Stille Geburt und die Zeit danach ...

Hallo lieben,
die Stille Geburt (39te Woche) meines Engels ist nun fast 5 Monate her,
und dennoch habe ich hin und wieder diese panischen Ängste das mir mein Sorgenkind auch noch genommen wird, er hatte es so schwer , hat bis zu seinem 4ten Lebensjahr kein Wort gesprochen usw, er ist mittlerweile 6 und wird dieses Jahr eingeschult.
Er hat alles in den 2 Jahren wunderbar aufgeholt.
Aber die Angst es könnte ihm was passieren, macht mich teilweise richtig down.

Bei meinem Babyengel hatte ich immer Angst und es traf tatsächlich ein.

Ich hoffe ich bin kein einzelfall, und den anderen Mamas denen sowas schlimmes passierte, gehts auch manchmal so?

LG semmelhase

1

Mein Beileid...
Man denkt, seine eigene Geschichte wäre schon unfassbar, aber es geht immer noch schlimmer.
Das Leben ist so ungerecht.

Wir haben kein Kind an der Hand, also kenne ich deine Sorgen noch nicht. Aber ich fürchte mich schon etwas vor der Zeit, denn die Angst hört niemals auf. Erst hat man Angst, dass in der Schwangerschaft etwas passiert und dann bei der Geburt und dann wenn die Zwerge da sind.

Wir haben im Oktober unsere Tochter in der 25. Woche bekommen und sie hat uns am nächsten Tag wieder verlassen. Vor 6 Wochen kam unser Sohn in der 18. Woche still zur die Welt. Es ist jeden Tag so unfassbar und tut einfach nur weh.
Ich kann mir nicht vorstellen wieviel schlimmer es sein muss, sein Kind kurz vor Schluss zu verlieren.
Man glaubt doch eigentlich, dass alles nach der 12. Woche gut gehen muss.
Aber den Glauben habe ich jetzt verloren.

Ich wünsche dir alles erdenklich Gute und deinem Großen einen tollen Start in der Schule.

2

Hallo, lass Dich drücken! Meinst Du damit, dass Du so etwas wie eine Vorahnung bzgl des Schicksals deines 6 Jährigen hast wie du es bei Eurer Todgeburt auch hattest?
Lg

3

Ich kann dich sehr gut verstehen. Ich habe zwei Kinder und ich wüsste nicht, was ich tun würde, wenn ihnen etwas zustoßen würde. Ich habe in den letzten 10 Monaten drei Kinder zu den Sternen gehen lassen, zwei in der 15. Woche und vor zwei Wochen unseren Lorenz in der 21. Woche. Manchmal weiß ich echt nicht wie es weiter gehen soll....

4

Nein, du bist sicher kein Einzelfall.
Nach dem Tod unserer fünf Monate alten Tochter hatte ich auch lange Zeit Angst um unseren damals vier bis fünf Jahre alten Großen, obwohl der nie ein Sorgenkind war, einfach, weil die gefühlte Unverwundbarkeit nicht mehr da war, schlimme Dinge passierten also auch mir, also warum nicht mehrmals...

Auch in der Folgeschwangerschaft hatte ich die ganze Zeit Angst.

Nachdem der Mittlere gesund auf der Welt war, wurde es wieder besser. Und nach ein paar Jahren ging es uns auch wieder gut. Die schlimmste Zeit war für mich übrigens nach 5-6Monaten.

5

Hallo,
ich habe zwar-gottseidank- kein schlimmes Erlebnis gehabt, aber deine Angst ist völlig nachvollziehbar. Das geht wahrscheinlich jedem Menschen so, der sowas mitmachen musste.
Meine Tochter hat vor fünf Monaten mein erstes Enkelkind zur Welt gebracht und ich hatte während ihrer Schwangerschaft jeden Tag Angst, dass irgendwas passieren könnte. Während der Geburt (ich hab in ihrem Klinikzimmer gewartet während sie mit Mann im Kreißsaal war) habe ich mir immer noch die schlimmsten Dinge ausgemalt. Grund dafür war- es mag lächerlich klingen-ich bin Krankenschwester und habe während der Ausbildung einiges an Risikoschwangerschaften und auch eine Totgeburt miterlebt. Das lässt einen nicht los, auch wenn das 30 jahre her ist, es kommt immer wieder zum Vorschein. Und wie gesagt, das war eine fremde Frau-wie muss das dann erst ein, wenn man es selber erlebt hat.

