Hallo ihr lieben Sternenmamas,
ich habe hier schon mal rein geschrieben http://www.urbia.de/forum/55-fruehes-ende/4436465-es-zerreisst-mich.
Dort habe ich von unserer schlimmen Situation berichtet.
Ich möchte euch erstmal berichten dass wir heute vor 5 Wochen am 12.6.14 um 15.00 die Geburt haben einleiten lassen.
Er kam dann am 13.6 um 3.10 Uhr still auf die Welt.
Sein Name ist Milan Santian und bedeutet lieber kleiner Engel.
Er war 30 cm groß und wog 1002 gr.
Er war soooo wunderschön und sah seiner großen Schwester sehr ähnlich.
Ich liebe ihn überalles und habe ihn gehen lassen.
Wir haben 9 Std von ihm Abschied genommen. Das KH ist sehr liebevoll mit ihm umgegangen.
Mir ging es nach der Geburt körperlich sehr gut ABER seelisch überhaupt nicht!!!!
Das Wasser ( Hydrops fetalis) ist nicht weniger geworden ( Er hatte das viele Wasser aufgrund freier Trisomie 21! Hätten wir eine Chance gehabt gegen das Wasser was zu machen und er wäre auf die Welt mit freier Trisomie 21 gekommen, dann hätten wir nie einen Abbruch gemacht!
Unser Engel hätte die Schwangerschaft nicht überlebt. Ich wollte nicht das er leidet oder auf die Welt kommt und dann um das Leben ringt.
Die Geburt war sehr schmerzhaft und ich habe mir nach 9 Std eine PDA geben lassen. Ich fühlte mich schlecht, weil es doch andere Frauen auch ohne Schmerzmittel schaffen…doch in welcher seelischen Verfassung war ich!?!
Ich erinnere mich mit Liebe an die Geburt zurück.
Er ist in meinem Bauch eingeschlafen unter den Wehen.
Hab dann noch unter Vollnarkose eine Ausschabung bekommen.
Am 18.6 nahmen wir ( mein Mann, unsere 3 jährige Tochter und ich mit meinen Schwiegereltern und meinen Eltern) Abschied von ihm. Er ruht bei meiner Oma und meinem Opa! Die Abschiedsfeier haben wir gestaltet und Sie war wunderschön.
Ich weiß dass es meinem Engel jetzt besser geht.
Er sollte mit dieser Krankheit nicht leben.
Die erste Zeit war sehr schlimm… Unsere Tochter hatte zu dem Zeitpunkt ihre Trotzphase und verarbeitet auch ihre Trauer. Sie weiß: Ihr kleiner Bruder war ganz arg krank und konnte ihn Mamas Bauch nicht wachsen. Er ist jetzt im Himmel und da geht es ihm gut. Es sind ganz viele andere Babys da. Er ist nicht alleine. Er passt immer auf uns auf und schläft Abends auf den Sternen. Wenn ein starker Wind kommt, dann ist es Milan der ihr einen Kuss zu wehen lässt. Es ist uns sehr wichtig dass Sie von ihm weiß. Es ist ihr Bruder!
Sie hat auch GsD verstanden, dass wenn Mama mal wieder schwanger wird, dass das dann ein neues Baby ist und nicht Milan. Nicht jedes Baby im Bauch wird krank. Hatte Angst dass Sie das denkt!
Sie sagt oft „ Hallo Milan und ruft ihn“ Sie sagt: „ Bin traurig, weil Baby kann nicht spielen!“
Ich habe gute Hoffnung jähes Ende gelesen. Es geht mir manchmal richtig gut und ich denke: So langsam kommst du aus dem dunklen Wald raus und es lichtet sich…ABER dann kommt wieder ein Tiefpunkt und ich fühle mich so traurig. Hab mir von einer Freundin ( kennt sich gut aus) ein Aromaöl machen lassen. Das tut mir gut.
Habe auch bei einer Heilpraktikerin / Therapeutin einen Termin ausgemacht. Alleine komme ich da nicht raus und ich möchte das jetzt besser verarbeiten und auch für die Zukunft!!!
Wir möchten ein 3 Kind haben. Wir haben in den Topf gelangt und dieses sch… Los gezogen aber das wir es nochmal ziehen ist unwahrscheinlich. Der Blitz schlägt nicht zweimal in die gleiche Stelle ein! ABER wir wissen was noch alles passieren kann und die Angst ist da. Die gute Hoffnung gibt es nicht mehr!
