Wie ging es bei euch weiter nach stillen Geburt?

Am 17.10. haben wir unseren Sohn Mikael in der 16.ssw gehen lassen. Er war unser erstes Kind, auf das wir lange gewartet haben, unser Engel...

Ich bin jetzt 31. Wie ging es bei euch damals weiter? Euer wievieltes Kind war es und wie alt wart ihr?
Wie seit ihr mit der Trauer und den Schuldgefühlen umgegangen und wie hat sich euer Leben danach weiterentwickelt?

Zur Zeit ist da nur ein dunkler Tunnel..

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Meine Liebe,

Dein Verlust tut mir sehr leid.
Wir mussten unseren Sohn in der 18. SSW ziehen lassen.
Er war unser zweites Kind. Die Wochen danach waren sehr anstrengend für uns alle. In jeglicher Hinsicht.
Den Kinderwunsch hat es verstärkt, daher haben wir uns auch entschlossen es so schnell wie möglich wieder zu probieren.
Natürlich kann kein Kind das andere ersetzen, aber für uns war es der richtige Weg.
Nach vier Monaten wurde ich wieder schwanger (1. Zyklus nach der ärztlich verordneten Pause).
Inzwischen bin ich in der 37. SSW und hoffe bald mein Wunder gesund im Arm zu haben.

Nimm Dir die Zeit die Du brauchst, ihr werdet den für Euch richtigen Weg finden.

Fühl Dich gedrückt und alles Gute!

Xsalinax

2

Hallo,

Das tut mir sehr leid für euch. Mein Beileid. :-(

Unser Sternenkind ist unsere zweite Tochter. Ihre große Schwester ist gesund und munter. Passiert ist es einen Monat vor meinem 27. Geburtstag in der 25. Ssw.

Das ist jetzt fast 3 Monate her, ich besuche Sie 1-2mal die Woche am Grab und zünde eine Kerze für Sie an. <3

Schuldgefühle hatte und habe ich keine. Es lag an meiner fehlgebildeten Plazenta, die meine Tochter nicht richtig versorgen konnte. Niemand hätte das verhindern können.

Weisst du bereits was die Ursache war? Hast du Schuldgefühle?
Hast du eine Hebamme? Vielleicht kann Sie dich/euch unterstützen.

LG

3

Hallo,

Das tut mir sehr leid für euch. Mein Beileid. :-(

Unser Sternenkind ist unsere zweite Tochter. Ihre große Schwester ist gesund und munter. Passiert ist es einen Monat vor meinem 27. Geburtstag in der 25. Ssw.

Das ist jetzt fast 3 Monate her, ich besuche Sie 1-2mal die Woche am Grab und zünde eine Kerze für Sie an. <3

Schuldgefühle hatte und habe ich keine. Es lag an meiner fehlgebildeten Plazenta, die meine Tochter nicht richtig versorgen konnte. Niemand hätte das verhindern können.

Weisst du bereits was die Ursache war? Hast du Schuldgefühle?
Hast du eine Hebamme? Vielleicht kann Sie dich/euch unterstützen.

LG

4

Mein herzliches Beileid!

Wir haben unser 2. Kind, unsere Tochter, 2 Tage nach der Geburt verloren. (16.09.-18.09.)
Ich werde nächsten Monat 29.

Ich hatte nun einmal meine Periode und wir versuchen es nun wieder.

Ich habe natürlich fürchterlich Angst, aber ich glaube nicht, dass die Angst in einem oder 10 Jahren besser sein wird.

7

Noch als Nachtrag zu deinen anderen Fragen:

Die ersten 2 Wochen waren unglaublich hart, erst dieses "gelähmt sein", dann die Leere wenn irgendwann Ruhe einkehrt etc.

Schwierig finde ich es auch immer noch in die Öffentlichkeit zu gehen (Krippe meines Sohnes, einkaufen etc.) wo mich die Leute vorher gesehen hatte (meine Tochter kam einen Tag vor ET, ich war also deutlich schwanger, es kamen natürlich Worte wie "nächstes Mal dann mit Baby...").
Auch vom arbeiten bin ich noch weit entfernt (hatte seit Februar BV und wollte erst 2018 wieder arbeiten ...)

Ich hatte große Schuldgefühle keinen KS gemacht zu haben. Hatte die ganze Schwangerschaft mit mir gehadert. Mit einem Kaiserschnitt würde sie heute noch leben.

