Hi Zusammen
Ich habe heute einige Geschichten gelesen über Frauen die vor kurzem eine FG erlitten haben,
Frauen die traurig sind und den Schmerz über den Verlust fast nicht aushalten
Deshalb möchte ich gerne meine Geschichte mit euch teilen:
Am 02.12.2016 hatte ich endlich einen positiven SST in der Hand (nach 1.5 Jahren) und konnte es kaum glauben. Mein Mann und ich waren überglücklich
Am 05.12.2016 habe ich meine FA angerufen um einen Termin abzumachen. Den Termin setzte sie auf den 15.12.2016. Nach meinem Anruf ging ich auf die Toilette und bemerkte, dass ich eine leichte Blutung hatte. Weil ich mir Sorgen machte, habe ich noch einmal kurz meiner FA angerufen und nachgefragt. Sie meinte, dass leichte Blutungen in der SS ganz normal sind.
Plötzlich habe ich starke Unterleibschmerzen bekommen und die Blutungen wurden immer intensiver. Ab diesem Zeitpunkt wusste ich genau, was da gerade passiert.
Ich konnte es nicht glauben und war völlig fertig und erschöpft. Ich habe mich dann dazu entschieden nach Hause zu gehen. Zu Hause habe ich sehr lange geweint...
Wir waren beide sehr traurig über diesen Verlust und trotzdem haben wir versucht, so schnell wie möglich wieder in den normalen Alltag zu kommen, das hat mir wirklich geholfen. Bereits am nächsten Tag ging ich wieder zur Arbeit. Ich bin ganz offen mit dem Thema umgegangen und habe es meiner Chefin erzählt. Sie hat sehr postitiv darauf reagiert und konnte meine Trauer verstehen. Auch unsere Familie haben wir informiert und es hat einfach gut getan darüber zu sprechen.
Ich möchte euch einfach ermutigen, euer Umfeld darüber zu informieren wie es euch wirklich geht. Die Leute haben oft viel mehr Verstädnis dafür, als wenn wir uns einfach wochenlang Krankschreiben lassen und uns eine Notlüge ausdenken.
Versteht mich nicht falsch, es ist sehr wichtig zu trauern und eine Privatsphäre zu haben. Aber ich denke es ist genau so wichtig darüber zu sprechen.
Und unsere eigene Offenheit kann auch Türen öffnen...vielleicht hat eine Arbeitskollegin so etwas auch schon erlebt und ist froh, einmal mit jemanden darüber sprechen zu können.
Es ist ein sehr trauriges Thema aber ich finde es ist defintiv kein Tabu-Thema. Ich würde mir wirklich wünschen, dass man mehr darüber spricht!
Wir geben nicht auf und versuchen bald wieder schwanger zu werden und hoffen, dass es nicht wieder 1.5 Jahre bis zur nächsten SS dauert
FG in der 6. SSW - darüber sprechen kann helfen!
Der Schuss kann aber auch ganz furchtbar nach hintennlus gehen!
Ich bin von Anfang an sehr offen damit umgegangen aber das hätte ich nicht tun sollen!
Nach nun 7 Fehlgeburten kann ich dir mal sagen, dass ich mich in Grund und Boden schäme !! A wegen der Sache Ansicht weil ich scheinbar unfähig bin ein Kind auszutragen und b weil die Leute nur noch Mitleid für mich übrig haben , alle fassen mich mit Samthandschuhen an, keiner spricht mehr mit mir über Schwangerschaften, teilweise kenne ich die Babys nicht mal nach einem halben Jahr weil sich niemand traut mich einzuladen....
Manchmal denke ich hätte ich mal besser nix gesagt und auf die Dummen fragen a la "was ist denn mal mit euch" gesagt dass wir noch nicht wollen das wäre deutlich einfacher gewesen!
Viel Glück für den nächsten Versuch
Klar kann das helfen. Aber ich muss meiner Vorschreiberin Recht geben.
Von meinen 3 Fehlgeburten wissen nur meine engsten Freunde (die Familie nicht).
Es ist schön, darüber zu sprechen. Aber meine zwei besten Freundinnen haben Kinder und fragen andauernd, ob es ok ist, wenn ich das Baby halte oder sonst was. Klar wollen sie Rücksicht nehmen. Aber man wird echt mit Samthandschuhen angefasst.
Das ist auch der Grund, warum ich von meiner jetzigen SS noch weniger Leuten erzählt hab.
Bin zwar schon in der 16SSW. Hab aber immernoch Angst.
Und dieses in Watte gepackt werden ertrag ich nicht mehr.
Aber für jeden gibt es einen individuellen Weg, mit diesem Verlust klar zu kommen.
Liebe Grüße Ela mit Prinzessin ( 15 + 4 ) im Bauch und drei Sternchen im Herzen
Liebe Schneeflocke!
Zuersteinmal mein Beileid zu deinem Verlust! Und ich drücke dir die Daumen das du bald wieder positiv testen darfst!!!
Du hast recht, darüber sprechen kann helfen...
Aber...
Jeder verarbeitet den Schmerz anders und da sollte jeder selbst entscheiden was für einen der richtige Weg ist. Die Hauptsache ist man setzt sich damit auseinander! Ob mit der Familie auf Arbeit oder in der Anonymität eines Forums...
Ich persönlich mache viel mit mir selbst aus, habe über meinen Abgang letzte Woche nur mit meinem Partner und meiner engsten Freundin gesprochen und meine Geschichte hier im Forum geschrieben.
Mir reicht das dann auch!
Nicht weil eine Fehlgeburt für mich zu den Tabuthemen gehört sondern einfach weil ich nicht der Typ bin der sich mit dem ganzen Mitleid und den zum Teil auch dummen Kommentaren auseinandersetzten möchte.
