Stille Geburt

Hallo Zusammen,

seit Wochen lese ich hier im Forum und endlich hatte ich den Mut mich anzumelden.

Ich weiss gar nicht wo ich anfangen soll.
Mein Mann und ich haben über ein Jahr versucht schwanger zu werden.

Am 02.11.2015 hatte ich endlich einen positiven Schwangerschaftstest in der Hand. Wir waren beide so unendlich glücklich und es begann eine wunderbare unbeschwerte Zeit für uns.

Nach meiner 2 Untersuchung beim FA korrigierte er das Entbindungsdatum und ich fragte ob alles ok sei. Er sagte ja alles gut manchmal muss er halt nachkorrigieren.

Er klärte und danach über den sogenannten Nackentransparenztest mit kombinierter Blutprobe man könne halt feststellen ob ein Verdacht auf Trisomie besteht.

Wir sagten sofort ja und damit begann der ganze Horror.

Am 4. Januar machten wir den Nackentransparenztest. FA sagte es sei alles super. Ich solle jetzt erstmal auf den Bluttest warten.

Mein Mann und ich fuhren dann für 4 Tage einfach mal weg.

Dann der Schock. Am Montag darauf rief mein Frauenarzt an und ich wusste etwas stimmt nicht mit mir. Er sagte ich solle zu ihm. Als wir bei ihm waren ergab der Bluttest eine hohe wahrscheinlichkeit für trisomie /

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13/18. Ich solle jetzt eine Fruchtwasseruntersuchung machen. Erst zwei Wochen später bekam ich den Termin. Eine unerträgliche Zeit. Ich packte kein einziges Babybuch mehr an und weinte die meiste Zeit.

Endlich war der Termin da. Wir fuhren dorthin. Der Arzt das er auf dem Ultraschall alle organe sehen kann , keine Unauffälligkeiten. Ausser eine: Das baby sei sehr sehr klein.

Er sagte ich hätte Verdacht auf eine Plazentainsuffizienz. Er will mich dann in zwei Wochen sehen.

Am nächsten Tag bekam ich den Schnelltest. Keine Trisomie.

ICh hatte wieder Hoffnung. Begann mich wieder zu freuen. Fasste meinen Bauch wieder an. Ich dachte, ja er ist klein (ja ein Junge) aber ich bin auch nicht groß.

Dann kam wieder der Termin zur Kontrolle. Das war genau vor zwei Wochen.

Der Arzt sagte, mein Baby wird nicht überleben. Ich wäre in der 18 SSW aber mein Baby in der 14. SSW.

Zu 98% wird mein Sohn sterben. Mein Mann und ich brachen in Tränen aus. Keine Hoffnung. Uns wurde sofort eine Sozialpädagogin zur Seite gestellt. Dafür bin ich sehr dankbar.

So jetzt zu meiner Frage. Ich hatte jetzt zwei Wochen Zeit mich von meinem Jungen zu verabschieden. und ich will endlich wieder in die Zukunft sehen. Morgen wird mein FA sehen ob das Herz schlägt. Er sagte aber auch das es keine Hoffnung mehr gibt.

Am montag habe ich dann wieder ein Termin zum Feinultraschall. Ich werde also höchstens noch bis mOntag warten und dann die Geburt einleiten.

Obwohl ich jetzt lange Zeit hatte mich von meinem Sohn zu verabschieden habe ich jetzt mega Angst vor der stillen Geburt.

Ich weiss das man sich nicht darauf vorbereiten kann, aber ich habe jetzt unendliche Angst vor der stillen Geburt. Vor den Schmerzen.

MEin FA sagte mein Baby wiegt gerade mal 160 g bin in der SSW20. Ich soll es mir nicht so grausam vorstellen, aber genau das stelle ich mir vor.

Ich meinte eine Mutter die weiss das ihr Kind lebend geboren wird erträgt den Schmerz aber eine Mutter die weiss das ihr Kind tod zur Welt kommt? Wie soll das gehen,

Wie kann ich mir den Schmerz vorstellen?

Klar der FA sagte mein Muttermund musste ca.4-5 cm geöffnet werden, aber was heißt das?

ICh weiss das es für den Trauerprozess wichtig ist eine Geburt zu erleben, aber ich habe regelrechte Todesangst. Die Psychische Trauer reicht doch schon oder?