Mittlerweile ist es "nur" noch dieses WAS WÄRE WENN HÄTTE Karussell...

5

Liebe Pouine,

es tut mir leid, dass euch euer Mikael verlassen musste. Fühl dich gedrückt #liebdrueck In euren Herzen hat er einen festen Platz und ist somit immer da, wo auch ihr seid.

Es ist bei euch noch ganz frisch, deshalb ist es verständlich, dass ihr trauert und du nur einen dunklen Tunnel siehst. Aber auch für euch wird irgendwann die Sonne wieder scheinen. Nehmt euch die Zeit, die ihr braucht.

Die Zeit heilt nicht alle Wunden, sie lehrt uns mit dem Unbegreiflichen zu leben.

Kurz zu unserem steinigem Weg:
- 04/995 Geburt unserer großen Tochter, nach einer unkomplizierten SS; ich war 23
- 08/2007 stille Geburt unserer Leonie in der 19. SSW aufgrund eines Chromosomendefektes; 35
- 07/2008 MA in der 9. SSW, Ursache wahrscheinlich meine Gerinnungsstörung; 36
- 02/2009 stille Geburt unsere Tim in der 17. SSW nach Blasensprung nach der FWU; 37
- 10/2009 früher Abgang 6. SSW; 37
- 09/2010 Geburt unserer kleinen Tochter, ich war 38

Die Folgeschwangerschaften waren von Angst überschattet. Bei unserer kleinen Tochter war ich nach jedem Arzttermin (und ich durfte oft kommen, galt als risikoschwanger) euphorisch, da es nie Auffälligkeiten gab. Aber ein zwei Tage später kam die Angst doch wieder an die Oberfläche.

Meine Familie hat mir in der schweren Zeit sehr geholfen. Ich war auch bei einer Psychologin und einer Seelsorgerin (als meine Psycholigin nicht da war), die Gespräche mit Beiden taten mir immer gut. Auch der Austausch hier bei Urbia hat mir sehr geholfen.

Nach der stillen Geburt unserer Leonie begann ich Tagebuch zu schreiben (rückwirkend ab Beginn der SS). Auch heute schreibe ich noch hinein. Dort habe ich auch die US-Fotos, sowie die wenigen Fotos, die wir von Tim haben, Fotos der Ruhestätte der Beiden, unserr Gedenkecke, unserer Rose ( welche mir die Mutti einer Freundin unsere großen Tochter nach der stillen Geburt unserer Leonie schenkte)... geklebt.

Vielleicht wäre das auch etwas für dich?

Mein Kinderwunsch war gerade nach den beiden stillen Geburten in die Ferne gerutscht. Noch einmal so etwas durchmachen wollte ich nicht. Erschwerend kam bei Tim dazu, dass ich mir Vorwürfe machte, an seinem Tod Schuld zu sein. Er war gesund. Hätte ich mich gegen die FWU entschieden, wäre er jetzt vielleicht bei uns. Mit diesen Schuldgefühlen lebe ich noch heute, auch wenn damals alle sagten, dass wir in unserer Situation die richtige Entscheidung getroffen hatten.
Der Kinderwunsch kam aber zurück. Ich konnte jedoch eest nach den errechneten ET von Leonie und Tim wieder beginnen zu üben. Vorher wäre es mir falsch vorgekommen.

Darf ich fragen, weshalb du Schuldgefühle hast?

Ich wünsche dir/euch für die kommende Zeit viel Kraft. Solltest du kein Licht am Ende des Tunnels sehen, scheu dich nicht professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Liebe Grüße

Emansara

6

Hallo pouine!
Herzliches Beileid erstmal, es ist eine ganz schreckliche Erfahrung, die ihr da machen musstet. Ich weiß, wie du dich fühlst. unser kleiner Schatz ging am 10.09.16 in der 18. Ssw still zu den Sternen. Ich hatte einen Blasensprung, der durch eine Infektion ausgelöst wurde. Die Schuldgefühle kenne ich. die mache ich mir auch.ich frage mich, ob ich die Infektion hätte verhindern können, bemerken müssen... ich hatte seit der 13. Woche Blutungen, aber keiner hat die Ursache gefunden. Angeblich war immer alles in Ordnung... Hätte ich auf genauere Untersuchungen bestehen müssen?

Es ist auch unser erstes Kind. Und es war eine künstliche Befruchtung. Wir können auf normalem Weg keine Kinder bekommen, zumindest ist es fast unmöglich. Wir wollen im Januar wieder starten, momentan würde ich das noch nicht durchstehen.

