Mir ist es ein Bedürfnis mich mittzuteilen.... daher bekommt ihr den Beschwerdebrief den ich an die Klinik gesendet habe.
Ich hoffe mit euch wird würdevoller umgegangen.
Es ist so traurig, neben all der ganzen Trauer und dem Schicksal was wir zu verarbeiten haben, noch so etwas mitmachen zu müssen.
Mein Name ist ..... und ich habe am 17.06.2015 unsere kleine Tochter Laura in der 16. SSW in Ihrem Haus still zur Welt gebracht.
Nachdem das Herz unserer Tochter bereits von alleine aufgehört hatte zu schlagen, fühlten wir uns nach der niederschmetternden und nicht überlebensfähigen Diagnose „Triploidie“, eigentlich etwas erleichtert. Unsere Tochter hat alleine entschieden zu gehen, was ein erleichternder Gedanke war und wir mussten den weiten Weg nach Bonn, der für einen Schwangerschaftsabbruch vorgesehen war, nicht antreten. Wir konnten hier vor Ort ins Krankenhaus gehen und die Betreuung für unseren 1,5 jährigen Sohn leichter organisieren.
Der ganze Ablauf, von Anfang bis Ende, war und ist jedoch mit einem Ungenügend zu bewerten!!!!!
Es war in Ihrem Haus nicht möglich unsere Tochter in guter medizinischer, menschlicher und würdevoller Hinsicht zur Welt zu bringen.
Meine Hebamme, die in Ihrem Haus arbeitet, erklärte mir einen Tag vorher den ungefähren Ablauf, was mich erwarten würde. Ich werde auf der Gynäkologiestation aufgenommen. Wenn Wehen einsetzen gehe ich in den Kreißsaal, dort sind Hebammen, die sich auskennen und uns auf dem schweren Weg begleiten werden.
Um 9 Uhr morgens wurde ich im Krankenhaus aufgenommen.
Als mir um 19 Uhr die Fruchtblase platze und es anfing zu bluten, wusste ich, dass die Geburt im Gang war und es nicht mehr lange dauern würde bis es losgeht. Ich äußerte den Wunsch in den Kreißsaal gehen zu dürfen. Die Ärztin untersuchte mich und sagte, dass ich eigentlich gar nicht für den Kreißsaal vorgesehen sei. Es würden so viele Geburten laufen, da wäre für mich kein Platz. Außerdem wäre es eher vorgesehen, dass ich auf dem Zimmer „ausstoßen“ soll. Ausstoßen?!?!?!? Was ist das bitte für ein Wort? Auch mit dem Muttermundsbefund von 1 cm sah sie keine Notwendigeit in irgendeiner Weise daran zu denken, dass unsere Tochter sich auf den Weg machte. Dies war bereits meine dritte Geburt und für ein Kind in der 16. SSW (unsere Tochter ist vom Wachstum her in der 13. SSW stehen geblieben) sind keine 10cm Muttermundseröffnung notwendig. Da reichen 3-4 cm aus und wenn der Muttermund bereits bei 1 cm ist, dauert es mit Wehen, die ich bereits hatte, nicht mehr lange bis zu so einer Eröffnung!
Also sollte ich im Zimmer bleiben?!?!?!? Mit einer Bettnachbarin im Zimmer????? Mit den Angehörigen der Bettnachbarin die schon den ganzen Tag ein und aus liefen und mir ohne Hin schon nicht die Möglichkeit gegeben haben mich in Ruhe auf die Situation vorzubereiten. Das kann doch nicht Ihr Ernst sein??????
Auf mein Bitten hin wurde die Patientin in ein anderes Zimmer verlegt. Somit war wenigstens die Privatsphäre gesichert. Wer würde mich auf dem Zimmer bei der Geburt unterstützen? Kommt dann eine Hebamme? Nein, eine Hebamme sei für mich nicht vorgesehen, erst ab der …. Woche. Die genaue Wochenanzahl weiß ich nicht mehr. Außerdem seien die Hebammen mit Geburten im Kreißsaal so ausgelastet, dass für mich keine Zeit sei. Wie unwürdig ist das bitte? Ich bringe auch ein Kind zur Welt, auch wenn meines nicht leben wird. Ich mache auch eine Geburt durch, ich habe auch Wehen und Schmerzen und benötige Unterstützung und habe ein Recht auf eine Hebamme!!!!!!! Die Ärztin meinte sie könne mich jederzeit untersuchen und sie würde dann zu der Geburt dazu kommen. Nun gut.
