Hallo ihr Lieben!
Ich treibe mich schon länger hier rum, hab aber bis jetzt nur gelesen.
Ich weiß der Titel ist nicht besonders originell, da es hier ja allen so geht.
Meine Vorgeschichte:
Ich bin 31 Jahre alt und habe bereits zwei gesunde Kinder (8 & 2). Im Juni habe ich dann wieder einen positiven SST in Händen halten dürfen. Es war ein absolutes Wunschkind! Ich habe mich natürlich mega gefreut, hatte aber auch das Gefühl, dass sich die Freude in unserem Umfeld in Grenzen hielt. Egal. In der 9. SSW sahen wir das Herz auf dem US und waren unglaublich erleichtert (hatte zuvor schon leichte Schmierblutungen, kommt ja aber vor).
In der 10. Woche (9+5) dann wieder Blutungen und die schreckliche Nachricht: Keim Herzschlag mehr. Ich war am Boden zerstört. Zwei Tage später habe ich das Ergebnis bei meiner FÄ (war samstags im KH) bestätigen lassen und Cytotec verschrieben bekommen um die FG richtig in Gang zu bringen. Da war ich dann in der 11. SSW.
Ich bekomme immer von allen zu hören, was ich eh schon weiß: mit dem Baby war was nicht on Ordnung, lieber jetzt als später, andere Frauen haben x Fehlgeburten, xy hat ihr Kind in der x. Woche verloren (ich kenne xy nicht)... Das weiß ich ja alles und es tut mir auch schrecklich Leid für jede dieser Frauen.
Nun denn, ich denke, das Schlimmste hab ich soweit überstanden und bin sich wieder zuversichtlich.
Was mich zum ersten Punkt bringt: Ich habe (jetzt schon) furchtbare Angst, dass ich eine erneute FG erleiden muss und/ oder es ewig nicht klappt. Bei den drei vorherigen SS wurde ich jedes Mal sehr schnell schwanger.
Wie geht ihr mit dieser Angst um? Was hat eich geholfen? Wart ihr nach einer FG empfindlicher in der SS? Engmaschiger untersucht wird ja auch nicht...
Ich hab jetzt schon Angst vor den Gedanken, die ich mir machen werde. Meine FÄ meinte, ich hatte einfach Pech und da ich noch jung bin und bereits zwei gesunde Kinder habe sei das Risiko für eine erneute FG nicht erhöht.
Mein zweites Anliegen: Gestern wäre ich 12+0 gewesen. Und gestern habe ich auch erfahren, dass eine meiner besten Freundinnen schwanger geworden ist.
Mein Großer ist genau 3 Monate älter als ihr Großer, meine Kleine 3 Monate älter als ihr Kleiner, sie ist mit meinem Cousin verheiratet. Das Verhältnis ist wirklich eng. Als ich schwanger wurde haben wir noch Witze gemacht; "Gell, in 3 Monaten seid ihr dran!" und so Zeug.
Jetzt hat sie mir gestern ein Bild von ihrem positiven SST geschickt. Ich freue mich unglaublich für sie, wirklich. Aber gleichzeitig versetzt es mir einen tiefen Stich. Auf Babybäuche reagiere ich ohnehin sehr empfindlich...
Wie seid ihr mit solchen Situationen umgegangen? Ich will sie ja auch nicht mit meinem Kummer belasten. Gerade jetzt. Ich freue mich ja auch für sie, hab auch ein unheimlich schlechtes Gewissen deshalb...
So, das war jetzt sehr lang. Danke fürs Lesen und alle gut gemeinten Ratschläge.
LG
Traurig-) - Sehr lang!
Es tut mir wirklich sehr Leid!!!
Ich kann deine Gefühle und Ängste sehr gut nachvollziehen.
Ich bin 25 Jahre, habe noch keine Kinder, kerngesund und hatte dieses Jahr die zweite FG und wurde letzte Woche Dienstag ausgeschabt, da das Herzchen einfach aufgehört hat zu schlagen.
Mir geht es echt beschissen. Ich fühle mich unendlich leer, kann ich nicht schlafen, bin chronisch erschöpft und von der Seele brauchen wir gar nicht erst weiter reden. Jede Schwangere oder jedes Baby lassen mich weinen und mich denken „warum sie und nicht ich“ und die Gedanken gehen sogar noch weiter und ich fühle mich so eklig dabei, weil ich mich selber nicht kenne. Aber ich glaube es geht jeder Frau so, ob man es will oder nicht. Die bösen Gedanken kommen einfach.
Zur Arbeit zurückzukehren wird ein Horrortrip, da 3 Kolleginnen in meiner Abteilung schwanger sind und ich jeden Tag daran erinnert werde. Davor graut es mir schon sehr.
Ich habe nach der zweiten FG viel Respekt vor der nächsten Schwangerschaft und mache mir Gedanken, wann es wieder klappt, ob es schnell klappt, ob jetzt alles gut gehen wird oder ob wir wieder sowas schreckliches miterleben müssen. Ich frage mich ständig, ob wir jemals ein Baby im Arm halten dürfen. Jeder Frauenarztbesuch ist ein Horror für mich, weil ich immer und immer wieder daran erinnert werde. Es ist alles einfach so schrecklich, weil so unglaublich viele Gedühle in einem Vorgehen und fast niemand es wirklich verstehen kann.