Mir hat die Seelsorgerin im Krankenhaus sehr geholfen. Sie sagte mir, dass wir uns darüber im Klaren werden müssen, dass wir ELTERN geworden sind, einen SOHN haben, auch wenn der nie Mama und Papa zu uns sagen wird.

Die Trauer wird besser mit der Zeit, anders. Auch wir trauern derzeit natürlich noch, aber wir versuchen, so normal wie möglich weiterzuleben. Einfach ist das natürlich nicht, und sehr sehr oft (wie jetzt) kommen einfach die Tränen. Aber wir werden es schaffen. Und Ihr auch!
Ich wünsche euch alles Gute!

8

Hallo Pouine,

erstmal mein Beileid zum Verlust eures Mikael! Niemand sollte so etwas durchmachen müssen.

Ich hoffe, ich kann dir ein wenig helfen, in dem ich deine Fragen beantworte:
Unsere Tochter Eleanor ist am 7.5.2016 in der 26 SSW still geboren worden. Zunächst hatte ich auch viele Schuldgefühl, die sich aufgrund der Diagnose dann etwas legten (Schuld war eine Ringelrötelinfektion, die man als Erwachsener meist nicht merkt). Trotzdem frage ich mich immer noch, wo ich mich angesteckt haben könnte und ob ich irgendwie etwas hätte ändern können. Aber es nagt nicht mehr so an mir wie am Anfang.
Ich war übrigens 31, jetzt bin ich 32 und Elli war unser erstes Kind. Davor hatte ich eine Fehlgeburt in der 9. SSW. Wir können nur durch eine Kinderwunschbehandlung schwanger werden.
Danach haben wir viel mit Freunden und Familie geredet, ich habe mir den Mutterschutz Zeit genommen es halbwegs zu verarbeiten und wir sind zu einer Trauergruppe und zu einer Psychologin gegangen, und gehen in unregelmäßigen Abständen immer noch hin.

Mir hat später der geregelte alltag auch geholfen, da man dann nicht ständig über den Verlust nachdenken kann aber schmerzhaft ist es immer noch sehr und sie fehlt uns jeden Tag.
Wir wollten danach aber möglichst schnell wieder schwanger werden (man bereitet sich auf das Schreien eines Babys vor und wenn da nichts ist, fehlt es, obwohl man es nie gehört hat) und da es eine natürliche Geburt war, sprach auch keine Kaiserschnittnarbe o.ä. dagegen. Nach vier normalen Regelblutungen haben wir es wieder versucht und ich bin zur Zeit in der 7.SSW.
Nach dem termin bei der Frauenärztin bin ich immer erleichtert (ich darf einmal in der Woche kommen) aber danach kommen wieder die Ängste.

Liebe Grüße und viel Kraft für die nächste Zeit!

9

Leonard wurde im November 2013 in der 23. SSW geboren. Warum das so kam, weiss ich nicht und das machte es irgendwie schlimmer. Man macht sich immer irgendwie GEdanken, ob man etwas falsch gemacht hat, warum es passiert ist, warum man so "versagt" hat als Frau. Dabei st das rational totaler Unsinn. Trotzdem kann man sich davon nicht freisprechen.

Ich war damals 36.

Hatte schon einen Sohn der war zu der Zeit 6 Jahre alt.
4 Monate später war ich wieder schwanger. Hatte natürlich mehr Angst, aber sobald ich die 23. SSW hinter mir hatte, wurde es besser. Ich war auch ziemlich gut im verdrängen.

Mich hat es aber auch wieder mehr auf einen spirituellen Weg geführt und mein Leben dadurch bereichert. Ich weiß, dass mein Sohn bei mir ist und seine SEele trotzdem zur Familie gehört.

Trauer ist wie Wellen, die über einen hereinbrechen, manchmal stärker, manchmal weniger stark, aber immer wieder. Trauer hört nie auf, aber man lernt damit zu leben und irgendwann merkt man auch, dass man dankbar dafür sein kann, dass man trauern darf/kann, denn man darf/kann jemanden so lieben und vermissen.

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Bitte entschuldigt, dass ich nicht zum antworten komme.

Ich möchte euch danken für das Teilen eurer Erfahrungen. Ihr seid so unfassbar starke Frauen!

Und auch wenn es nie gut wird, hoffe ich doch für uns alle, dass es irgendwann vielleich besser wird.