Ich möchte ihn nicht ersetzten und das kann man nicht! Jedes Kind ist einzigartig!!!
Wenn ich die Babysachen von meiner Tochter sehe, dann denke ich mir immer: Da würde Milan drin sitzen, liegen usw…! Es tut sehr weh!!!
Vor allem dass ich unsere Große so auf ihren Bruder vorbereitet habe und jetzt bekommt Sie kein Geschwisterchen. Sie hat sich so drauf gefreut. Sie ist so liebevoll.
Der Körper wird wieder schwanger wenn er bereit dazu ist und auch die Seele. Wenn ich es wieder bin, dann hoffe ich dass ich die Angst im Griff habe. Ich möchte auch da mit Hilfe arbeiten. Ich hab einen super FA und auch eine sehr gute Hebamme ist da wichtig.
Ich möchte nicht dass die Angst mein Leben beherrscht!!!
So ihr Lieben dass war jetzt viel…Wie ging es euch??? Mit euren Kindern ( Geschwister)
Wie war es mit dem Kiwu bei Euch???
Hattet ihr fachliche Hilfe und wenn ja welche???
Ich freue mich über eure Berichte und bedanke mich bei Euch fürs lesen.
Viele liebe Grüße
Bin Sternenmama...meine Gefühle...meine Gedanken...
Es tut mir so leid, dass euer Milan nicht bei euch sein kann.
Bei uns ist es schon 10 Jahre her. Unsere Tochter wurde in der 35. Woche wegen schlechter Herztöne per KS geholt, erst waren wir geschockt wegen der Trisomie21, aber das war schnell okay, größere Sorgen hat uns der Herzfehler gemacht. Mit einem halben Jahr wurde sie operiert und starb danach.
Unser Großer war vier damals und hatte sie sehr lieb. Er war so traurig als sie gestorben ist, weil er ein so begeisterter großer Bruder war. Am Anfang ging es mir seelisch noch relativ gut; die schlimmste Zeit war nach einem halben bis einem Jahr (pünktlich zum Todestag hatte ich eine frühe FG); danach ging es wieder aufwärts; fachliche Hilfe wollte ich nicht. Mein Kinderwunsch war immens.
Ein halbes Jahr später war ich wieder schwanger; körperlich lief alles bestens, aber ich hatte durchgehend Angst; nicht mehr vor Trisomie, da dachte ich auch, dass der Blitz nicht zweimal einschlägt. Aber davor, dass das Kind wieder etwas hat, womit es nicht leben kann...
Irgendwie hab ich diese Schwangerschaft ausgehalten und der Bub ist jetzt sieben und sehr gesund. Sein kleiner Bruder wird bald sechs und die Schwangerschaft mit ihm war schon leichter. Unser Großer war geradezu verrückt nach den Babys und überglücklich. Mittlerweile ist er so genervt wie wahrscheinlich viele große Brüder von kleinen Rabauken.
Unsere Tochter ist eine schöne Erinnerung und ich denke mit Liebe an sie, aber die Trauer ist eigentlich nicht mehr da. Nur manchmal, jetzt zum Beispiel, fließen doch noch ein paar Tränen...
Ich wünsche dir alles Liebe, und in absehbarer Zeit noch ein Baby, das dir dein verlorenes Kind nicht ersetzen kann, aber die Trauer so viel leichter macht.
Alles Gute für deine Familie und viel viel Kraft!
Liebe johanna71, ich bedanke mich ganz arg für deine Antwort!
Es tut mir sehr leid für Eure Tochter
Es war für mich jetzt schon schrecklich und tut weh ABER wie schlimm muss es erst sein, wenn das Kind auf die Welt kommt und dann 6 Mon später von einem geht!
Es gibt mir Mut, dass du dann wieder schwanger geworden bist und die Schwangerschaft " relativ" gut überstanden hast und dann kam ja nochmal ein KInd.
Eure Tochter hat auf ihre Brüder aufgepasst damit ihnen nix passierrt.
Dein letzter Satzt is serh hilfreich. Das 3 Kind (bei uns) macht es einfacher aber ersetzen kann es keiner.
Hallo nicki-1984,
es tut mir leid, das euer Milan Santian nicht bei euch sein darf. Ich zünde eine Kerze für ihn an In euren Herzen hat er einen festen Platz und wird wo auch immer da sein wo ihr seid.
In welcher SSW hat er euch verlassen?
