Unsere Geschichte - ungewisse Zukunft - Warnung vor Progesteron LANG

Hallo zusammen,

ich möchte unsere Geschichte zum besten geben, vll. kann ja jmd. etwas daraus ziehen.

Wir hatten Herbst 2011 und Frühjahr 2012 unsere ersten beiden frühen Spontanaborte in der 6. SSW. Schon die erste FG war schlimm, da wir nach einem halben Jahr üben und gesundem Lifestyle schon ungeduldig wurden. Dann dauerte es bis zur zweiten SS nochmal ein halbes Jahr und wir verloren es kurz vor Antritt unserer Flitterwochen. Dass es mal einen Abort gibt, das hatten wir uns nach dem ersten Verlust inzwischen angelesen. Dass es einen dann aber direkt ein zweites Mal trifft, fanden wir iwie ungerecht.

Ich wurde ein paar Monate später erneut schwanger und bekam die Nachricht freudestrahlend von meinem FA überbracht. Ich konnte mich schon garnicht mehr freuen und sagte nur: warten wir erstmal ab. Es folgte endlich ein Anstieg des HCG-Wertes auf zuvor nie dagewesene Werte - vielleicht hatten wir ja diesmal Glück? Zwei Wochen später wieder Blutungen, wie schon bei der der 2. SS bekam ich Progesteron, aber der HCG-Wert sank erneut... ich ließ mich in eine Kinderwunschklinik in die Abortsprechstunde überweisen, weil ich Antworten wollte. Dort stieg der HCG-Wert Freitags wieder. Ich war inzwischen in der 9.Woche, auf dem Ultraschall nichts zu sehen, Verdacht auf ELSS. Ich hatte aber keine Schmerzen. Montags wurde direkt operiert, da war der Eileiter schon gerissen und es hatte in den Bauchraum geblutet. Er wurde erhalten und unvernäht gelassen - hoffen wir mal, dass er wieder richtig zusammengewachsen ist.
Als wäre das nicht schlimm genug, hatte ich schon während der 3. SS immer wieder Flimmern vor den Augen und bekam 2 Wochen nach der OP schlimme Kopfschmerzen, die wochenlang nicht mehr weggingen. Erst dachte ich es liegt vielleicht an den Hormonen, der Psyche etc. .... aber viele Ärzte und Fachrichtungen später landete ich in der neurologischen Notfallambulanz der Uniklinik. Inzwischen unfähig zu lesen oder Auto zu fahren wg. Sehstörungen, Doppelbildern, Kopfschmerzen, Schwindel, Nackenschmerzen .... Diagnose: Pseudotumor cerebri (PTC), auch bekannt als Intrakranielle Hypertension (IH). Das ist ein Hirnwasserüberdruck durch einen gestörten Abfluss unbekannter Ursache. Im Verdacht stehen in meinem Fall die Hormonschwankungen und auch eine schnelle Gewichtszunahme nach der ELSS - woran das Progesteron nicht ganz unbeteiligt war. Ich kann daher nur jedem raten nicht so ohne weiteres solche Medikamente zu nehmen!
Für unsere Familienplanung bedeutet das leider nichts gutes. Die Medikamente die ich nun seit einem halben Jahr nehme verbieten Nachwuchs. Im Krankenhaus war man wenig einfühlsam und meinte sogar ich müsse befürchten Blind zu werden, wenn ich meinen Kinderwunsch weiter verfolge. Ich weiß inzwischen dass es genug Betroffene gibt, die auch ohne Medikamente eine SS unbeschadet durchgestanden haben ... aber zum einen wird es bei mir bis zum absetzen der Medis noch einiges an Zeit dauern- wenn es überhaupt geht und mal ehrlich: wir hätten uns den Start in 'unsere kleine Familie' einfach anders vorgestellt.

Wir haben vor ein paar Monaten zwei Katzenbabies adoptiert. Wir lieben die beiden. Auf Facebook haben wir Fotos eingestellt und geschrieben: Wir haben Zwillinge! Irgendwie traurig, aber leider sehr wahr.

Ich fange gerade an, meinen Leben neu zu planen. Ich möchte vielleicht nochmal studieren gehen. Denn wenn wir wirklich kinderlos bleiben, kann ich mir nicht vorstellen, den Job, den ich jetzt habe, mein Leben lang weiter zu machen. Dafür gibt er mir zu wenig bzw. Ich bin sehr unzufrieden damit. Meine Pläne diesbezüglich werden immer konkreter und je konkreter sie werden, desto mehr Energie kommt nach den ganzen Rückschlägen zurück. Daher denke ich ist der Ansatz richtig. Dennoch ist man nicht gefeit vor den Tagen, an denen einem die Tränen übers Gesicht kullern und man es so ungerecht findet, warum es die einen so leicht und die anderen so schwer haben müssen. Einen schönen Abend!

