Liebes Forum,
mich erfüllt momentan eine unendliche Traurigkeit und ich muss sie einfach aufschreiben und mit jemandem teilen.
Nach einer frühen Fehlgeburt im Mai 2016 durfte ich im März diesen Jahres endlich wieder positiv testen. Leider war schon beim ersten Ultraschall klar, dass mein Baby deutlich zu klein für die SSW war. Da der Eisprung überwacht wurde, wussten wir genau, wann die Befruchtung stattgefunden haben musste. Von Sorgen begleitet mussten wir auf das Ersttrimesterscreening warten. Bei diesem wurde dann wieder bestätigt, dass die Kleine einfach viel zu klein ist. Außerdem wurde festgestellt, dass zwei Finder zusammengewachsen sind. Es wurde ein Harmony-Test gemacht. Für eine zweite Meinung bin ich dann in die Uniklinik. Auf deren Ultraschall wurden außerdem ein Herzfehler, ein sich nicht füllender Magen und ein fliehendes Kinn festgestellt. Außerdem war das Köpfchen viel zu groß für den Körper. Es wurde eine zusätzliche Punktion der Plazenta vorgenommen. Alle Ärzte waren sich sicher, dass eine Tripliodie vorliegt.
Als die Testergebnisse kamen, sind sowohl wir als auch die Ärzte aus allen Wolken gefallen, denn sowohl Harmony-Test als auch Plazentapunktion waren komplett unauffällig und passten somit überhaupt nicht zum Ultraschall. Es mussten als Langzeittests gemacht werden und wir mussten wieder warten. Diesmal schon mit der Gewissheit, dass unser Kind so krank ist, dass ein normales Leben auf keinen Fall möglich sein wird.
Die Langzeittests dauerten fast drei Wochen. Das Ergebnis: Mosaik-Tripliodie. Eine Chromosomenstörung, die so selten ist, dass sie an der Uniklinik hier noch nie vorgekommen ist. Die Ärzte waren fassungslos.
Damit war dann klar, dass wir Mila gehen lassen müssen. Ihr Leben - wenn sie denn überhaupt noch bis zu einer natürlichen Geburt gelebt hätte - hätte nur wenige qualvolle Minuten oder Stunden gedauert. Das konnten mein Mann und nicht mit unserem Gewissen vereinbaren.
Am Montag bin ich dann in die Klinik gekommen. Die Nacht auf Dienstag war von den schlimmsten körperlichen und seelischen Schmerzen meines Lebens geprägt. Um 5 Uhr morgens ist dann meine Fruchtblase geplatzt. Bis zu Milas Geburt hat es aber noch bis 14 Uhr gedauert. Ich kam direkt im Anschluss in den OP für die AS. Da ich gefrühstückt hatte, wollte die Anästhesisten eine Spinalanästhsie machen, aber ich habe mich geweigert. Ich hätte es nicht verkraftet, bei der OP wach zu sein. So bekam ich zwar böse Blicke, aber auch eine Vollnarkose. Als ich wieder in mein Zimmer kam, konnte ich mich von Mila verabschieden. Sie wurde sauber gemacht und in ein kleines Tuch gewickelt. Ich habe sie gehalten, betrachtet, ihre Fingerchen berührt und Fotos mit einem für sie bestimmten Stofftier gemacht. Sie war so klein und so zerbrechlich und man konnte ihr ihre Krankheit schon ansehen. Sie war nur 15,5 cm groß und wog nur 76 g. Trotzdem war sie für mich wunderschön!
Ich werde sie für immer lieben und als mein Kind betrachten, das nur leider nicht bei mir sein kann.