Um 20:15 Uhr ging ich auf Toilette und verlor sehr viel Blut und sehr viel Schleim, ich hatte starke Wehen und das Gefühl, dass unsere Tochter jeden Augenblick kommen kann. Mein Man betätigte die Klingel. Es kam eine Schwester, die kurz den Kopf in das Zimmer steckte und mit dem Satz „Ich informiere die Ärztin“ sofort wieder verschwand.
Wir warteten 45 Minuten vergeblich. Nachdem ich um 21 Uhr das Gefühl hatte, dass Laura kommt, klingelte mein Mann erneut. Es kam wieder eine Schwester bei der sich mein Mann sehr über die nicht vorhandene Unterstützung aufregte. Die Antwort der Schwester werde ich nicht vergessen: „Nun waren wir doch schon so nett die Bettnachbarin aus dem Zimmer zu holen!“ unter dem Motto, wir sollen mal nicht so große Ansprüche stellen. Jetzt sollen wir auch noch dankbar sein???? Das war ja wohl das Mindeste was wir erwarten können.
In den ganzen Schuldzuweisungen stand ich, unter Geburt, mit Wehen, und merkte, dass unsere Tochter kommt. Sie rutschte aus mir heraus und ich fing an zu schreien und bitterlich zu weinen, warum man mir nicht helfe! Plötzlich standen bestimmt 5 Schwestern am Bett, plötzlich war auch die Ärztin da. Unsere kleine Laura ist zur Welt gekommen in einer schrecklichen Atmosphäre, ohne Unterstützung, ohne mutspendende und trostspendene Worte einer Hebamme, die doch so wichtig sind.
Laura hing noch mit der Nabelschnur an mir. Das erste was die Ärztin meinte zu sagen ist. „Sie müssen sich dann überlegen, ob sie Ihr Kind obduzieren lassen sollen oder nicht.“
Das hat die jetzt nicht wirklich gesagt oder????? Wie taktlos und einfühlsam muss man eigentlich sein. Es kam noch besser. „Wir brauchen eine Schale für das Kind, holt am besten eine Nierenschale.“ Eine Nierenschale????
Für Laura hatten wir zum Glück ein schönes und würdevolles Körbchen hergerichtet, mit Blumen und mit Fell ausgelegt.
Die Ärztin hielt es dann wohl doch auf einmal für nötig eine Hebamme zu rufen, NACHDEM Laura gewiss schon 10 Minuten auf der Welt war. Als die Hebamme da war herrschte direkt eine andere Atmosphäre im Raum. Sie sprach mit unserem Kind, sie hatte trostspendene Worte für uns. Sie nabelte Laura ab und gab sie uns in die Hand. Ich schrie nur zur Ärztin: „Sehen Sie nun warum ich eine Hebamme brauche?“ Die Hebamme musste leider schnell wieder zurück in den Kreißsaal.
Laura ist nicht unsere erste stille Geburt. Wir haben vor 2,5 Jahren bereits unsere erste Tochter in der 20. SSW, auch mit der Diagnose Triploidie, still zur Welt gebracht. Damals in Bonn.
An die Geburt unserer ersten Tochter denke ich gerne zurück. Wir wurden von Anfang bis Ende gut betreut, wir wurden auf die Geburt vorbereitet, mit Fragen konfrontiert ob wir unsere Tochter sehen möchten oder nicht, was es für Möglichkeiten einer Beerdigung gibt, an wen wir uns wegen Seelsorge usw. wenden können. Wir hatten unter der Geburt jederzeit einen Ansprechpartner. Wenn wir geklingelt haben, kam auch sofort jemand, der uns bei Seite stand. Als unsere Tochter geboren wurde, wurden wir behandelt wie richtige Eltern. Unser Kind wurde behandelt wie ein gesundes Kind. Es wurde würdevoll behandelt. Es wurde gewogen, gemessen, sauber gemacht. Es wurde ein Foto gemacht, eine Trauerkarte mit dem Namen und dem Gewicht und der Größe geschrieben….
Aber wenn ich an die Geburt von unserer zweiten Tochter in ihrem Haus denke, dann kommen mir die Tränen, dann fühle ich mich von allen Seiten alleine gelassen, nicht ernst genommen, nicht würdevoll behandelt, nicht aufgeklärt, nicht unterstützt. In keinster Weise gut behandelt.
Wie überstehen Frauen solch eine Geburt unter solchen Bedingungen, wenn sie die erste stille Geburt durchleben?!?!? Das möchte ich mir gar nicht vorstellen.
