macht ihr euch Vorwürfe...?

Liebe Lee,

ich kann dich verstehen, auch wenn es bei mir nicht ganz so schlimm ist.

Bei mir wurde am 21.01 eine MA in der 10 SSW festgestellt. Da war ich 9+2 und das Kleine entsprach 9+1. Am 26.01 hatte auch ich dann eine AS.

"Das Warum" werden wir sicherlich nie aus dem Kopf bekommen.

Das es von der Natur so vorgesehen ist, hilft einem da leider auch nicht. Ebenso nicht die ganzen Aussagen von Ärzten, dass es dieses Mal "einfach Pech" war.

Wie soll man seinen Herzenswunsch denn auch verschmerzen mit so einer Aussage?

Ich habe auch nach dem positiven SST sofort auf alles mögliche verzichtet. Hab mich der Müdigkeit hingegeben und viel geschlafen, obwohl ich sonst eine Nachteule bin, habe extra auf gesunde Ernährung geachtet und als ich nach Weihnachten eine dicke Erkältung bekam, habe ich mich noch mehr geschont als ich es sonst bei einer Erkältung mache.

Nach der Diagnose MA habe ich auch ganz viel überlegt. Was war in den letzten Tagen anders, hast du was gemacht, gegessen oder überhaupt getan.

Am Schlimmsten waren dann meine Schwiegereltern am Tag der AS. Die riefen abends nach er OP an, ob alles gut gelaufen ist und fragten dann doch tatsächlich meinen Mann, ob ich denn, als ich Weihnachten krank war, Medikamente genommen hätte. Als er das verneinte, fragte meine Schwiegermutter dann noch, ob die Katzen denn was damit zu tun haben könnten. Wäre ich am Telefon gewesen, hätte ich sie durch den Hörer gezogen.

Langsam geht es mir besser. Es ist aber einfach schlimm so hilflos zu sein. Man kann viel dafür tun, damit man überhaupt schwanger wird, aber dass das Kleine bleibt, dafür kann man leider nicht viel tun.

Du hast doch alles richtig gemach liebe Lee (Rauchen und Alkohol eingestellt)!

Es dauert bestimmt noch eine Weile, aber dann hört bestimmt auch dein Kopfkino auf so laut zu sein.

Ich drück Dich!

Hee!!

Mir geht's ähnlich. Zwar nicht mit Alkohol und Zigaretten, aber ich wusste nicht, dass man keine Salami essen darf und ich war Baden....

ABER ich weiß von meinem Arzt: wenn alles gut gewesen wäre, dann hätte es dem Kind gaar nicht geschadet!! Wenn ein Kind gesund ist, ist es gesund! Also keine Sorge! Du hast gar nichts falsch gemacht! Kenne viele, die damals noch Alkohol getrunken hatten zu Beginn und alles war gut!

Alles Liebe!

Oh je. Das kenne ich auch.

Ich war vor 6jahren ungeplant ss und wusste es nicht. Darum bin ich in Urlaub geflogen, hab bei 40ºc in der sonne sport gemacht (hab voll den Sonnenbrand bekommen), All inklusive Cocktails mit Alkohol getrunken, viel fastfood gegessen und das makaberste: ich fand dass mein Bauch muskulöser wirkte und wollte das unerklärliche muskelwachstum mit einem elektroschock Gürtel weiter fördern((
(Hatte keine Ahnung dass das wohl die Gebärmutter war, die da gewachsen ist).
Ich habe mir schlimme Vorwürfe gemacht, als ich von der uberraschenden ss erfuhr und als ich in der 8.ssw einen Abgang hatte war mir klar dass ich bestimmt schuld war... obwohl in der 7.ssw alles zeitgerecht war.
Das fiese ist: alles nachdenken (ich habe darüber bestimmt schon 100 stunden gegrübelt) bringt nix- man wird es NIE wissen woran es lag.

Mit dieser Ungewissheit muss ich einfach lernen zu leben!

Ich habe zum einen gehofft dass ich schuld bin (dann kann ich nächstes mal alles besser machen) und zum anderen dass ich nicht schuld bin ( dann brauch ich kein schlechtes Gewissen haben).
Jetzt bin ich wieder ss, geplant, und diesmal hab ich natürlich auf Alkohol, elektrogurtel, ect. verzichtet. Trotzdem hab ich z.b. sport gemacht oder auch heiß geduscht weil es mir mein Gefühl erlaubt hat und ich mir gedacht habe, eine frau, die eine ungewollte ss loswerden will, kann oft so viel "schlechtes" tun, und das kind bleibt trotzdem da! Wenn ein embryo soo empfindlich wäre müsste ja keiner mehr abtreiben:-/
Also bin ich sicher dass es bei dir nicht an deinem verhalten lag, sondern es war bestimmt einfach ein Fehler in der Natur!

