Kampf mit der Krankenkasse nimmt kein Ende

Ach man, so langsam kann ich echt nicht mehr! Könnt ihr Mädels mir mal kurz aushelfen, wie so was in Deutschland gehandhabt wird mit der Krankenkasse? Kurz zur Vorgeschichte:

Ich bin nach mehr als einem Jahr im Oktober 2012 endlich schwanger geworden (wir wohnen zur Zeit in den USA), ein echtes Wunschkind, wir haben uns unendlich gefreut! Dann, Anfang diesen Jahres nahm alles eine schlimme Wendung. Es wurde eine ganz stark verdickte Nackenfalte (6,6 mm) festgestellt bei unserer Erbse, darauf folgte eine Untersuchung nach der anderen. In der 15 SSW dann ließen wir eine Fruchtwasseruntersuchung machen und es stand schnell fest, dass unser Baby Trisomie 21 hat. Auch der Feinultraschall sah garnicht gut aus, die Flüssigkeitsansammlung im Rücken war immer größer geworden und die ganze Nackenfalte unseres Babys was schon fast so breit wie der Kopf selbst. Die Bilder sahen aus, als hätte Baby einen Raumanzug an. Nach langem Hin und Her und weiteren Untersuchungen, die alle nicht gut ausgegangen sind haben wir uns dann in der 16 SSW zum Schwangerschaftsabbruch entschieden. Wir waren (und sind es immernoch) unendlich traurig, glauben aber trotzdem, dass wir dem kleinen Wurm viel Leid und Schmerzen erspart haben und unsere Entscheidung für uns so richtig war.

Jetzt versuchen wir so langsam damit klar zu kommen und in den Alltag zurück zu finden und leider macht uns unsere Krankenversicherung das nicht allzu leicht. Wir haben eine Deutsche Krankenversicherung, weil wir von einer Deutschen Firma hierher entsendet worden sind. Wir haben uns in der Situation überhaupt keine Gedanken ums Geld gemacht, hatten ja schließlich andere Sorgen und auch garnicht gefragt was die OP kosten würde (es wurde eine Absaugung bei mir gemacht). Nun hat die Krankenkasse eine Rechnung vom Krankenhaus bekommen und will nicht zahlen. Sie sagen, solange keine Lebensgefahr für mich bestanden hat, wäre das nicht abgedeckt und wir müssten selbst für die Kosten aufkommen. Alles in allem reden wir hier von guten 8.000 $ und wir haben die Schwangerschaft ja nicht zum Spaß abgebrochen sondern hatten einen ziemlich triftigen Grund wie wir finden. Wir hätten uns nicht anders entschieden, wenn es von vornherein gehießen hätte wir müssten das bezahlen aber es wär uns natürlich lieber, die Krankenkasse würde uns auf den Kosten nun nicht sitzen lassen...

Es wär jedenfalls total lieb von euch, wenn ihr mal kurz schildern könntet, wie eine "normale" Deutsche Krankenkasse das in Deutschland so handhabt, damit ich da einen Vergleich habe...

danke schonmal, Obgle

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Hallo,
es tut mir sehr leid, dass du diesen Stress jetzt auch noch mitmachen musst.
Ich hatte bislang 4 AS. Eine davon mit BS und eine nach der stillen Geburt. Und noch nie mussten wir auch nur einen Cent für die OPs bezahlen. Einzig das Kkh- Tagegeld bei der stillen Geburt, das man bei einer normalen Geburt ja nicht zahlen muss. ..
Alles Liebe

2

Hallo,

Erstmal tut es mir leid was ihr da durchmachen musstet.

Also wenn ihr in Deutschland leben würdet würde die deutsche Krankenkasse das auch übernehmen.

Wir selbst kommen auch ursprünglich aus Deutschland und leben seit einiger Zeit in der Schweiz. Bevor wir hierher sind, weil es erst ein befristeter Aufenthalt sein sollte, haben wir uns bei der KK informiert. Dort sagte man uns das wir eine Krankenversicherung in dem Land brauchen in dem wir leben, wenn der Aufenthalt die zeit eines "normalen" Urlaubs überschreitet. Uns wurde damals als maximale zeit die 3 Monate genannt die man hier mit einem Besuchervisum bleiben darf.

Ich denke bei einem Aufenthalt in eurem fall der ja sicher schon länger dauert müsstet ihr auch eine dortige Krankenversicherung abschliessen.
Wir hatten solange bis wir diese 3 Monate überschritten haben zeitweise in beiden Ländern eine Versicherung und mittlerweile nur noch eine hier. Da die Deutsche Krankenkasse hier nicht mehr zahlt.

Spätestens wenn du deinen Wohnsitz offiziell ins Ausland verlegst kann die deutsche Kasse die Zahlung verweigern. Leider.

Ich würde euch Raten ich bei euch umzusehen und zu klären ob ihr euch vielleicht rückwirkend versichern könnt und die diese kosten dann tragen.

Ich Drücke euch die Daumen das eine Lösung gefunden wird.

Lg

Butterfly

3

Hey,
ich hatte einen Schwangerschaftsabbruch in der 22. ssw. weil mein Sohn nicht überlebensfähig gewesen wäre , er hatte keine Nieren .

Bei mir wurde die Geburt eingeleitet & dann wurde ich noch aussgeschabt.

Die Krankenkasse hat alles bezahlt .