Schrecklich, es war einfach nur schrecklich und ich kann kein gutes Wort finden!
Ich hoffe mit euch wird würdevoller umgegangen....! Stille Geburt!
Es tut mir so leid für dich ...unser Felix kam am 15.6 still zur Welt in der 19ten woche und ich muss sagen ich hatte die liebsten Menschen überhaupt um mich...jeder war für uns da hat getröstet ect ...wo ich um mein Leben gekämpft habe waren sie für meinen Freund da,haben ihn sogar zu mir gelassen obwohl das in der Station normal nicht erlaubt ist...ich hoffe ihr könnt auch wie wir Abschied nehmen,unser Engel wird Freitag beerdigt liebe grüße Fee
Das ist sooo schrecklich nicht allein schon den gedanken ein kind still zur welt zur bringen auch das wie du dort behandelt wurdes kann das gar nicht verstehen wie können menschen nur so kalt und unmenschlich sei solltes du neben einer fremden person so was schlimmes erleben?!? Das ist unmöglich das sie meinte du sollst sozusagen dankbar dafür sein das sie woanderes hin gerqcht wurde....und wenn kein kreissaal leer ist dann hat doch gefälligst eine hebmme die ganze zeit bei euch sein sollen damit ihr wenigstens nicht allein da im zimmer seit..... es tut mir für euch unentlich leid das ihr das so erleben musstet also meiner meinung nach sollten frauen die still gebären müssen noch mehr umhütet werden denn diese frauen brauchen nicht nur hilfe bei der geburt sondern auch seelische unterstützung für den verlust den sie grade erleiden mussten... Ich kann es echt nicht verstehen! Finde es toll das du den brief geschrieben hast damit hilfst du eventuell anderen frauen die so was durch machen müssen auch wenn das leider deiner schrecklichen erfahrung nicht helfen wird . Ich schicke euch ganz viel kraft und eine
für euren
Es tut mir so leid für Dich! Unglaublich, was Du erleben mußtest! Mein tief empfundenes Beileid für Dich und all Deine Lieben!
Die Behandlung in diesem KH ist ja wirklich das allerletzte! Wieso haben solch empathielose Menschen nur einen sozialen Beruf ergriffen. Ich verstehe das nicht!
Ich hoffe, Dein Beschwerdebrief regt die dort arbeitende Führungsetage an, mal mit ihren Angestellten über würdevollen Umgang mit ihren Patienten, über die ja letztlich ihr KH finanziert wird, zu sprechen.
Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und viele Schultern zum anlehnen, um das Geschehene zu verarbeiten.
Eine für Deine Laura und eine feste Umarmung unbekannter weise für Dich
Es tut mir sehr Leid für dich, mir stehen die Tränen in den Augen, ich finde es menschenunwürdig wie sie mit jemandem umgehen.lg und viel Kraft wünsche ich euch
Das ist wirklich schrecktlich!
Ich hoffe das Krankenhaus reagiert zumindest jetzt ein einziges Mal angemessen, auch wenn es für dich nichts mehr ändert!
Hallo,
erstmal mein Beileid! Dass Du schon Deine zweite stille Geburt hattest ist furchbar.
Ich habe meine erste noch nicht verdaut...
Ich finde es sehr gut, dass Du Dich beschwert hast. Dein Brief ist den Umständen entsprechend eh sehr freundlich, hätte das nicht so formulieren können in meiner Wut.
Bei mir ist damals auch einiges schief gelaufen, wobei man dem Krankenhaus nur bedingt Vorwürfe machen kann. Habe damals aber auch extrem Staub aufgewirbelt, ist bis zum Chefarzt durchgedrungen.
Und was habe ich erreicht?
Es gab bei der nächsten Hebammenschulung einen Schwerpunkt zum Thema stille Geburt. Wenn es mir schon nicht geholfen hat dann wenigstens anderen.
Ich hoffe Du erreichst auch etwas.
Wünsche Euch ganz viel Kraft mit der Situation zurecht zu kommen. Ich weiß wie heftig es ist, wenn neben dem Verlust des Kindes katastrophale äußere Umstände hinzu kommen.
Alles Liebe,
Luzi
Danke für eure Anteilnahme!!!
Eure Worte trösten mich!
Es fehlen mir die Worte
Oh mein Gott, das tut mir für euch so leid das ihr an ein so unfähiges Personal gekommen seid. Mir tut es in der Seele weh wenn ich mir vorstelle was ihr erleiden musstet und dann so behandelt werden.
Tut mir sehr leid Und ich hoffe eure Laura schaut von oben auf euch hinnab.