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Hey,

tut mir leid, daß du sowas erlebt hast.

Trotzdem - man kann Progesteron nicht "einfach so nehmen".
Das wird schon von Ärzten verordnet.
Daß das bei dir an deinen Beschwerden Schuld ist, kann ich mir nicht vorstellen, sonst würde es sicher nicht so gängig angewandt.

Alles Gute

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Guten Morgen,

hast Du das Progesteron den verschrieben bekommen oder "einfach so" genommen?

Ich hatte es in der dritten Schwangerschaft verschrieben bekommen. (Die ersten beiden Schwangerschaften waren leider auch Fehlgeburten in der 8SSW und 10SSW).

Ich habe davon nur eine Tablette genommen gehabt. Danach ging es mir so schlecht, das ich die abgesetzt habe. Mir kamen Deine Schilderungen also sehr bekannt vor. Schwindel, Augenflimmern, Kopfschmerzen.

Wie gesagt, ich hatte nur eine Tabelette genommen und die Beschwerden haben auch aufgehört, als die Wirkund nachlies.

Ich habe dann gehofft, das das Baby dieses mal bleibt und es auch ohne Chemie schaffen wird! Und so war es auch ;-)

Wir möchten irgendwann noch ein Kind, aber Progesteron werde ich nicht mehr nehmen! Die Natur schafft das "hoffentlich" auch ohne Chemie.

Tut mir leid, das es bei Dir gar nicht geklappt hat. Aber ich finde es gut, das Du neue Ziele vor Augen hast. Und wenn Du genesen bist, wird es vielleicht auch einfach so klappen, mitten im Studium. Einfach weil Du nicht daran denkst und es nicht erwartest. So ist es ja oftmals.

Ich wünsche Dir alles Gute. Bleib weiter so schön positiv und viel Erfolg beim Studium!

Von Babywunsch bis es endlich soweit war sind bei mir insgesamt knapp 9 Jahre vergangen! Und im nachhinein haben sich diese 9 Jahre des wartens auf jeden Fall gelohnt. Vielleicht kannst Du das irgendwann auch sagen.

LG

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Vielen Dank für die lieben Worte. Ich bekam das Progesteron aus meiner FA-Praxis mit.

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Hatte ich auch vom FA bekommen :-)

Wurden den bei Dir eine entsprechende Blutuntersuchung gemacht, in der eindeutig geklärt war, das Du das Progesteron benötigst?

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Hallo,

es tut mir erst einmal sehr leid, was dir passiert ist.

ABER du schiebst das alles in erste Linie auf das Progesteron??? Das kann ich überhaupt nicht nachvollziehen.

Du schreibst: "Hormonschwankungen und auch eine schnelle Gewichtszunahme nach der ELSS - woran das Progesteron nicht ganz unbeteiligt war..."
Hormonschwankungen sind ganz normal bei einer Schwangerschaft bzw. Abbruch. Und nach der ELSS hast du doch das Progesteron nicht mehr genommen, oder? Was hat das dann mit dem Gewicht zu tun? Alles sehr komisch...

Ich bin glückliche Mama von drei gesunden Töchtern. Die zwei letzten würde es ohne Progesteron nicht geben. Ich bin sehr, sehr dankbar...

Ich habe Progesteron in sehr hohen Dosen genommen bis zur 13SSW. Bei mir wurden sehr engmaschige Blutproben getestet und die Dosis jedesmal angeglichen.

Ich hatte in keinster Weise irgendwelche Nebenwirkungen oder gar eine rasche Gewichtszunahme.

Wir gesagt, ich finde es sehr traurig, wenn ich deine Geschichte lese und du hast mein tiefstes Mitgefühl.
Aber ich finde es nicht gerechtfertigt, zumal auch nicht bewiesen, wie du über das Medikament schreibst und anderer davor warnen willst.

Ich wünsche Euch das Beste für die Zukunft!
D.J.

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Möglicherweise wird das Progesteron nicht der einzige Grund gewesen sein und die Ursache der Krankheit ist heute noch nicht eindeutig geklärt. Sie ist zudem sehr selten, nur 1-2/100.000/Jahr trifft sie, sodass wohl die wenigsten Progesteron-Nutzer davon betroffen sein werden. Fakt ist aber, dass die Symptome mit den beiden Einnahmen korrelierten und der Ausbruch dann schließlich mit der zusätzlichen Gewichtszunahme kam.