Ich weiß, wie es dir geht und nehme dich mal virtuell in die Arme
Zu meiner Geschichte:
Ich hatte bereits eine Tochter und wollte schon immer ein zweites Kind. Nur mein Mann war nicht so überzeugt. Doch dann, unsere Große war bereits 12, konnte ich ihn doch überzeugen. Wie groß war die Freude, dass es sofort geklappt hat.
Dann der Schock zur NFM in der 13. SSW. Es wurde eine NF von 8,6mm gemessen, die sich bis zum Rücken/Steiß erstreckte (Verdacht Hygroma colli), Risiko Trisomie 21 1:8. Ich weiß nicht, wie ich nach Hause gekommen bin. Dort haben meine Tochter und ich geweint.
Zwei Tage später wurde die Chorionzottenbiopsie durchgeführt. Weitere zwei Tage später das Ergebnis des Schnelltests "alles in Ordnung". Als endlich der Befund da war, erfuhren wir, es wird wieder ein Mädchen. Im Befund stand unter anderem "...Wir weißen darauf hin, dass nach einer Chorionzottenbiopsie (insbesondere nach einem auffälligen sonografischen Befund) nicht ausgeschlossen werden kann, dass bei Nachwies eines unauffälligen weibl. Karyotyps möglicherweise mütterliche Zellen untersucht wurden..."
Ich hab versucht positiv zu denken und hab unserer Maus immer wieder gut zugesprochen. Aber die Nackenfalte blieb und somit die Angst.
In der 17.SSW spürte ich die ersten Bewegungen und wurde wieder optimistischer, versuchte immer wieder die Angst zu vertreiben.
Dann, mittlerweile war ich in der 18.SSW, spürte ich die Kleine am WE nicht. Erst dachte ich, sie ist ja noch recht klein. Aber ich wurde unruhig und Montag sprach ich mit meinem Mann (es war unser erster Urlaubstag und am nächsten Tag wollten wir in den Urlaub fahren) und wir fuhren zu meinem FA. Der meinte nur "...komisch dass es sich nicht bewegt, aber das Herz schlägt...etwas wenig Fruchtwasser...aber warten sie die FWU ab..." Die wäre in der kommenden Woche gewesen. Aber ich konnte nicht warten, ich ein ungutes Gefühl.
Wir fuhren am nächsten Tag zu einem Spezialisten (dort wurde ich in den Terminplan geschoben, nachdem ich die Situation geschildert hatte), wo ich dann als letzte an der reihe war. Der Arzt sah sich erst die Befunde an und meinte, dass doch alles i.O. ist. Dann ging es zum Ultraschall und er sagte: "Um Gottes Willen, Kinder. Das könnt ihr gleich abbrechen!" "Das ist ja ein Trockenschwimmer, da ist kein FW mehr." Diese Worte werde ich nie vergessen. Das Herzchen schlug schon unregelmäßig. Der Arzt meinte, es schlägt höchstens noch zwei Tage und vereinbarte für den kommenden Tag einen Termin in der Uniklinik.
Meine Welt brach zusammen. Ich hab die ganze Nacht geweint.
Am nächsten Tag in der Uni schlug das Herzchen schon nicht mehr.
Die Geburt wurde eingeleitet und am 16.08.2007, 9:40 Uhr kam unsere Maus in der 19.SSW still zur Welt, 270g schwer (durch die Wasseransammlungen im Körper) und 16cm groß.
Ich wollte sie nicht sehen und auch keine Sammelbestattung. Auch gaben wir ihr keinen Namen.
Es kam eine Psychologin zu mir, die mir Hilfe anbot. Ich nahm ihre Karte, dachte aber, brauch ich nicht. Entweder war es ein Schockzustand, eine Schutzfunktion, Naivität... Ich weiß es nicht. Ich dachte, wieder zu Hause geht das Leben weiter.
Dem war leider nicht so. Wir fuhren mit Erlaubnis der Ärzte verspätet in den Urlaub an die Ostsee. Dummerweise waren dort sehr viele Schwangere, Babys, Kleinkinder... Da überkam es mich und ich realisierte erst, was wir verloren hatten.
Nach dem Urlaub vereinbarte ich dann doch einen Termin bei der Psychologin (sie ist auf das Thema "unerfüllter KiWu spezialisiert). Die Gespräche mit ihr taten mir sehr gut.
