Meine Geschichte *Achtung sehr lang*

Ich hab mich lange nicht mehr hier angemeldet... zuletzt war ich hier als noch alles gut war und mein Baby in meinem Bauch noch lebte und der Traum von der Zukunft mit ihr nicht zerplatzt war.
Morgen ist es 4 Wochen her, dass das herzchen aufgehört hat zu schlagen.
Freitags war ich noch beim Arzt... alles war super.. das Herz schlug und es war alles bereit für die Geburt. Ich war in der 40. Woche... also durfte sie kommen und wir waren voller Vorfreude. Samstags hatte ich tagsüber leichte wehen und abends ist die fruchtblase geplatzt... die Bewegungen waren weniger, was ich mit dem Platzmangel begründete und der anstehenden Geburt... dass die Bewegungen nur noch von den wehen - also von der Gebärmutter kam die sich zusammen zog- wurde mir erst im Nachhinein bewusst. Wir sind total aufgeregt ins Krankenhaus gefahren. Ich sagte noch zu meinen Freund, dass wir dann ja endlich bald unser Baby im Arm halten.
Als wir im kreißsaal ankamen war zum Glück unsere Hebamme im Dienst... Sie hat direkt ctg gemacht, aber nur meine herzschläge gefunden... Sie blieb ruhig und sagte, dass wir erstmal einen Ultraschall machen. Wir spürten schon, dass irgendwas nicht stimmte, wollten uns aber nicht verrückt machen, da die Schwangerschaft bilderbuchmäßig verlief und warum hätte etwas nicht stimmen sollen...
Das erste Ultraschallgerät zeigte ein Standbild an und ich dachte es wäre kaputt... der Arzt holte ein zweites... immernoch standbild... und seine Worte vergesse ich nie: "ich kann keinen Herzschlag erkennen"
Dann der Schock... ich schrie:"Nein!!!" Ich war wie betäubt. Ich sah meinen Freund an... ich sagte zu ihm, dass er etwas sagen soll. Er war wie erstarrt. Unsere Welt brach zusammen... unsere Träume waren ein einziger scherbenhaufen!
Wir fragten unsere Hebamme was wir mitmachen sollten... der erste Gedanke von meinem Freund war, Kaiserschnitt und so schnell wie möglich schlafen und vergessen... meiner Gedanke war, dass meine Tochter bitte in meinem Bauch bleiben soll...
Unsere Hebamme leitete uns zum Glück dahin, dass wir unser kleines Mädchen normal zur Welt bringen. Da ich schon wehen hätte, ging es auch relativ schnell. In dem Moment war ich eine normale gebärende Mutter ohne jeden Gedanken an ein totes baby... als felina kam legte man mir sie in meine Arme... ich sprach mit ihr und fragte sie immer wieder, warum sie nicht leben darf... und sagte ihr dass ich so etwas schönes in meinem Leben noch nie gesehen habe...
Der Moment sie zu halten war traurig aber auch schön. Wir durften sie dann baden und ihr die Sachen anziehen, die wir für sie dabei hat. Wir hatten eine blaue latzhose mit verschiedenfarbigen Sternen für sie. Die Hose passte perfekt. Und da sie zu den Sternen gereist war, war sie auch dafür sehr passend.
Wir könnten die kleine kuscheln. Und wenn uns danach war immer wieder auf unser Zimmer bringen lassen. Unsere Familien konnte sie kennenlernen und sich verabschieden. Nach und nach kpnnte wir realisieren, dass in dem kleinen wunderschönen Körper kein Leben mehr war. Das letzte mal sagen wir sie im Sarg, den unser Bestatter uns 2 Tage vor der Beerdigung schön hergerichtet hat. Wir weinten viele Tränen. Auf der Beerdigung waren sehr viele Menschen, denn wir wollten, dass alle kommen... auch die Kinder, die mit felina groß geworden wären, waren dort. Die Umarmungen waren wie Medizin. Ich wurde immer leichter und fühlte mich gut aufgefangen. Es kamen dann auch sehr viele Menschen mit zu uns und wir ließen luftballons mit Grüßen steigen. Es war keine trauerstimmung mehr da. Es war wie ein Geburtstag. Genau wie wir es uns gewünscht haben. Niemand trug schwarz. Es war so schön.
Oft weinen wir noch. Oft denken wir, wie es wohl jetzt mit ihr hier wäre. Es tut so weh!!! Es ist eine unendliche Sehnsucht da, die niemand nachempfinden kann, der nicht selber so etwas erlebt hat.
Ich weiß aber auch dass wir stark sind und dass wir die Trauer rauslassen müssen, sonst werden wir krank.
Ich rede sehr viel über unsere kleine Felina und felina hat bei so vielen Menschen einen Platz im Herzen gefunden. Sie lebt dort weiter und wir niemals vergessen.

Warum ich hier diesen Roman hingeschrieben habe...?
Ehrlich gesagt hoffe ich, damit anderen Kraft zu schenken.
Geht offen mit dem Thema rum, macht eure Kinder in den Herzen lebendig...
Es wird niemals einen Sinn hinter sowas geben und es darf nicht passieren dass unsere Kinder vor uns gehen, aber wir können es nicht verhindern. Wir müssen lernen damit zu leben. Wir dürfen weinen, aber wir dürfen auch lachen und wieder glücklich werden. Ich weiß, dass felina irgendwann ein Geschwisterchen bekommt. Das Geschwisterchen wird mit dem Wissen groß einen Engel als Schwester zu haben, der über es wacht und auf seiner Schulter sitzt.
Es geht immer weiter...
Felina ist ganz tief in unseren Herzen.
Wir haben noch nie zuvor so eine bedingungslose Liebe erlebt. ❤

Ich wünsche allen die ein Kind verlieren, egal ob in der frühen oder in der späten Schwangerschaft, oder nach der Geburt, egal wann, viel Kraft und ein gutes Netz, was euch auffangen wird, zuhören wird, mit euch weinen wird und aber auch wieder mit euch lachen wird. Ihr schafft das. Unsere Kinder bleiben unvergessen und immer tief in unserem Herzen ❤ liebe Grüße ❤