Hallo liebe Sterneneltern,
auch ich setze mich in euren Kreis der Trauer mit dazu.
Mein erster Abort war November 2016. Anfang Juli diesen Jahres Notsectio in der SSW 29. Unser kleiner Spatz kam lebend zu Welt und verstarb nach einer Stunde.
Ein Schmerz den man nicht beschreiben kann. Man hat körperliche und seelische Wunden und Narben. Unser täglicher Gang zum Friedhof ist eine Qual. Man stellt sich so viele Fragen auf die man keine Antwort weiß. In unseren Herzen tobt ein Aufstand zwischen Liebe und Hass. Es ist unbegreiflich. 😓😭😭
Vielleicht ist hier jemand mit einem ähnlichen Geschehen und kann mir helfen.
Sternenmama schreibt....
Liebe mema,
es tut mir so leid, was ihr durchmachen musstet und noch immer durchmacht. Fühl dich einmal fest gedrückt . Der Schmerz wird nie vergehen, aber aus Erfahrung kann ich sagen, dass man irgendwie lernt, damit zu leben. Jeder auf seine Weise. Und ja, es wird auch wieder eine Zeit mit überwiegend guten Tagen geben. Auch wenn du das zum jetzigen Zeitpunkt wahrscheinlich niemals glauben magst.
Unser kleiner Schatz Lucas kam Anfang November 2016 in der SSW 26 (25+2) ganz plötzlich und spontan zur Welt. Ich dachte, er würde sofort oder während der Geburt sterben. Aber er kämpfte und wollte leben. Die Ärzte gaben alles und er machte sich anfangs sogar besser als gedacht. Leider meinte es das Schicksal dennoch nicht gut mit uns. Nur 49 Tage später, nach vielen Hochs und noch mehr Tiefs kam das ganz große Tief, er bekam ganz plötzlich eine Sepsis, die außer Kontrolle geriet und wir mussten innerhalb weniger Stunden die schlimmste Entscheidung unseres Lebens treffen: ihn weiter leiden zu lassen oder die Maschinen abstellen, die ihn am Leben hielten und ihn friedlich gehen lassen. Wir wollten ihn nicht weiter quälen und er starb am 26.12.16 friedlich in unseren Armen. Es war gleichzeitig das schönste (weil erstes zu dritt als Familie) und schrecklichste Weihnachtsfest unseres Lebens.
Magst du vielleicht ein wenig von deinem kleinen Spatz erzählen? Hattet ihr einen Sohn oder eine Tochter? Wie ist ihr/sein Name? Wie groß, wie schwer war er/sie? Hattet ihr genügend Zeit, um euch von ihr/ihm zu verabschieden? Konntet ihr euch zur Erinnerung schöne Bilder machen oder vielleicht von einem Sternenfotografen machen lassen? Jede noch so kleine Erinnerung an euren Spatz wird euch sicher irgendwann der wichtigste Schatz sein. Für mich gibt es zumindest nichts wertvolleres als alles was mir von Lucas geblieben ist: z.B. seine winzigen Söckchen, sein klitzekleiner Nucki und sein Schmusetuch und natürlich die Bilder, die wir von ihm haben.
SSW 29 ist ja "eigentlich" schon "recht weit" (bei uns auf der Neo gab es so viele Extremfrühchen, da war ein SSW 29 Baby dagegen schon ein Riese im Inku). Warum konnten die Ärzte eurem Spatz nicht helfen? Wie kam es zu der Notsectio?
Gerne kannst du mir auch eine PN schreiben, wenn du magst und dein Herz ausschütten möchtest oder Fragen hast.
Herzliche Grüße,
clauddien83
Hallo liebe Clauddien,
was euch passiert ist, ist schrecklich und ich fühle den Schmerz in deinen Worten.
Unser Spatz heisst Fabian, ist 38 cm groß und 1.140 Gramm schwer. Wir hatten genügen Zeit, aber sie war gefühlt zu kurz. Bilder haben wir genug. Das Krankenhaus hat uns ein Buch mit Fotos geschenkt.
Zur Notsectio kam es eigentlich durch Zufall. Ich hatte an dem Tag einen normalen Vorsorgetermin. Dabei wurde CTG gemacht und das war schlecht. Dann wurde ich beim FA geschallt und dann wurden wir sofort in die Klinik geschickt. Wir sind selber gefahren, da mein Arzt meinte, für den Notarztwagen ist keine Zeit mehr. In der Klinik angekommen erwarteten mich die Ärzte schon im Kreissaal. Dort wurde ich nochmal geschallt und dann hieß es "Notsectio noch im Kreissaal". 14 oder 15 Leute standen im Kreissaal auf einmal. Dann ging alles sehr schnell. Da ich eine Vollnarkose hatte fehlen mir win paar Stunden und ich hatte null Zeitgefühl wie lang ich meinen Sohn im Arm hatte. Ich war einfach noch nicht geistig voll anwesend. Er kam lebend zur Welt. Schrie laut den Ärzten noch zwei mal, dann atmete er nicht mehr und das Herzchen hörte auf zu schlagen. Er wurde vom Kinderarzt über eine Stunde lang reanimiert. Ohne Erfolg. Warum es so kam wissen wir nicht. Wir haben von einer Obduktion abgesehen. Zumal die Ärzte uns nicht hundertprozentig sagen konnten, ob sie was finden. Nabelschnur, Plazenta und Fabian waren in Ordung. Es lag einfach an einem Atemnotsydrom. Das konnten sie sich nur so erklären. Aber selbst eine genaue Diagnose hätte ihn uns nicht wieder gebracht. Wäre nur für den Kopf gewesen.
Liebe Grüße
MeMa
Habe meinen Sohn erst vor 2 Wochen verloren - siehe "Ich vermisse ihn so" es ist einfach nur schrecklich