Quäle dich nicht weiter mit Vorwürfen und sieh die Fragen der Verwandtschaft als sorge um dich an: auch ihnen ist es unbegreiflich warum es gerade dir passieren musste und sie suchen verzweifelt einen grund um das ganze zu verstehen

Liebe Lee,hatte auch im November eine MA.Hab Ende September davon erfahren. Anfang September habe ich auch noch ordentlich gefeiert. Mitte Oktober hat das Herz geschlagen und alles war okay. Als dann am 5.11 der Arzt zu mir gesagt hat Fehlgeburt habe ich mir auch Vorwürfe gemacht. Hinzu kamen dann die Sprüche der anderen wegen dem Feiern im September. Naja ich hätte selbst Schuld. Ich habe viel geweint und die anderen haben noch drauf gehauen.

Letzten Endes war ich dann wegen meiner Schilddrüse beim Arzt und der hat Hashimoto festgestellt. Er meinte zu mir, mit den Werten könnte es nur eine Fehlgeburt werden.

Ich kann dich verstehen, aber mach dir keine Vorwürfe. Du hast alles richtig gemacht.

LG jessica

Hallo,

auch für den Fall das ich mich unbeliebt mache, aber warum Schuldgefühle?

Laut deinem Text waren es 2 leere Fruchthüllen, mit anderen Worten,also keine Menschlichen Anlagen vorhanden. Wie will man dem denn schaden?

Gruß
Rieke

liebe lee,
ich kann ich total verstehen! mir würde es in der situation wie dir gehen. aber wer weis, ob es vielleicht doch so gekommen wäre ... was wäre wenn? das kann keiner beantworten, nie und niemals hört man eine antwort darauf. im grunde ist es also sinnlos sich diese frage zu stellen. aber sie kommt eben immer wieder hoch und man kann diese frage nicht abwerfen, weil es eben eine "was wäre wenn.." frage ist und die tun immer so weh ....

ich habe diese frage auch .. und sie schmerzt sehr, denn ich weis, dass es hätte anders kommen können.
ich habe eine GMH Schwäche, das heißt dass mein GMH zu schwach ist um die Ss und das baby zu halten.
in meiner 2. Ss hatte ich sehr früh blutungen, wir sind immer zum FA und haben schauen lassen. ich weis heute, dass der ständige vag. US nicht gut für die schleimhaut war und es desshalb so viel geblutet hat. also: was wäre wenn ich nicht wöchentlich zum FA gerannt wäre und ich es einfach abgewartet hätte?
dann war ich im Kh, wegen wehen und blutungen. man hatte mich vergessen und ich bin aufgestanden und hab die schwestern gesucht. ich sollte zum US gebracht werden. dieses aufsehen hat alles nur schlimmer gemacht ... was wäre wenn ich einfach liegen geblieben wäre? am nächsten morgen kam mein sternensohn still zur welt (15.SSW)
in meiner 3. SS war alles wieder so wie bei der Ss vorher. ich war bis etwa zur 14.SSW auf 450€ basis arbeiten. in einem pflegeheim habe ich wäsche geschleppt und so hausarbeiten gemacht. habe, trotz wehen, gearbeitet und unterwegs magnesium genommen. was wäre wenn ich nicht gearbeitet hätte und mich geschont hätte?
dann wurde mein GMH kürzer. in 2 wochen 3 cm oder so. hab zu meinem FA gesagt dass ich eine cerclage will. er und mein mann meinten ich spinne und überteibe und es wäre ja nicht nötig. trotz trichter .. ich kann mich an das US bild noch genau erinnern. ich habe mich abspeisen lassen. was wäre wenn ich standhaft geblieben wäre? schlussendlich bekam ich zuspät die cerclage und meine sternentochter wurde 22. SSW still geboren.

weswegen ich weis, dass es hätte anders laufen können?
ich habe ein folgewunder (nun 1 jahr) und sie nur desshalb hier bei mir, weil wir alles gemacht haben wie ich es in den Ss davor hätte besser machen können ...

ich wünsche dir alles gute und ganz viel kraft!

maron, mit und (12 Monate)