Hallo ihr lieben,
Mache kennen ja schon meine Geschichte.
Meine süße kleine Tara wurde am 23.8 geboren und hat nur eine Stunde gelebt und uns Dan Verlassen.
Ich war am Boden zerstört (das war unser 17 künstlichen Versuch) wusste nicht wie ich weiter machen soll. Da uns gesagt wurde dass die Beerdigung nicht so bald sein wird und uns geraten wurde weg zu fahren haben wir das auch gemacht. Natürlich wars ein Urlaub voller Trauer aber ich hab mich mit dem Schicksal abgefunden und hab irrgendwie begonnen nach vorne zu schauen.
Vor 10 Tagen war die Beerdigung und die hat mich wieder zurück geworfen meine Trauer war größer als am Anfang. Am Samstag haben wir Tara Dan am Grab besucht es ist gut das ich jetzt weis wo sie ist und das ich immer hin gehen kann
Ich bin aber nicht mehr der Mensch der ich einmal war ich bin voller Trauer und wütend auf die ganze Welt. Und seit Samstag denk ich nur daran wieder zum Friedhof zu fahren und wie ich ihr Grab verschönern kann und werde.
Ich schau zwar nach vorne und Plan auch schon den nächsten Versuch aber die Trauer und der Schmerz werden immer größer.
Mir wurde mal von einen Arzt gesagt das für manche Frauen der Besuch am Friedhof wie eine Therapie ist aber was ist normal und was Dan wieder rum zu viel bzw nicht mehr gesund.
Wie seit ihr mit euere Trauer umgegangen? Seit ihr oft am Friedhof gewesen? Hat euch das geholfen?
Vl sind das blöde fragen da ja jeder mit Trauer anders um geht.
Trauer und Schmerz nach Beerdigung
Hej,
Mein Beileid.
Ich kann dich so gut verstehen.
Auch ich habe meine Tochter heute vor zwei jahren in der 23. Ssw zur Welt gebracht.
Es War für mich alles schrecklich und kaum zu ertragen. Mein Kind tot, dann in der "kühlkammer" bis zur Beerdigung.
Das war ein Alptraum, zu denken das sie da liegt und keine Nähe und Wärme spürt.
Als wir ihre kleine Urne ins Grab gesetzt haben...furchtbar, nur Tränen.
Ich hatte so oft den Gedanken das ich die kleine Urne da wieder ausbilden nur um ihr so nah wie möglich zu sein.
Ich War Anfangs, bevor ich zurück zu Arbeit bin ( 5 Monate nach dem tot ca.) so häufig auf dem Friedhof, sehr oft auch alleine. Immer wenn mir danach war.
Es hat mich beruhigt, ich konnte was tun.
Oder einfach bei ihr sein.
Als ich in der Woche wieder arbeiten musste, musste ich "planen" wann ich fahre. So bin ich (fast) jedes Wochenende.
Dann "musste" ich mal aussetzen, weil wir im Urlaub waren. Komisch es fehlte was.
Aber irgendwann habe ich einfach mal versucht nicht hinzugehen. Oder den rytmus zu verlängern.
Mir War immer wichtig mir jeder zeit zu erlauben zu ihr zu gehen, aber ich wollte es nicht mein leben diktieren lassen.
Ich bin sehr froh das ich dieses Grab habe. Es ist ihr oder unser Ort.
Ich wünsche dir sehr viel Kraft.
Es ist schlimm ein geliebtes, ersehntes Kind zu verlieren, mich hat es für immer verändert.
Die Trauer verändert sich.
Ganz herzliche Grüße
Danke für deine Antwort
Mir tut es leit das du das auch durchmachen musstest. Wie du geschrieben hast, ich such auch nur die Nähe und will ihr so nah wie möglich sein das ist warscheinlich der Grund warum ich seit Tagen an nichts anderes denken kann. Werd glaub ich morgen das erste mal alleine hin gehen ich halt es irrgendwie nicht mehr aus
Liebe dacika,
mein Beileid zu deinem Verlust. Dieser ist ja noch sehr frisch, von daher setze dich nicht selbst unter Druck. Du wirst wieder nach vorne schauen, wenn die Zeit dafür kommt. Im Moment bist du noch mitten in der Trauer. Lass es zu.