Mein FA meinte ich musste auch ausgescharbt werden.

wie ist die Zeit danach?

Ich sage euch nur eins: ich habe den besten man der Welt, aber die Angst kann mir keiner nehmen.

Ich hoffe ihr helft mir mit worten.

LG

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Ich kann sehr gut verstehen, wie du dich fühlst!

Leider kann ich dir nicht sagen, wie die Schmerzen für dich sein werden. Meine Kinder waren immer 'normal' groß bei ihrer Geburt und die Schmerzen sind sehr stark, aber erträglich. Vielleicht kannst du dir eine PDA setzen lassen, dann kannst du das ganze vielleicht besser aushalten.
Mir wurde in meiner letzten Schwangerschaft immer gesagt, dass mit meinem Baby alles in Ordnung sei. Sie kam im Oktober todkrank zur Welt und starb vier Tage später. Es war das Schlimmste, was ich je erlebt habe. Sie fehlt mir jede Sekunde...

Ich kann dir nur den Tipp geben, dich von deinem kleinen Engelchen zu verabschieden, wenn er erstmal auf der Welt ist. Nehmt euch hierfür die Zeit, die ihr braucht. Das ist so wichtig! Ich hatte große Angst mich von meiner kleinen toten Tochter zu verabschieden. Aber ich habe es gemacht und es hat mir sehr geholfen. Ich habe sie geküsst und gestreichelt und ihr gesagt, wie schrecklich ich sie liebe.

Du schaffst das, da bin ich ganz sicher! Du glaubst gar nicht, zu wie vielen Dingen wir in solch entsetzlichen Situationen in der Lage sind - für unsere Kinder! Für deinen kleinen Engel, der immer ganz tief in deinem Herzen sein wird!

Ich wünsche Dir alle Kraft, die Du für diesen Schritt brauchst!

Sei lieb umarmt aus der Ferne

Anna mit Tilda tief und fest im Herzen

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Hallo theresaelisa,

lieben Dank für deine Antwort. Solche Worte geben einem viel Kraft.

Es tut mir leid das du deine Tochter verloren hast.

Wie kriegst du das bloß hin?

Ich bewundere Jede Frau die es schafft.

Ich werde mich von meinem Jungen verabschieden. Mein erstes Kind , mein Arthur.

Ich habe meinen Jungen nie gesehen und ich liebe ihn so sehr.

Hatte jetzt genügend zeit mich zu verabschieden, aber ich denke die Schlimme Zeit kommt noch.

ICh denke jeden Tag schritt für schritt aber die Angst vor der Geburt lähmt mich.

Alle sagen ich soll warten, aber das warten ist unerträglich, da ich weiss das es keine Hoffnung gibt.

Kaum zu glauben das mein Arthur so klein ist und trotzdem noch lebt.

LG und danke für deine Worte

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Hallo,

ich kann Dir von meiner stillen Geburt im Juni 2015 etwas erzählen. Bei mir wurden in der 18. ssw keine Herztöne mehr festgestellt. In dem MOment, als die FÄ immer stiller wurde und mir schließlich sagte: es tut mir LEid, ich kann keine Herztöne finden, fiel ich in eine ARt Schockstarre. Blanke Panik und Trauer waren da. Am nächsten Tage wurde dann die stille GEburt eingeleitet im Krankenhaus.

Auch ich hatte Angst wie du und stellte mir die wildesten Sachen vor! Ich bekam dann eine Tablette zum Einleiten und es ging los...Die Schmerzen waren wirklich erträglich, eine PDA habe ich weiß Gott nicht gebraucht!! Es waren sehr starke Periodenschmerzen würde ich sagen. Ich bin dann irgendwann auf Toilette gegangen und da lag das tote Baby in meiner Unterhose :-(.

Ich habe auch eine normale GEburt miterlebt und da waren die Schmerzen wesentlich heftiger! Also nochmal: die körperlichen Schmerzen sind echt nicht schlimm!

Was viel viel heftiger war und ist sind die Trauer und die seelische Belastung danach. Noch heute muss ich oft weinen, wenn ich an meine tote Tochter denke. Es ist schrecklich und ich wünsche Dir und Euch ganz viel Kraft die nächste Zeit zu überstehen!

