten?
Vielleicht wollte er sie ja nur beschützen?
Bei meinem Mann ist das manchmal so ...

LG sternchenmom

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Ich finde es absolut nicht unhöflich, du hast behutsam nachgefragt und sie hätte auch ablehnen können, wenn sie nicht selbst gewollt hätte. #pro

Selbst möchte ich gerne über mein Sternenkind reden, es gibt ihm auch mehr Existenz und sein Leben wird damit respektiert, auch wenn er vor dem Gesetz (noch) nicht existent ist.

Vielleicht war die Begleitung der Meinung, du verletztest irgendwelche Privatsphären, bzw. tust der Sternenmama durch die Erwähnung noch mehr weh - aber wer kann das schon, denn schlimmer als das was passiert ist geht es dohc gar nicht mehr, außer durch Schweigen finde ich.

Finde also, du hast sehr gut reagiert!#blume

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also ich finde.es keinesfalls unhöflich zu fragen.hätte sie nicht von erzählen wollen,hätte sie ausweichen können und dir nicht von erzählen.
die Zeiten haben sich doch geändert.heute wird zwar noch immer nicht viel über die Themen geredet,obwohl es viele betrifft.aber so totgeschwiegen wie zu omas Zeiten,wirds ja auch nicht mehr.

ich rede auch gerne von meinen söhnen.warum auch nicht,es sind auch meine Kinder.jedem binde ich es nicht auf die Nase.aber wenn man das Gefühl hat,man könnte sich auf gut darüber unterhalten,dann rede ich auch mit fremden darüber.
ABER ganz furchtbar finde ich auch die fragen "wie gehts euch/dir!" was soll man sagen?gut?es muss weiter gehen.bleibt einem ja nix weiter übrig,gerade wenn.man vielleicht noch ein Kind zuhause hat.
Interesse an dem Thema finde ich gut,wenn es nicht zu sehr in Neugier und / oder übertriebenes mitleid ausartet.und fragen nach dem befinde sind unangebracht.wie soll es.einem schon gehen?

also meiner Meinung hast du richtig gehandelt

LG Uli