Medizinische Indikation

Ich bin extrem erschüttert über die Beiträge, die einige Damen zum Thema medizinischen Indikation in newsmaries Beitrag geschrieben haben. Da ich selber in genau der gleichen Situation war wie sie, kann ich mir vorstellen, wie sehr sie manche Beiträge und Anfeindungen treffen müssen. Eine Entscheidung gegen das eigene Baby im Bauch zu treffen ist sicherlich das Schlimnste und Schwerste, das einer Frau zugemutet werden kann. Eine medizinische Indikation hat nichts mit eine Abtreibung wegen mangelhafter Verhütung zu tun und erfolgt deshalb bestimmt nicht aus irgendwelchen Larifari-Gründen. Ich selber denke auch heute noch fast täglich an meinen Sternensohn und es tut noch immer verdammt weh. Aber ich bin mit mir im Reinen und würde in der Situation wieder so entscheiden - aus Liebe für mein Kind. Für mich ist das Leben auch das allerhöchste Gut das es immer und mit allen Mitteln zu beschützen gilt. Aber manchmal muss man trotzdem auch ein Leben ziehen lassen, um es vor viel Leid zu beschützen.

Annelottel mit Mausemann an der Hand und Benjamin und Ministernchen fest im Herzen.

1

Hallo,

ich bin eher entsetzt was in deutschland alles als medizinische Indikation gilt und wie wenig die Eltern über andere Möglichkeiten informiert werden.

Man wird heute schon gefragt warum man ein behindetes Kinder überhaupt bekommt.

Heute darf man wegen jeder kleinen Erkankung einen Spätabbruch machen lassen und kind töten lassen . Wir wurden bei unserm zweiten Kind auch darüber aufgeklärt das wir doch eine FU machen lassen sollen und wenn es auch die harmlose Stoffwechselerkrankung hat könnten wir ganz einfach die Schwangerschaft beenden lassen.

2

Na ja, wegen jeder Kleinigkeit darf bestimmt keine Schwangerschaft abgebrochen werden. Mein Sohn hatte anstatt eines Herzens einen Schlauch ausgebildet mit einer einzigen insuffizienten Herzklappe. Das sehe ich schon als schwetwiegende Missbildung an, ebenso eine Trisomie 13,18 oder schwere Fälle der Trisomie 21. Wegen einer fehlendrn Gliedmaße oder einer Trisomie 21 ohne schwerwiegende Organschäden würde ich auch keine medizinische Indikation gerechtfertigt sehen.

Allerdings ging es mir auch eher um die Art und Weise wie hier wiedet mal verbal um sich geschossen wurde.

3

Ich bin völlig deiner Meinung.

weiteren Kommentar laden
4

Hallo,

ich kann dir leider nicht Recht geben.
Meine Meinung zu diesem überaus schwierigen und heiklen Thema ist diese: Bevor man sich dazu entschließt ein Kind in die Welt zu setzten, sollte man sich bewusst machen das dieses auch krank sein kann. Wir gehen mit einer Selbstverständlichkeit davon aus das unsere Babys gesund auf die Welt kommen und wenn doch etwas festgestellt wird, wird viel zu oft ein Abbruch vorgenommen. In unserer ach so tollen Welt muss jeder aber auch wirklich jeder in das Idealbild passen. Kleinkindern werden Ohren angelegt, Kinder müssen schon Diät halten das diese dem Schönheitsideal entsprechen und Babys mit Trisomie 21 sollten am Besten gar nicht geboren werden. Jedes Baby das lebensfähig ( ohne Maschinen ) geboren wird hat ein Recht auf Leben, so meine Meinung. Als unser Baby damals verstorben ist hat der Pfarrer etwas ganz wertvolles zu uns gesagt. Der liebe Gott sucht sich die Eltern für ganz besondere Babys ganz bewusst aus, denn nur diese können mit diesem Geschenk umgehen und auch akzeptieren. Kinder mit Herzfehler ( operabel ) haben ein Recht auf Leben, warum auch nicht? Weil die Zeit danach anstrengend wird mit einem kranken Kind oder weil man unendliche Angst um sein Kind hat.
Es gehören viele Indikationen für einen Spätabbruch in Deutschland verboten!!