Die Trauerbegleiterin hat mir im Bezug auf das Begräbnis unseres Sohnes gesagt, dass es nichts gibt, was komisch ist oder nicht geht. Da muss jeder seinen Weg finden, sich zu verabschieden und dann damit umzugehen.
Unser Sohn liegt sehr nah bei uns. Der Friedhof ist quasi direkt vor unserer Tür. Bis zu seinem Grab gehe ich vielleicht fünf Minuten. Ich gehe hin, wann immer mir danach ist und ich das Bedürfnis verspüre. In meinem Herzen und meinen Gedanken ist er eh immer bei mir. Es war der erste Weg, den ich nach meinem positiven Schwangerschaftstest gemacht habe.
Ich denke, ein normal oder gesund gibt es da nicht. Wenn du täglich das Bedürfnis hast, geh. Wenn es einmal in der Woche oder im Monat ist, ist es auch ok. Du wirst heraus finden, was dir gut tut und die Häufigkeit wird sich sicher auch immer mal wieder verändern.
Am Anfang wusste ich nicht wohin mit mir. Da war es wichtig, dann einen Ort zu haben, wo ich hingehen konnte. Fahr hin und gestalte das Grab, wenn du das Bedürfnis hast. So kannst du etwas für deine Tara tun.
Ich wünsche dir weiterhin ganz viel Kraft und alles Gute
Danke für deine Worte.
Du hast recht es gibt kein normal oder gesund. Es ist jetzt 2 Tage her das wir am Friedhof waren und ich halte es nicht aus. Werd aufjeden Fall morgen mal hinfahren mal schauen wie lang ich mit den öffis brauche weil bis jetzt sind wir immer mit dem Auto gefahren. Leider brauch ich etwas länger als du... 1 gute Stunde aufjeden Fall.
Liebe dacica,
zunächst einmal fühl dich ganz lieb gedrückt. Ich selbst habe bisher eine frühe Fehlgeburt in der 9. Woche mit AS gehabt und hoffe , dass ich so etwas nicht noch einmal erlebe.
Zum Glück musste ich jedoch so etwas grausames wie du und einige andere Frauen nicht erleben. Ich kann dir daher nur von einer guten Freundin berichten, die ihre Tochter zur Welt gebracht hat in dem Bewusstsein, dass sie nur wenige Stunden bei ihr bleiben wird.
Bei ihr wurde bereits in der 22. ssw festgestellt, dass das Baby aufgrund einer fehlbildung nach der Geburt sterben wird. Der Arzt hat ihr eine Abtreibung angeraten. Sie entschied sich jedoch bewusst dagegen, weil sie die Zeit bis zur Geburt brauchte um mit ihrem Baby noch etwas zu erleben und sich zu verabschieden, was ich sehr gut nachvollziehen kann.
Als ihr Baby endlich da war, hielt sie es so lange fest im Arm, bis es für immer friedlich einschlief.
Die hat geschrien und war hilflos. Zuvor hatte sie bereits 2 FG jeweils in der 12. Woche erlitten und nun starb ihr langersejntes Baby in ihren Armen. Was ihr nun endlich half, war eine Therapie beim Psychologen, sowie ihre spirituelle Ader und ihr glaube. Sie sagt selbst, ohne die Therapie und ihren Glauben wäre sie verloren gewesen. Sie hat jetzt auch noch ein Kind bekommen, es war jedoch nicht geplant, da ihre Angst zu groß war.
Zum Friedhof geht sie sehr selten, weil sie es nicht ertragen kann.
Sie hat viele Gespräche mit ihrem Mann und engen Freundin geführt und letztendlich die Psychotherapie. Sie hat gelernt damit umzugehen, aber der Schmerz sagt sie, wird ganz tief im Herzen immer da sein. Sie ist jedoch auch glücklich ihren Sohn zu haben, den sie ohne alles was vorher geschehen ist, nicht hätte. Sie sagte mal, dass alles was geschieht einen Grind hat und dass man ihn oft erst im Nachhinein erkennt.
Ich hoffe ich konnte dir damit ein wenig helfen ...