Hey ihr Lieben!
Letzten Donnerstag habe ich erfahren, dass mein Baby sich nicht mehr weiter entwickelt hat. Wir haben die ganze Zeit geglaubt, dass wir die schlimmen drei Monate hinter uns haben und ich in der 16. Woche bin. Den letzten Ultraschall hatte ich in der 12. Woche und da war noch alles in ordnung. Wir haben uns gefreut als endlich die 3 Monate rum waren und hatten die ganze Zeit ein gutes Gefühl das alles gut geht und schon ein paar kleinere Spielsachen gekauft. Ich hatte mir sogar eingebildet innerlich das Kind schon etwas zu spüren. Doch dann erfahren wir, dass sich das Kind nach dem letzten Ultraschall gar nicht mehr entwickelt hat. Am Freitag war dann die Ausschabung. Als ich in den OP-Raum lag und vorbereitet wurde bin ich weinend nur noch zusammen gebrochen, das gleiche noch mal als ich nach dem Eingriff wieder wach wurde und wusste, dass mein Baby nun entgültig weg ist.
Seitdem breche ich zwischendurch immer wieder weinend zusammen und sage mir immer wieder, dass ich mein Kind zurück haben will. Ab und zu lache ich auch mal und es geht mir halbwegs gut. Aber innerlich bleibt dieser unendlicher Schmerz. Nachts träume ich davon wie ich mein Kind verliere oder manchmal auch wie schön die Zeit mit dem Kind geworden wäre. Ich werde oft wach und steh immer schon um 6 oder 7 auf. Ich mache wieder frustessen, bin müde, kaputt und habe extreme Schwindelanfälle. Ich bin jemand der nur schwer mit solchen Dingen umgehen kann. Ich dreh durch wenn ich auf der Straße Babys oder Schwangere sehe, muss mich dann immer echt zusammenreißen nicht los zu heulen. Ab und zu mache ich mir auch Vorwürfe. Denn ich hatte immer wieder Blutungen, die hatte ich aber schon von Anfang an und bis 12. Woche war halt trotz allem alles ok. Nun frage ich mich, ob ich nicht danach immer wieder zum Arzt/Krankenhaus hätte gehen sollen, ob man dann vielleicht hätte versuchen können etwas zu retten. Ich weiß, Vorwürfe sind vielleicht quatsch, aber trotzdem bekommt man sowas nicht aus dem Kopf.
Dazu kommt noch, dass gerade große finanzielle Probleme aufgetaucht sind, weil unser Auto schrott ist.
Es ist ja alles noch recht frisch! Sollte ich mir trotzdem vielleicht psychologische Hilfe suchen oder erst mal abwarten? Habt ihr sonst Tipps? Wir versuchen uns schon so viel wie möglich abzulenken, aber das hilft halt auch nur für einen kleinen Moment.
Wäre dankbar über eure Antworten!
Liebe Grüße
psychologische Hilfe oder noch abwarten?
Hi
Ich weis genau wie du dich gerade fühlst
Vor 8 Wochen musste ich ebenfalls mein Sternchen in der 12 Woche ziehen lassen! Und als wäre das nicht schlimm genug, wurde letzte Woche eine Eileiterschwangerschaft festgestellt und ich wurde operiert!
Mir ging es ganz genauso wie dir! Habe auch lange überlegt ob ich mir Hilfe holen soll! Hab mir dann Tabletten in der Apotheke genommen! Gegen innere Unruhe und leichte Depressionen, hab denen gesagt was passiert ist, da haben die mir direkt das richtige rausgesucht! Ich muss sagen, die Tabletten haben wirklich geholfen! Sie machen etwas müde und holen dich runter! Konnte von da an wieder gut schlafen....
Ab nächster Woche wollte ich auch mit Akupunktur beginnen! Ich hoffe dir geht's schnell wieder besser
Lg
Verrätst du mir wie das Medikament heisst?
Hmm....hab die Verpackung nicht mehr! Auf den Tabletten hinten drauf steht Hoggar Balance! Aber ich würde dir Raten in der Apotheke zu sagen was los ist, die waren sehr freundlich zu mir und haben mir dann das richtige raus gesucht! seit ich die Tabletten nehme, Weine ich auch nicht mehr so oft!
Erst mal danke dir, dass du so schnell geantwortet hast. Mit dem Medikament werde ich mir noch mal überlegen. Danke für den Tipp! Mein Hausarzt hat auch schon gesagt, dass ich mich melden soll wenn ich Hilfe brauche (als mein Schatz sich für drei tage diese Woche krank schreiben lassen hat wegen der Sache). Vielleicht nehme ich das Angebot wahr und mache mal nen Termin beim Hausarzt und mal sehen was er mir dann rät.
Hey du!
Fühl dich ganz fest gedrückt!!
Es ist keines Falls verwerflich, sich Hilfe zu holen. Wenn du selbst über dich weißt, das du eher schlecht mit gewissen Situationen umgehen kannst, warum nicht?
Eine Fehlgeburt wird immer Teil deines Lebens sein. Ich war zwar noch nicht so weit wie du, aber ich habe zu jeder Zeit Trauer zugelassen und ich nahm mir auch die Zeit die ich gebraucht habe. Das ist ein wichtiger Teil der Verarbeitung!
