Fehlgeburt ohne Ausschabung – wozu?

Hi an alle,

hier hat sich kürzlich mal jemand aufgeregt, dass Frauen, die zur AS gehen von anderen gefragt werden, warum sie das tun und nicht auf eine natürliche FG warten.

Was mir immer wieder an denen auffällt, die zur AS gehen, ist die Uninformiertheit über diesen Eingriff. Nach der AS werden hier im Forum dann tausend Fragen gestellt, ob dies oder jenes normal sei. Das sagt mir, dass diese Frauen die Entscheidung nicht treffen, sondern verdrängen.

Dass ihr euren Körper schädigt, eure nächste Schwangerschaft gefährdet oder etwas verdrängt, ist nur euer Problem, würdet ihr nicht – wenn auch unabsichtlich – so viele Falschinformationen verbreiten.

Gerade habe ich Folgendes gelesen:

„Aber keine Angst es nicht so schlimm wie man meint. Ich hatte ganz tolle Ärzte die mir seelisch bei gestanden haben. Inzwischen geht es bei mir und ich schau nach vorne. Wie hat meine Ärztin gesägt wie machen da jetzt grossputz renovieren neu und dann haben wir ne neu renovierte Wohnung für den nächsten Zwerg .“

Verdrängt von mir aus oder macht euch die Entscheidung einfach, ich kann es in gewisser Weise verstehen, aber hört bitte auf diesen Eingriff zu verharmlosen. Leider haben wir in Deutschland eine Unkultur in der Medizin, die uns als Patienten ernsthaft gefährdet. Inzwischen hat auch ein Arzt öffentlich zugegeben, dass Ärzte ihre Patienten manipulieren, um sie in den OP zu bekommen. Vor allem werden Risiken verschleiert und verheimlicht und so ist es auch bei der AS.

Was diese Ärzte, die nicht toll sondern grottenschlecht sind, mit Begriffen wie „Großputz“ hier bewirken ist hochmanipulativ. Die Gebärmutter wird nicht gereinigt, sondern das Gegenteil, Bakterien können durch die OP eingeschleppt werden, weshalb die Infektionsrate nach AS wesentlich höher ist als bei natürlicher oder medikamentöser FG. Darüberhinaus wird die Gebärmutter verletzt, was die Wartezeit nach natürlicher FG mitnichten länger macht, denn nach natürlicher Fehlgeburt muss sich die GM nicht erst regenerieren wie nach einer AS. Im Ergebnis kann man nach natürlicher FG schneller schwanger werden.

Was Ihr euch nicht klar macht ist, dass das für die Schwangerschaft im engeren Sinn wichtigste Organ, das Endometrium, geschädigt wird, das Organ, aus dem sich die Plazenta entwickelt, die euer Kind ernährt und gedeihen lässt, vorausgesetzt, sie funktioniert. Wenn Narbengewebe von einer AS da ist, funktioniert sie aber nicht und das kann schlimme Folgen haben.

ZU den nachgewiesenen möglichen Schäden:

http://www.urbia.de/forum/55-fruehes-ende/4275492-wie-wird-bei-einer-fg-ma-vorgegangen/27438716

Schlechte Ärzte sind das, die aus Geldgier und Bequemlichkeit die Unterstützung verweigern und sogar Angst vor einer natürlichen FG machen. Das ist nicht notwendig:

http://www.urbia.de/forum/55-fruehes-ende/4288719-haeufig-gestellte-fragen-zu-abwartender-medikamentoeser-behandlung-von-fehlgeburten

In Holland, Skandinavien und England u.a. wird schon sehr lange nach Möglichkeit nicht mehr ausgeschabt, medizinisch bestens abgesichert.

Bitte verbreitet diesen Mist, den viele Ärzte hier erzählen, wenigstens nicht weiter.

