Drei Wochen ist es nun her, dass wir unsere Tochter Hannah in der 34. SSW still zur Welt gebracht haben, nachdem ihr Herz ohne Grund aufgehört hat zu schlagen.
Es kommt mir vor, wie eine Ewigkeit, wahrscheinlich auch deshalb, weil ich jede Sekunde an sie denken muss.
Es überwiegen die schlechten Tage, nur heute Nacht kam diese Traurigkeit mit einer derart großen Wucht zurück, dass ich selbst erschrocken bin. Ich musste viel weinen, habe dann meiner Tochter in der Nacht einen Brief geschrieben, weil ich ohnehin nicht schlafen konnte.
Sie fehlt mir so wahnsinnig, dass es mich fast zerreißt. Ich habe gestern begonnen, ihr Erinnerungsbuch zu gestalten. Wir haben viele Fotos (von der Schwangerschaft, die Ultraschallbilder, vom Renovieren ihres Zimmers, vom Kinderwagen Einkauf, der Schwangerschaftstest, alle Karten die wir nun von Freunden bekommen haben) Das alles kommt in das Buch - nur für sie.
Vielleicht hat mich das einfach wieder so intensiv beschäftigt, dass es mir heute Nacht einfach wieder so stark bewusst wurde. Ich bin aber dennoch fest überzeugt, dass es mir vielleicht irgendwann helfen wird, das alles zu ertragen.
Wir haben eine Selbsthilfegruppe gefunden, die uns wahnsinnig hilft. Ich besuche außerdem einen Rückbildungskurs, wo nur nur Frauen sind, denen das Selbe passiert ist. Es hilft ungemein, sich mit ihnen auszutauschen. Wahnsinn, wie viele es gibt, denen das Selbe in so einer späten Schwangerschaft passiert ist. Ich bin sehr dankbar, dass ich sie gefunden habe.
Liebe Sternenmamis,
was ich euch sagen möchte ist: wir sind alle so stark, wir sind alle Mamis von wunderbaren Kindern, wir können stolz auf sie sein, auch wenn ein anderer Weg für sie alle bestimmt war, den wir nur schwer oder gar nicht begreifen können.
Danke das es euch alle gibt. Es hilft so sehr, sich austauschen zu können und immer wieder Trost finden zu können. Das finde ich, ist einzigartig - so wie unsere Mäuse. Ich habe soeben eine für sie alle angezündet.
Tina mit Hannah ganz ganz fest im Herzen
Sie fehlt mir so unendlich...
Hallo tina8383,
Es tut mir wirklich unendlich leid für dich, was da passiert ist. Da mir so etwas nie zugestoßen ist, kann ich nur versuchen, mich in deine Lage reinzuversetzen... ich wünsche dir wirklich viel Glück und dass bald wieder die guten Tage überwiegen! Ich wusste absolut garnicht, dass es so viele Sternchen in den letzten Schwabgerschaftsmonaten gibt...? Das haut mich wirklich um.... wirklich traurig :( Lg Kathi
Liebe Tina,
erst einmal möchte ich Dich unbekannterweise ganz fest in den Arm nehmen. Ich weiß ganz genau wie du dich fühlst. Ich habe letzte Woche (zwar "erst") in der 23. Ssw unseren Sohn Julius zur Welt bringen müssen. Unser erstes Kind. So unbegreiflich und grauenvoll wie ein schlimmster Film spielt sich alles ab. Unser Sohn war kerngesund. Mein Körper hat aus irgendwelchen unerklärlichen Gründen (wahrscheinlich einer Infektion) einfach dafür gesorgt unser Wunder auf die Welt zu bringen. Ich wachte nachts mit regelmäßigen Wehen alle 4 min. auf. Einfach so :/ ich hatte einen Fruchtblasenprolaps. Die Fruchtblase hing plötzlich direkt in der Scheide.
Unfähig irgendetwas anderes noch zu unternehmen um es rückgängig zu machen, habe ich diesen kleinen perfekten Menschen entbunden um ihn nach einem unsagbar schmerzenden Abschied gehen lassen zu müssen.
Genau wie bei dir, fehlt mir der Kleine so sehr. Diese völlige Leere im in mir und meinem Alltag tut so weh.
Wie du sagst wir alle können das nicht begreifen und ertragen. Nur irgendwann akzeptieren das sie nur in unseren Herzen sein können und nicht in unseren Armen.
Wenn du mit jemandem sprechen magst, biete ich mich gerne an wenn du magst.
Wie du sagst, es tut gut zu wissen das man hier Frauen findet, die ein selbes Schicksal erlitten haben... es ist Wahnsinn wie viele Frauen ein solches Schicksal plagt.
Fühl dich gedrückt!
loeckcheeen mit Julius tief im Herzen
Liebe Tina, es tut mit sehr leid das du auch eine sternenmama bist. Wir mussten unseren Maxi vor 6 wochen in der 23 ssw gegen lassen. Er war leider krank und es war das beste für ihn. Bei dir war es so spät, man kann gar nicht glauben das da noch etwas schief gehen könnte. Ich schicke dir ganz viel kraft um nach vorne zu schauen mit eurer kleinen Maus im Herzen. Sie wacht über euch.
