Meine Geschichte (lang) - AMH Wert, KiWu Behandung, insuffiziente Narbe, MA SSW 11

Liebe Community,
ich bin im September 2015 Mama eines tollen kleinen Jungen geworden und seit der Schwangerschaft damals stille Mitleserin bei Urbia und habe viiiieeeele hilfreiche Dinge hier gelesen. Nun aber kann ich einfach nicht mehr und muss meine Geschichte teilen. Ich hoffe, dass das ok ist und vielleicht findet sich die ein oder andere diesich austauschen mag. Wenn ich nicht an der richtigen Stelle bin, sagt mir das bitte.

Also. Wir haben 2014 geheiratet und ich bin relativ zügig (2. ÜZ nach Pille) schwanger geworden. Alles war bilderbuchhaft mit dem Baby, ich habe bloß viele Probleme gehabt, ganz starke Übelkeit, hinerher Kompressionsstrümpfe, und ich hatte den ersten Schub Morbus Crohn (wurde dann nach der SS per Spiegelung festgestellt). Geburt war sehr schwer, 30 Stunden Wehen aber am Ende doch ein halber Not-KS. Unser Sohn war immer ganz toll, nur das Schlafen war wirklich furchtbar und ich bin 1,5 Jahre auf dem Zahnfleisch gegangen. Aber dann wurde alles gut und im März 2017 wollten wir mit dem zweiten Kind starten. Hatte mir keine Gedanken gemacht weil ja beim ersten Mal alles so reibungslos war. Da ich sehr deutlich merke, wann der Eisprung naht, anhand verschiedener Symptome, kann ich jetzt im Nachhinein sagen, dass ich im April 2017 einen ES hatte und dann keinen mehr. Wurde dann beim Gyn auch festgestellt. Tja und dann ging es los... im August 2018 habe ich erfahren, dass mein AMH-Wert <0,1 ist. Dh kaum noch Eizellen (ich bin 32). Wie der Gyn (den ich mittlerweile gewechselt habe) so nett sagte: Ihre Eierstöcke haben ihr Pulver verschossen. dann 2 Zyklen Clomifen und dann KiWu-Klinik. Seit dem erst Hormone gespritzt, immer schön einen ES gehabt, aber nicht schwanger geworden. Mehrere Zyklen Verkehr nach Plan und dann noch 1 Zyklus Insemination. konnte sich keiner erklären, weil immer alles toll war. Das einzig komische waren immer Schmierblutungen nach der Periode bis zum ES. Aber: dann ist aus Zufall bei einem US herausgekommen, dass meine Kaiserschnittnarbe im Uterus nicht so aussieht, wie sie soll.. Das war vorher nie gesehen worden und vermutlich war es, weil die Schleimhaut eine bestimmte Dichte haben musste, damit man das darstellen konnte. Ich war erst sehr erleichtert, weil ich dachte "endlich, da ist was, du bist nicht bescheuert!" Dann im Mai 2018 bin ich zur Bauchspiegelung. Ich sollte extra zu einem besonderen Prof gehen der auf komische Fälle spezialisiert ist. Soweit war alles ok, keine Verwachsungen oder so, aber tatsächlich die Narbe... die ist wohl insuffizient, also nicht besonders stabil, und durch die Narbe zieht sich die Gebärmutter so komisch rein, dass sich ein Trichter bildet, worin sich dann Sekret sammelt (daher die Schmierblutung) und, soweit die Theorie, vielleicht auch das Sperma, so dass es nicht zur Eizelle kommt.
Wir hatten danach aber trotzdem noch eine Insemination weil wir noch nicht bereit waren für eine künstliche Befruchtung. Auch wieder negativ. Die Insemination war Anfang Juni. Wegen irgendeiner Krankenkassenbürokratie konnten wir dann den Antrag für die dann geplante IVF erst im Juli (neues Quartal) abgeben.Wir haben uns dann für die IVF entschieden, weil ja niemand weiß, "wie lange" ich noch habe mit den Eizellen. Das bedeutete also 1 Monat Pause. Ich wusste auch ziemlich sicher, dass ich dann in diesem Pausenzyklus einen Eisprung hatte wegen meiner Symptome und Tempi