Irgendwann bereute ich es, meine Tochter nicht gesehen zu haben. Meine Psychologin erkundigte sich, ob es ein Foto gab. Es gab auch eins, allerdings ein medizinisches, welches wir uns gemeinsam ansahen, als ich dazu bereit war. Außerdem gab es eine Karte mit den Geb.-Daten und den Fußabdrücken.
Wir waren zur humangen. Untersuchung, da bei unserer Maus der Verdacht auf das UTS bestand (konnte bei der pathol. Untersuchung aber nicht mehr 100%ig nachgewiesen werden). Bei meinem Mann ist alles i.0. und ich habe eine Gerinnungsstörung (Faktor V-Leiden). Ich sollte dann in der nächsten SS ab dem 3. SS-Drittel Heparin spritzen. Aber mein KiWu was erstmal begraben.
Ich ging weiterhin zu meiner Psychologin.
Mein KiWu kam doch irgendwann wieder und wieder wurde ich recht schnell schwanger. Optimistisch, dachte ich, noch einmal wird es uns nicht treffen. Leider endete diese SS in der 9.SSW. Ich hab keinen Herzschlag gesehen. Somit war es für mich leichter zu ertragen. Ein paar Monate später hatte ich einen frühen Abgang (zu der Zeit, wo viele noch gar nicht wissen, dass sie schwanger sind).
Nun war mein KiWu wieder sehr groß und mein Mann und ich redeten nochmal miteinander. Er war unschlüssig, aus Angst, es könnte wieder etwas passieren, es könnte mir etwas passieren...
Aber wir versuchten es wieder. Und wieder wurde ich recht schnell schwanger. Ich schloss das kleine Wesen sofort in mein Herz und redete mit ihm. Die Schwangerschaft verlief, bis auf die Ängste, die immer wieder hervorkamen, recht gut, Die NFM war auch noch im grünen Bereich (2,5mm).
Aber aufgrund des Befundes unserer Tochter und unseres Alters (wir waren ja nicht mehr die Jüngsten), ließen wir die FWU durchführen. Leider konnte beim ersten Mal kein FW entnommen werden, so dass noch einmal gestochen werden musste. Wir erfuhren bei diesen Termin, dass wir einen Sohn bekommen. Ich schonte mich nach der FWU zu Hause. Leider hatte ich in der zweiten Nacht danach einen Blasensprung und musste unseren Sohn am 28.02.2009 in der 17. SSW still zur Welt bringen. Wir nannten ihn Tim Pascal und nun gaben wir unserer Tochter auch einen Namen. Sie heißt Leonie Michelle.
Wir sahen uns unseren Sohn an. Er sah so schön aus, so komplett, 17cm groß und 120g schwer. Er hätte nur noch wachsen müssen. Ich wollte ihn schreien hören, in die Arme schließen, umsorgen... Aber dies blieb uns verwehrt.
Auch an der Sammelbestattung nahmen wir teil. Da erfuhr ich auch von der Seelsorgerin, dass unsere Tochter 2007 ebenfalls mit bestattet wurde.
Leider war meine Psychologin dann selber im Babyjahr. Ich ging dann regelmäßig zu der Seelsorgerin.
Mein Mann und meine Tochter unterstützten mich wo sie konnten, wobei mein Mann machmal nicht verstehen konnte, wie ich so lange trauern kann.
Was half mir noch? Ich begann nach der stillen Geburt unserer Tochter Tagebuch zu schreiben, rückwirkend ab Beginn der SS. In dieses Tagebuch schreibe ich auch heute hin und wieder hinein.
Wir haben eine Gedenkecke im Wohnzimmer, eine Rose im Garten (diese bekam ich nach der stillen Geburt unserer Tochter von den Eltern einer Freundin unserer großen Tochter). Mehrmals im Jahr fahren wir zur Ruhestätte.
Wir durften das Glück dann doch nochmal erfahren. Im September 2010 kam unsere Maus gesund und munter zur Welt.
Wenn wir unsere Leonie und unseren Tim an ihrer Ruhestätte besuchen, nehmen unsere kleine Maus mit. Irgendwann werde ich ihr erklären, wen wir da besuchen. Bisher haben wir immer zu ihr gesagt, dass dort ihre beiden Schutzengel liegen.
Unsere Große (mittlerweile 19) möchte nicht mit an die Ruhestätte, was wir auch akzeptieren.
