Hallo,
ich hatte im Juni eine stille Geburt in der 41. SSW.
Ich habe meine Tochter in dem Kh entbunden in dem ich arbeite. Ich bin mit Wehen ins Kh und habe dann dort die Nachricht erhalten das mein Baby nicht mehr lebt.
Ich habe zu diesem Zeitpunkt dort nicht gearbeitet; weil ich mich noch im Erziehungsurlaub von meinen Sohn befand. Die Erziehungzeit ist dann im Oktober abgelaufen. Das Kh hat mich dann erstmal beurlaubt, weil ich mir nicht vorstellen konnte dort wieder zu arbeiten.
Ich habe viel auf der Gyn gearbeitet und ich gebe Babyschwimmkurse. Wie soll ich wieder zurück in meinen Beruf finden? Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht!
Ich arbeite jetzt auf 400€ Basis (allerdings nicht im Kinderbereich). Aber das kann keine Dauerlösung sein. Irgendwann muss ja wieder richtig arbeiten (Rentenversicherung etc). Und finaziell kann es auch nicht ewig so weiter gehen.
Entweder ich stelle mich meiner Angst oder ich kündige im KH und suche mir eine neue Stelle. Aber ich mag meine Stelle meine Kollegen. Aber ich weiß nicht wie ich mich dieser Angst stellen kann.
Die Hebammen (die ich ja auch gut kenne) haben mir natürlich angeboten vorbeizukommen und mich langsam dem Kreißsaal bzw der Angst stellen. Aber ich traue mich nicht. Ich habe allein schon Angst den Schwestern, Ärzten etc wieder zubegegen.
Mein Kollege hat mir auch angeboten einfach mal bei einen Babyschwimmkurs vorbeizukommen und zu testen ob ich ihn wieder leiten kann. Aber was ist wenn ich dort plötzlich in Tränen ausbreche?!
Ich weiß ihr könnt mir auch nicht genau sagen was ich tun soll aber vielleicht hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht.
Danke schonmal fürs zuhören.
Lg
Anne
Arbeiten mit Babys nach stiller Geburt
Oh man, das tut mir total leicht.
Ich habe mein baby in der 11.ssw verloren, kann es mir also nicht vorstellen, wie das für dich sein muss. Schrecklich ist da sicher nett ausgedrückt.
Wenn du deinen Job magst und dort such arbeiten willst, würde ich nicht kündigen.
Ich würde in der Zeit, in der du beurlaubt wurdest, eine Therapie machen. Und die dann auch weiterführen, wenn du wieder dort arbeiten gehst. Eine Fehlgeburt ist schon schlimm, aber eine totgeburt ist sicher nicht "so einfach" weggesteckt. Deshalb ist das psychologische Hilfe sicher angebracht. Deine seele soll ja irgendwann wieder zurechtkommen.
Vor dem weinen solltest du dich nicht fürchten. Wenn du weinen musst, dann lass es raus. Auch wenn dich andere doof angucken, Na und ? Weinen hilft ungemein, und wenn man es unterdrückt, holt es einen umso heftiger irgendwann wieder ein.
Fahr auf eine wiese und schrei mal so richtig laut. Ich stelle mir das irgendwie befreiend vor.
Auch wenn du es dir im Moment nicht vorstellen kannst, wirst du irgendwann wieder zur Realität zurückkehren (müssen). Und dann wirst du auch beim babyschwimmen wieder Spaß haben und nur hintergründig Trauer empfinden. Zumindest denke ich das so. Also übereile nichts.
Ich wünsche dir alles Liebe und Glück, egal welchen Zukunftsweg du einschlagen wirst.
Hallo
leider kann dir da nicht weiter helfen. Ich wollte dir eigentlich auch nur sagen das du dich umarmt fühlen sollst. Ich hatte im Oktober auch eine stille Geburt in der 41. Ssw
Ich wünsche dir viel Erfolg und Kraft auf den weiteren Weg den du gehst, egal wie du dich entscheiden wirst
Ich würde auf jedenfall das Gespräch mit dem Arbeitgeber suchen!
Die wissen von deiner Situation und es gibt Wege und Mittel, dich wieder einzugliedern! Du kannst stundenweise wieder anfangen, mit psychologischer Hilfe, Auszeiten sind eine Möglichkeit, .... da kann man ne ganze Menge unternehmen als Arbeitgeber! Voraussetzung ist natürlich, dass er dich unterstützt!
Ich wünsche dir viel Erfolg!!!
Hallo, es ist für mich schwer vorstellbar, was Du durchgemacht hast und immer noch durchmachst. Ich sehe allerdings auch in Deinem Text, dass Du es bis jetzt noch nicht probiert hast, einen ersten Kontakt mit Deiner alten Arbeit aufzunehmen. Ich denke, ohne es zumindest einmal versucht zu haben (mit dem Risiko, dass Du in Tränen ausbrichst, aber das kann ja wohl denke ich jeder verstehen...), kannst Du nicht wissen, ob es eines Tages wieder möglich sein wird, wieder dort zu arbeiten.
Du hast von zwei Möglichkeiten geschrieben, einen ersten Kontakt aufzunehmen, ohne gleich wieder voll dort zu arbeiten. Vielleicht magst Du eine davon nutzen oder vielleicht gibt es noch ganz andere Ideen, wie Du Dich wieder vorsichtig diesem Umfeld annähern kannst.
Wünsche Dir alles Gute!
Hallo Anne!
Das tut mir sehr leid für dich!!!
Ich kann mich einigermaßen in Deine Situation hineinversetzen.
Ich arbeite auch auf einer Entbindungs/Gynäkologischen Station. Bin Kinderkrankenschwester.