Lieben Gruß mnouchekine

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Ich versteh dein text und akzeptiere deine meinung dazu.
du schreibst aber in keinsterweise das ein natuerlicher abgang auch folgen haben kann an dehnennich fast gestorben waere. Ich waere fast verblutet. Ich wollte auch es mit einem natuerlichen abgang versuchen aber waere ich nicht ins kh dann waere ich nicht mehr hier. Hoert auf einen abgang so hinzustellen als waere das schnell erledigt und ganz unkompliziert.

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Tatsache ist aber, dass ein Abgang sicherer ist als eine AS. Und Ausnahmen gibt es überall. Und wenn ich jemanden zum Abgang rate, sage ich auch, dass sie bei Problemen ins KH fahren sollen/können.

Nur weil DU es anders erlebt hast, kannst du nicht behaupten, dass das so immer ist.

Fakt ist: Die AS hat häufiger Folgen als ein Abgang.

Du warst eben einer derjenigen, bei denen es nicht so gut war. Es hätte aber genauso gut sein können, dass du eine AS gemacht hättest und du nie wieder hättest Schwangerwerden können.

Vorher kann man das nie wissen.

Aber Fakt bleibt auch Fakt.

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Fakt ist auch das du dir das nur zusamm gelehsen hast und keine Aerztin bist.

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Ich stimme dir da vollkommen zu! Ich bin eine von denen, die wirklich von einer Ausschabung abraten, wenn ein Abgang PSYCHISCH tragbar wäre. Die Psyche wäre eigentlich der einzige Grund, der für mich infrage käme, eine AS durchführen zu lassen. Aber alles andere "es ist ja so viel sicherer" und bla bla, geht nicht, stimmt nicht.

Ich war einer der Frauen, die nur die AS als Option aufgezeigt bekam, Alternativen kannte ich da nicht. Und im Schock stimmt man zu und lässt es machen.

Ich habe mich leider erst hinterher informiert und bin seitdem auch Gegner.

Doch leider wird das hier immer wieder Thema sein, es kommen neue Frauen ins Forum und es wird immer Frauen geben, die meinen, dass eine AS gar nicht so schlimm ist (wie wir bösen ja immer sagen).

Und die, die auf ihrer Meinung so beharren, möchten "unseren Scheiss" auch gar nicht hören.

Ich wäre ja dafür, ganz oben hier im Unterforum, eine Seite über die Vor - und Nachteile einer AS und auch Vor - Nachteile eines Abgangs anzupinnen, damit Frauen vorher schauen können, auf was sie sich da einlassen und eine Entscheidungsmöglichkeit bekommen. Diese Möglichkeiten werden ja bei den meisten Ärzten nicht angesprochen. Der Abgang ist ja nicht gelderbringend.

Aber das Problem wird sich so dauerhaft auch nicht lösen.

Ich versuche da zu sein, wenn es um AS / Abgang geht und versuche, zu helfen und zu beraten. Manchmal erntet man da auch negative Meinungen, aber da steh ich drüber. Und ich werde meine Ansicht dazu auch nicht ändern. Die AS sollte nicht verharmlost werden.

#winke

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Ich selber hatte in diesem Jahr 2 Ausschabungen. Ich gebe euch schon recht. Seitens den Ärzten wurde ich nicht über einen natürlichen Abgang informiert. Es wird direkt von einer erforderlichen AS gesprochen. Als ich nachfragte, wurde mir beide male ein nat.Abgang so schlecht geredet, dass ich mich jeweils für eine AS entschieden habe. Es ist schwer in so einem Moment einen kühlen Kopf zu bewahren und da vertraut man natürlich auf den Arzt. Da sollte auch massiv was von Seiten der Krankenhäusern und Krankenkassen geändert werden.
Trotzallem bin ich mit meiner Entscheidung im Reinem. Ob ich psychisch einen nat.Abgang verkraftet hätte, weiss ich nicht, und möchte ich auch nicht.