Aber der Schmerz lässt nach und irgendwann wirst auch du wieder lachen können. Vielleicht könnt ihr nach überwundener Trauer sogar an einen erneuten Kinderwunsch denken!

Ich wünsche Dir alles Gute....

Lg LEna

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Ich danke dir . Es tut mir leid. Warum passiert das? Ich wünschte ich hätte euren mut. Erstaunlich was ihr durch gemacht habt. Ich bewundere eure Stärke. Ja der Kinderwunsch ist nach wie vor da. Aber die Angst auch. Darf ich fragen wie die Tage körperlich danach waren.

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ich hatte körperlich keinerlei probleme. nur der babybauch blieb noch eine weile,,,,

lg

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Hallo

Ich musste vor drei Wochen meinen Sohn wegen anezephalie in der 18 ssw. Gebären
Ich denke es ist immer schlimmer als eine Geburt mit lebenden Kind weil die Psyche mit macht.

Es war schlimm auch weil ich nie eine normale Geburt wollte wollte immer Kaiserschnitt und nun musste ich und ich bekam ja nicht mal mein Kind.

Vier Tage wurde ivh eingeleitet mit tbl was nix half, dann bekam ich ein Zäpfchen was dann half.

Wehen begannen um 16 Uhr und um 18.20 war er da.

Er hatte für die Woche echt wenig Gewicht, normal wären ca 140 er hatte 93

Ich bekam Während der Geburt Paracetamol und buscopan, half natürlich nicht.

Ich kann mich an die Geburt kaum erinnern aver es wae schrecklich, wahrscheinlich weil icz wusste ich darf ihn nicht behalten..

Ich wünsche dir alles gute. Du kannst mir jederzeit eine pn schreiben.

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Hallo.
Ich weiß sehr gut, wie du dich fühlst und wie schwer das alles ist.

Ich habe meine Tochter im September 15 still geboren. Sie wog 430g ich war Ende 21ssw.

Ich musste auch einleiten lassen. Ich habe jedes Schmerzmittel genommen, was das KKH hatte. Und das steht dir auch zur Verfügung. Ich habe die ganze Geburt Lachgas genommen und hatte keine körperlichen Schmerzen mehr. Frag danach. Trau dich. Es wird trotz all der Trauer auch ein schönes Erlebnis sein, deinen Sohn in den Händen zu halten. Hab keine Angst davor.

Die Schmerzen sind wirklich schlimm. Ich habe meinen Sohn damals ohne pda u Schmerzmittel geboren. Es war eine wundervolle Geburt. Auch das geht. Der Körper ist so stark.

Ich wünsche dir alles Gute und denke an dich und deinen Arthur.

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bei mir sind es 2,5 Jahre her das wir unseren kleinen gehen lassen mussten
in der 21. Ssw.

in der Klinik gab es keinerlei Diskussionen , sie haben mir von Anfang an eine Pda empfohlen oder wen ich gewollt hätte über die Vene Schmerzmittel bekommen.

Sie meinten es sei schlimm genug und man muss nicht noch mit den Schmerzen geplagt werden einer kleinen Geburt .

Je nachdem konnte ich die Dosis erhöhen wie ich es brauchte .
Alle 4 stunden bekam ich Tabletten und nach ca. 24 Stunden war er da.

es wurde mir überlassen wie lange ich ihn halten wollte .
zur Ausschabung musste ich ,

danach habe ich ihn auf meinen Wunsch noch mal auf´s Zimmer bekommen .
Lass dir Zeit und dich von niemandem drängen , es ist die einzige Zeit die du hast .
auch habe ich Fotos gemacht ,
eine Kundin von mir erzählte das , dass ihre Schwester von ihren Zwillingsmädels welche gemacht hat .
am Anfang fand ich es recht schräg, heute bin ich mehr als dankbar das ich welche gemacht habe.

du schaffst das, wie wir anderen auch .
irgendwann wird es besser und der Seelische schmerz wird weniger .
mein Spruch war - ist :
die Erde dreht sich weiter , ob ich will oder nicht .

nach jedem Abend-Nacht kommt ein neuer Morgen ,

ich wünsche euch viel Kraft für die nächste Zeit