Ich hatte am 1.12. einen Frühabort und war damit auch auf meiner Station. Ist natürlich absolut nicht mit Deiner Situation zu vergleichen, aber ich denke ich kann nachempfinden wie du Dich fühlst...
Als ich nach einer Woche wieder arbeiten musste konnte ich mir auch nicht vorstellen die ganzen glücklichen Mütter zu betreuen, so das ich dachte "dann geh einfach auf die gynäkologische Seite". Da lag aber nun leider eine Frau die Ihr Baby in der 16SSW austoßen mußte... Also mußte ich mich entscheiden, nach Haus konnt ich nicht mehr.
Habe dann die Frau betreut. Es war extrem emotional und wirklich nicht einfach, aber meine Kolleginnen haben mich toll unterstützt!!
Ich bin froh das ich diesen Schritt gemacht habe. Es geht mir jetzt besser und ich kann wieder ganz normal ohne schlechtes Gefül, Traurigkeit oder Neidgefühl arbeiten.
Ich denke auch, Du soltest Dich langsam wieder eingliedern lassen - Stundenweise. Und gleichzeitig eine Therapie machen!
Geh den Schritt, Du liebst Deinen Job. In einem anderen wärst Du bestimmt nicht glücklich auf Dauer!
Es hilft Dir bestimmt auch beim verarbeiten Deines Traumas, auch wenn es sehr hart ist!
GLG Lottilein
ich habs eilig, daher nur kurz, mir war es aber wichtig zu antworten.
es tut mir wahnsinnig leid für dich!!
ganz praktisch:
- du hast auf jeden fall erstmal 8 wochen mutterschutz!
- es ist kein thema, dich in dieser speziellen situatin noch eine weile krankschreiben zu lassen
- kündige erstmal auf keinen fall, gib dir zeit
- überlege dir, eine therapie zu machen!
- evtl kannst/willst du dann langsam wieder einsteigen...
meld mich ggf später nochmal
in der eile habe ich vorhin den "juni" überlesen, insofern ist der anfang schon mal überflüssig
du wirst es nur ausprobieren können, es ist doch ein gutes angebot, mal ohne verantwortung reinzuschnuppern.
ich schreib dir noch einmal ein PN
Liebe Anne,
ich möchte Dir auch antworten.
Habe im August 2011 meine Tochter Magdalena auch in dem Krankenhaus zur Welt gebracht wo ich als Kinderkrankenschwester arbeite.
Man hat mir damals eine andere Stelle angeboten in einem anderen Bereich denn ich arbeite auf einer Frühgboren und Säuglingsstation.
Mein Mutterschutz ging bis Dezember und ich war zu dieser Zeit schon wieder schwanger mit unserer Ranya.
Ranya wurde auch in dieser Klinik geboren und das auch noch im gleichen KRS wie ihre Schwester.
Jetzt ´gehe ich seit Juni wieder arbeiten auf meiner Station.
Es war sehr schwer am Angfang und ich habe oft mit den Tränen gekämpt,heute nach einigen Monaten bin ich mir sicher den richtigen Schritt getan zu haben.
Meine Kollegen sind so liebe Menschen und wenn es mir schlecht geht,dann brauche ich das nur zu sagen und ich kann mich zurückziehen.
Wenn wir jetzt schwer kranke Kinder betreuen sagen meine Kolleginnen immer sie bewundern meine Stärke und meinen Umgang mit den Kindern und den Eltern.
Ich habe eine andere Sichtweise auf meine Arbeit erhalten und mache einige Dinge anders wie früher.
Wenn im KRS eine Mama zur Stillen Geburt liegt oder auf der Gyn werde ich öfters angerufen,weil die Kolleginnen Hilfe brauchen und die Eltern ganz spezielle Betreuung.
Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht aufzuklären, meinen Kollegen unsere Ärzte.
Wir arbeiten gerade gemeinsam an einen Projekt wie wir Kollegen schulen können zum Thema Sternenkinder.
Es steht noch alles sehr am Anfang,aber dieses Projekt liegt mir sehr am Herzen.
Du wirst für Dich die richtige Entscheidung treffen.
Ich schicke Dir ganz viele Liebe Grüße und eine ganz feste Umarmung.
Yvonne mit ihrem kleinen Engel Magdalena ganz tief im und unserm Geschenk des Himmels Ranya ganz fest im Arm
Vielen lieben Dank für all eure Antworten!
Hier sind noch einige Antworten auf eure Fragen.
Da einige mir eine Therapie angeraten haben, wollte ich euch nur mitteilen das ich in Therapie bin. Und ich habe eine wirklich eine tolle Therapeutin und die Gespräche mit ihr tun mir gut.
Meine Beurlaubung ist ertstmal bis Juni 2014 befristet. Danach kann ich mich neu entscheiden. Ich habe mich beurlauben und nicht krank geschreiben lassen, weil ich wieder versuchen wollte ins Arbeitsleben zurück zu kommen und daher das Angebot angeommen habe auf 400€ in einer Praxis zu arbeiten, wo ich früher schon mal ausgeholfen habe. Diese Arbeit tut mir auch gut. Ich könnte dort auch mehr arbeiten aber dann müsste ich meine alte Arbeitstelle aufgeben und diese Entscheidung kann ich gerade noch nicht treffen.
Das Bayschwimmen könnte ich ab Januar wieder geben und deshalb kämpfe ich mit mir hin und her. Mal schauen wie ich mich entscheiden werden. Vielleicht ist ein Versuch wert.
Nochmal vielen Dank für die vielen lieben Antworten
Anne