gemessen. Aber so richtig damit gerechnet haben wir nicht... aber: das Wunder passierte: Wir warteten auf den neuen Zyklus für die IVF (Medis lagen im Kühlschrank) aber meine Tage kamen nicht. Ich war tatsächlich einfach so schwanger geworden!! nach 1,5 Jahren! Ich war so glücklich! Und das, obwohl ich grade einen Schub vom Morbus Crohn habe (ich musste vor der Empfängnis Antibiotika nehmen, die haben das wohl ausgelöst). Meine Hausärztin meinte, "Wenn Sie trotz Durchfall schwanger werden, ist Ihr Körper stark genug". Wie in der ersten SS dann auch ab Woche 6 Übelkeit, Brechen, Brustspannen etc. Im ersten US konnte man nicht viel sehen da ich durch die Durchfälle viel Luft im Bauch hatte. im zweiten dann eine Blase mit Dottersack, aber ein paar Tage zu klein (ich wusste ja wann der ES war). Da hatte ich ein ungutes Gefühl weil ich das von meinem Sohn ja anders kannte. Dann wieder US in der 8. Woche. Herzschlag, Erleichterung!! aber auch etwas zu klein. Und nun ist meine Welt zusammen gebrochen. Gestern wieder US, eigentlich 11. Woche- aber im US war nur noch ein kleines Häufchen zu sehen, keine Bewegung, kein Herzschlag, Größe nur 8+1. Mein armes kleines Wunderbaby muss kurz nach dem letzten US gestorben sein Nun muss ich am Montag zum Vorgespräch für eine Ausschabung. Ich habe noch irgendwie hinbekommen, meiner Gyn Fragen zu stellen und auch um ein Medikament zu bekommen, dass es vielleicht doch noch natürlich abgeht, aber heute nach einer Nacht Schlaf glaube ich, dass ich das nicht will. Oder besser gesagt, nicht kann. Ich habe hier die Geschichten gelesen mit dem ganzen Blut und dass man evtl den Embryo sehen kann - ich glaube nicht dass ich das aushalten werde... Mir ist immernoch total übel und ich habe immer noch Brustspannen. Das ist einfach so unfassbar gemein!!!! überhaupt dass uns das passiert, aber auch dass mein Körper mir immer noch Hoffnung macht!! (obwohl ich absolut keine habe, selbst ich als Laie konnte sehen dass das Baby nicht mehr lebt. Bei meinem Sohn war schon ein richtiges Baby zu sehen, mit zappeln und so, und wir wussten in Woche 11 schon das Geschlecht! Aber jetzt liegt da ein totes Baby in meinem Bauch und mein Körper rafft es einfach nicht...
Jetzt weiß ich echt nicht wie es weiter geht. War das jetzt meine letzte Eizelle? Versuchen wir es noch mal so? Oder doch direkt IVF?
Mein Sohn ist auch traurig. Weil ich so viel gebrochen habe, haben wir es ihm gesagt und gestern sagte er "Mama ich bin traurig dass ich jetzt kein Geschwisterchen bekomme"... aber er sagte auch "Mama sei nicht traurig, ihr könnt ja ein neues Baby bauen!" ein kleiner Lichtblick...
Ein (nebensächlicher, aber wichtiger) Punkt ist auch noch, dass ich aktuell im Job sehr unzufrieden bin und eigentlich wechseln wollte. Hatte auch schon eine Stelle (alter Arbeitgeber) aber da hätte ich erst im Oktober hin gekonnt und wäre dann im Februar schon im Mutterschutz gewesen, und um mir da nicht alles zu verbauen habe ich dort abgsagt und reinen Tisch gemacht. Jetzt bin ich natürlich AU aber habe sooooo einen Widerwillen, wieder zu meiner Stelle zurück zu gehen! (Wäre nach der Elternzeit auch nicht zurück gekehrt). Auch da habe ich keine Ahnung, was ich jetzt machen soll. Noch warten? Falls es doch wieder klappt? Nicht warten, weil wer weiß ob es klappt?? Keine Ahnung, Meine Gedanken überschlagen sich.

oh mann, das ist wirklich super lang geworden. Falls jemand bis zum Ende liest, schon einmal danke...

JMama mit J an der Hand und