Wünsch dir ganz viel Kraft!
Liebe sunnyangel,
Du hast einen ganz schlimmen Verlust erlitten, der mir sehr leid tut. Fühl dich gedrückt!
Mein Rat wäre, Dir Unterstützung zu holen. Gerade in der ersten Phase der Trauer kann eine liebevolle Begleitung wahnsinnig hilfreich sein - bevor man in so einen Kummer-Kreislauf so richtig hereinrutscht und dieser sich verfestigt. Ich denke, der unkomplizierteste (in punkto Wartezeiten etc.) und gleichzeitig kompetenteste Ansprechpartner könnte eine Hebamme sein. Ruf mal Deine Krankenkasse an, normalerweise übernehmen sie die Kosten für Hebi-Betreuung nach einer Fehlgeburt.
Eine Hebamme wird Dir sicher auch gute Dinge zu Deinen Selbstvorwürfen und Zweifeln sagen können - viele Hebis können auch mit Akupunktur helfen, zur Ruhe zu finden. Ich gehe seit meiner AS regelmässig zur Heilpraktikerin, die wahre Wunder vollbringt und mir ganz viel Vertrauen in meinen Körper zurückgegeben hat.
Alles Liebe für Dich.
Danke, das ist soooo lieb
Hallo!
Ich habe vor 4 Wochen eine Fehlgeburt erlitten. War in der 11. Woche, als leichte Blutungen einsetzten. Der US hat gezeigt: das Herzchen schlägt nicht mehr. Die Ausschabung wurde noch am selben Tag durchgeführt.
In den ersten Tagen danach hatte ich starke Kopf- und Rückenschmerzen, Herzrasen, mußte ständig weinen. Dann hatte starke Beschwerden durch nächtliches Zähneknierschen. Bekan dann eine Beißschiene.
Mitlerweile geht es mir gut. Denke jeden Tag an das Sternchen und auch jetzt noch kommen mir hin und wieder die Tränen. Ich lasse das auch zu, möchte dies auch nicht verdrängen.
Da es bald Herbst wird, die dunkle Jahreszeit beginnt, die Beerdigung noch ansteht, Weihnachten naht und dann auch der eigentliche Geburtstermin, habe ich mir vorsorglich einen Termin bei einer Therapeutin geholt. Sicher ist sicher! Wenn ich dann wieder tief falle, habe ich professionelle Hilfe an meiner Seite.
Wenn Du Dir nicht sicher bist, ob Du`s schaffst und jetzt auch noch andere Probleme auftauchen, würde ich an Deiner Stelle nicht warten, bis es zu spät ist. Einen Termin wirst Du erst in Wochen erhalten. Aber dann hast Du ihn wenigstens!
Ich wünsche Dir von Herzen alles Gute!
Dani
Meine Antwort-
such dir ganz schnell psychologische Hilfe-
dir alles Gute
Huhu,
Ich hatte gerade meine dritte ELSS und kann auf natürlichem Wege keine Kinder mehr bekommen. Ein Kind habe ich aber schon. Ich habe mir nun nach dem dritten mal Hilfe geholt und habe eine therapeutische Behandlung angefangen. Ich habe schon nach den anderen beiden ELSS und dem ständig noch drängenden Kinderwunsch bemerkt, dass ich es nicht verarbeiten kann. Da habe ich es aber noch geschafft zu Hause zu weinen. Inzwischen kann ich mich aber nicht mehr kontrollieren. Mir geht es die meiste Zeit gut aber es gibt viele Situationen wo ich egal wo weinen muss, mir kotzübel wird und ich einen "Fluchtreflex" bekomme um mich der Situation zu entziehen. Mein Therapeut meint ich hätte ein Trauma und wir gucken jetzt wie lange es dauert es zu verarbeiten. Da sonst in meinem Umfeld alles sehr gut ist- Familie, Freunde, Job, Ehe, mit meinem Sohn - und ich dort viel Verständnis und Hilfe bekomme, räumt er mir gute Chancen ein das es nicht so lange dauert. Hab auch erst gedacht ob ich wirklich Hilfe brauche aber nachdem ich das erste mal da war und der Therapeut die Dinge gut benennen konnte, mir Ängste nehmen konnte und ich eine Diagnose habe bin ich echt froh da gewesen zu sein. Einen Termin habe ich auch schnell bekommen. Also Versuchs einfach mal. Es kann ja nicht Schaden. Bei Deinem FA oder Hausarzt bekommst Du Adressen. Falls Du sonst Fragen zum Ablauf hast kannst Du Dich auch gerne melden.
Wenn Du selbst was machen willst hilft reden, reden, reden, weinen, weinen, weinen. Das ist auch mein Problem das ich mir nicht richtig erlaube traurig zu sein und nicht so viel Lust habe darüber zu reden. Ich treibe im Moment auch viel Sport um mich auszupowern und ich plane Dinge auf die ich mich freuen kann. Das ist laut Therapeut auch gut. Weiter habe ich mir ein Jahr Pause gegeben um mich zu erholen und dann überlege ich wie und ob es mit dem Kinderwunsch weiter geht. Also ob wir eine künstliche Befruchtung angehen oder ob ich versuche damit klar zu kommen kein weiteres Kind zu bekommen.
LG und alles Gute für Dich