6

Hallo semmelhase,
ich kenne diese Ängste auch... Ich habe insgesamt 10 fehlgeburten erlitten
Aaron zu verlieren in der 23ssw war das schlimmste erlebnis für uns als Familie.
Seit Aaron still zu Welt kam habe ich Angst um meine 2 Erdenkinder ..
Ich habe Angst Mia alleine zur Schule gehen zu lassen der Gedanke das ihr was zu stößt verbreitet Angst panik alles zu gleich!

Ich habe Angst Ben alleine draußen spielen zu lassen und mit seinem Fahrrad zu fahren ..
Ich habe Angst meinen Mann zu verlieren...
Ich denke das es ein ständiger begleiter seien wird diese Verlust Angst ...
Aber durch Hilfe von einem Psychologen geht es besser..

Ich möchte für mich und meine Familie weiter kämpfen .. Aaron ist immer bei uns auch wenn wir ihn nicht sehen können ist er ein teil unserer Familie!

Ich wünsche dir von Herzen alles gute .. viel Kraft und bei stand von deiner Familie um mit eurem Verlust weiter leben zu können .. es wird sehr schwer werden aber denke daran das dein Stern bei euch ist.. habt ihr eine selbsthilfe Gruppe in der nähe?
du kannst mich auch gerne Privat anschreiben..

Fühle dich gedrückt
LG Melly

7

Ich kanm dich sehr gut verstehen. Meine 2 fg 8 und 10. Ssw waren scheinbar sehr ungewöhnlich, so dass ich und mein Mann zur gen Beratung. Blutabnahme. Ich hatte so Angst dass unser 1. Sohn etwas Schlimmes hat. Bis dato unentdeckt. Und durch die blutuntersuchung kommt das raus. Es war alles gut. Aber auch heute noch fast 10 jahre danach habe ich manchmal mehr Angst als andere. Meine daumen sind fest durch dich gedrückt.

8

Meine Liebe, ich kann dich auch sehr gut verstehen. Ich habe ständig Angst um meine beiden Kinder. Mein Großer kam ja vor Linn auf die Welt, meine Kleine ist jetzt ein halbes Jahr alt.

Mein Großer hatte schon einen schlimmen Unfall, da war er gerade acht Wochen alt und ist mit dem Kinderwagen in einen Fluss gestürzt.( Zu dem Zeitpunkt hatte jemand anderes den Kinderwagen in der Hand, nicht mein Mann und ich.)

Jetzt, da die komplette Verantwortung ganz alleine bei mir liegt, weil ich ja mittlerweile alleinerziehend bin, habe ich noch viel mehr Angst, den Kindern können was zustoßen und allein ich bin dann die Schuldige. Plötzlicher Kindstod usw. Wenn irgendwas passiert, z.b. einen Kleinteil Teil in den Mund, ich muss es sehen. Ein anderer ist ja nicht hier.

Ich habe so Angst um meine Kinder, ich kann es gar nicht beschreiben. Das wird wahrscheinlich jeden Eltern so gehen.

Ich wünsche dir ganz viel Kraft, und dass du Vertrauen in dich und in den da oben hast. Alles Gute
für euch

9

Lieber Semmelhase,

ich glaube nicht, dass Deinem Kind etwas passieren wird, aber ich kann Deine Ängste sehr gut verstehen.

Wir mussten unseren Sohn Felix vor 12 Jahren zu den Sternen ziehen lassen und ich hatte auch in der Schwangerschaft schon immer schlechte Gefühle obwohl es eigentlich eine Traumschwangerschaft war.

Nachdem wir unseren Sohn verloren hatten, haben mich jahrelang Alpträume geplagt, dass meiner Tochter etwas schlimmes passiert.

Nachdem ich das Gefühl hatte, das nicht im Rahmen meiner Familie in den Griff zu bekommen, habe ich mir eine Psychologische Betreuung gesucht um die stille Geburt unseres Sohnes zu verarbeiten.

Meine Tochter ist heute 13 Jahre alt und ich habe wieder etwas, das ich Gottvertrauen oder einfach Vertrauen ins Leben nenne.

Sie wird bei mir bleiben und sie darf sich ganz altersgerecht entwickeln und ihren Weg gehen. Aber es hat einige Zeit gedauert bis ich soweit war.

Falls Du nicht alleine zurechtkommen kannst suche Dir Hilfe aber lerne Dein lebendes Kind zu genießen.

Unsere Kinder haben ein Recht auf liebende, aufmerksame und mutige Mütter, die sie auf ihrem Weg ins Leben begleiten und unterstützen.

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft dabei.

Liebe Grüße
GRIZZY mit Finny (13) fest an der Hand und Felix (12) für immer im Herzen