Ein großer Teil meines Kummers besteht darin, dass ich nicht einsehen kann, dass das Leben jetzt einfach ohne sie so weitergehen soll, wie bisher. Irgendwas muss doch von ihr bleiben! Etwas, das über ihren Platz in meinem und dem Herzen meines Mannes hinausgeht. Ich habe darum überlegt, ihr eine Baum zu stiften. Die Stadt, in der wir leben, bietet an, dass man einen Baum stiften und sich dann aus einer vorgegebenen Liste einen Standort für ihn aussucht. Im Internet konnte ich bereits sehen, dass ein Standort in unserem Lieblingspark frei ist. Was haltet ihr von dieser Idee? Habt ihr vielleicht noch andere Ideen, wie man ein bleibendes Andenken an ein Sternenkind schaffen kann?
Vielen Dank für alle Antworten und Ideen!
Jules
Wir mussten unsere kleine Mila leider in der 18. SSW gehen lassen
Hallo Jules,
ich kann sehr gut nachvollziehen wie du dich gerade fühlst :(
Auch wir mussten unseren Fynn am 22.06. in der 16. ssw gehen lassen, sein Herz hat einfach nicht mehr geschlagen.
Für mich ist es auch sehr schwer damit umzugehen, dass er nicht mehr da ist.
Meine Welt auch immer noch still und es fühlt sich komisch an, dass das Leben trotzdem einfach weiter geht.
Ich kann meinen Zustand auch gerade noch sehr schwer beschreiben.
Die Idee mit dem Baum finde ich sehr schön. Wie lasst ihr eure Mila denn bestatten?
Mit ganz viel Glück, wird unser Fynn am 03.07. im Rahmen einer Sammelbestattung mit anderen Sternenkindern beigesetzt, dann haben wir einen Ort, an dem wir um ihn trauern können.
Da er auf jeden Fall für immer zu unserer Familie gehört, möchten wir uns auch eine Bescheinigung vom Standesamt ausstellen lassen, sobald ich wieder in der Lage dazu bin hin zu gehen.
Und wir möchten uns gerne ein gemeinsames Tattoo stechen lassen.
Fühl dich virtuell ganz fest umarmt.
Sina mit Fynn fest im Herzen
Liebe Sina,
vielen Dank für deine Antwort! Ich habe deine Geschichte auch gerade gelesen und fühle mit dir! Ich kann mir trotz meiner Geschichte kaum vorstellen, wie schwer der Moment gewesen sein muss, in dem man Fynns Herzchen nicht mehr gesehen hat.
Wir konnten uns entscheiden, ob wir Mila selber bestatten lassen wollen oder die Sammelbestattung des Krankenhauses möchten. Irgendwie fanden wir den Gedanke, dass sie gemeinsam mit den anderen Sternchen an einen Ort kommt, schöner. Die Bestattung ist allerdings erst wieder am 8.10. Die Uniklinik hat dafür einen festen Platz auf einem sehr schönen Friedhof hier und dort gibt es eine schöne Gedenkstätte. Der Gedanke, dass Mila bis dahin in einem Kühlschrank liegt, ist allerdings erschreckend!
Ich habe auch schon an ein Tattoo gedacht. Ich habe bereits welche und alle wurden aus einem bestimmten Anlass gestochen. Im Vergleich zu diesen Anlässen ist der Verlust von Mila allerdings so viel schlimmer, dass ich irgendwie das Gefühl habe, etwas anderes für sie tun zu müssen. Vielleicht entscheide ich mich aber später doch noch dafür.
Liebe Grüße
Jules
Liebe Jules,
mein herzliches Beileid zu eurem Verlust! Ich wünsche euch ganz viel Kraft!
Die Idee mit dem Baum ist total schön! Toll, dass die Stadt das anbietet. Das würde ich auch machen!
Wir haben ein Fotoalbum von unserem Sohn. Und natürlich das Grab. Sonst bleibt nur die Liebe und die Sehnsucht!
Alles Gute
Liebe Jules!
Euer Verlust tut mir wahnsinnig leid. Das Unbegreifliche zu verstehen ist schlicht unmöglich, warum es nicht hat sein sollen. Ihr habt eine schwere Entscheidung treffen müssen.
Ich finde es eine ganz tolle Idee, einen Baum zu pflanzen, einen Ort zu haben wo ihr hin könnt.