In meinem nahen Umfeld sind 6 Frauen schwanger, 2 haben vor kurzem entbunden, auf Arbeit wird in letzter Zeit fast monatlich eine Schwangerschaft bekannt gegeben (arbeite im Krankenhaus) und mich nerven diese Fragen ala: "und wann ist es bei euch soweit?"
Ich bin sehr traurig und jede schwangere versetzt mir momentan einen Stich aber ich möchte auch nicht von allen mit Samthandschuhen angefasst und mitleidig angeschaut werden. Und dazu wird es kommen da bin ich mir sicher und es ist für mich einfach nur eine furchtbare Vorstellung! Ich ziehe mich für ein paar Tage aus der Babywelt zurück, trauere so wie ich es brauche und dann geht es weiter.
Irgendwann wenn etwas Zeit vergangen ist erzähle ich bestimmt auch anderen davon aber momentan ist mir das zu persönlich und ich möchte nicht mein ganzes Umfeld darüber informieren.
Anders ist es hier im Forum! Mit Frauen zu schreiben die gleiches durchmachen , sich gegenseitig zu ermutigen und die Daumen für den nächsten Versuch zu drücken tut gut. Aber es ist Anonym. Hier ist niemand dem ich fast täglich auf Arbeit über den Weg laufe oder Familie die mich regelmäßig sieht. Das macht es für mich und auch viele andere hier einfacher.
Liebe Grüße
Liebe -hazle-
Danke für deine Antwort. Mir tut es wirklich leid, dass du in deinem Umfeld nicht auf sehr positive Reaktionen stösst. Bei mir ist das wirklich ganz anders.
Ich mag auch kein Mitleid und mag es auch nicht, wenn Personen versuchen irgendwelche netten Worte zu suchen um dich zu trösten.
Unsere Familien und engsten Freunden zeigen einfach eine sehr grosse Anteilnahme. Sie sind für uns da und wir können über alles sprechen. Ich habe zum Beispiel mit meiner Mamma eine ganze schöne Erfahrung gemacht. Sie selber hatte 2 FG bevor sie dann 3 gesunde Mädels zur Welt gebracht hat. Sie hat nie wirklich darüber gesprochen. Durch meine Geschichte konnte sie mit mir darüber reden und wir konnten uns austauschen. Für mich war das wirklich eine sehr schöne und positive Erfahrung.
Ich wünsche dir alles Gute.
Liäbi Grüässli
Jessie
Es ist gut , dass Du einen Weg gefunden hast, es zu verarbeiten.
Meiner wäre es nicht gewesen, denn ich mag kein Mitleid. Und grds wollte und will ich auch über die Fehlgeburten nicht wirklich reden.
Aber für einige ist es sicher ein guter Weg. Alles Gute
Hallo rinchen123
Ich habe meine Geschichte geschrieben, weil ich denke, dass es vielleicht ein paar Frauen ermutigen kann. Mir ist aber auch klar, dass jede Frau anders mit dem Thema umgeht und jeder etwas anderes braucht. Wir sind alle unterschiedlich und das ist auch gut so.
In meinem Umfeld habe ich jetzt zum Beispiel überhaupt nicht das Gefühl, dass die Leute uns bemitleiden... ich spühre einfach eine grosse Anteilnahme und das finde ich persönlich wirklich schön.
Ich wünsche dir auf jeden Fall alles Gute
Ich habe das im Nachhinein bereut so vielen Menschen schon viel zu früh von der Fehlgeburt erzählt zu haben. In dem Moment tat es gut sich bei zwei engen Freundinnen und Mama, Papa und der Schwester auszuheulen.
Aber das rächt sich wenn man nicht wieder zeitnah schwanger wird. Ich bin bei meinem Sohn im 3. ÜZ schwanger geworden und beim Versuch ein zweites Kind zu bekommen im 1. ÜZ - ich dachte deshalb das klappt schnell wieder.
Jetzt ist es fast ein Jahr her und außer einer zweiten Fehlgeburt im Oktober ist nichts passiert. In dem Moment wo du jedem von der Fehlgeburt berichtest wissen auch alle das ihr versucht ein Kind zu bekommen.
Nie im Leben würde ich wollen das es auf der Arbeit alle wissen, zum Glück konnte ich das bei beiden Fehlgeburten vermeiden.
Hallo,
Ich bin auch eher jemand der denen die nachfragen eine Antwort gibt.
Das heißt, es wissen einige das wir ein zweites Kind möchten. Deshalb wussten es jetzt auch ein paar das ich einen positiven Test in den Fingern hatte.
Und zumindest diese Leute werden auch wissen das ich jetzt wieder eine frühe FG habe, 5+3.
Ich hatte mich vor meiner Tochter schon viermal von meinen Sternchen verabschieden müssen, und bin auf diese Weise gut zurecht gekommen.
Natürlich ist es Typsache. Meine Nachbarin wurde zur gleichen Zeit schwanger, wie ich das erste Mal auch. Zuerst war sie schon ein bisschen gehemmt, als sie aber gemerkt hat, das ich mich für sie freue hat es mir sehr geholfen ihre Schwangerschaft miterleben zu dürfen. Das hat mir meinen Stern sehr viel näher gebracht.
Sie hat tatsächlich für ihren Sohn den gleichen Namen ausgesucht den ich mir für unseren auch gewünscht hätte. Hört sich jetzt evtl. blöd an, aber jedesmal, wenn ich ihn sehe denke ich an mein Engelchen. Und das ist nicht schlimm.
Meine Erfahrung ist, je offener und ehrlicher ich mit dem Thema umgehe desto besser komme ich damit zurecht. Wobei ich schon zugebe, den empathischen Trampeln in unserem Umfeld sage ich auch nichts.
Liebe Grüße