Wurde es von einem anderen Arzt bestätigt, das dein Son krank ist , war er todkrank ?
http://www.babys.de/schwangerschaft/abtreibung/spaetabbruch.htm

6

Was soll denn die letzte Frage? *kopfschüttel

Lies mal ihren Text!!!

4

Hallo,

Es tut mir unglaublich leid was ihr durchmachen muesst und auch fuer dein #stern tut es mir leid auch wenn es das beste war #kerze

Ich selber bin zum Glueck noch nie in einer solchen Situation gewesen und ich hoffe, dass mein Beitrag von Mitgliedern ergaenzt oder korrigiert wird, die mehr Ahnung haben.

Ich kann auch nur einen Denkanstss geben.

In Deutschland darf man ein Schwangerschaft nach der 12 nur beenden wenn das Leben der Mutter gefaerdet ist. "Gefaerdet" heisst in diesem Fall nicht nur koerperlich sondern auch psyschisch.

Lass dir von deinem behandelden Arzt ein Atest ausstellen, dass dein Leben (ich formuliere es mal krass-aber ich weis nicht wie ich es sonst erklaren soll) mit diesem Kind nicht moeglich gewesen waere, dass ihr das nicht gepackt haettet.
Dann sprich noch mal mit deiner KK und erklaere ihr den Abbruch so, dass ihr zum Wohle der Mutter, dass Kind nicht bekommen habt. Das muesste der KK ausreichen die Kosten zu übernehmen.

Ich hoffe meine Infos sind korrekt und die KK übernimmt die Kosten.

Ich wuensche euch, dass sich diese Sorgen bald erledigen und ihr erneut fuer euer Wunder ueben duerft.

Viel Kraft, Mut und Geduld wuensche ich dir #blume

LG Jesi

5

Ich danke euch Mädels!

Wir haben noch ein paar "Instanzen" zu gehen bei der blöden Versicherung. Durch unseren Auslandsaufenthalt ist es jedenfalls alles noch ein bisschen komplizierter, obwohl die KK die wir hier haben extra für Leute wie uns ist, die von ihrer Firma ins Ausland geschickt worden sind.

Ich werde mir jedenfalls mal ein Schreiben von meiner Ärztin hier holen, das die Gefährdung meiner seelischen Gesundheit bestätigt, vielen Dank für den Hinweis!!

Ich hoffe wir alle kommen bald über unsere #stern hinweg und können wieder glücklich sein...

8

Hallo,

also ich glaube ich würde da gar nicht diesen Seelenstriptease machen. Der Fall ist doch klar: in Deutschland hättet ihr eine medizinische Indikation gehabt, ihr seid deutsche Dtaatsbürger und über die deutsch KK versichtert und dementsrechen müssen auch die deutschen Masstäbe gehandhabt werden.
Es mag sein, dass lt amerikanischer Sicht ihr eine "Abtreibung" vorgenommen habt, (weiss ich nicht, kann ich mir vorstellen) die dort nicht bezahlt würde, weshalb die Rechnung möglicherweise auch so formuliert war. Ich würde der KK einen Brief schreiben, kurz und sachlich die Fakten erklären (kennst du vielleicht noch in D einen Gyn?) und um Kostenübernahme bitten. Ich würde micht definitiv nicht vor irgendeiner Sachbearbeiterin rechtfertigen, denn du bist im Recht und es ist eine Frechheit, dass sie die Unterlagen so schlecht durchsehen und dich mit diesem Faux Pas belästigen.

So sehe ich das zumindest.

Alles Gute

7

Bitte verstehe mich nicht falsch... Ich verurteile und beurteile dich nicht.

Aber wieso, sollte die Krankenkasse diese Kosten übernehmen? Trisomie 21 ist zwar eine geistige Behinderung, aber das war es dann auch schon. Dein Kind hätte je nach dem ein normales Leben führen können. Das ihr euch gegen ein Kind mit Trisomie 21 entschieden habt, ist eure Sache.

Ein lebensfähiges Kind abzutreiben kostet nunmal Geld. Über richtig oder falsch möchte ich mich nicht äußern. Steht auch keinem zu...

Alles Gute

9

Leider war die Trisomie 21 nicht die einzige Behinderung bei unserem Baby. Bei den weiteren Ultraschalluntersuchungen wurden noch verschiedene weit schwerwiegendere Organmissbildungen festgestellt, die ein Überleben wahrscheinlich unmöglich gemacht hätten. Der Hydrops fetalis, den ich oben beschrieben habe war nur eine davon :-(

Jede gesetzliche Deutsche Krankenkasse hätte das bezahlt, weil es ebene nicht so war, dass wir einfach beschlossen haben keine Lust auf ein behindertes Kind zu haben oder so. Es war sehr unwahrscheinlich, dass es dieses Baby bis zum Ende der Schwangerschaft geschafft hätte. Auch sind hier die Gesetze in Sachen spätabbruch ganz anders in den Staaten, daher war es zum Glück kein Problem erst wirklich alle Tests und Untersuchungen in Ruhe zu Ende zu machen und sich ganz sicher zu sein wie es um die Erbse steht, ohne befürchten zu müssen keinen legalen Schwangerschaftsabbruch mehr machen zu können.

Inzwischen ist die Sache mit dem Geld zum Glück auch geklärt. Die Firma, die uns ins Ausland entsendet hat, hat aufgrund der Sachlage alle Kosten übernommen und wird sich wohl die Versicherungsgesellschaft mit der sie da zusammen arbietet nochmal genau anschauen...

lG Obgle