Und wenn sich eine Frau für eine AS entscheidet ist das auch legitim. Und wenn die Frau, aus Angst herraus fragen dazu stellt, finde ich es auch nicht in Ordnung, wenn diese Entscheidung in Frage gestellt wird und ihr noch mehr Angst gemacht wird.

Man kann, in beiden Fällen, sachlich hier im Forum über vor-und nachteile informieren und diskutieren. Aber die eigenen, teils heftigen Emotionen gehören bei einer beratenden Funktion, meiner Meinung nach, nicht hin.

Ich wünsche euch allen alles Gute und hoffe niemanden auf die Füsse getreten zu sein!#blume

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Als ich im Januar wegen Blutungen ins KH bin,als Folge einer beginnenden FG in der 9.SSw,war ich komplett nicht informiert und völlig unwissend.Der Oberarzt wollte mich nicht nachhause lassen ,es sei lebensgefährlich,ich könnte verbluten und dann wäre alles zu spät,er könne das nicht verantworten!Tatsache war das mein Körper schon selbst alles veranlaßt hatte,aber das wußte ich erst hinterher,ich bekam drei STD nach der Diagnose schon die AS,wollte ja nicht Zuhause verbluten,meine 2 Kinder brauchen mich ja schließlich!Die Atmosphäre war sehr freundlich im KH und hatte keine Angst,zum Glück habe ich die OP sehr gut und ohne Probleme weggesteckt ,bin auch wieder problemlos schwanger gewurden.Auch wenn ich mich wieder für eine AS entscheiden würde(der psychische Druck auf den natürlichen Abgang zu warten,immer auf das ganze Blut zu warten etc,all das wäre für mich nichts,gerade weil ich schon Kinder habe),so würde ich mir wünschen das frau die Wahl hätte,mit richtiger Aufklärung ,Vorteile und Nachteile!

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Hallo

ich kann beide Seiten verstehen. Aber wenn ich jetzt wählen könnte, würde ich mich für den natürlichen Abgang entscheiden!

LG #winke

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Seriöserweise müsstest du die Risiken beider Optionen auflisten, ein natürlicher Abgang birgt ebenso Risiken.
Zudem sind bei beiden Optionen viele Umstände miteinzuberechnen, zb. Schwangerschaftsdauer, wievielte Schwangerschaft, wievielte FG, psychische Verfassung, Zustand der Gebärmutter, Anamnese, Blutungsrisiko usw.

Ob natürlicher Abgang oder Ausschabung, wer objektiv mitliest, und nicht tendenziös einer Meinung ist, müsste feststellen, dass auch Frauen mit natürlichem Abgang hier im Forum viele Fragen stellen, ist auch gut so, jede soll hier alles Fragen dürfen, Fragen gehören auch zu dem Verlust, zum Trauerprozess, Fragen tauchen vielleicht Schritt für Schritt auf, die hat man nicht als Liste schon mit dabei wenn man erfahren muss, dass das sehnsüchtig erwartete Krümelchen gestorben ist.
Du wirfst Uninformiertheit vor? Du sagst andere verbreiten Falschinfos? Was tust denn du?

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Und gern noch mal: Was in dem Falle einer Fehlgeburt "sicherer" ist, können wir hier alle nicht beurteilen. Denn wir sind keine Mediziner, kennen weder den gesundheitlichen noch seelischen Zustand der Betroffenen. Man kann hier einerseits von seinen Erfahrungen berichten, ohne der Betroffenen einen Rat aufzudrängen oder aber man kann kategorische eine AS als Teufelswerk anprangern. Ich denke, das ist eine heikle Angelegenheit. Für die eine ist eine AS die notwendige und einzig richtige Möglichkeit und für die Andere eine natürliche FG.

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Hallo,

Jede Medaille hat zwei Seiten, und ich kenne beide Seiten. Dennoch ziehe ich die AS vor!

Es ist mein Körper und ich sehe nicht die Notwendigkeit mich vor irgend jemanden zu rechtfertigen oder zu missionieren !!!!