Worauf ich mit der Warnung hinaus wollte ist, dass ich es bedenklich finde, wie leichtfertig Progesteron verschrieben wird. Ich bekam die Packung damals von der Sprechstundenhilfe bei den erneuten Blutungen, weil der Arzt nicht da war. Sowohl bei der zweiten als auch bei der dritten SS wurde aber nie getestet, ob überhaupt eine Notwendigkeit in Form eines Progesteronmangels dafür bestand. Ich hatte nur im Internet gelesen, dass es im Zweifel dem Kind nicht schaden würde (aber ohne Mangel auch nicht hilft!), also nahm ich es, ohne dabei an Nebenwirkungen für mich zu denken. Das würde ich heute nochmal überdenken ... und auch jedem raten, nicht einfach ungeprüft nachzuhelfen ...

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Das stimmt. Die meisten Frauen vertragen das und es geht dann auch alles gut. Ich habe es aber ja auch nicht vertragen. Und ich kenne mittlerweile 6 oder 7 Frauen, die auch extreme Probleme damit hatten. Ich habe da auch meine eigenen Meinung zu. Aber das muss jede für sich selbst entscheiden.

Mir kommt kein Progesteron mehr ins Haus, solange es nicht zwingend notwendig ist. Mittlerweile weiß ich, das es von Weleda gute Mittel gibt, bei Blutungen in der Frühschwangerschaft. Die Hebammen haben dies meistens. Das wusste ich damals noch nicht.

Ich habe auch in den letzten Jahren mitbekommen, das viele (leider zu viele) Ärzte eine Fehlgeburt auf ein Mangel an Gelbkörperhormon schieben, dabei ist das meist nicht erwiesen. Das ist eigentlich schade, denn oftmals gibt es einfach keine Ursachen dafür. Die Natur regelt alles in Ihrem Sinne. Aber wie gesagt, jede muss selbst wissen, was sie tun möchte und was nicht.

LG

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Welche Mittel von Weleda meinst Du?

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Hey,

also noch als Nachtrag.
Ich bin nach 2. Icsi nun schwanger und in unserer Klinik wird ab Punktion mit 3 x 3 Utrogest unterstützt (das ganze muß „von unten“ geschluckt werden) und ich habe damit echt keinerlei Probleme bis jetzt.
Es wird aber sicher seine Gründe haben, daß man damit „unterstützt“ – auch wenn kein akuter Mangel herrscht.
Genauso wie ich Heparin spritzen muss, obwohl ich keine Gerinnungsstörung habe, aber es tröstet allein der Gedanke, daß man tut, was möglich ist.
Garantien sind das alles keine, schon klar.

LG

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Es reagiert denke jeder Körper anders auf Medikament also nicht alles auf die Sprechstundehilfe oder die Tabletten schieben...such dir nen anderen Arzt oder noch ein zweiter...mehrere Meinungen sind immer besser dann kann man immer noch schimpfen

...es gibt schlimmere Geschichten und du bist noch relativ jung
#winke

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Ich finde es unverantwortlich, dass mal eben die Sprechstundenhilfe Progesteron über die Theke reicht. Das entsetzt mich in der Tat.
Vor allem weil man Progesteronmangel im Blut gut nachweisen kann.

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Hallo!

Es tut mir leid was Euch passiert ist. Ich kann Dir gut nachempfinden, da ich selber 4 FG hatte.

Wie Du, wollte ich damals auch meinem Leben eine andere Richtung geben. Dann wurde ich wieder schwanger, habe jetzt 2 Kinder und bin mit dem 3 schwanger.

Hast Du denn in der KIwU Klinik alle Tests machen lassen? Mein Mann und ich haben eine Immunisierung gemacht. Ich muss auch Progesteron nehmen bis zur 12 Woche und Fragmin spritzen bis zur Geburt. Damit habe ich jedoch keine Probleme.

Ich kann Dir nur raten, gib nicht auf!!!