Ich hätte nie gedacht, dass wir so einen steinigen Weg gehen müssen, dass uns das Schicksal gleich mehrmals so hart trifft. Aber mit der Geburt unserer Kleine hat sich der lange, schwere Weg gelohnt. Der Kreis hat sich geschlossen.
Unsere Leonie und unser Tim haben eine festen Platz in unseren en und werden nie vergessen. Ich denke immer noch täglich an sie. Aber es ist nicht mehr so schwer, sondern eher so, als wären sie jetzt ein Teil von mir.
Oh, ist ganz schön lang geworden.
Stille Grüße und ganz viel Kraft,
emansara
Liebe Emansara, Vielen Dank...dein Schicksal hat mich sehr bewegt...Ich hätte nie gedacht dass ich hier (frühes Ende) mal schreibe...ich hab dieses Forum immer gemieden...Es ist doch alles gut...die gute Hoffnung!!!
Es tut mir so leid was dir passiert ist und ich zünde 3 an für deine Sternenkinder.
Milan ging genau bei der SSW 21+6
Mir wirds immer ganz anders wenn ich die Schicksale anderer Frauen lese. Ich weiß dann das ich nicht alleine bin und bis jetzt hat jede ein gesundes Folgekind bekommen.
NATÜRLICH vergeht die Trauer und der Schmerz nicht über das verlorene aber es hilft besser damit um zu gehen...
Du hast geschrieben dass du deine Tochter Leonie Michelle nicht sehen wolltest...Du wolltest alles schnell hinter dich bringen...Du konntest keinen klaren Gedanken fassen...Du standest unter Schock! Das kommt so oft vor!!!
Mir ging es bis zur 18 SSW nicht wirklich gut ( Übelkeit, Kreislauf!)
und dann in der 20 SSW kam diese Prognose dass was nicht stimmt... 2 Wochen Kampf. In diesen 2 Wochen hat er geboxt und ich habe ihn gespürt...Diese Tritte waren sooo schön und doch auch sooo uendlich schmerzhaft. Ich wusste nicht was ich fühlen sollte... Ich wollte keine Liebe mehr aufbauen, weil es sonst noch mehr weh tut ABER ich wollte doch auch dass er spürt dass ich ihn liebe. Sein Herz schlug, ich spüre ihn und weiß aber dass er sterben wird...Wir werden keine gemeinsame Zukunft haben...Wir wünschten uns dass er selber entscheidet und sein Herz aufhört mit schlagen ABER wir mussten entscheiden und ihn gehen lassen. Ich wollte ihn auch nicht sehen. Hatte Angst vor dem Anblick weil im Internet sind über Hydrops fetalis grauslige Bilder drin. Ich dachte wenn alles rum ist und das Kind aus meinem Bauch ist, dann gehts mir etwas besser!
Über einen Namen haben wir uns nicht wirklich einen Kopf gemacht und auch nicht über eine Bestattung...Ich wollte mir keinen Kopf darüber machen...es tat doch eh schon sooo weh!!!
Doch eine sehr gute Freundin hat mir dann einen Link geschickt über Kinder Bestattungen und Trauerforums. Ich habe mich dann doch mehr damit bechäftigt und mir meinen Kopf gemacht. Wir haben 2 Wochen geweint und sind bei einer Seelsorge gewesen. Ich wollte nicht einfach aufgeben. Es musste ein Wunder geschehen und ich wollte nicht mein Kind weg machen, weil es anders ist ( Trisomie 21) damit kann ein Mensch leben und das Herz von unserem Kind ist gesund ABER das sch... Wasser in ihm...Wenn das Wasser nicht gewesen wäre...
Der Arzt sagte: Die Trisomie ist für ihn kein Grund aber das Wasser. Sie entscheiden sich ja nicht gegen das Kind sondern gegen das Wasser. Sie würden wenn es eine Hoffnung gibt und ihr Kind die Schwangerschaft überlebt es behalten!!! Sie müssen mit der Entscheidung leben können. Machen Sie sich Gedanken und Paare die ihre Kinder nicht ansehen oder Abschied nehmen, die leiden danach und verarbeiten es viel schlechter....
Mir wurde dann klar: Ich habe dieses Kind 20 Wochen in mir getragen. Ich liebe es und das soll auch dieses Schicksal nicht verändern. Er soll seinen Namen bekommen. Ich werde mit dem Herz entscheiden ob ich ihn sehen will und wie lange wir Abschied nehmen.
Alles wurde mir plötzlich klar und wusste dass ich jetzt meine ganze Liebe reinstecke.