Grüße
Winterfrau ( die ganz bewusst auf all die modernen Voruntersuchungen verzichtet hat )

7

Hallo

da hast du völlig recht.

Wir leben in einer Gesellschaft wo jeder perfekt sein muss.

Und das schlimm ist die meisten Eltern werden überhaupt nicht darüber aufgeklärt, was es für möglichkeiten ausser dem Abbruch gibt

Meine eine Kollegin meiner Hebi betreut z. B. ganz viele Frauen die ein krankes Kind austragen was nach der Geburt stirbt

19

Ich kann die Mütter nicht verstehen die sich aus solchen Gründen gegen ihr eigenes Kind entscheiden. Ich würde bis zum Schluss um mein Kind kämpfen, nicht im Selbstmitleid versinken sondern die Beine in die Hand nehmen und in Erfahrung bringen wo mein Kind nach der Geburt am Besten medizinisch behandelt wird. Selbst wenn mein Kind außerhalb des Mutterleibs nicht lebensfähig ist, würde ich es bis zur Geburt unter meinem Herzen tragen und es mit so viel Liebe erfüllen das es bis zu einem späteren Wiedersehen reicht.

Winterfrau #winke

weiteren Kommentar laden
6

Hallo annelottel,
mich beschäftiigt es auch noch sehr, was hier gestern geschehen ist, und newsmartie hat mein volles Mitgefühl. Es hat mich wirklich erschüttert mitzulesen, wie viele auf sie eingedroschen haben und ihr alles mögliche unterstellt haben. :-(
Die meisten haben, glaube ich, überhaupt nicht verstanden, was sie eigentlich gefragt hatte: nämlich ob jemand Erfahrungen mit der Diagnose hat und was sie im Falle einer stillen Geburt erwarten würde. Sie hat ausserdem deutlich gemacht, dass sie sich eine weitere qualifizierte Meinung und Beratung einholen wird.

Sie wollte keinen "Zuspruch für eine Spätabtreibung", wie ihr von einer besonders feinfühligen :-[ userin unterstellt wurde. Sie war unter Schock (ist es bestimmt noch immer) und suchte Informationen von Frauen, die die Situation kennen.

Es war wirklich beschämend, und es tut mir unendlich leid, dass sie nach dieser niederschmetternden Diagnose sich noch so etwas anhören musste. Bisher habe ich dieses Forum als sehr liebevoll und hilfreich empfunden - aber das gestern.......war unter aller Sau. Ganz ehrlich.

31

es ist was es ist... ein Spätabbruch.... Tatsache... nix mehr....
Das ist KEINE Wertung oder ähnliches......

8

Hallo,

ich persönlich finde, sie macht es sich zu einfach. "Solte sich die Diagnose bestätigen, werde ich die Schwangerschaft beenden". #schock

Es macht den Eindrukcn, als wenn sie sich mit der Krankheit und den dazu gehörenden Behandlungsmöglichkeiten nicht auseinander setzen kann bzw. setzen will. Und das macht mich ehrlich gesagt traurig. Dieses kleine Wesen bekommt schon im Bauch die Stimmung der Mama mit und wenn es wüßte, was ihm bevorsteht...

Sicher ist es nicht leicht, ein behindertes Kind groß zu ziehen, aber deshalb gleich abtreiben? Das Kind hat ein Recht darauf zu leben und geliebt zu werden. Wenn sie sich selber nicht dazu in der Lage fühlt, kann sie es doch in liebevolle Hände geben.

Gruß

10

Falsch
Es wurde auch auf ihre frage geantwortet wie eine stille Geburt erfolgt und auch dass ihr Baby im mutterleib getötet wird da es lebensfähig ist.

Aber sie sagte immer nur dass sie ein gesundes Kind wollte und es nicht schafft.

Das hört sich für mich so an 'das passt nicht also weg damit '

Ich habe 2 stille Geburten erlebt (17ssw und 21ssw) und es ist nichts was nach ein paar tagen vergessen ist!