Ich wünsche euch ganz viel Kraft für die nächste Zeit.
Liebe Jules...
Euer Verlust tut mir unendlich leid. Ich habe sofort Tränen in den Augen gehabt als ich deine Geschichte gelesen habe :( ich wünsche euch viel Kraft!!!
Wir mussten uns in der 13 Woche von unserem Baby verabschieden und da hieß es das Herzchen schlägt seit 3 Wochen nicht mehr...
Einfach furchtbar dieser Moment wenn die Welt zusammenbricht !
Ich habe eine Kette mit einer Feder ( von Freundinnen zum Geburtstag bekommen) und ich habe für mein geliebtes Baby eine kleinere Feder dazugekauft und nun hängen beide um meinen Hals! Immer wenn ich traurig bin oder einfach nur gerade an ihn denke halte ich die Federn fest! Das tröstet dann immer ein wenig ! Zudem habe ich mehrere Kerzen auf dem Tisch stehen und eine besondere ist für unser Baby!
Die Idee mit dem Baum finde ich unheimlich schön!!! Vielleicht könnt ihr dann darunter etwas vergraben was euch mit eurem kleinen Mädchen verbindet, symbolisch. Denn in eurem Herzen wird sie immer bleiben ! Sie wird immer euer Geliebtes Mädchen bleiben und nun passt sie auf euch auf! Von oben als kleiner Engel!
Alles Liebe !❤️
Liebe Jules,
dass eure Mila nicht mehr bei euch sein darf, tut mir sehr leid. Ich drück dich 
In euren Herzen hat sie ihren Platz und wird immer geliebt werden 
Ich finde die Idee mit dem Baum auch sehr schön.
Leider musste auch ich zwei Kinder still zur Welt bringen - unsere Leonie 2007 in der 19. und unseren Tim 209 in der 17. SSW. Außerdem hatte ich 2008 noch eine MA in der 9. SSW (unser Sternchen) und 2009 einen frühen Abgang in der 6. SSW. Wir bekamen nach Leonies Geburt von den Eltern der Freundin unserer großen Tochter als Zeichen ihres Mitgefühls eine Rose geschenkt, welche in unserem Garten einen Platz fand. Jedes Jahr erfreuen wir uns an ihren Blüten - ich besonders an der 1. Blüte. Da die Seelsorgerin bei der Sammelbestattung, bei welcher unser Tim seine letzte Ruhe fand, von Schmetterlingskindern sprach, kam mein Mann auf die Idee 3 Schmetterlinge bei der Rose anzubringen. Diese Idee fand ich sehr rührend und wir setzten sie um. Im Wohnzimmer haben wir eine Gedenkecke und fast jeden Abend leuchtet eine Kerze für Leonie und Tim. Ich habe auch nach Leonies Geburt begonnen Tagebuch - rückwirkend ab Beginn der SS- zu schreiben. Ich habe auch in Gedenken an Leonie und Tim Engel. Wir werden bald ein großes Steinherz im Andenken an Leonie und Tim im Garten haben. Damit wollte mein Mann mich überraschen. Er sah beim Steinmetz ein großes Herz und fotografierte es mit seinem Handy. Als ich Fotos von dem Handy hochladen sollte, sah ich natürlich auch das Herz und sprach ihn darauf an. Ich glaube, hätte seine Überraschung geklappt, wären mir vor Rührung die Tränen gekommen. Von meiner großen Tochter habe ich letztes Jahr eine Kette mit einem Schmetterlingsanhänger zum Muttertag bekommen.
Vielleicht ist etwas dabei, was du für dich/euch machen könntest.
Lasst ihr Mila bestatten? Dann habt ihr auch noch einen Ort, an dem ihr eurer Maus ganz nah sein könnt. wir sind zwar nicht die Friedhofsgänger, aber es ist uns ein großes Bedürfnis, unsere Kinder mehrmals im Jahr zu besuchen. Leider sind sie nicht in unserem Ort bestattet, sondern in der Stadt, in der sie geboren wurden.