Ich bin sooo froh dass ich das gemacht habe.
Die Abschiedsfeier wurde so gestaltet dass es unsere Tochter versteht. Wir haben genau gesagt was wir wollen...das Gedicht und das Lied...Es wurden Seifenblasen gemacht.
Wir haben Thalia gesagt: Dein kleiner Bruder ist in seiner Decke ( von uns) eingekuschelt. Er hat sein Kuschelesel ( wir haben ihn zweimal. Ich hab den anderen zum kuscheln) und ein Foto von uns Drei. Er liegt geschützt in seinem Häuschen. Er kommt damit in die Erde und verwandelt sich in einen Engel und fliegt dann in den Himmel.
Du hast dann bei deinem Sohn der ging alles anders gemacht und das war gut so. Dass du das zweimal mit machen musstest und noch eine frühe FG ist grausam und tut mir soooo leid.
Eure Tochter war ja schon 12 und hat alles noch intensiver mit bekommen.
Doch du hast dann doch noch dein Kind bekommen.
Es muss für dich hart gewesen sein!? Die Angst dass du das Kind wieder verlierst ABER es ging alles gut.
Auch haben eure Zwei einen großen Altersabstand aber dass ist egal. Ich bin auch ein Nachzügler. Klar sind 2 Jahre Abstand perfekt aber was ist schon perfekt!???
Ich danke dir dass du mir so ausführlich geschrieben hast. Danke.
Liebe nicki,
auch ich danke dir für deine Antwort.
Genau wie du, hätte ich nie für möglich gehalten, dass uns solch ein Schicksal widerfährt.
Genauso schockiert war ich nach der stillen Geburt unserer Leonie Michelle, wie viele Frauen - auch in meinem persönlichen Umfeld - (frühe) FG'n hatten oder ein ähnliches Schicksal mit uns teilen. Das Thema wird ja leider immer noch tabuisiert.
Mir gehen diese Schicksale auch an die Nieren. Ich erinnere mich noch an einen Artikel aus der Chrismon (ich weiß nicht, ob du diese Zeitschrift kennst). Mein Mann und meine Tochter hatten ihn schon gelesen und meine Tochter meinte, ich soll ihn lieber nicht lesen. Es ging um eine Frau, die ihr Kind auch während der SS (ich glaube auch so 19./20.SSW) verlor. Wie sie dann beschrieb, wie sie ihr Kind in einem kleinen Weidenkörbchen ins Zimmer bekam, musste ich weinen. Genau so wurde uns unser Tim Pascal gebracht.
Als bei unserer Leonie die dicke NF diagnostiziert wurde, habe ich im Internet recherchiert und bin dabei auch auf urbia gestoßen. Angemeldet habe ich mich aber erst, nachdem unsere Leonie von uns gegangen war (und sehr viele liebe Frauen mit ähnlichem Schicksal kennen gelernt, die mir auch in der schweren Zeit geholfen haben). Hätte ich vielleicht nach ihrer Geburt anders reagiert, wenn ich schon bei urbia in Erfahrungsaustausch getreten wäre? Vielleicht hätte ich mir unsere Leonie doch angesehen. Vielleicht hätte ich es mir trotzdem nicht getraut, da sie ja wie euer Milan Santian, auch diese Wasseransammlungen im Körper hatte. Dummerweise sagte auch noch die eine Schwester oder eine Ärztin (das weiß ich nicht so genau), nachdem Leonie geboren war "Schauen sie weg, es wäre nicht lebensfähig gewesen". Mit etwas besserer Aufklärung im KH, hätte ich vielleicht auch anders reagiert? Fragen, die ich mir stelle, die mir aber keiner beantworten kann.
Wie schon geschrieben, bereute ich es später, sie nicht gesehen zu haben. Ich konnte auch nicht loslassen. Sie war ja einfach weg, mein Bauch war leer... Ich hatte nichts greifbares, verstehst du? Noch lange bildete ich mir ein, sie noch zu spüren.
Deshalb machte ich es bei unserem Tim Pascal anders. Für mich war es für die Verarbeitung besser, ihn gesehen zu haben. Ich konnte mich von ihm verabschieden.
Auch die Sammelbestattung, wenn auch ein sehr schwerer Gang, half mir. Mein Mann kam mit und ich hätte auch gern meine große Tochter auch dabei gehabt, aber sie wollte nicht.