Außerdem wurden ihr auch antworten gegeben dass es auch amdere Möglichkeiten gibt aber darauf geht sie gar nicht ein also ist ihre entscheidung schon gefallen

11

Hi prinzesschen,
ich gebe Dir recht, dass der Satz heftig rüberkam - für einen Aussenstehenden. Wir wissen nichts über newsmartie, über ihre Lebensumstände, Erfahrungen - und ich persönlich weiss auch nicht viel über die Diagnose, die sie für ihrem Krümel erhalten hat. Ich weiss nur, dass es ein riesiger Konflikt ist, in dem sie nun steckt. Sie muss zwischen Leben und Tod entscheiden, und niemand, der diese Entscheidung noch nicht treffen musste, kann sich hier eine Meinung erlauben.

Wird das Leben für das Kleine lebenswert sein auf der Intensivstation? Was, wenn kein Spenderherz zur Verfügung steht, wenn dies die einzige Chance ist? Ein Kind zur Welt bringen und es dann beim Sterben begleiten? Ist das moralisch "korrekter"? Keiner weiss, wie sich das Leben des Kindes entwickeln würde.

Kann es nicht auch ein Zeichen von Verantwortung und von Liebe sein, ein behindertes Kind nicht zu bekommen, um ihm Leid zu ersparen? Ich weiss es nicht!

Ich finde es gut, dass dieses Thema hier überhaupt einmal Raum bekommt, aber die persönlichen Angriffe auf newsmartie fand ich abstossend. Völlig überflüssig.

weiteren Kommentar laden
9

Nun ja...das ist das Forum "frühes Ende".

Hier trauern wir um unsere verstorbene Kinder...ihr Kind lebt!!

Ob sie hier Mitgefühl bekommt? Das bezweifele ich stark...

Gerade die Frauen, die ihr Kind still geboren haben...die Frauen , die es sich nicht aussuchen konnten...gerade diese Frauen würden alles dafür geben um ihr Kind kämpfen zu dürfen!

LG Daniela...die liebend gerne um ihr Kind gekämpft hätte#kerze

12

Dem kann ich nur Zustimmen

13

Sie wollte kein Mitgefühl. Sie war auf der Suche nach Frauen, die sich mit der Diagnose auskennen oder ihr sagen, was im Falle einer stillen Geburt auf sie zukäme.

weitere Kommentare laden
27

sorry, wer sich im www meinungen, ratschläge, tipps etc einholt, muss auch mal mit verbal attacken rechnen, wo viele leute zusammen kommen, da kommen auch viele unterschiedliche und vor allem gegensätzliche meinungen zusammen.

wer dies nicht möchte, oder meint es nicht verkraften zu können, sucht sich lieber professionelle hilfe und vorallem persönlichen rat !!!

ich denke hier haben alles user, dass geschrieben was ihnen in dem angesprochenen thread am herzen lag...........

sorry mußte meinen senf einfach dazu gebn.

28

Ich bin ehrlich gesagt darüber erschüttert was in Deutschland alles als Med. Indikation gilt. Wer gibt uns das Recht kranke aus zu sortieren. Warum darf dieses Kind nicht leben ... Und sei es noch so kurz. Ich denke den Zeitpunkt des Sterbens legt das Baby selbst fest, nicht ich. Wobei ich natürlich auch verstehe das eine Mutter es psychisch vielleicht nicht schafft ein zum sterben verurteiltes Baby auszutragen. Darum geht es hier aber nicht. Das Baby ist sicher schwer krank, aber es hat Chancen. Und ich denke die sollte man ihm einfach lassen. Ein Baby abzutreiben mit der Begründung "man schafft das nicht" und "man wollte doch ein gesundes Kind" zählt nicht, so finde ich. Da wird es einem schon ganz schön leicht gemacht.