Liebe Tina,
ich kann das Geschriebene sooo gut verstehen. Auch ich habe mein wundervolles Kind Anfang diesen Jahres kurz vor der Geburt verloren. Ich kann und will es noch immer nicht begreifen. Denn es tut so unglaublich weh. Und der Schmerz ist immer da. Manchmal etwas ruhiger - manchmal aber auch mit aller Wucht, reißend und zermürbend. Ich habe dann manchmal das Gefühl, dass ich gar keine Luft mehr bekomme und dass ich laut schreien muss. Und dann denke ich, dass ich das bestimmt nie schaffen werde. Weil das Vermissen mich auffrisst. Und das auch nach vielen Wochen. Aber dann gibt es auch wieder die Momente, wo mein Überlebenswillen versucht, irgendwie (wie genau weiß ich noch nicht, aber ich suche danach) nach vorne zu blicken. Und trotzdem irgendwie zurechtzukommen. Aber es ist unsagbar schwer. Auch ich versuche, möglichst viele Erinnerungen festzuhalten - ich finde es sehr schön, dass du ein Buch gestaltest. Konntest du denn gut Abschied nehmen von deiner kleinen Tochter? Und hast du einen Ort, wo die sie besuchen kannst?
Ich grüße dich ganz herzlich und sende dir ganz viel Kraft - und bedanke mich für die angezündete Kerze!
fuxie
Liebe Fuxie,
es tut mir so leid, dass auch du das erleben musstest.
Wir hatten Gott sei Dank - unter diesen Umständen - ein wunderschönes Geburtserlebnis. Obwohl die Einleitung 4 Tage gedauert hat, war die Geburt selbst sehr, sehr schön und unkompliziert. Wir hatten unsere Hannah danach noch für 3 Stunden bei uns, haben viele Fotos gemacht.
Jetzt ist sie in der Urne bei uns zu Hause. Ich konnte sie in kein Sammelgrab legen und jede weiter Entscheidung war für mich zu diesen Zeitpunkt einfach unmöglich. Deswegen haben wir uns für die Einäscherung entschieden. Sie ist nun bei uns - in ihrem Zimmer und wir können später immer noch entscheiden was wir tun wollen. Das ist sehr beruhigend.
Ich wünsche auch dir von Herzen, dass du diesen tragischen Schicksalsschlag irgendwann irgendwie ver- und bearbeiten kannst und auch du ganz bald wieder ein paar Lichtblicke erleben wirst.
Ganz viel Kraft & Energie,
Tina
Liebe Tina,
das klingt - den Umständen entsprechend - schön. Und vielleicht ist eine längere Einleitungsphase manchmal gar nicht so schlecht - einfach, weil man noch Zeit hast sich Gedanken zu machen, was einem vielleicht noch wichtig wäre.
Gab es bei dir denn irgendwelche Hinweise, was passiert sein könnte? Oder war es tatsächlich auch einer dieser völlig unerklärbaren plötzlichen Fälle? Das finde ich ja so so erschreckend: dass man mit nichts, aber auch gar nichts rechnet und immer alles gut scheint - und plötzlich ist alles vorbei... Und ist Hannah euer erstes Kind?
Viele herzliche Grüße!
Liebe Tina,
es ist noch recht frisch, seit ihr eure Hannah verloren habt. Da ist es mehr als normal, dass die schlechten Tage überwiegen. Ich kann mir vorstellen (wie du selber schon geschrieben hast), dass es in der Nacht besonders schlimm war, weil du mit dem Erinnerungsalbum begonnen hast. Da du dich so intensiv damit beschäftigt hast, ist der Verlust noch präsenter als sonst.
Der Schmerz über den Verlust wird leichter werden, jedoch nie ganz verschwinden. Die Sehnsucht nach eurer Maus wird immer da sein. Aber irgendwann wirst du/werdet ihr nicht mehr so schmerzvoll sondern voller Liebe an eure Hannah denken.
Aber immer wieder wird es auch Momente geben, an denen dir/euch der Verlust wieder sehr schmerzhaft bewusst wird. Dies geht mir selbst heute noch so. Unsere Leonie musste ich 2007 in der 19. und unseren Tim 2007 in der 17. SSW still zur Welt bringen. Als ich sie 2015 ins Melderegister eintragen ließ, wurde mir ihr Verlust wieder sehr schmerzhaft bewusst. Dann musste meine Freundin kürzlich aufgrund einer (während der SS entdeckten) Lebererkrankung ihre SS in der 15. SSW beenden. Ich war für sie da, aber auch da wurde mir unser Verlust wieder schmerzhaft vor Augen geführt.
Dein letzter Absatz ist sehr schön geschrieben und rührt mich sehr. Ich drück dich ganz fest
Liebe Grüße
Emansara
Liebe Tina,
ich bekomm Gänsehaut. So spät ein Kind zu verlieren. Schrecklich. Es ist so frisch, natürlich überwiegen die schlechten Tage. Gib dir Zeit. Es ist das Schlimmste passiert, was einer Mama passieren kann. Irgendwann wird es hoffentlich besser.
Aber ich muss sagen, es ist bei mir jetzt noch so. Die Geburt meiner kleinen Jelena in der 21SSW ist fast 16 Wochen her. Aber gerade die letzten Tage haut es mich um. Ich bin so am Ende einfach. Ich hatte gedacht, dass es besser geworden ist. Und dann kommt wieder so ein Schlag ins Gesicht. Rückblickend betrachtet, mache ich Fortschritte. Aber es fühlt sich nicht so an. Leider ist trauern harte Arbeit.
Ich finds toll, dass du ihr ein Album machst. Ich schreibe das Schwangerschaftstagebuch weiter und schreibe viele Briefe. All das packe ich in Jelena's Erinnerungskiste.
Deine kleine Hannah schaut nun von oben hinunter und ist stolz auf ihre tollen Eltern.
Es ist unbegreiflich für mich, warum sie gehen musste. Für euch wahrscheinlich auch. Ich hoffe einfach, dass unsere Kinder da oben sich finden und für einander da sind, so wie wir.
Meine brennt nun auch für deine Hannah.
Fühl dich gedrückt
Ich wünsche dir/euch viel Kraft.
Alles Liebe
Ela mit sechs Sternenkindern ganz fest im Herzen