Lange konnte ich nicht lachen, mich nicht am Leben erfreuen, weil ich jedes Mal Schuldgefühle unserer Leonie und später unserem Tim gegenüber empfand. Wie konnte ich glücklich sein und sie waren nicht mehr da?
Das größte Problem war/ist für mich, dass unser Tim gesund war. Hätte ich seinen Tod verhindern können, wenn ich der FWU nicht zugestimmt hätte. Jeder sagte damals, wir hätten in unserer Situation richtig entschieden. Aber die Schuldgefühle sind immer noch in mir drinnen. Wobei ich mir, wenn es mich mal wieder überkommt unsere Kleine ansehe. Dann denke ich, es hatte alles seinen Sinn so wie es gekommen ist.
Oh ja, die SS mit unserer Kleine war nicht leicht. Ich wurde in der Uniklinik betreut, in der auch Leonie und Tim geboren wurden. Die Ärzte dort kannten mich also und waren sehr fürsorglich. Ich fühlte mich wirklich gut aufgehoben - durfte anfangs wöchentlich, dann aller zwei und zum Schluss aller drei Wochen kommen. Nach den Terminen war ich immer glücklich, da es nie Probleme gab. Aber nach ein zwei Tagen, kam die Angst und Sorge, dass doch wieder etwas schief gehen könnte...
5 Tage vor dem eigentlichen ET wurde die Geburt eingeleitet. Mir fiel ein Stein vom Herzen, als unsere Maus auf meiner Brust lag und schrie, ein ganzes Gebirge, als die U1 durchgeführt wurde und es keine Probleme gab.
Mein Mann meinte, als ich unsere Maus auf der Brust hatte, so glücklich hat er mich noch nie gesehen. Die Geburtsschmerzen (sie waren so heftig, dass ich meinem Mann fast die Hand gebrochen hätte) waren vergessen, als unsere Maus bei mir lag.
Ja, meine Große hat alles sehr intensiv miterlebt. Es hat Spuren bei ihr hinterlassen. Mal sagte sie, sie möchte Kinder. Dann wieder, lieber nicht, sie könnte ja ähnliches durchmachen.
Wir sind alle viel sensibler geworden, sehen nicht mehr alles als selbstverständlich an.
Euch geht es sicher genau so.
Es ist schön, wie ihr eure Tochter mit einbezieht. Wie hat sie die Abschiedsfeier verkraftet? Die Seelsorgerin meinte zu mir, als ich im Zweifel war, ob ich unsere Kleine (sie war zu dem Zeitpunkt 2 ein halb Jahre) mit zur Bestattung meiner Mutti nehmen soll oder nicht, dass Kinder frühestens mit 5 verstehen, was da vor sich geht.
Darf ich fragen, wie groß der Altersunterschied zwischen dir und deinen Geschwistern/Bruder/Schwester ist?
Liebe Grüße
emansara
Erst einmal mein Beileid. So etwas wünscht man echt niemandem.
Ich habe meinen Sohn in der 32. Woche Ende März dieses Jahres verloren. Er war nicht krank, es lag an mir. Mein Körper hat ihn einfach plötzlich abgestoßen.
Die Zeit danach war sehr hart. Ich war nicht in der Lage, meine Gefühle zu kontrollieren und habe praktisch immer und überall geweint. Zudem kam noch, dass ich das Gefühl hatte, dass mein Mann viel zu schnell damit abgeschlossen hat.
Mittlerweile nach fast 4 Monaten ist es besser geworden. Nicht gut - aber definitiv besser. Auch wir haben immernoch einen großen Kinderwunsch, zumal er unser erstes Kind ist und wir schon sein Zimmer eingerichtet hatten. Wir wollen das Bettchen so schnell wie möglich füllen. Familie und Freunde haben sehr geholfen, aber leider haben sich auch viele von mir abgewandt.
Aber es wird immer besser und mittlerweile bin ich soweit, dass ich sagen kann, ich kann damit leben. Denn eine Zeit lang war leben für mich leider keine Option mehr.
Ich wünsche dir und deinem Mann viel Kraft, es zu verarbeiten. Und ich finde es auch wirklich schön, dass du deine kleine Tochter so miteinbezogen hast und ihr erklärt hast, was passiert ist. Fühl dich bitte ganz doll gedrückt.