29

Liebe Annelottel,

ich glaube dir, dass es die schlimmste Entscheidung ist, die eine Mutter treffen muss, wenn sie vor die Wahl gestellt wird, aber ist es nicht so, dass diese ganze pränatale Diagnostik doch inzwischen zum Herausfiltern von Menschen geworden ist, die nach irgendwelchen Maßstäben kein lebenswertes Leben leben können? Der Bruder meines Partners z.B. verstarb vor 3 1/2 Jahren im Alter von 28 Jahren an einem Organversagen. Er war schwerst körperlich (viele sagen auch geistig - aber ich bin mir sicher, dass er mehr mitbekam, als manche nur erahnen konnten) behindert. Auf dem Stand eines Säuglings, musste gewickelt gefüttert und gepflegt werden. Er war so ein besonderer Mensch und auch wenn die ganze Familie immer wieder Ängsten und Grenzen ausgesetzt war, so möchte keiner auch nur eine einzige Sekunde mit diesem besonderen Menschen missen, der einem den Sinn des Lebens von so einer anderen Seite gezeigt hat! Und ich wage es zu sagen, dass er ein glücklicheres Leben hatte als manch ein "Gesunder"! Ich möchte hier nicht urteilen über Frauen, die nicht so stark sein können und es sich nicht vorstellen können, dass ein behinderter Mensch auch durchaus ein lebenswertes Leben leben kann und alle Menschen bereichern kann, wenn sie es nur zulassen, aber Frauen durch pränatale Diagnostik vor solch eine Entscheidung zu stellen, über Leben oder Tod des eigenen Babys zu urteilen, das finde ich schon heftig!

.... Weitaus die meisten Behinderungen - rund 90 Prozent - sind nicht angeboren, sondern entstehen im Verlauf des späteren Lebens. Drei Prozent aller Kinder kommen mit einer Behinderung oder chronischen Erkrankung zur Welt. Von diesen drei Prozent werden rund zwei Prozent während der Schwangerschaft oder im Verlauf der Geburt geschädigt, während genetisch bedingte Behinderungen rund ein Prozent der Kinder betreffen.....

......Guter Hoffnung?
So muss jede Frau für sich die Frage beantworten, ob sie sich auf die erweiterte Diagnostik einlassen soll. Oder kann sie der Situation ganz bewusst "nicht-wissend" begegnen? Früher hieß schwanger sein, in "guter Hoffnung" zu sein. Von dieser hoffnungsvollen Einstellung ist viel verloren gegangen. Vertrauen und Zuversicht in eine Schwangerschaft werden immer seltener. Je mehr Untersuchungen technisch möglich werden, desto intensiver werden sie angeboten. Und desto drängender werden die Fragen, die sich jede schwangere Frau vor der erweiterten Diagnostik stellen muss......

weiterzulesen unter:

http://www.damid.de/anthroposophische-medizin/positionen/15-vorgeburtliche-diagnostik-in-der-schwangerschaft.html

LG

30

Hallo!

Wie ich newsmartie schon schrieb, ich kann es nachvollziehen, wenn Mütter wie Glückskatzi sich zu so einen Schritt entschließen, weil ihr Kind keinerlei Lebenschance hat. Trifft das deiner Meinung nach auch auf newsmaties Kind zu? Dann liegst du falsch. Sie möchte ihr Kind nicht, weil mit seiner Geburt nun mal einiges auf die ganze Familie zukommen würde. Ja, es ist ein krankes Kind, aber wie schon erwähnt weiter unten, wir leben im Jahr 2013, es gibt meiner Meinung nach kein Grund dieses Kind zu töten. Nur weils nicht gesund ist wie seine große Schwester. Vor allem auch so schnell diese Entscheidung zu treffen, Kind nicht gesund, ok dann weg damit. Sicher fällt ihr das nicht leicht, nur ist das für mich echt ein Unding. Sicher hat hier keiner das Recht sie zu beschimpfen, man kann auch sachlich antworten oder eben auch feinfühliger. Aber man muss seine Meinung sagen dürfen, denn das Thema ist echt brisant, man kann nicht erwarten, dass hier jeder Beifall klatscht. Mir bricht es wirklich das Herz, wenn ich daran denke, ich finds furchtbar. Ich hoffe aber für newsmartie, dass sie mit ihrer Entscheidung leben kann, da ihr Kind ja nun mal leben könnte. Ich hoffe, sie kommt dann damit klar, dass sie sich gegen dieses Kind entschieden hat.

Manja