Ich wünsche euch ganz viel Kraft, den Verlust zu verabeiten.
Wenn du jemanden zum reden brauchst,kannst du dich gern bei mir melden.
Herzliche Grüße
Emansara
Hallo Du,
es tut mir so leid, dass du nun auch zu uns Sternenmamas gehörst. Der Schmerz ist unbeschreiblich und die Leere unerträglich. Aber du bist nicht alleine damit. Fühl dich in den Arm genommen. Wir haben unseren Stern Thorin in der 17. ssw still gehen lassen. Er hatte ebenfalls eine chormosomale Störung, hydrops fetalis (Ödeme im ganzen Körper) und einen Herzfehler. Sein Herzchen hörte am 06.06.18 auf zu schlagen. Geboren habe ich ihn am 08.06.18 Er war 13 cm groß und wog gerade mal 40g, wo er eigentlich schon ca 100g hätte wiegen dürfen.
Ich finde deine Idee mit dem Baum wunder, wunder schön und würde es machen. Wir hätten uns das auch gut vorstellen können. Unser Thorin wurde eingeäschert und am 29.06.18 in einer ganz kleinen Trauerfeier im Familiengrab beigesetzt. Auch Thorin wäre niemals lebensfähig gewesen. Der Gedanke, das er nicht leiden musste und keinen quälenden Lebenskampf hat führen müssen, ist ein Trost für uns.
Wenn du möchtest, kannst du dein Sternchen Mila in den Sternenhimmel auf meiner Homepage eintragen lassen.
https://sternenhimmel-kind.jimdofree.com/
"Kein Fuss ist zu klein, um nicht einen Abdruck in dieser Welt zu hinterlassen."
Von Herzen alles Liebe für dich,
Teni
Liebe Teni,
ich war gerade auf deine Homepage und finde sie sehr schön! Momentan fehlt mir aber noch die Karft, um die Geschichten zu lesen und meine eigene hinzuzufügen. Sobald ich mich dem gewachsen fühle, trage ich uns sehr gerne ein!
Liebe Grüße
Ihr Liebe,
vielen, vielen Dank für eure Antworten! Es tröstet sehr, von Frauen zu hören, die meine Situation verstehen können!
Mittlerweile sind ein paar Tage vergangen und ich schaffe es ganz gut, mich mit meinen Ponys abzulenken. Ein Glück, dass ich die beiden habe! Sie sind ein guter Grund, sich aufzuraffen und nicht nur heulend im Bett zu liegen.
In regelmäßigen Abständen packen die Gedanken mich dann aber wieder und ich muss zusehen, schnell einen Ort zu finden, an dem ich alleine bin.
Ich habe mir eine Kette mit einem Anhänger, auf dem der Name meines Babys und das Geburtsdatum stehen, gekauft. Und der Baum ist auch bestellt. Im Herbst wird er gepflanzt. Außerdem habe ich eine kleine Kiste mit allen Erinnerungen gefüllt. Diese Sachen helfen mir, weil sie zeigen, dass Mila auf ihre ganz eigene Art bei mir bleibt.
Ich drücke euch alle ganz fest und wünsche allen viel Kraft und schöne Erinnerungen an eure Sternenkinder!
Liebe Grüße
Es tut mir sehr leid😢
Fühle dich ganz doll gedrückt
Leider haben hier in diesem Forum viele ein ähnliches Schicksal erlebt
Es ist einfach nur schlimm und reißt einen den Boden unter den Füßen weg. Mir hat die Anteilnahme hier in diesem Forum sehr bei der Trauer geholfen.
Ich drücke dir die Daumen, dass du es gut verarbeitest und wieder positiv in die Zukunft blicken kannst💜
Mir tut euer Verlust von Herzen leid! Schaue mal nach dem Verein leona. Dort findest du sicherlich andere Betroffene!
Alles Gute