Liebe Grüße
Bine

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Das tut mir leid, dass du nun nicht weißt, ob du Kinder haben kannst. Ich hoffe, dass es vielleicht in einiger Zeit doch klappt. Du hättest ja im Zweifelsfall noch mindestens 10 Jahre, um schwanger zu werden.
Ist im Moment vielleicht nicht der ganz große Trost, aber mir hilft der Gedanke daran schon ein bißchen (bin 30, seit letzten April am Üben, eine Fehlgeburt - also nicht ganz so heftig wie bei dir, aber man stellt sich Schwangerwerden ja trotzdem irgendwie einfacher vor).
Wir haben übrigens auch gerade vor ein paar Tagen eine Katze bei uns aufgenommen. Ursprünglich wollte ich erst schwanger werden, aber dann hab ich gedacht, dass ich dafür aber nicht auf alles andere verzichten möchte :-)
Allerdings ist unser Kater schon 10 :-) also kein Baby mehr (aber trotzdem anhänglich wie eins).

Ich wünsche dir alles Gute!

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Um auf diesen Beitrag antworten zu können, meldete ich mich hier an.

Ich habe Fragen (-) und Aussagen dazu.

- Wie wurde das Progesteron verabreicht (Applikationsform)?
- Wie oft wurde das Progesteron verabreicht?
- Welche Menge wurde zugeführt?
- Wurde das Defizit zuvor gemessen?
- War das überhaupt Progesteron?

Manche Ärzte können Progestine,
also "A N T I - Progesterone"
ja immer noch nicht von durch Gelbkörper ja ohnehin produziertem Progesteron unterscheiden.

In der Schwangerschaft geht Progesteron auf Werte von bis zu 423 ng / ml oder umgerechnet 423000 pg/ml hoch.

Wäre dem so nicht, verlöre man den Fötus.

Die Entscheidung, Progesteron zuzuführen, war also richtig, falls:

Es A Progesteron war und B ein Ausgleich eines Defizites stattfand.

Ich kann vor Warnungen vor Progesteron nur warnen, fast alle Informationen diesbezüglich sind falsch.

Eine Warnung vor dem körpereigenen Stoff Progesteron ist so unsinnig, wie eine Warnung vor Wasser.

Die Logik wäre vergleichbar mit:

Wasser ist eine furchtbare Substanz,
denn wenn man es nicht zuführt,
verdurstet man.

Also besser gleich weglassen? #kratz

Nun habe ich, zum Ausklang, noch ein paar Fragen:

- War man sich sicher, dass T3 ausreichend wirksam war?

T3 ist das wirksame Schilddrüsenhormon, welches aus dem T4 der Schilddrüse konvertiert wird, was nicht immer funktioniert, wie gewnünscht.
Oft wird zum Beispiel auch mehr rT3, also dem T3 entgegenwirkendes reverse T3 daraus.
Nur ein einziges Labor in Deutschland kann das messen, so unbekannt ist dieses weitreichende Phänomen.

Vorsicht vor Ärzten, die denken, man könne die WIRKSAMKEIT des T3 durch Messung der Leistung der Schilddrüse und dies im übelsten Falle ausschließlich über eine Messung der TSH-Konzentration feststellen.

Dem ist bei etwa 25 % der Menschen nicht so.
Es gibt auch T3-Unwirksamkeiten bei euthyreotischen Zuständen, also auch dann, wenn die Schilddrüse völlig in Ordnung ist.

T3, als das Gaspedal des Stoffwechsels, ist in der Schwangerschaft so wichtig,
wie Estradiol (als Anabolikum) und Progesteron, oder Nahrung und Wasser.

- Stimmten Estradiol, Cortisol und Testosteron?
- Liegen Diabetes, Adipositas, Burnout, CFS, oder MCS vor?

Ich bin sehr gespannt auf ihre Antwort und möchte ihnen wirklich helfen.

Entschuldigen Sie bitten den knappen Stil, aber ich schreibe viel den lieben langen Tag......

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- Wie wurde das Progesteron verabreicht (Applikationsform)?
vaginal
- Wie oft wurde das Progesteron verabreicht? Welche Menge wurde zugeführt?
morgens und abends 1 Tablette utrogest
- Wurde das Defizit zuvor gemessen?
nein
- War das überhaupt Progesteron?
s.o., Präparat utrogest

- War man sich sicher, dass T3 ausreichend wirksam war?
es wurde damals beim Hausarzt nur der TSH-Wert per Blutentnahme bestimmt, der wohl im normalen Bereich gelegen haben soll
- Stimmten Estradiol, Cortisol und Testosteron?
Wir waren nach der 3. FG in der Kinderwunschklinik zur Abortsprechstunde, in denen alle erdenklichen Untersuchungen inkl. Hormone durchgeführt wurden - alles ohne auffälligen Befund.

- Liegen Diabetes, Adipositas, Burnout, CFS, oder MCS vor?
Anhaltspunkte sind nicht gegeben