Wie man damit umgeht, kann ich dir eigentlich gar nicht sagen, da ich selber noch in der Selbstfindungsphase bin und nur versuche von Tag zu Tag zu kommen und meinen Wunsch nach einem gesunden Baby wieder aufkeimen zu lassen....
Vielen Dank für deine Antwort!
Ich weiß, meine kommt etwas verspätet, das tut mir leid!
Wenn man mehrere Fehlgeburten erleiden muss ist das natürlich noch schlimmer. Darf ich fragen, wie weit du warst und ob ihr es untersuchen lasst?
Es muss der Horror auf der Arbeit sein! Für mich war schon das Sitzen beim Frauenarzt, umgeben von Schwangeren der Horror!
Ich wünsche euch ebenfalls ganz viel Kraft und dass es bald klappt!
Meine FG ist jetzt 6 Wochen her und ich knabber immer noch sehr daran. Ich komme nicht wieder wirklich in den Alltag und hoffe das dieser Schmerz bald vorbei geht. Mir geht es was eine Folge ss angeht ähnlich wie dir. Auf der einen Seite habe ich schreckliche Angst davor, dass es dauern könnte bis es wieder klappt bzw vielleicht gar nicht mehr klappt, der Gedanke an eine SS macht mir aber auch Angst.
Und letztendlich dreht sich meine Gedankenwelt andauernd um den Kinderwunsch.
Liebe eccehomo
Es tut mir sehr leid das du diese Erfahrung machen musstest. Schöne dich nicht für Gedanken oder Gefühle, du kannst es nicht steuern.
Meine Große war 5 als wir beschlossen ein Geschwisterchen zu bekommen. Als sie knapp 6 war dann eine FG in der 9 SSW. Das Herz hörte auf zu schlagen. Ich war sechs Wochen "krank" zu Hause. Ich habe es nicht geschafft arbeiten zu gehen. Als ich endlich wieder zur Arbeit bin für mich der Schock, eine Kollegin, welche keine Kinder wollte und eine Verhütungspanne mit dem ONS hatte war schwanger. Mein direkter Kollege wurde Vater. Ich hatte lange zu kämpfen.
Recht schnell wurde ich wieder schwanger. Ich hatte Ängste in dieser SS die ich gar nicht kannte. Es war schrecklich. Glücklicherweise hatte ich einen Engel von Frauenarzt der mir sagte ich solle jederzeit vorbeikommen wenn mir danach sei und wir schauen nach dem Baby. Die SS verlief zum kotzen, aber es hat sich gelohnt.
Was ich sagen möchte, hab Mut und scheu dich nicht Ängste offen anzusprechen. Nur so kann dir geholfen werden. Vielleicht kannst du Zusatztermine gegen Bezahlung aushandeln.
Ich wünsche dir von Herzen alles Gute
Ich danke dir für deine lieben Worte und entschuldige mich für die späte Antwort 🙈
Meine Ärztin war glücklicherweise sehr einfühlsam und ich hoffe, dass sie das bei einer, hoffentlich baldigen, Folgeschwangerschaft auch sein wird (hab schon richtig fieses von anderen Ärzten gehört).
Wie hat deine Tochter auf den Verlust reagiert?
Wir haben unseren Großen von Anfang an mit eingebunden. Als ich aus dem KH mit der traurigen Nachricht kam, war er erstmal nur stocksauer, dass wir an dem Tag dann doch nicht gegrillt haben...
Hallo und guten Morgen
Du musst dich für die späte Antwort nicht entschuldigen.
Unsere Große wusste zu Beginn nicht, dass ein Geschwisterchen in Planung Ist, da auch die gesamte Familie nichts wusste. Als ich dann die FG hatte und die Stimmung in der Familie sehr traurig war, spürte sie natürlich das irgendetwas nicht stimmt. Ich wollte es ihr sagen, mein Mann jedoch meinte das sei zu hart für sie und wir müssen sie verschonen. Das war das dümmste überhaupt. Ich habe meinem Mann versucht zu erklären wie wichtig Ehrlichkeit dem Kind gegenüber ist. Also sie begann wieder in die Hose zu machen, sah auch er die Notwendigkeit. Wir erklärten ihr was los ist. Sie begann bitterlich zu weinen, schnaubte einmal und sagte: und ich dachte ihr seid traurig weil ich so frech bin.
Das war so ein schlimmes Gefühl. Es fiel so viel Ballast von ihr ab. Sie begann zu trauern und weinte mit uns und stellte viele Fragen. Als unser Regenbogenbaby geboren war, ließ mein Mann sich seinen Namen tätowieren. Unsere Tochter wünschte sich einen Stern zu dem Namen, damit auch das Sternenkind einen Platz auf Papas Arm hat. Auch jetzt, fast 2 Jahre nach der FG, ist es immer wieder mal Thema- und das ist auch gut so