Liebe cango2010, das ist schrecklich..ich zünde eine Kerze für deine Sohn an. Wenn das Kind krank ist, dann ist es schlimm aber wenn das Kind nichts hat und dann geht...oh Mann...mir fehlen die Worte!!! Schlimm
Darf ich fragen warum dein Körper ihn abgestoßen hat!?
Habt ihr ihn besattet und wie heißt er ??? Wenn die Fragen zu privat sind, dann tuts mir leid!
Ja die Männer schließen vielleicht nicht schneller ab aber trauern anders. Ich denke dass man für beide Seiten Verständnis haben muss. In dem Buch " gute Hoffnung jähes Ende" ist das sehr gut beschrieben!
Es ist sooo verdammt schwer und man fühlt sich oft total unverstanden. Wenn ich keine Tochter hätte, dann würde ich mich total verkriechen und in ein tiefes Loch fallen.
Doch ehrlich gesagt hilft mir meine Tochter nicht. Sie kann die Trauer nicht nehmen. Sie trotzt grade sehr und trauert auch...auf ihre Weise!!! Es tut mir sooo leid dass Sie im Okt nicht ihren Bruder bekommt. Sie wurde so darauf vorbereitet. Hat zum Geb. so ein tolles Babybuch bekommen und sich soo gefreut und jetzt!!! Das tut weh!!!
Mein Mann redet von sich aus nicht darüber. Er geht arbeiten. Wir haben ein Haus und da legt er grad die Terasse an und macht den Garten. Er sagt: Du redest nur über das Thema! Er will über allegemeine Dinge reden!"
ABER es gibt grad für mich nur das Thema. Gestern hatter er Geb. und Familie mit den engsten Freunden war da. Ich war den ganzen Tag so depri. Ich hätte doch eigentlich einen Bauch und jetzt diese schreckliche Leere ....
Am 1.8 feiert mein Schwiegerpapa seinen 60 und mir grauts davor...
Das Leben geht weiter... Ich bin sooo durcheinander...Meine Tante sagte: Es war sooo und ihr könnts nichts daran ändern. Es muss weiter gehen. Schaut nach vorne und macht euch nicht kaputt!!!" JA das stimmt schon ABER fühle mich schlecht wenn ich nicht an ihn denke und es verdränge... Die Trauer und der Schmerz tut nicht gut ABER gar nicht daran denken, tut auch nicht gut!!! MIST !!!
Ich habe ein paar Menschen um mich, die mir Kraft geben und mir wunderschöne Karten geschrieben haben. Ich habe ein ganz tolles Mut mach Büchlein bekommen ( wunderschöne Zitate und Sprüche drin) Meine Schwester hat eine Sterntaufe gemacht.
Milan hat in vielen Herzen seinen Platzt und obwohl sein Füsse nie die Erde betraten, so hat er doch überall seine Spuren hinter lassen.
Ich wünsche dir von Herzen, dass du bald wieder Mut zum Kiwu findest und dass das Bettchen nicht leer bleibt. Die Angst darf uns nicht bestimmen.
Ich werde mir einen Glücksbringer kaufen. Die Willow Tree Figuren sind wunderschön und da möchte ich gerne eine haben die mir Mut macht und dann werde ich mir Milan auf die Haut verewigen lassen. Hab schon ein Tattoo für meine Tochter.
Da fehlen einem ja echt die Worte 0.0
Lange habe ich nicht mehr sowas trauriges gelesen ....
Ich war schon völlig fertig nach einer fg in der 7. ssw:(
0h man ich kann euch nur sagen wie sehr mir das leid tut ud das eine Frau sowas nicht verdient hat ... Und erst recht nicht 2 mal .... Leider ist das Leben wie ein Spiel ...mal gewinnt man ..... Mal verliert man :(
Aber sowas verdient wirklich keiner .....
Die Namen eurer sternenkinder sind wunderschön !!!!
Und sie werden euch helfen eure nächste ss zu unterstützen da bin ich mir ganz sicher ....
Schön das du so denkst das die Angst dich nicht beherrschen darf genau das ist richtig !!!
Ich wünsche allen Sternmamis, dass wir so etwas nie wieder durch machen müssen & wir alle noch unser Wunder unser Glück in den armen halten können ....
Kinder kriegen ist für mich ein Wunder ein großes, kleines Geschenk .... Denn ich weiß mittlerweile selbstverständlich ist es nicht !!!!
Schade das manche Menschen so ganz anders über das Thema denken ....
Ich wünsche euch allen ganz viel kraft und ganz viel Willensstärke .... & Glück !!!!!!!